L7 - Prüfen und Abstimmen

Das Ziel ist die Freigabe der Anforderungen zur Umsetzung in den nachgelagerten Phasen des Softwareprojekts.

Weil alle weiteren Aktivitäten im Softwareentwicklungsprozess direkt oder indirekt von den dokumentierten Anforderungen abhängen.

Weil Fehler sich über die technische Spezifikation, Architektur und Programmcode fortsetzen und mehr Aufwand für Korrekturen und Tests erfordern.

Neben Vertragsstrafen können Verstöße gegen rechtliche Vorgaben wie das Datenschutzgesetz zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.

Um sicherzustellen, dass fachliche Anforderungen mit allen relevanten Stakeholdern abgestimmt sind und um die Auswahl der wichtigsten umzusetzenden Anforderungen zu unterstützen.

Das Ziel ist die Erreichung eines gemeinsamen und übereinstimmenden Verständnisses der Anforderungen unter den Stakeholdern.

1. Prüfkriterien festlegen, 2. Prüfprinzipien und Prüftechniken auswählen, 3. Prüfung durchführen und Ergebnisse dokumentieren, 4. Abstimmen der Anforderungen/Konfliktmanagement.

Die Festlegung relevanter Kriterien hängt von der Projektsituation, der Art und Wichtigkeit der Anforderungen, der verfügbaren Zeit und den eingeplanten Personen ab.

Nach Festlegung relevanter Prüfkriterien und Feststellung verfügbarer Ressourcen.

Die organisatorische Planung der Prüfung inklusive Infrastruktur, zeitlicher Planung und ggf. Koordination externer Gutachter sowie die Konzentration auf die Dokumentation der Prüfungsergebnisse.

Die Fehlerbehebung und Überarbeitung der dokumentierten Anforderungen.

Widersprüche in den Anforderungen oder zwischen Stakeholdern und Anforderungen werden abgestimmt und Konflikte ggf. mit geeigneten Maßnahmen gelöst.

Inhalt, Form und Abgestimmtheit sind die Qualitätsaspekte, die im Requirements Engineering betrachtet werden.

Vollständigkeit aller Anforderungen, Vollständigkeit einzelner Anforderungen, Verfolgbarkeit, Adäquatheit bezüglich der Wünsche der Stakeholder, Widerspruchsfreiheit, Keine vorzeitigen Entwurfsentscheidungen, Dokumentation des fachlichen Problems, Überprüfbarkeit, Notwendigkeit bezüglich des Zielbeitrags.

Konformität zur Dokumentenstruktur, Verständlichkeit, Eindeutigkeit, Konformität zu Dokumentationsregeln, Konformität zu Dokumentationsformat.

Abgestimmtheit jeder Anforderung, Abgestimmtheit nach Änderung von Anforderungen, Konflikte aufgelöst, Freigabe erteilt.

"Sind alle relevanten Anforderungen im erforderlichen Detailgrad so erfasst, dass sie verstanden werden können?"

Die Frage "Wurden die Anforderungen verständlich und unter Einhaltung der Vorschriften zur Dokumentation dokumentiert?"

Das Ziel ist zu klären, ob alle relevanten Stakeholder den dokumentierten Anforderungen zustimmen und bekannte Konflikte gelöst sind, sowie festzustellen, ob die Freigabe für die Umsetzung erteilt wurde.

1. Beteiligung der richtigen Stakeholder, 2. Trennung von Fehlersuche und Fehlerkorrektur, 3. Prüfung aus unterschiedlichen Sichten, 4. Geeigneter Wechsel der Dokumentationsform, 5. Konstruktion von Entwicklungsartefakten, 6. Wiederholte Prüfung.

Verschiedene Sichtweisen und Erfahrungen helfen dabei, die Anforderungen umfassender zu überprüfen und potenzielle Fehlerquellen zu erkennen.

Die Konzentration während der Prüfung liegt auf der Dokumentation von Mängeln, während die Bewertung und Korrektur erst nach der Prüfung erfolgt, um die Prüfzeit effizient zu nutzen.

Durch verschiedene Betrachtungsweisen können verschiedene Aspekte der Anforderungen beleuchtet und analysiert werden, was die Fehlererkennung verbessert.

Es ermöglicht eine intensivere Prüfung, indem dokumentierte Anforderungen in eine andere Form übertragen werden, wodurch potenzielle Fehler oder Lücken sichtbar werden.

Es prüft die Verwendbarkeit der Anforderungen in späteren Phasen des Softwareprozesses, indem Artefakte wie Entwürfe oder Testfälle erstellt werden, um die Anforderungen praktisch umzusetzen.

Anforderungen ändern sich im Verlauf des Projekts, und ihre erneute Prüfung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Anforderungen und Zielen entsprechen.

Stellungnahme, Walkthrough, Perspektivenbasiertes Lesen, Einsatz von Checklisten, Prüfung durch Prototypen.

Eine unabhängige Person liest die Anforderungsdokumentation und markiert Mängel, ohne einem bestimmten Schema zu folgen.

Beim Walkthrough wird das Dokument von mehreren Personen gelesen, und identifizierte Mängel werden in einer Gruppe diskutiert.

Die Reviewer betrachten die Anforderungen aus spezifischen Rollen oder Blickwinkeln, um gezielt bestimmte Aspekte zu bewerten.

Checklisten helfen dabei, sicherzustellen, dass alle relevanten Fragen oder Prüfkriterien berücksichtigt werden, und dienen als Leitfaden während der Prüfung.

Durch den Einsatz von Prototypen wird das Verständnis der ermittelten Anforderungen den Stakeholdern präsentiert, ohne ein vollständiges System konstruieren zu müssen.

Konfliktidentifikation, Bestimmung des Konflikttyps, Konfliktauflösung, Dokumentation der Konfliktauflösung.

Konflikte können während der Ermittlung, Dokumentation und Prüfung von Anforderungen erkannt werden, erfordern aber Aufmerksamkeit und Sensibilität des verantwortlichen Requirements Engineer.

Sachkonflikt, Interessenkonflikt, Wertekonflikt, Beziehungskonflikt, Strukturkonflikt.

Einigung, Abstimmung, Ober-sticht-Unter, Pro-Contra-Liste, werteorientierte Analyse, Zurückstellen der Lösung.

Die Dokumentation verhindert, dass der gleiche Konflikt erneut auftaucht, ermöglicht die Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsfindung und hilft, wenn eine gefundene Lösung nicht geeignet ist.