Welche Flüssigkeitsräume unterscheiden wir im Körper, und wie groß sind diese?
Raum: Intrazellulär Extrazellulär Extrazellulär (20% Plasma)
Volumen [Liter]: 60% 40% Extrazellulär (80% Interstinum)
Wie hoch sind die mittleren Elektrolytkonzentrationen der extra- und intrazellulären
Flüssigkeit (in mmol/l)
Nennen Sie die aufeinanderfolgenden Abschnitte des Blutgefäßsystems der Niere.
Gibt es Unterschiede in der Durchblutung zwischen Rinde, äußerem und inneren Mark und wenn ja warum?
Gefäßversorgung: A. renalis → Aa. interlobares→ Aa. arcuatae→ Aa. interlobulares→ Vasa afferentia→
Glomeruli→ Vasa efferentia→ Vv. arcuatae→ Vv. interlobulares→ V.renalis
Besonderheit: Juxtamedulläre Nephrone → Vasa recta → Gefäße des Nierenmarks (Blut fließt nach
Passage der Glomeruli weiter in die Gefäße des Nierenmarks)
Durchblutung :
Rinde → 93% des Renalen Blutflusses
Äußeres Mark → 6 % des Renalen Blutflusses
Inneres Mark → 1% des Renalen Blutflusses
Nennen Sie anhand der Abbildung die einzelnen Tubulusabschnitte der Niere mit ihren
wichtigsten Aufgaben.
Beschreiben Sie dabei auch das Epithel bzw. die Schlussleisten der entsprechenden
Tubulusabschnitte.
1 Proximaler Tubulusabschnitt : gewundener Tubulus, Segment S1
Massentransport, Schlussleisten (Tight Junctions) nur wenig Zonula Occludentes, Epithel mit hoher
Permeabilität→leckes Epithel
Viele Mitochondrien →hohe aktive Transportleistung
Starke Einfaltungen der apikalen Membran (Oberflächenvergrößerung), sowie punktartige Zonulae
Occludentes sind typisch für lecke Epithelien mit großer Durchlässigkeit,
Hohe Transportrate, Unfähigkeit gegen nennenswerte Gefälle zu transportieren
2 Proximaler Tubulus: gewundener Tubulus Segment S2
3 Proximaler Tubulus : gestreckter Tubulus Segment S3
4 Dünner absteigender Teil der Henle Schleife
Schlussleisten (Tight Junctions) nur wenige Zonulae Occludentes,
Epitehl mit hoher Permeabilität
Kleine flache Zellen die keinen Messbaren aktiven Transport aufweisen
→4 & 5
5 Dünner aufsteigender Teil der Henle Schleife
Resorption von NaCl (passiv)
6 Dicker aufsteigender Teil der Henle Schleife
Motor der Harnkonzentrierung
Wasserdicht
Viele Mitochondrien→ hohe aktive Transportrate
7 Macula Densa
Messung der NaCl Konzentration
Distaler Tubulus → tubuloglomeruläres Feedback (TGF)
8 Distaler Tubulus
NaCl Resorption
Epithel dichter
Ausgeprägte Zonulae Occludentes →mitteldichte Epithelien mit geringer Durchlässigkeit
Geringe Transportrate
Ausgeprägte Fähigkeit gegen starke Gefälle zu transportieren
9 Kortikaler Teil des Sammelrohrs mit Schaltzellen und Hauptzellen
Feineinstellung der Urinzusammensetzung
Epithelien sind hier dichter
Welche Substanzen werden im Glomerulus frei filtriert? Welche hält der Filter partiell,
welche vollständig zurück?
Nennen Sie die Kriterien der Filtrierbarkeit (Permselektivität).
Wie hoch ist der effektive Filtrationssdruck und welche Faktoren bestimmen ihn?
Frei filtriert werden Substanzen, die nicht n Plasmaprotein gebunden sind und deren Radius kleiner 1,6 – 1,8 nm ist
(Wasser, Harnstoff Glucose, Inulin)
Partiell zurückgehalten werden Myoglobin, Albumin, Plasmaproteine
Vollständig zurückgehalten werden Plasmaprotein, Globuline mit Radius größer 44nm (Erys)
Kriterien der Filterbarkeit sind : Größe/Durchmesser/Molekulargewicht/Ladung/Proteinbindung und Form
Aber NICHT die Konzentration
Der effektive Filtrationsdruck lässt sich aus der Differenz aus hydrostatischem und kolloidosmostischen Druck
zwischen Glomeruluskapillare und glomerulärem Kapselraum bestimmen
Wie werden Nierendurchblutung und Glomerulusfiltrat trotz schwankendem arteriellen
Mitteldrucks konstant gehalten?
*Myogene Reaktion (Bayliss Effekt) →Blutdruckerhöhung löst Konstriktion der Aa. Interlonulares und
der afferenten Arteriolen aus →glatte Muskulatur der afferenten Arteriole reagieret auf erhöhter
Wandspannung sofort mit Vasokonstriktion. Auf nachlassende Wandspannung → Vasodilatation
Geringfügige Änderung des Radius der afferenten Arteriolen kompensiert so Blutdruckschwankungen
*Prostaglandine – entstehen bei Mangeldurchblutung des Nierenmarks
*Tubuloglomerulärer Feedback-Mechanismus →Messung der NaCl Konzentration im distalen Tubulus→
Wenn NaCl zu hoc h→Kontraktion des Vas afferens →Abnahme des GFR
Welche Substanzen werden in den Tubuli aktiv resorbiert, welche aktiv sezerniert?
*aktiv resorbiert: z.B. Na+
Aktiv sezerniert: z.B. H+, PAH, Harnsäure
Welche osmotische Konzentration hat die Tubulusflüssigkeit und die peritubuläre
Flüssigkeit in den einzelnen Abschnitten des Nephrons in Antidiurese?
Was versteht man unter der Ausscheidungsrate und der Klärrate (Clearance) einer Substanz?
Wie werden sie berechnet, welche Dimension haben sie?
Benutzen Sie die Symbole [X]p und [X]u für die Konzentration einer Substanz X im Plasma
und Urin und U für das Harnvolumen pro Zeiteinheit.
ARx= Urinflussrate * Konzentration einer Substanz X im Urin (mmol/min)
Also: Menge einer Substanz X (oder Volumen), die pro Zeiteinheitvon den Nieren ausgeschieden
wird (=im Urin erscheint)
KRx= Urinflussrate* Konzentration einer Substanz X im Urin geteilt durch Konzentration einer
Substanz X im Plasma ( ml/min)
Also: Blutplasma das pro Zeiteinheit von einer Substanz X geklärt wird.
Formulieren Sie das Prinzip der Messung der glomerulären (Volumen-) Filtrationsrate
(GFR). Welche Bedingungen muss eine Substanz erfüllen, deren Klärrate gleich der GFR ist? Welche Substanzen sind geeignet?
Glomeruläre Filtrationsrate GFR
GFR= Urinflussrate* Konzentration Kreatinin im Urin geteilt durch Konzentration von Kreatinin
im Plasma ( ml/min)
Also Blutplasmavolumen das pro Zeiteinheit von beiden Nieren filtriert wird.
Substanzen die frei filtriert und weder resorbiert noch sezerniert werden haben im Plasma und
Filtrat praktisch die gleiche Konzentration.
Dafür geeignet sind u.A. : Kreatinin, Inulin
Beschreiben Sie die Abhängigkeit der Ausscheidungsrate von Inulin, ARIn [mg/min], von
der arteriellen Inulin-Konzentration graphisch.
Hängt die Inulin-Cearance von der arteriellen Inulin-Konzentration ab?
Hilfestellung: Bei GFR = 120 [ml/min] werden 0,12 l Ultrafiltrat pro Minute aus Plasma abfiltriert.
Während das Wasser fast vollständig rückresorbiert wird, wird das mitfiltrierte Inulin nach
Nephronpassage komplett ausgeschieden. Bei [In]p = 1000 [mg/l] beträgt ARIn (= FRIn) wie viel
120 [mg/min]? Tragen Sie diesen Punkt und die ARIn für andere [In]P in die Grafik ein.
Wie viel % des Herzminutenvolumens dienen der Nierendurchblutung?
20% des HZV → also ca. 1 Liter/min = RBF (renaler Blutfluss)
Beschreiben Sie das Prinzip der Bestimmung des renalen Plasmadurchflusses (RPF) mit Hilfe der PAH-Clearance und leiten Sie die Gleichung zur Berechnung ab. Gehen Sie dabei von der Definition der PAH-Mengen ( PAH ) aus, die pro Zeiteinheit im arteriellen Blut antransportiert und im Nierenvenenblut respektive im Urin abtransportiert werden und benutzen Sie die folgenden Symbole [PAH]a, [PAH]v und [PAH]u für die PAH Konzentration im arteriellen bzw. venösen Plasma und im Urin sowie u für die Urinflussrate.
PAH wird nicht nur filtriert sondern auch sehr stark sezerniert → 90% des arteriell ankommenden PAHs wird mit
dem Urin ausgeschieden
Renaler Plasmafluss (RPF) entspricht der Klärrate von PAH
RPF * PAHp= Vu*PAHu
RPF*PAHa – PAHv = Vu* PAHu
→RPF = RPF / 1- Hkt (Hämatokrit)
Beschreiben Sie die Abhängigkeit der PAH-Ausscheidung und der PAH-Filtration von der arteriellen PAH-Konzentration [PAH]p graphisch.
Hilfestellung: Die GFR betrage 120 [ml/min] und die Filtrationsfraktion von PAH sei 20%.
Daraus können Sie FRPAH für die jeweilige [PAH]P ausrechnen und in das Diagramm eintragen.
Darüber hinaus wird bis zu einer Plasmakonzentration von 1 mmol/l ≈ 200 mg/l
(Molekulargewicht = 194) praktisch alles PAH aus den peritubulären Kapillaren in das
Tubuluslumen sezerniert und im Urin ausgeschieden. Bei weiterem Anstieg der Plasma-PAH-
Konzentration nimmt die filtrierte Menge weiter zu, aber die Sekretionsrate bleibt konstant.
Beschreiben Sie die Zuckerausscheidung (ARGlc) im Urin als Funktion der
Zuckerkonzentration [Glc]p im Blut graphisch. Zeichnen Sie auch die glomerulär filtrierte
Menge ein.
Hilfestellung: GFR: 0,12 [l/min] Filtrationsfraktion von Glucose = 20%. Daraus können Sie die
jeweilige FRGlc errechnen und in das Diagramm eintragen. Oberhalb von [Glc]p = 10 [mmol/l]
ist das Transportmaximum erreicht. Zusätzlich filtrierte Glucose wird ausgeschieden.
Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) können große Mengen Zucker im Urin
ausgeschieden werden. Dies geschieht zusammen mit einer starken Diurese.
a) Welche Diureseform liegt vor?
Osmotische Diurese →Glucose-Konzentration im Plasma erhöht → Anstieg glomerulär filtrierter Glucose
Menge →Resorptionskapazität der Tubuli überfordert → nicht resorbierte Glucose behindert aus
osmotischen Gründen die Ausscheidung von Wasser
b) Welche anderen Diureseformen kennen Sie?
Antidiurese
Wasserdiurese
Druckdiurese → Blutdrucksenkung durch Auswaschen des Nierenmarks (juxtamedulläre Nephrone sind
nicht autoreguliert
Was ist die Hauptursache für den Anstieg der osmotischen Konzentration im Nierenmark?
Ansammlung von NaCl und Harnstoff im inneren Nierenmark
Welche Elemente hat der Regelkreis des Wasserhaushaltes?
Welches Krankheitsbild bewirkt der Ausfall des beteiligten Hormons?
Regulation des Wasserhaushalts durch ADH
Diabetes insipidus zentralis, Diabetes insipidus renalis
Welche Elemente hat der Regelkreis des Natriumhaushaltes? Welches Krankheitsbild
bewirkt der Ausfall des beteiligten Hormons?
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) →Natrium-Retention
ANP →Natrium Ausscheidung
Hyper- bzw. Hyponatriämie, Hypokaliämie
Hoher bzw. niedriger Blutdruck
Regulation von Na+ besonders duch Aldosteron
- Drosselt Na+ Ausscheidung über aktivierung distaler Na+ Kanäle (eNac)
-Aldosteron wirkt über
Auf welche Weise beteiligt sich die Niere an der Regulation des pH-Wertes im Blut?
Aktive Sekretion von H+ im proximalen Tubulus, im Sammelrohr durch die Schaltzellen
vom Typ A, Resorption von HCO3 im Sammelrohr durch die Schaltzellen vom Typ B
Wie beteiligt sich die Niere an der Regulation des Calcium- und des Phosphat-Spiegels im Plasma?
Über Resorption von Calcium und Phosphat bzw. Sekretion von Phosphat in Abhängigkeit von Parathormon (PTH hemmt Phosphatresorption)
Im distalen Tubulus wird Staniokalzin gebildet → Signalstoff, der die Phosphatresorption
im proximalen Tubulus stimuliert
wann entspricht die Klärrate der glomerulären Filtrationsrate?
Immer dann wenn die entsprechende Substanz frei filtriert und weder resorbiert noch sezerniert wird
Experiment
Harnflussrate
Harnflussrate (Frauen) : 0,5-2,3 l/Tag
Harnflussrate (Männer) : 0,7-2,7 l/Tag
Gelbe Farbe des Urins:
Durch Urochrome →Abbauprodukte von Bilirubin →Urobilin → Sterkobilin
Auswertung der Kreatinin-Clearance “GFR”
Welche Werte würden Sie bei unterschiedlicher Diurese-Art im Vergleich zum Normwert
erwarten und warum?
Diurese: gleich
Konzentration von Kreatinin im Plasma von der Muskelmasse bzw. Muskelaktivität abhängig
aber nicht von der Art der Diurese
Antidiurese: gleich
Einnahme eines Schleifendiuretikums: gleich
Bitte berechnen Sie nun aus der von Ihnen bereits berechneten Urinflussraten (nehmen Sie jeweils den dritten Wert UD3, UT3, UL3) und den angegebenen Konzentrationen von Kreatinin in Plasma und Urin die Ausscheidungsrate AR von Kreatinin, die Klärrate (KR = GFR) von Kreatinin und die fraktionelle Ausscheidung von Wasser aus:
NORM (Kr)u : 6-10mmol/l
NORM (AR): 3,7-12,5 *10^-3 mmol/min
Beurteilung: Liegen die GFR-Werte im Normbereich?
Alle Werte für die GFR liegen im Normalbereich
Normalbereich: 80-140 ml/min ( andere Quellen 90-130 ml/min)
Ändert sich die GFR während der Wasserdiurese? Warum oder warum nicht?
Nein, die GFR ändert sich nicht während der Wasserdiurese.
Die GFR ist ein wichtiger Parameter in der Nierenfunktion und sollte immer nahezu (es gibt
tageszeitliche Schwankungen) konstant sein.
Wie viel % der GFR kann bei maximaler Wasserdiurese ausgeschieden werden?
20% der GFR - 24 ml/ min (normal 3-7,5 ml /min)
Wie viel % der GFR wird bei maximaler Antidiurese ausgeschieden?
1 % der GRF 1,2 ml/min (normal: 3-7,5 ml/min)
Wie ist der Normwert für die Kreatinin-Konzentration im Urin?
6-10 mmol/L
Auswertung der Harnstoff-Clearance
Beim Gesunden liegt die Konzentration von Harnstoff im Plasma bei: 1,8 – 9,1 mmol/l
Die Konzentration von Harnstoff im Plasma ist unabhängig von der Diurese, variiert aber je nach Ernährung→ proteinhaltige oder weniger proteinhaltige Nahrung
Bitte berechnen Sie nun aus der von Ihnen bereits berechneten Urinflussrate (nehmen Sie jeweils den letzten Wert, UD3, UT3, UL3)) und den angegebenen Konzentrationen von Harnstoff im Urin die Ausscheidungsrate AR, die Klärrate (KR), die Filtrationsrate (FR) und die fraktionelle Ausscheidung von Harnstoff aus:
Normwerte Harnstoff:
(Ha)U= 200-400 mmol/l
(AR)Ha= 0,12-0,23 mmol/min
(KR)Ha= 60-100 ml/min
(fE)Ha=40-80%
Für die Berechnung der Filtrationsrate von Harnstoff (FR = GFR x [Ha]P) bitte den GFR-Wert
aus Versuch 2 (Kreatinin-Clearance) nehmen.
FRD = 124,4 mmol/min * 5,0 mmol/l= 0,62 mmol/min
FRT = 135 mmol/min * 6,2 mmol/l= 0,62 mmol/min
FRL = 118,9 mmol/min * 7,7 mmol/l= 0,62 mmol/min
Beurteilung: Wovon hängt die Harnstoff-Konzentration im Plasma ab?
Von der Ernährung (proteinreich oder proteinarm)
Welche Rolle spielt Harnstoff in der Niere?
Harnstoff spielt in der Niere eine wichtige Rolle bei der Harnkonzentrierung und trägt wesentlich
zu Erhöhung der Osmolarität des inneren Nierenmarks bei (50 % NaCl und 50 % Harnstoff). In
Antidiurese werden unter dem Einfluss von ADH Harnstoffkanäle (UTAI) in das medulläre
Sammelrohr eingebaut und damit Harnstoff rückresorbiert.
Wie und wo wird Harnstoff resorbiert bzw. sezerniert?
Ca. 50 des Harnstoffs werden passiv im proximalen Tubulus resorbiert.
Je nach Wasserbilanzierung bzw. in Abhängigkeit von ADH wird Harnstoff im medullären
Sammelrohr resorbiert.
In der Henle-Schleife wird Harnstoff sezerniert, bleibt dann bis zum medullären Sammelrohr im
Tubuluslumen und kann dort in Abhängigkeit von ADH resorbiert werden → Rezirkulation von
Harnstoff-Erhöhung des Osmolarität im Nierenmark
Auswertung Versuch 4 Natrium- Konzentrationsmessung
Beim Gesunden liegt die Konzentration von Natrium im Plasma bei: 135 - 145 mmol/l
Die Art der Diurese hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Natrium.
Außerdem wird Natrium über das RAAS und ANP geregelt, so dass es nicht zu einer Hyper- oder Hyponatriämie kommt.
Beim Schwartz-Bartter-Syndrom kann es allerdings durch ein inadäquate Freisetzung von ADH zu einer Verdünnungs-Hyponatriämie kommen.
Bitte berechnen Sie nun aus der von Ihnen bereits berechneten Urinflussrate (nehmen Sie jeweils
den letzten Wert) und den angegebenen Konzentrationen von Harnstoff im Urin die
Ausscheidungsrate AR, die Klärrate (KR) und die fraktionelle Ausscheidung von Harnstoff aus:
Für die Berechnung der Filtrationsrate von Natrium (FR = GFR x [Na]P) bitte den GFR-Wert aus
Versuch 2 (Kreatinin-Clearance) nehmen.
Normwerte Natrium
(Na)U= 10-200mmol/l
(AR)Na= 35-175*10^-3 mmol/min
(fE)Na= 0,2-1,2%
Beurteilung: Wie viel % des filtrierten Natriums wird typischerweise resorbiert?
99,8% des filtrierten Natriums werden normalerweise resorbiert
Welche Regulationsmechanismen der Natrium-Ausscheidung gibt es?
Welchen Einfluss haben Diuretika?
RAAS: bei niedrigem Blutdruck, Salzmangel, Volumenmangel — Natrium wird rückresorbiert
ANP: bei hohem Blutdruck, zu viel Volumen → Ausscheidung von Natrium wird gefördert
Bei Einnahme von Diuretika kommt es generell zu einer höheren Ausscheidung von Natrium
Ändert sich die Salzausscheidung während der Wasserdiurese?
Die Salzausscheidung ändert sich nicht während der Wasserdiurese, sondern nur bei Einnahme von Diuretika.
Kalium – Konzentrationsmessung
Beim Gesunden liegt die Konzentration von Kalium im Plasma bei: 3,5 – 5,5 mmol/l
Die Art der Diurese hat keinen Einfluss auf die Plasmakonz. Von Kalium
Ausscheidungsrate AR, die Klärrate (KR), die Filtrationsrate (FR) und die fraktionelle
Ausscheidung von Harnstoff aus:
Für die Berechnung der Filtrationsrate von Kalium (FR = GFR x [K]s) bitte den GFR-Wert aus Versuch 2 (Kreatinin-Clearance) nehmen.
Normwerte Kalium
(K)u= 2-50mmol/l
(AR)k= 17-80*10^-3 mmol/min
(fE)k= 3-16%
Beurteilung: Wie viel % des filtrierten Kaliums wird typischerweise resorbiert?
84-97% des filtrierten Kaliums werden typischerweise resorbiert, dh. 3-16% werden
ausgeschieden
Wovon hängt es ab wieviel des filtrierten Kaliums resorbiert bzw. ausgeschieden wird?
Die Ausscheidung von Kalium ist eng an die Resorption von Natrium gekoppelt, dh. wird viel
Natrium rückresorbiert, wird viel Kalium ausgeschieden, z.B. unter der Wirkung von
Aldosteron.
Diuretika erhöhen die Ausscheidung von Kaliun, was für Patienten mit einer Herzinsuffizienz
ungünstig ist, deswegen gibt es die Möglichkeit der Kalium-sparenden Diuretika (Amilorid,
Spironolacton)
Durchführung des Combur-Tests
• Teststreifen 1 für den Morgenurin und Teststreifen 2 nachdem Sie reichlich
Wasser getrunken haben
• Teststreifen 1 für „normalen“ Urin, Teststreifen 2 nachdem Sie sich in den
Finger gepiekt und einen Tropfen Blut in den Urin gegeben haben
Welche Parameter haben sich dabei verändert?
Es sollte sich beim Vergleich von Morgenurin und Urin nachdem man viel getrunken hat, nur die Urindichte ändern
Ist Blut im Urin finden sich Erythrozyten und Hämoglobin
Auswertung Combur-Test
Osmotische Konzentration von Plasma und Urin
Welche Werte für der Osmolarität des Plasmas erwarten Sie bei unterschiedlicher Diurese-Art im Vergleich zum Normwert von 290 mosmol/l und warum?
Die Osmolarität des Plasmas wird in einem engen Bereich konstant gehalten, schon eine Abweichung von 1% von der Norm (285-300mosmol/l) löst den Regelkreis über ADH aus
Berechnen Sie nun bitte aus den angegebenen mittels der Gefrierpunktserniedrigung gemessen Temperaturen die jeweiligen Osmolaritäten der unterschiedlichen Proben aus und tragen Sie die Werte in die nachfolgende Tabelle und in die Graphik auf der nachfolgenden Seite ein.
Entsprechen die gemessenen Werte den Werten, die Sie für die Plasma- und Urin-Proben der 3 Probanden erwartet haben?
Ja, die Osmolarität des Plasmas sollte bei allen 3 Versuchspersonen in Normbereich liegen. Die Art der Diurese hat keinen Einfluss auf die Osmolariät des Plasmas.
Die Osmolaritäten der Urine zeigt bei:
Versuchsperson Durster: Versuchsperson ist früh morgens noch nicht gut wasserbilanziert, Osmolarität nimmt im Verlauf noch zu, die Person durfte ja auch über 3 Stunden nichts trinken
Versuchsperson Trinker: Versuchsperson ebenfalls früh morgens noch nicht so gut
wasserbilanziert. Osmolarität nimmt im Verlauf durch das recht schnelle Trinken von 2 L
Wasser schnell auf einen niedrigen Wert von 64 mosmol/l ab, und nimmt danach wieder
langsam zu, nach 3 Stunden ist die Diurese ,,beendet"
Versuchsperson Lasix: Versuchsperson ebenfalls früh morgens noch nicht so gut
wasserbilanziert. Osmolarität nimmt ebenfalls im Verlauf ab, allerdings ist der niedrigste
Weit in der Nähe des Wertes für die Plasmaosmolarität, was für die Einnahme eines
Schleifendiuretikums typisch ist. Nach 3 Stunden ist die Wirkung der 40 mg Lasix
Abgeklungen.
Was sind die Werte für die „normale“, minimale bzw. maximale Urin-Osmolarität?
Urin-Osmolarität
Normal:400-600 mosmol/l
Minimal: 30-50 mosmol/l
Maximal: 1200-1400 mosmol/l
Bei Einnahme eines Schleifendiuretikum ca. 300 mosmol/l
Welche Mechanismen zur Regulation der Osmolarität kennen Sie?
•Zentrale Osmosensoren im Hypothalamus
• Regulation des Osmolarität über ADH, ab 1 % Abweichung vom Normwert setzt die Regulation ein.
• Freisetzung von ADH:
→ Anstieg der Plasmaosmolarität. Abnahme des Blutvolumens
→ ADH wird im Hypothalamus in den Ncll. paraventriculails et supraopticus gebildet und gelangt über axonalen Transport in die Neurohypophyse, wird dort gespeichert und bei Bedarf freigesetzt → V2-Rezeptoren Einbau von Aquaporinen (AQP2) in die luminale Wand des Sammelrohres→ Wasser kann entlang des osmotischen Gradienten ins Interstitium fließen und so rückresorbiert werden außerdem führt ADH (Vasopressin) zu einer Vasokonstriktion und somit zu einer Erhöhung des Blutdrucks
Kennen Sie Krankheitsbilder, die die Regulation der Osmolarität betreffen?
ADH – Mangel : Verminderter Einbau von Aquaporinen in die luminale Wand des Sammelrohrs →
unzureichende Wasserresorption → starke Wasserverlust → Ausscheidung großer Urinmengen (Polyurie
von 5 -25l/Tag) trotz gleichzeitig erhöhter Plasmaosmolarität
Diabetes insipidus zentralis
Diabetes insipidus renalis
Zusammenfassung der Ergebnisse
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