Definiere die Begriffe Belastung und Beanspruchung! Wovon hängen die beiden Faktoren ab? Gib für ausgewählte Sportarten Jahresbilanzen der Gesamttrainingsbelastung im Spitzenbereich an: Langstreckenlauf, Skilanglauf, Straßenradsport, Schwimmen (alle in km/Woche oder Jahr), Gewichtheben-Mittelgewicht (t/Tag), Turnen/RSG (Std./Tag), Profispielsport (Std./Woche)!
Belastung
Summe der Trainingsreize, die auf einem Sportler einwirken
Unabhängig vom Trainingszustand
Beanspruchung
Individuelle Inanspruchnahme körperlicher und psychischer Leistungsvoraussetzungen eines Sportlers bei der Bewältigung von Belastungsanforderungen (z.B. Trainingsreizen)
-> Bei gegebener Belastung ist die Beanspruchung des Individuums von dessen Trainingszustand abhängig
Wovon hängt die Gesamtbelstung ab?
Von den Programmen in den einzelnen Trainingseinheiten
Vom Pensum der Trainingsbelastung über das Trainingsjahr
Von der Wettkampfdichte
Sportart
Jahresbilanz der Gesamttrainingsbelastung im Spitzenbereich
Langstreckenlauf
100-250 Laufkilometer/Woche
Skilanglauf
8000 Skilanglaufkilometer/Jahr
Straßenradsport
1000 km/Woche
Schwimmen
70-120 Schwimmkilometer/Woche
Gewichtheben Mittelgewicht
80 Tonnen Gewichtsarbeit/Tag
Turnen/Rhytmische Sportgymnastik
8 Stunden/Tag
Profispielsport
20 Stunden/Woche
Definiere den Begriff Überlastungssyndrom! Charakterisiere die Symptome, die bei
den beiden Arten von Belastungssyndromen auftreten können!
Überlastungssyndrom
komplexe Überbelastungserscheinungen aufgrund eines chronischen Missverhältnisses zwischen hohen Leistungsanforderungen in Training und Wettkampf und zu geringer Belastbarkeit
Mitunter auch auf externe Faktoren (außerhalb des Trainings) zurückzuführen (Prüfungsstress, private Probleme, Häufung von Terminen und Anforderungen)
verminderte Leistungsfähigkeit ohne offensichtlichen krankhaften Organbefund
Symptome beim sympathikotonen Überbelastungssyndrom
Erhöhrte Herzfrequenz in Ruhe
Verzögerter Rückgang der Herzfrequenz nach Belastung
Gesteigerter Energieumsatz
Herabgesetzter Appetit
Gewichtsabnahme
Leichte Erregbarkeit und Gereiztheit
Schlafstörungen
Hormonelle Fehlregulation
Symptome beim parasympathikotonen Überbelastungssyndrom
Häufigere Form im LEistungssport
Leichte Ermüdbarkeit, verminderte Belastbarkeit
Oft ausgeprägte Erniedrigung der Ruheherzfrequenz (Bradykardie)
Deutlich verschlechterte Koordination besonders bei höheren Belastungsintensitäten
Leistungsminderung, vor allem bei hohen Belastungsintensitäten und Bei Sports
Ursache: vegetative Fehlsteuerung
Anhand welcher Indikatoren lassen sich Belastungssyndrome belegen? Wie werden
die erhöhten Indikatorwerte verursacht? Gibt es Parameter für eine Früherkennung?
Indikatoren für Überbelastungssyndrome
Ansteigende Serumskonzentration vom Harnstoff (vermehrter Eiweißstoffwechsel)
Erhöhte Kreatinkinase-Konzentration im Blut (erhöhrte Muskelbelastung)
Höhere Herzfrequenzvariabilität
-> Es gibt derzeit keine zuverlässigen Marker, mit der ein beginnendes Überbelastungssyndrom sicher diagnostiziert werden kann
Ursachen:
Funktionsreserve an Enzymen, Hormonen und Aminosäuren geht zurück
Verschiebung des Gleichgewichts im Proteinhaushalt
Zunahme des Proteinstoffwechsels
Welche Maßnahmen finden zur Behandlung von Überlastungssyndromen Anwendung? Wodurch kann das Risiko für ein Überlastungssyndrom reduziert werden?
Behandlung:
Bei sich bereits andeutenden Übertraingszuständen:
Drastische Reduktion von Trainingsumfängen- und -intensitäten
Überdenken und Ändern der Trainingsplanung (Belastungsdynamik)
Ausschalten von externen Stressfaktoren
Aktive Regenereationsmaßnahmen
Veränderung des (Trainings-)Alltags- bis zum “Tapetenwechsel”
Psychosoziale Hilfestellung
Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstbeobachtung
Ärztliche Kontrolle des Gesundheitszustandes
Gesunde Lebensweise (Schlaf, Ernährung, Gesamtbelastung)
Prophylaxe
Systematische Trainingsplanung:
Langfristiger Trainingsaufbau, rationale Planung und Organisation
Vermeidung von Ermüdungsakkumulation, ausreichende Erholung nach längeren oder intensiveren Belastungen
Sinnvolle Periodisierung (Wechsel von Belastung und Erholung, Wechsel der Trainingsmittel und Trainingsmethoden,…)
Vermeidung von Monotonie und Stereotypie des Trainings
Trianingsprotokollierung und Dokumentation
Lebensgewohnheiten:
Vermeidung von Einflüssen, die die Belastbarkeit herabsetzten (hohes Arbeitspensum, wenig Schlaf, einseitige Ernährung, Stress,…)
Selbstbeobachtung
Regelmäßige sportärztliche Kontrolle
Welche Maßnahmen-Kategorien unterstützen die langfristige Regeneration (7)?
Beschreibe 3 Kategorien davon genauer!
Periodisierung des Trainings, Belastungswechsel, Erholung
Zyklischer Wechsel von Belastung und Erholung auf allen Ebenen (TE, MIZ, MEZ), Einbau von Entlastungszyklen
Wechseln von Trainingsmitteln, Trainigsmethoden (Intensitäten und Umfängen)
Kopplung unterschiedlicher Beanspruchungen innerhal einer TE bzw. von TE zu TE (z.B. Schnelligkeit + extensive Ausdauer, Technik + extensive Ausdauer, Maximalkraft + Schnellkraft)
Wechsel der beanspruchten Systeme:
LA: Sprünge + Würfe, Schwimmen: Beinarbeit + Armarbeit, Kraft: KNiebeuge + Bankdrücken, Stoffwechsel: CrP und aerobe Glykolyse
Überangsperiode: gezielte aktive und passive Regeneration
Aber: keine totale Entlastung in der Übergangsperiode:
Risiko des Entlastungssyndroms (v.a. Kraftausdauersportarten)
Gewichtszunahme,…
übermäßige LEistungsverluste (zu hoher Wiederherstellungsaufwand)
Übergangsperiode: ungewohnte Reize (z.B. andere sportarten)
Allgemeines Trainnig des Stütz- und Bewegungssystems
Vorsicht bei neun Belastungsreizen / Trainingsumstellung
Sinnvoller Aufbau von Trainingseinheiten
Trainingsbegleitende Maßnahmen
Cool down
Maßnahmen zur Vermeidung von Entzündungsreaktionen
Ausgewofene, abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr
Mineralien v.a. in Form von Obst und Gemüse
Prophylaktische Physiotherapie: Massage, Funktionsgymnastik, Elektrotherapie
Kryotherapie, Wärmepackungen
Frühzeitiges Auskurieren von Verletzungen
Psychophysische Erholungstechniken
Vernünftige Wettkampfplanung
Last changeda year ago