101) Weshalb wird die Rinderkrankheit „BSE“ als Bovine Spongiforme Enzephalopathie bezeichnet?
Bovine = Rind
Spongiform = schwammartig
Enzephalopathie = Rückbildung von Gehirnsubstanz
102) Auslöser der BSE-Erkrankung waren weder Bakterien noch Viren – worauf beruht die krankmachende Wirkung?
Wirkung beruht auf Prionen (Protein Infektion)
natürliche zelluläre Prion-Proteine (PrPC, C für Cellular) werden von abnormal gefalteten Varianten zu krankmachenden Prion-Proteinformen (PrPSc, Sc für Scrapie) umstrukturiert
(alpha-Helix wird zu beta Faltblatt -> Tertiärstruktur)
-> Kettenreaktion
PrPSc verkleben Oberflächen und verklumpen Nervenzellen
-> Bildung von Löchern im zentralen Nervensystem
103) Welche Maßnahmen werden ergriffen, um Verbraucher vor einer Übertragung von BSE-Erregern zu schützen?
Verbot von Futtermitteln, die aus Tieren gewonnen wurden, an Nutztiere
Rinder über 8 Jahre auf BSE untersuchen
Risikomaterial muss bei Schlachtung von Schaf, Rind, Ziege entfernt werden
älter als 12 Monate: Schädel, Mandeln, Rückenmark
alle Altersklassen: Milz, dritter Abschnitt des Dünndarms
104) Beschreiben Sie den Aufbau des Hygiene-Rechtes.
Als Grundstein: Basisverordnung Nr. 178/2002 für “sichere Lebensmittel”.
Ausgehend davon zwei Richtungen mit jeweiligen Verordnungen: Unternehmergerichtet und Überwachungsgerichtet.
Die sind beide aufgeteilt in Grundanforderungen für alle LM und Zusatzanforderungen für tierische LM
105) Was sind die wesentlichen Inhalte des Hygienerechts in der europäischen Union?
Ausdehnung Hygienevorschriften auf Urproduktion
Rückverfolgbarkeit
Leitlinien für gute Hygienepraxis
betriebliche Eigenkontrolle auf HACCP
Hygiene-Schulungsvorschriften für Mitarbeiter
Verpflichtung zur Eintragung aller LM-Hersteller
Zulassungspflicht für Betriebe im Bereich tierischen Ursprungs
Unternehmen in Gemeinschaftsverpflegung/Gastronomie hauptverantwortlich für Sicherheit der ausgegebenen Speisen
106) Erläutern Sie die Bedeutung für die Lebensmittelsicherheit, dass die Primär- oder Urproduktion in die Hygienegesetzgebung einbezogen wurden?
Vermeidung von Kontamination der Rohwaren (zB Mykotoxine, Schwermetalle)
Entsorgung von verendeten Tieren, Abfall und Einstreu
Verhütung von auf Menschen übertragbaren Infektionskrankheiten durch LM
Meldepflicht gegenüber zuständiger Behörde
(Primärproduktion im privaten Gebrauch gehört nicht dazu)
107) In der Hygienegesetzgebung wird die Rückverfolgbarkeit des Produktstromes gefordert. Was ist darunter zu verstehen, was sind die Motive und wie wird es realisiert?
Was? Ein Produkt über die Gganze Wertschöpfungskettte hinweg verfolgen
Motive?
fordert “from farm to fork”
ökonomische und unternehmenspolitische Notwendigkeit zur Schadensbegrenzung (Haftung)
Vertrauensbildung (man weiß genau woher es kommt)
Wie?
Alle einzelnen Stationen besitzen Informationen über Vorgänger und Kunden. Die Unternehmen müssen die Daten speichern
108) Was ist die Botschaft des Züricher Hygiene-Hauses von Untermann (2000)?
versch. Hygienemaßnahmen bauen aufeinander auf
benötigt gute Grundlage
gute Hygiene kommt nicht nur von einer Maßnahme
drei Bereiche:
Fundament: räumliche/technische Voraussetzungen
Wände: Gute Hygienepraxis
Dach: Eigenkontrolle nach HACCP-Konzept
109) Erläutern Sie die Begriffe „unreine“ und „reine“ Arbeitsbereiche im Rahmen der Prozesshygiene.
unreine Seite:
Bereiche mit höherer Keimbelastung
kann durch Hygienemaßnahmen nur im begrenzten Umfeld eingeschränkt werden
zB Vorbereitungsbereich, Wareneingang
reine Seite:
Hygienebereich
für Lebensmittelsicherheit niedrige Keimbelastung
Aufrechterhaltung eines hohen Hygieneniveaus
zB Zubereitungsküche
110) Welche Hygieneschulungen werden im Rahmen der Mitarbeiter-Schulungen in Lebensmittelbetrieben gefordert und warum?
Hygieneschulung nach VO 852/2004
jedes Jahr
Schulung nach § a LMHV
Herstellung, Verarbeitung, Inverkehrbringen von leicht verderblichen LM
DIN 10514
(Folge-)Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz
alle 2 Jahre
Ziel: Verhütung der Weiterverbreitung / Übertragung von Krankheitserregern
Betriebsspezifische HACCP-Schulung nach VO 852/2004
111) Für Unternehmen, die LM produzieren, verarbeiten und vertreiben wird nach DIN 10526 die Rückstellung von LM-Proben gefordert. Warum?
Wenn Kunde eine LM-Infektion entwickelt und der Verdacht auf das Unternehmen fällt, kann die Rückstellprobe untersucht werden.
112) Welche Schäden können durch Schädlinge verursacht werden?
Verunreinigungen von LM, Vorräten, Maschinen, Oberflächen
Gesundheitsschäden durch Übertragung krankheitserregender MO / Parasiten
Fressschäden an LM / Vorräten
Sensorische Veränderungen von LM / Vorräten
Zerstörung von Materialien, Verpackungen, Dichtungen
technische Defekte
Erregung von Ekel
Imageverlust
113) Wie erkennt man Schädlingsbefall im LM-Unternehmen?
Begehung von Betriebs- und Lagerräumen
Untersuchung von Anlagen, Maschinen, Geräten
bei der Warenanlieferung: Kontrolle der Verpackung
Hinweise liefern:
lebende und tote Tiere (auch Eier, Raupen)
Fraßspuren, Beschädigungen
Exkremente
114) Welche 7 Grundsätze werden nach dem "Codex Alimentarius" zur Erstellung eines HACCP-Konzeptes beschrieben?
Gefahren ermitteln
Gefahrenanalyse
Kritische Kontroll Punkte (CCP) festlegen
Prozessschritt bei dem ein Fehler eine Gesundheitsgefährdung auslösen kann
Grenzwerte festlegen
Drüber muss eingeschritten werden
Kontrollverfahren festlegen
Korrekturmaßnahmen festlegen
Verifizierungsverfahren festlegen
Wie wird getestet, ob Plan funktioniert
Dokumentation festlegen
115) Um welche Aufgaben werden diese 7 Grundsätze in der EU-Verordnung Nr. 852/2004 noch ergänzt?
Bildung eines HACCP-Teams
Produkte beschreiben
Verwendungszweck identifizieren
Fließdiagramm erstellen
Auflistung von potenziellen:
Gefahren, die mit jedem Schritt verbunden sind
Maßnahmen, die Gefahren eindämmen können
117) Was ist der Unterschied zwischen einem „CCP“ und einem „CP“ und wie wird ein kritischer Kontrollpunkt ermittelt?
CCP:
Prozessschritt, an dem Gesudheitsgefährdung auftreten kann
kann durch gezielte Lenkungsmaßnahmen überwacht werden
Risiko kann nicht in späterem Prozess ausgeschaltet werden
CP:
Prozessschritt, an dem keine Gesudheitsgefährdung auftreten kann
Risiko könnte im späteren Prozess ausgeschaltet werden
trotzdem überwachen, um Prozess sicher zu machen
118) Wer definiert Grenzwerte des HACCP-Konzeptes?
gesetzliche Regelungen die für ALLE gelten (sind das Mindestmaß)
durch Gesetzgeber
wissenschaftliche Empfehlungen (zB vom BfR)
nehmen gesetzlichen Status an, wenn Gesetzgeber nichts regelt
Betriebsinterne Empfehlungen
wenn die eigenen Ansprüche strenger sind
119) Welche Arten von Gefahren werden im Lebensmittelbereich unterschieden? Geben Sie Beispiele.
Biologische gefahren: Bakterien, Pilze
Chemische Gefahren: Fungizide, Pestizide
Physikalische Gefahren: Knochensplitter, Glas, Plastikfolie
120) Transfer-Leistung für die Erstellung eines Dokumentes aus dem Bereich HACCP-Konzept.
(Abhängig von Beispiel)
ZB: Dokument zur Garung von etwas:
Wie lange
welche Temperatur
Wie häufig Temp. kontrollieren
Was machen, wenn Temp. zu hoch oder zu niedrig
121) Worin besteht der Unterschied zwischen dem Begriff „Letalität“ und dem Begriff „Mortalität“?
Letalität:
Zahl an einer bestimmten Erkrankung gestorbener Personen, bezogen auf die Anzahl erkrankter Personen
Mortalität:
Zahl an einer bestimmten Erkrankung gestorbener Personen, bezogen auf die gesamte Bevölkerung
122) Was ist „Morbidität“ und „Inzidenz“?
Morbidität:
Anzahl an einer Krankheit leidenden Personen, bezogen auf die ganze Bevölkerung
Inzidenz:
Anzahl der neu auftretenden Erkrankungsfälle innerhalb der Bevölkerung
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