2030 wie viele Pflegebedürftig
3,5 Mio
Wer kaufte was und wer ?
Korian, (Frankreich)
kaufte innerhalb kürzester Zeit mit Phönix, Curanum und Casa Reha drei große deutsche Heimbetreiber
Was beklagte die Korian Geschäftsführerin ?
nach Abzug der Kosten vom Umsatz verbleibende Gewinn von 5 % unzureichend ist, obwohl er im Branchendurchschnitt hoch ist
Regelung in Frankreich bzgl Heimbau
Staat entscheidet über den Bau neuer Pflegeheime
Was gilt seit 2017 ?
Deutsche Regierung macht durch die erhebliche Erhöhung der Leistungen für häusliche Betreuung zum Jahresbeginn 2017 dem Branchenriesen einen Strich durch die Rechnung. Seither gibt es je nach PG und -bedarf zwischen 125 und 2896 Euro monatlich.
= Damit bekommen pflegende Angehörige und amb PD teilweise zwischen 500 - 900 Euro mehr für ihre Arbeit als ein Heimbetreiber
So hatte sich das Korian sicher nicht vorgestellt: „KORIAN – auf die Alten gehofft und verzockt: Der demografische Wandel beschert dem größten AHbetreiber in Deutschland viele Bewohner, aber keine Traumgewinne“, titelt die „Wirtschaftswoche“. Doch hätte Korian bei Beobachtung des Marktes und bei hinreichendem Studium der deutschen Gesetze zumindest ahnen können, dass sein Konzept nicht wie gewünscht aufgeht. Hierfür spielen gleich mehrere Faktoren eine große Rolle:
58 % der Menschen wollen zu Hause sterben, nur 4 % können sich mit dem Gedanken an den Tod im Krankenhaus „anfreunden“. Zu Hause sterben heißt: in den heimischen 4 Wänden. Nicht in PHs. Insbesondere nicht in solchen PHs, die auf Gewinn ausgerichtet sind
Studie zwischen gewinnorientierten PHs und gemeinnützigen ?
Pflegequalität insgesamt schlechter (2011/2012)
kein Unterschied in Qualität der Versorgungs-ergebnisse wie Ernährungs- oder Flüssigkeitszustand
Bereichen Pflege- und Betreuungsprozesse, Qualitätsmanagement und Einrichtungsstruktur schlechter ab als Heime in gemeinnütziger Trägerschaft
Wo müssen Einsparungen passieren damit es nicht auffällt?
In der Prozess- und Strukturqualität.
Ergebnisqualität ist für jeden einsichtbar
Welcher Pflegebedürftige aber möchte an der Strukturqualität gespart wissen? An der Anzahl von GuKs? An der Ausstattung der Einrichtung? An der Quali des Zimmermobiliars? Erst recht mag der Pflegebedürftige, soweit er das noch selbst entscheiden kann, nicht auf Prozessqualität verzichten: Zeit für direkte Pflege, Empathie, Umsetzung von Expertenstandards. Schon das macht kirchliche und kommunale Einrichtungen beliebter. Da sie keine Gewinne erwirtschaften müssen, keine bzw. kaum Kapitalkosten haben und ihre Investitionen vom Land getragen bzw. bezuschusst werden, können sie bei gleichem Preis höhere Qualität bieten.
Auf Pflegeeinrichtungen spezialisierte Beratungsagentur ?
Axion
Axion prognostizierte zudem 2017, dass die damals gerade erhöhten Pflegesätze dazu führen würden, dass der Anteil an Senioren, die zu Hause betreut werden, von damals 70 % noch steigen würde. „Viele Heimbetreiber haben das Refinanzierungspotenzial in Deutschland überschätzt“, sagte Nikolaos Tavridis, Geschäftsführer von Axion, damals. Mit dieser Prognose behielt er recht. Die häusliche Pflege erfreut sich (auch dank ausländischer, insbesondere osteuropäischer Care-Worker in Deutschland) zunehmend größerer Beliebtheit
Ambulant vor Stat. Pflegeversicherung ist das normiert in…
§ 3 SGB XI
Sie „[…] soll mit ihren Leistungen vorrangig die häusliche Pflege und die Pflegebereitschaft der Angehörigen und Nachbarn unterstützen, damit die Pflegebedürftigen möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können. Leistungen der teilstationären Pflege und der KZP gehen den Leistungen der vollstationären Pflege vor.“
Entwicklung amb Pflege
günstiger als stat, da mehr Leute pflegebedürftig werden -> wird dies auch weiter gefördert
neue Versorgungsstrukturen -> stationsäquivalente Versorgung (für psychisch Kranke)
Bau PHs ?
in einem AUsmaß das es für alle Senioren reichen würde ist nicht wünschenswert, da angesichts der steigenden Zahl an Älteren nicht nur zur Entmischung der Bevölkerung sondern schlimmstenfalls zur Ghettoisierung kommen würde
Was bedeutet das die Pflegebedürftigen länger zuhuase bleiben ?
deutlich hochaltriger und gebrechlicher ins PH kommen -> höhere PGs bringen auch mehr Geld, jedoch auch mehr Pflegeaufwand = mehr Pflegepersonal, welches nur zu höhreren Kosten rekrutiert werden kann.
Stirbt ein Pat mit hohem PG und einer mit niedriegerem PG rückt nach, so kommen geringere Einnahmen rein -> was auch zu EInsparungen zwingt
Pflege 4.0 und Pflege der Zukunft wurde welche Studie durchgeführt ?
Delphi Studie
„Ermittlung und Qualifikation der Ansichten einer Gruppe von Expertinnen und Experten über einen diffusen Sachverhalt“
seitens der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Technologien in einer Altenpflege der Zukunft (2030) erforscht
Prognose stat Pflege in der Zukunft
Die zukünftige Verbreitung von Assistenz- und Monitoring-Systemen wird von den Befragten tendenziell als „ziemlich verbreitet“ eingeschätzt. Gerade Monitoring-Systeme zur Überwachung des Bewegungsraumes von demenziell Erkrankten und solche zur Überwachung von Körperfunktionen werden erwartet.
Auch die AAL-Technologien (d. h. „Active Assisted Living“), v. a. in Form von technischer Gebäudeausrüstung, aber auch andere AAL-Technologien werden als zunehmend verbreitet prognostiziert. Hierbei handelt es sich um Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag (v. a. auch von Senioren) einführen, um diesen das Leben und in erster Linie das selbstbestimmte Leben zu erleichtern (z. B. Teppiche mit Sensoren, die Stürze des Pflegebedürftigen erkennen und dann Hilfe anfordern). Ob sich dadurch die persönlichen Kontakte zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen verringern, vermochten die befragten Experten nicht sicher einzuschätzen.
Die Verbreitung von Robotiksystemen wird in der stationären Pflege des Jahres 2030 nur als „mittelmäßig verbreitet“ eingeschätzt, „wenig verbreitet“ wird sogenannte „Emotionsrobotik“ eingeschätzt. Dabei handelt es sich um sozial-interaktive Roboter, die mit Menschen interagieren und versuchen, zu diesen eine emotionale Bindung herzustellen.
Der Einsatz von Servicerobotik zur Unterstützung der Pflegehandlungen und die Mitwirkung von Pflegenden dabei werden erwartet.
Bei Unterstützung von haushaltsnahen Dienstleistungen bzw. bei alltäglichen Routinearbeiten mittels Robotik prognostizierten die Experten allerdings tendenziell „ziemlich wahrscheinlich“ eine Reduktion der persönlichen Kontakte.
Videotelefonie wird in der stationären Pflege nur als „mittelmäßig verbreitet“ eingeschätzt.
Der Einsatz von Software zur Planung, Dokumentation und Evaluation der Pflege, v. a. Software zur Pflegeplanung und -dokumentation, elektronische Pflegeakten und Software zur automatisierten Auswertung und Übermittlung von Daten, wurden hingegen als sehr verbreitet in der stationären Pflege vorausgesagt, ebenso wie mobile Geräte.
Bei der Frage nach der Verbreitung von Software zur automatisierten Evaluation der Pflege erwarten Pflegewissenschaftler und -forscher weniger Verbreitung als Experten aus dem Bereich Pflegedienstleistung. Beide Gruppen erwarten aber eine häufige Mitwirkung des Pflegepersonals im Falle der Einsetzung derartiger Technologien.
Bei der Software zur Pflegeplanung und -dokumentation wurde für die Häufigkeit der Mitwirkung „immer“ angegeben, dabei gehen die Experten davon aus, dass sich papiergebundene Dokumentation und Pflegeplanung deutlich reduzieren, wenn nicht sogar wegfallen werden
Ob gemeinsame Fallbesprechungen durch Softwareeinsatz entfallen, mochten die Experten nicht abzuschätzen
Übergreifend für amb und stat Pflege wird …. erwartet
mittelmäßige Verbreitung von Telecare
Auf die Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer Reduktion der Kontakte zwischen Pflegepersonal und Pflegebedürftigen wurde ebenso wie auf die Frage nach den künftigen Möglichkeiten einer Face-to-face-Kommunikation unter der Pflegenden im Mittel mit „vielleicht“ geantwortet.
stärkere arbeitsteilige Aufteilung des Pflegeprozesses in einzelnen Teilaufgaben
GuK übernimmt nur noch einzelne Arbeitsschritte, wird als ziemlich wahrscheinlich eingeschätzt
Dies kommt einer Absage an das personal- und zeitaufwendige Primary Nursing gleich und einer neuen Hinwendung zu der als überwunden geglaubten Funktionspflege, wenn auch ggf. auf höherem Niveau.
AAL Technologien amb und stat
mehr in stat Pflege
Zahlen Private Versicherung
ca 10 % der Bevölkerung, also rückläufig
Wozu fürte der Rücklauf Privatversicherter ?
Sparmaßnahmen
früher bekannt für großzügigere Therapien
daraus entstanden der Mitgliederschwund -> Negativspirale
Wie soll also mehr Geld in das Versicherungssystem fließen ?
denkbar sind:
höhere Steuern
höhere Beiträge der PV oder mehr Zusatzversciherungen (Verständnis da)
im vorgerückten Alter meist jedoch schwierig
Pflegekosten nicht mehr abdecken, zumal die Zinsentwicklung derzeit so bescheiden ist, dass die Versicherer die Gelder ihrer Versicherten kaum gewinnbringend anlegen könnten. Hinzu kommt, dass sich mit Freiwilligkeit nicht jeder erreichen lässt
Was befürwortet Martin Richter (Paritätischer Wohlfahrtsverband Sachsen) ?
stärkere Steuerfinanzierung
(Abrücken von Bismarck System)
„Und deswegen geht es gar nicht anders, als dass wir die PV auch durch Steuereinnahmen refinanzieren und stützen und alle in die Versicherung einzahlen, nämlich auch die Selbstständigen, auch die Beamten, auch die Politiker selbst, die bisher in die PV gar nicht einbezahlen müssen“
Politiker wenig Interesse
ZUSAMMENFASSUNG
Bis 2030 werden allein in Deutschland laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 3,5 Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Doch das große Geschäft, das private Anbieter stationärer Altenpflege witterten, blieb aus: Das deutsche Prinzip „amb vor stat“, das auch im Interesse der Senioren liegt und daher künftig gerade finanziell verstärkt gefördert wird, um stationäre Versorgung zu vermeiden, machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Außerdem ist die Pflegequalität in den Bereichen Struktur- und Prozessqualität in privaten Pflegeheimen schlechter als in kommunalen, kirchlichen oder freigemein-nützigen. Die häusliche Pflege erfreut sich (auch dank ausländischer, insbesondere osteuropäischer Care-Worker in Deutschland) zunehmender Beliebtheit. Unter den Stichworten „Pflege 4.0“ und „Pflege der Zukunft“ wurden im Rahmen einer Delphi-Studie die technischen Entwicklungen der Zukunft prognostiziert. Dabei wurde der Einsatz von AAL-Technologien, Monitoring-Systemen und Robotik in der stationären Pflege als etwas verbreiteter als in der ambulanten Pflege eingeschätzt, bei voraussichtlich gleichzeitig sinkendem persönlichen Kontakt zu Pflegekräften. Der zunehmend maroden Finanzierung der stationären Pflege kann durch private (Zusatz-)Versicherungen, Beitragserhöhung in der PV oder aber Zuschüsse aus Steuermitteln begegnet werden.
Eine Aussage zur Entwicklung der stationären Altenpflege ist falsch. Welche?
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