Differenzierung (Sitte & Wohlschlägl, 2001)
Im schulischen Bereich versteht man unter Differenzierung sowohl organisatorische als auch methodisch-didaktische Maßnahmen, die eine Schüler-Gesamtheit (z.B. eine Jahrgangsstufe oder eine Klasse) nach bestimmten Kriterien in Lerngruppen aufteilt. Ihnen liegen gesellschaftliche, bildungspolitische sowie pädagogische Zielsetzungen zugrunde
Differenzierung (Glöckel, 1992)
Differenzierung in der Schule ist der Inbegriff aller organisatorischen und didaktisch-methodischer Maßnahmen, die eine unterschiedliche Behandlung der SuS in unterrichtlicher oder erziehlicher Hinsicht bezweckt
Grenzen/Probleme der Differenzierung (Wiater, 2001)
Didaktisch
Klare Bestimmung von Fundamentum und Additum oftmals schwierig
Schereneffekt zw. leistungsstarken und -schwachen SuS durch Additum
Hohe päd.-soz. Kompetenzen bei Durchführung notwendig
Organisatorisch
Mehr Arbeit für LK
Grenzen bei Arbeitsmaterialien, Räumlichkeiten und Lernzeitbedarf
Diagnostisch
Voraussetzung: Lernstand-Diagnose
Detaillierte Kenntnisse von LK über Entwicklung und Umfeld → schwer, weil viele Kinder in einer Klasse
Diagnostische Kompetenz für Wahrnehmung erfordert hohe päd.-soz. Kompetenz
Motivational
Äußere Differenzierung: nicht alle SuS profitieren gleichermaßen von homogenen Gruppen → leistungsschwache und langsam lernende SuS am wenigsten
Negatives Selbstbild zur Zuweisung in (Rest-) Gruppen
Leistungsbeurteilung
Feststellung von Einzelleistungen in GA schwierig
Vergleichbarkeit der Leistungsbeurteilung? → SuS fühlen sich evtl. ungleich behandelt
Einheitliche Bewertungsmaßstäbe führen bei unterschiedlicher Förderung objektiv zu deutlichen Unterschieden → Versagen der schlechten SuS bei kriterialen Bewertungsmaßstab
Spezielle Probleme bei der Bildung homogener Leistungsgruppen
Konkurrenzdruck
Versagensängste
Soziale Abgrenzung
Gefahr von Fehleinstufungen aufgrund von Schwankungen der SuS-Leistungen
Begriffsklärung - äußere Differenzierung
Bönsch, 2004
Äußere Differenzierung nach
• Jahrgangsklassen
• Schulform (z.B. Mittelschule, Realschule, Gymnasium)
• Schulprofil (z.B. naturwissenschaftlich oder musisch)
• Sachinteressen der Lernenden (z.B. Fächer)
• Leistungskurse
Begriffsklärung - innere Differenzierung/ Binnendifferenzierung
Innere Differenzierung und Binnendifferenzierung werden synonym verwendet
all jene Differenzierungsformen, die innerhalb einer gemeinsam unterrichteten Klasse oder Lerngruppe vorgenommen werden, im Unterschied zu allen Formen sog. Äußerer Differenzierung, in der Schülerpopulationen nach irgendwelchen Gliederungs- oder Auswahlkriterien – z.B. den Gesichtspunkten unterschiedlicher Leistungsniveaus oder unterschiedlicher Interessen – in Gruppen aufgeteilt wird, die räumlich getrennt und von verschiedenen Personen bzw. zu verschiedenen Zeiten unterrichtet werden - Klafki, 1994
Ziele:
Abbau von Chancenungleichheit,
Entwicklung in allen Persönlichkeitsdimensionen,
Förderung der Selbstständigkeit und
Förderung der sozialen Kontakt- und Kooperationsfähigkeit
Innere Differenzierung/ Binnendifferenzierung
Birkner, 2019/ 2021
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