Einflüsse auf die UQ: Unterscheidung von 3 Ebenen (Fend, 1998)
Bedingung des Schulsystems
-> Staatliche Regierung (Input-Orientierung, Lehrpläne, Lehrmittel, etc.)
-> Curricula und Standards
Einzelschule und deren Merkmale
-> Schulleitung/-management
-> Schulklima
-> Lernkultur/-gemeinschaft
Einflüsse auf Ebene des Unterrichtsgeschehens
-> Merkmale guten/erfolgreichen Unterrichts
=> gute Einleitung
Unterscheidung der UQ (Berliner, 2005)
Multikriterialität von Unterricht (Kunter, 2005)
Verfolgen von unterschiedlichen Zielen
Kognitive Lernziele (Erwerb von Faktenwissen & konzeptueller Verstehensprozess)
Motivationale, volitionale und soziale Ziele (Persönlichkeitsbildung & fächerübergreifendes Lernen)
Didaktisches Dreieck (Herbart)
-> Zielorientierung:
Interaktionen und personale Beziehungen zwischen L (Lehrperson) und S (Schüler, Lernende)
Zubereitung der Gegenstände (Thema, Inhalt) durch Lehrende (L-G)
Verständnis der Lerngegenstände (S-G)
Angebot-Nutzungs-Modell (Helmke, 2012)
bildet Wechselwirkungen zw. Lernenden, Lehrenden, institutionellen und informellen Kontextbedingungen schulischen Lernens ab
Unterricht = Angebot, das LK für SUS machen, aber nicht automatisch in idealer Weise genutzt wird
Multikriterialität/Mehrdimensionalität
Erträge des Unterrichts (Lernergebnisse) werden nicht eindimensional beschrieben
-> mehrdimensionale Lernergebnisse: fachliche Ergebnisse (Wissen und Können; Überzeugungen und Interessen bezüglich eines Faches) und überfachliche Ergebnisse (Lern- oder Problemlösestrategien)
-> nicht nur kognitive Lern- und Leistungsentwicklung sondern auch Persönlichkeits- und motivational-affektive Entwicklung stehen im Fokus
Systematisierung von Betrachtungsebenen des Unterrichts (Kunter & Trautwein, 2013)
-> Sichtstrukturen bieten einen geeigneten Rahmen von Unterricht, damit Lernende von Merkmalen der Tiefenstrukturen optimal profitieren können -> guter Unterricht auf Sichtebene muss nicht unbedingt guter Unterricht hinsichtlich der Tiefenstrukturen sein (Lipowsky, 2002)
-> Sicht- und Tiefenstr. variieren unabhängig voneinander
Basisdimensionen (Klieme et al., 2006)
Strukturiertheit
Strukturierungsmaßnahmen (Lipowsky, 2007)
Klarheit von Lernmaterial
Explizite Orientierung an Lernzielen ermöglichen
Gliedern, Zusammenfassen, Sichern
Aufgabenformate und Experimente
Anforderungen an qualitativ hochwertige Aufgaben (Drollinger-Vetter 2011)
mehrere Lösungswege zulassen
herausfordernd aber nicht überfordernd
Vorwissen aktivieren und einbeziehen
in den Unterrichtsverlauf passend einbinden
im Niveau den vorangegangenen Theorieelementen entsprechend
Fragen und Aufgaben mit Echtheitscharakter
Experimente selbst planen (Kleingruppen)
Eine zentrale Frage/ Aufgabe stellen
Lehrerfragen
Gestaltung von Aufgaben- und Frageformaten
Initiation - Response - Follow-up (Mercer & Dawes, 2014)
offen, herausfordernd und verknüpfend (Oliveira, 2010)
Fehlerkultur
Konstruktives Fehlerklima (Steuer, Rosentritt-Brunn & Dresel 2013)
Fehlertoleranz
Abwesenheit negativer Lehrkraftreaktionen
Risiko des Fehlers
Analyse von Fehlern und Kommunikation
Abwesenheit negativer Mitschülerreaktionen
Trennung von Lern- und Leistungssituation -> wann Fehler vermeiden, wann erlaubt (Seidel et al, 2003)
Unterstützende unterrichtliche Organisationsformen
Organisationsformen im Rahmen derer SuS miteinander agieren und sich gegenseitig unterstützen können sowie von der LK Unterstützung erfahren
SuS lernen in den beiden wichtigsten Organisationsformen (Plenum, Schülerarbeitsphasen) erfolgreich, wenn die darin eingebetteten Interaktionen von hoher lernförderlicher Qualität sind (Furtak 2006, Webb 2009) → trifft zu, wenn jeweils systematisch und gut strukturiert, mit klaren Lernzielen, eindeutig formulierten Arbeitsanweisungen und intensiver kognitiver Aktivierung gearbeitet wird
Angemessene Gruppenzusammensetzung (leistungsheterogen günstiger)
Gute Möglichkeiten der Umsetzung: Stationenlernen -> SuS entscheiden über Umfang und wählen Aufgabe aus verschiedenen Kompetenzniveaus
Unterstützende unterrichtliche Interaktionen
positive, symmetrische und durch Empathie und Wertschätzung charakterisierte Beziehung zwischen L-S und S-S wesentlich
Feedback als zentraler Prädikator für erfolgreiches Schülerlernen: Gestaltungsmöglichkeiten für konstruktive Feedbackkultur
Cookie-Lemon-Cookie: Feedbackgespräche werden zunächst mit positiven Aspekten begonnen, dann zu Verbesserungswürdigem übergeleitet und positiv beendet
Konstruktive Hinweise zum Weiterlernen geben: bei falschen Antworten Hinweise geben, wie weiter gelernt werden kann; falsche Antworten als Lernchance
SuS geben LK Feedback: wertvolles Feedback zur Verbesserung der Unterrichtsqualität → haben sie das Gefühl, dass Raum für falsche Antworten da ist
Formen von Feedback
heißt:
Gelingensbedingungen von Lernarbeit schaffen (Helmke)
-> Platz an dem man arbeiten kann, leise und ruhige Atmosphäre, Leistungsbeurteilung transparent
Rahmen für die Entfaltung und den Schutz eines Einzelnen zu kreieren, unabhängig von seinem Leistungsvermögen (Eder)
-> Entwicklungsumgebung schaffen, in der sich die Schüler wohlfühlen und keine Angst haben -> Klassenklima
Ressourcen für die Gesundheit von Lehrpersonen, aber auch von SuS entwickeln (Schönbächler)
-> integrative & präventive Dimension
a) Regeln und Normen
Bei der Einführung von Regeln zu beachtende Metaregeln (McPhillimy 1996)
So wenig wie möglich
So einsichtig wie möglich (Transparenz, Regeln)
Möglichst positiv formuliert
von LK und SuS gemeinsam entwickeln -> Transparenz
Grundlage um Störungen vorzubeugen
b) Management von Lernzeit
-> großzügiges bemessen der Lernzeit (maximieren)
-> angemessenes Tempo
-> Strukturierung von Unterricht (roter Faden), explizite Orientierung an Lernzielen (transparent!)
-> klare Arbeitsanweisungen
c) Lernförderliches Klassenklima
-> explizite Benennung der Erwartungen der LK an Mitarbeit/Leistung der SuS
-> LK soll externe Lernaktivitäten (sichtbare) beobachten und interne diagnostizieren (nicht sichtbare)
-> Autonomieempfinden!
-> Trennen von Lern- und Leistungssituation
-> Wechselseitige wertschätzende Beziehung zwischen LK und SuS führt zu störungsarmem Unterricht
d) Techniken der Klassenführung nach Kounin (1976/2006)
Stufenmodell der Unterrichtsqualität
(Pietsch, 2009)
Für Lehrkräft erweist sich Frage in welcher Reihenfolge/ Priorisierung Merkmale guten Unterrichts genutzt werden sollen. Pietsch (2009) ermittelt mithilfe probalistischer Testtheorie das Stufenmodell der Unterrichtsqualität, das diese Frage aufgreift.
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