Gerontopsychiatrie wie zusammengesetzt ?
Geron = Der Greis
psychiatrike = Seelenheilkunde
Ab wann alt ?
Lässt sich streiten jedoch meist ab 65
Gerontopsychiatrie setzt sich aus welchen Bereichen zusammen =
Teilbereich der Altersmedizin, der Geriatrie, die wiederrum Teil der Alterswisssenscaft, der Gerontologie ist
Hauptkrankheitsbilder der Gerontopsychiatrie
Sucherkrankungen
Demenz
Delir
Depression
Delir Merkamel
“Durchgangssyndrom”
bezeichnet „alle akuten psychischen Störungen mit organischer Ursache, Bewusstseinstrübung und kognitiven Einbußen
Verwirrtheitszustand, organischen Ursprungs mit verändertem Bewusstsein, gestörter Aufmerksamkeit und anderen kognitiven Einschränkungen
Während KH entwickeln 30 % der über 70- Jährigen und 60 % post OP ein Delir
Wesentliche Merkmale:
Wahrnehmungsstörungen
(Illusion)
Halluzination
Delir begünstigte Faktoren
mehr als 3 neue Medis
Schmerzen
OPs
Fieber
Mehrfacherkrankungen
Minderfunktion der Organe
Fixierungen
Mangelernährung
Seh - und Hörbehinderung
Reirüberflutung/ Reizarmut
Delir Dauer
1/4 - 1/2 aller Pat mit Delir in KH eine Demenz haben
zeitlich befristet -> nicht länger als 14 Tage
Delir vs Demenz
Symptomverlauf bei Demenz stabil
Bei Delir wechselhaft
Affektive Erkrkankungen ?
Seelische Erkrankungen, bei denen der Pat unter willentlich nicht beeinflussbaren Schwankungen der Stimmung in positiver oder negativer Richtung leidet
Was beeinflussen affektive Störungen ?
Stimmung
Affekt
Gefühle
beeinträchtigen
Zahlen zu Depression
7-12 % Männer haben einmal eine Depression
20-30% Frauen haben einmal eine Depression
bleibt Erkrankung unbehandelt dauert sie 6-24 Monate
Prognose günstig -> meist komplette Remission
> 50 % die an Depression erkrkankt sind, erleiden auch zweite Episode
25 % chronische Verläufe, mit immer wieder auftretenden Episoden
Gute Prognose ggü lebensbedrohlichen Charaker
15-20 % Suizid in einer depressiven Phase
Nach DSM- 5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Auflage) müssen 5 der folgenden Kriterien über mind 2 Wochen gegeben sein um von Major Depression zu sprechen
depressive Verstimmung an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages an fast allen Tagen, vom Betroffenen selbst berichtet
deutlich vermindertes Interesse/ Freude an fast allen Aktivitäten an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages
deutlicher Gewichtsverlust ohne Diät oder deutliche Gewichtszunahme
Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf an fast allen Tagen
psychomotorische Unruhe/ Verlangsamung an fast allen Tagen
Müdigkeit oder Energieverlust an fast allen Tagen
Gefühle von Wertlosigkeit bzw. übermäßig oder unangemessene Schuldgefühle an fast allen Tagen
verminderte Denk- oder Konzentrationsfähigkeit oder verringerte Entschließungsfähigkeit an fast allen Tagen
wiederkehrende Gedanken an den Tod/Suizidvorstellungen ohne genauen Plan, tatsächlicher Suizidversuch, genaue Planung eines Suizidversuchs.
Delir, Demenz, Depression
Kriterium der Beobachtung
Krankheitsentwicklung
meist langsam progredient
subakuter Beginn (Stunden bis Tage)
Wochen
Merkfähigkeit
geht zunehmend verloren
gestört
verlangsamt
Grundstimmung
wechselnd
ängstlich, schwankend
herabgestimmt (negativistisch)
Konzentration
nimmt ständig ab
unkonzentriert und fahrig
herabgesetzt
Suizidalität
selten erhöhtes Risiko
selten
unter Umständen stark in Äußerung und Tat
Mimik/Gestik
normal lebhaft bis gesteigert
starr, verstimmt, abweisend
Erkennen, Erfassen von Bedeutung
geht zunehmend verloren (Agnosie)
nicht eingeschränkt
Urteilsvermögen
geht zunehmend verloren (Störungen der Urteilskraft und des Schlussfolgerns)
geht verloren
i. d. R. nicht wesentlich eingeschränkt, jedoch meistens negativistische Sicht
Schlaf
Tag/Nacht-Umkehr
gestört, ohne Regel
Ein- und Durchschlafstörungen
Psychomotorik
normal bis erhöht, in späten Phasen vermindert
oft stark wechselnd zwischen hypo- und hyperaktiv
meistens gehemmt, manchmal gesteigert
Krankheitswahrnehmung
eingeschränkt, später nicht mehr erkennbar
kaum vorhanden
leidet oft unter der Last der Erkrankung
Denken
zunehmend eingeschränkt
sprunghaft bis zerfahren, verlangsamt
verlangsamt, gehemmt
Selbstwahrnehmung
erhalten
Koordination
geht im Verlauf verloren (Apraxie)
geht im Verlauf schnell verloren (Apraxie)
keine Einschränkung
Bewegen
bei kortikalen Demenzen meist lange erhalten
Einschränkung, Tremor
verlangsamt, selten auch erhöhter Antrieb
Benennen
geht ganz verloren, nicht reversibe
bei Behandlung reversibel
Wahrnehmung
verändert, Fehlidentifikationen und Halluzinationen sind möglich
Halluzinationen
veränderte Körperwahrnehmung mit sekundärer Wahnbildung
Rechnen, Lesen, Schreiben
gehen verloren (Akalkulie, Alexie, Agrafie
gehen verloren
nicht eingeschränkt, Fähigkeiten werden seltener genutzt
Soziales Verhalten
verändert, wenig Distanz
Übergriffe möglich
in sich gekehrt, zurückgezogen (Isolation)
Behandlung
i. d. R. nur symptomatisch behandelbar
i. d. R. gut mit Rückbildung der Symptome
Behandlung durch Psychotherapie und Medikamente, Spontanheilung möglicr5
Pflegemodell von Böhm in der Gerontopsychiatrie
Bedürfnissen älterer Menschen durch die EInbeziehung ihrer Biografie gerecht werden will
erstmals für KH entwickelt aber zunehmend von stat PHs genutzt
greifen Menschen mit zunehmendem Alter auf Lebensbewältigungsstrategien zurück die sie in ihren ersten 25 bis 30 Ljs erworben haben
Mensch lernt vorwärts, vergisst rückwärts
Umkehrphänomen Abbildung 3 BILD
Wie gelingt vertrauensvoller Umgang mit psychsich kranken Menschen ?
wenn Pflegende mithilfe des an ihrer Biografie ausgerichteten Modells Verständnis für sie und ihre Bedürfnisse entwickeln
In Jugend erlernten Coping Strategien ?
Verhaltensmuster, wie Menschen ihre Probleme bzw. Lebenssituation bewältigen, haben sich bis zum 25 Lebensjahr mehr oder weniger verfestigt
Im Alter greifen Erkrankte auf die erlernten Reaktionsmuster ihrer “ Prägungsphase” zurück
Demenz Verlauf Verhaltensweisen ?
hängt im Wesentlichen davon ab, wie sie Kindheit und Jugend verbrachten, was sie in ihrer Prägungsphase erlebten und dadurch lernten.
Werden Zusammenhänge nicht erkannt -> Kommunikationsprobleme
Je mehr Tätigkeiten des täglichen Lebens Erkrankten von GuK abgenommen werden, umso mehr genießen sie deren Zuwendung. Dadurch lernen sie, auch wenn sie teilweise noch für sich selbst sorgen können, das zu unterlassen, um Zuwendung von den Pflegenden zu erhalten. Patienten regredieren wieder zu Kleinkindern, die sich durch Hilflosigkeit Zuwendung verschaffen. Faktisch werden Patienten damit ins Krankenbett gepflegt, statt in die Selbstständigkeit (erlernte Hilflosigkeit). Das ist umso schädlicher, wenn Pflegende die Falle nicht erkennen und statt (re-)aktivierend zu pflegen, kurativ pflegen, was zwar faktisch zur Abnahme der Probleme der Patienten führt, dabei aber zwangsweise deren Ressourcen mindert.
Böhm fordert Pflegende auf ?
Nichts zu tun was Pat noch selbst für sich tun können, sondern dabei zu unterstützen, ihre Ressourcen der Selbstpflege zu aktivieren
Wichtige Infos von Pat ? (10P)
Geburtsort
Geburtstag
Aufenthaltsorte in Kindheit und Jugend
Herkunftsfamilie (Größe, Zusammensetzung, Familiengefüge, Geschwister, Aufgaben der Familienmitglieder)
Herkunftsmilieu
Ausbildung bzw Berufe in der Prägungsphase
Ehe & Kinder
Schicksalsschläge
Hobbies bzw Interessen
besonders emotionale Ereignisse in der Prägungszeit
Wie sehen Böhm-Stationen aus ?
In AHs nehmen Prägungsphase als Basis für die Interaktion mit den Bewohnern, -> in Stil der Prägungsphase möbiliert und designt ( 50/60er Jahre)
ZUSAMMENFASSUNG
Gerontopsychiatrie als Teil der Psychiatrie ist Teil der Geriatrie, die wiederum Teil der Gerontologie ist.
Zu den gerontopsychiatrischen (Haupt-)Erkrankungen gehören (behandelbare) Delir (Durchgangssyndrom), Demenz, Depression, aber auch Suchterkrankungen (v. a. Tabletten, Alkohol + Nikotin). Delir & Demenz unterscheiden sich u. a. dadurch, dass der Symptomverlauf bei Demenz stabil, bei Delir dagegen wechselhaft ist. Es tritt häufig nach operativen KHsbehandlungen auf und ist mit Wahrnehmungs-störungen verbunden. Die Major Depression, eine affektive Störung, ist durch Niedergedrücktheit gekennzeichnet, die mehr als 14 Tage andauert. Trotz guter Behandelbarkeit besteht ein hohes Selbstmordrisiko.
Um in Kontakt mit psychisch kranken Senioren zu treten, die durch neue Eindrücke und eine veränderte Umgebung oft überfordert sind, hat sich das psychobiografische Modell von Böhm bewährt, das davon ausgeht, dass der Mensch in den ca. ersten 25 bis 30 Jahren seines Lebens geprägt wird und im Alter, gerade bei Demenz, die ihm vertrauten Handlungsweisen wieder aufnimmt. Das Modell setzt auf der jeweiligen Entwicklungsstufe des Pat an, holt ihn da ab, wo er steht, und interagiert somit entweder (soweit noch möglich) auf kognitiver oder im Spätstadium der Demenz auf emotionaler (auch validierender) Ebene mit ihm. Wichtig ist, die Ressourcen des Pat aufrechtzuerhalten und ihn die Aufgaben verrichten zu lassen, die er noch verrichten kann, ihn insbesondere nicht durch Überfürsorge „ins Bett“ zu pflegen
Delir und Demenz unterscheiden sich u. a. dadurch, dass …
der Symptomverlauf bei Demenz stabil, bei Delir dagegen wechselhaft ist.
Welche Entwicklungsstufe durchläuft nach Böhm ein achtjähriges Kind?
Böhm empfiehlt, …
die Biografie des an Demenz erkrankten Patienten in die Pflege einzubeziehen.
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