Herr O. hat zumindest mit dem hämorrhagischen Schock einen Risikofaktor aufgewiesen, der ihn zur Entwicklung eines Akuten Atemnotsyndroms des Erwachsenen [Acute (Adult) Respiratory Distress Syndrome − ARDS] prädisponierte.
Zur Pathophysiologie des (schweren) typischen ARDS generell gehört von den folgenden Faktoren in erster Linie:
Ein 28-jähriger Mann erlitt einen Unfall mit seinem Pkw. Er wurde wach und spontan atmend vom Notarzt in ein Krankenhaus gebracht. Im Rahmen der Primärdiagnostik wurden ein kranielles und ein thorakales CT, das in der 1. Abbildung zu sehen ist, angefertigt. Eine linksseitige Oberschenkelfraktur wurde am Folgetag durch einen Femurnagel versorgt. Postoperativ wurde der Patient extubiert. Er entwickelte eine respiratorische Globalinsuffizienz, die eine Reintubation erforderlich machte. Das darauf angefertigte CT des Thorax ist in der 2. Abbildung, die Röntgenaufnahme des Thorax (im Liegen) in der 3. Abbildung dargestellt. Wegen des fulminanten Lungenversagens erfolgte eine differenzierte Beatmungstherapie u.a. mit Hochfrequenzbeatmung (HFOV). Zusätzlich wurde der Patient tracheotomiert. Wegen eines linksseitigen Pleuraergusses wurde eine Thoraxdrainage angelegt. Nach 14-tägiger Beatmungstherapie zeigte sich eine vollständige Restitution der Lungenfunktion.
Welche der folgenden Diagnosen ist anhand der vorliegenden Befunde und als Ursache des komplizierten Verlaufes am ehesten zu stellen?
Herr S. entwickelt postoperativ eine Pneumonie. Diese Komplikation kann sich innerhalb von 48 Stunden zu einem Adult Respiratory Distress Syndrom (ARDS) entwickeln.
Welche Aussage zum ARDS trifft generell am wenigsten zu?
Neben der Pneumonie droht Herrn T. eine weitere pulmonale Manifestation als Komplikation seiner Infektion, ein ARDS.
Welche Aussage zu einem ARDS trifft am ehesten zu?
Sollte eine Beatmung nötig werden, würde eine lungenprotektive Beatmungsform gewählt werden.
Was zeichnet diese Beatmungsform am ehesten aus?
Bei Herrn M. entwickelte sich ein akutes Lungenversagen (Acute [Adult] Respiratory Distress Syndrome, ARDS).
Welche der folgenden Aussagen zum ARDS trifft am ehesten zu?
Im Mittelpunkt der Therapie des ARDS standen bei Herrn M. neben der Behandlung der zugrundeliegenden Infektion vor allem Maßnahmen zur Verbesserung der Oxygenierung.
Was gehört am wenigsten zu diesen die Oxygenierung betreffenden Therapieoptionen?
Welcher der folgenden Faktoren gehört am wenigsten zur Pathophysiologie des ARDS?
Definition der ARDS
= acute respiratory distress syndrome
(Akutes Lungenversagen des Erwachsenen)
Was beschreibt der Horovitz-Quotient / Oxygenierungsindex?
Verhältnis des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks (paO2) zur inspiratorischen Sauerstoffkonzentration (FiO2)
Beschreibung der Lungenfunktion
Beurteilung der Oxygenierungsfunktion der Lunge
Norm: 500mmHg bei Raumlauft
Was sind die Kriterien der Berlin-Klassifikation?
Zeitintervall
Bildgebung des Thorax
Ursachen des Lungenödems
Oxygenierung
Pulmonale und exrtapulmonale Ursachen einer ARDS
Pulmonal:
Pneumonie
Aspiration von Mageninhalt
Extrapulmonale Ursachen:
Nicht pulmonale Sepsis
Nonkardiogener Schock
Trauma
Worauf zielt die lungenprotektive Beatmung ab?
Es zielt darauf ab, weitere pulmonale Schäden durch die unvermeidbare supportive Respirationstherapie zu vermeiden bzw. zu reduzieren
Woraus besteht die lungenprotektive Beatmung?
niedriges Tidalvolumen (6ml/kgKG IBW=ideal Body weight) gegen Volutrauma
Plateaudruck von max. 30cmH20 gegen die Entstehung eines Barotraumas
Δp von max. 15 cmH2O
Adäquater PEEP (damit die Alveolen aufrecht erhalten werden und sowohl Compliance als auch Gasaustausch hoch gehalten werden)
Welche Maßnahmen sollte man nicht ergreifen um einem ARDS entgegenzuwirken?
Rekrutierungsmanöver
Muskelrelaxantien
Wozu dient die Bauchlagerung bei einem ARDS?
Verbessert die Ausdehnung der Lunge im dorsalen Thorax
→ Rekrutierung der abhängigen Lungenabschnitte
Diaphragma wird weiter nach dorsokaudal verlagert
→ Kompression der Unterlappen↓
Homogenere Ventilation mit niedrigeren transpulmonalen Drücken
Bessere Sekretmobilisation
Indikationen, die für eine Bauchlagerung sprechen?
Bei ARDS mit pO2/FiO2 <150 (trotz optimierter Beatmung)
Beginn: frühzeitig erwägen!
Dauer: 16 - 20 Stunden
Mehrere Zyklen (> 3x) sind von deutlichem Vorteil
Kontraindikationen, die gegen eine Bauchlagerung zur Therapie eines ARDS sprechen
Hämdynamische Instabilität / Schock
Höhergradige HRST
Erhöhter intrakranieller Druck
Wirbelsäuleninstabilität
Offenes Abdomen
Komplikationen, die bei einer Bauchlagerung zur Therapie eines ARDS auftreten können
20-30 % Gesichtsödeme
ca. 20% Druckulzera des Gesichts, Knie und / oder Becken
„Nicht - Toleranz“ der Beatmung (Husten, Pressen, Beatmungskomplikationen) → Sedierung adaptieren, Relaxierung in Betracht ziehen
Was versteht man unter ECMO und wann wird sie angewandt?
Ermöglicht eine lungenprotektive Beatmung
Blutfluss von 60-80% des HZV meist ausreichend
Notfalltherapie des schweren ARDS
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