Wie gestaltet sich die Funktionsweise eines PV-Moduls und welche physikalischen Vorgänge treten dort auf?
das PV-Modul besteht aus einem dotierten Halbleiter
dicke aber schwach dotierte p-Schicht (Mangel an Ladungsträgern)
dünne aber stark dotierte n-Schicht (Überfluss an Ladungsträgern)
es bildet sich eine Raumladungszone an der Grenze von p- und n-Schicht, in der sich ein Gleichgewichtszustand der Ladungsträger einstellt (elektrisches Feld)
trifft Licht einer bestimmten Wellenlänge auf das PV-Modul, werden Elektronen aus den Verbindungen (aus der Raumladungszone) getrennt und werden durch das elektrische Feld der Raumladungszone hin zu den äußeren Kontakten bis zum Verbraucher geleitet
anschließend erfolgt die Rekombination der Ladungsträger
Worin besteht der Unterschied der PV-Kennlinie zur Dioden-Kennlinie?
Der Photonenstrom senkt die Diodenkennlinie nach unten ab
Diodenkennlinie stellt die Dunkelkennlinie der Solarzelle dar
schwarz: Solarzellenkennlinie
rot: Leistungskennlinie einer Solarzelle
Welche Verlustleistungen treten bei PV-Modulen auf?
Wie verhält sich die abgegebene Leistung einer Solarzelle?
steigende Temperatur senkt die Leistungsausbeute einer PV-Zelle
Wie lassen sich mehrere PV-Module miteinander verschalten und worauf ist dabei zu achten?
Serienverschaltung von vielen Zellen inkl. Bypass-Dioden
Wie können große PV-Anlagen mit mehreren Strings verschaltet werden?
Strings werden parallel verschaltet und mit Stringdioden versehen
Was sind die Vor- und Nachteile eines Modulwechselrichters?
Vorteile:
optimale Modulanpassung (individueller MPP-Tracker)
-> keine Fehlanpassung, maximaler Energieertrag
Kombination verschiedener Module möglich
beliebige Anlagengröße (Ausbaubarkeit)
modulweise Aus- und Rückbaubarkeit
hohe Langzeiterträge (Modulalterung)
keine aufwändige DC-Verkabelung
keine String- und Bypassdioden nötig
hohe Sicherheit durch „kleine“ Gleichspannung
Unterdachmontage des Wechselrichters
kleine Hausanlagen (< 5kVA)
Fassadenanlagen
Nachteile:
geringe Nennleistung
-> niedriger Konverter-Wirkungsgrad
klimatische Beanspruchung
-> geringe Lebensdauer
hoher Preis
Was ist der sogenannte Inselbetrieb bei Wechselrichtern?
Erzeugung eines ein- oder dreiphasigen Wechselspannungssystems
Lastmanagement
kein MPP-Tracking ohne zusätzlichen Energiespeicher (nicht gewährleistet, dass die erzeugte Leistung vollständig von den Verbrauchern abgenommen wird)
Hochsetzsteller regelt Zwischenkreisspannung
Was ist der sogenannte Netzparallelbetrieb bei Wechselrichtern?
Umwandlung des eingangsseitigen Gleichstroms in einen netzkonformen, ein- oder dreiphasigen Wechselstrom
die Zwischenkreisspannung muss größer als der Spitzenwert der Netzspannung (√2 · 230 V ≈ 325 V) sein
Maximierung der Energieumwandlung (MPP-Tracking)
Überwachung der Netzseite
Wechselrichter regelt Zwischenkreisspannung
Was ist das Maximum Power Point Tracking (MPPT)?
Wozu dient der Hochsetzsteller in einem PV-System?
Zur Anpassung an verschiedene PV-Spannungen wird der PV-Generator durch einen DC/DC-Wandler (Hochsetzsteller: boost converter) belastet.
Der Hochsetzsteller stellt die Spannung im DC-Link auf mindestens Wurzel 2 ∙ 230 V, z. B. 380 V
Der Hochsetzsteller belastet den PV-Generator als elektronische Last und führt den PV-Generator in den und im Punkt max. Leistung (MPPT)
Wie funktioniert ein Hochsetzsteller und wie ist er aufgebaut?
Betriebsbereich von zwei Quadranten
zur Aufmagnetisierung wird der Transistor geschaltet
Freilauf (Abmagnetisierung) erfolgt über Diode
-> Aus Sicht von Ua ist die Spule mit der Spannungsquelle in Reihe geschaltet, da die Spule den Strom weiter in die Richtung des Kondensators treibt. Demnach addieren sich die Spannungen Ue und UL auf und die resultierende Ausgangsspannung Ua wird größer
Steuerung über PWM, Toleranzbandregler oder MPP-Tracker
Strom folgt einem dreieckförmigen Verlauf
Wie funktioniert ein Tiefsetsteller und wie ist er aufgebaut?
Tiefsetzsteller Aufbau:
Wie ist ein Zweiquadrantsteller aufgebaut?
Wozu dient der Wechselrichter in einem PV-System?
Der DC/AC-Wandler (inverter) überführt die im Zwischenkreis anfallende Energie mit einer sinusförmigen Stromamplitude derart ins Netz, dass die DC-Link-Spannung konstant z. B. zu 380 V geregelt wird.
Wie lautet der Zusammenhang zwischen Ein- und Ausgangsspannung des Hochsetzstellers in Abhängigkeit des Tastgrades und wie leitet sich dieser her?
Im kontinuierlichen Betrieb ist die Ausgangsspannung ausschließlich vom Tastgrad und der Eingangsspannung abhängig, da für den Eingangsstrom ein kontinuierlicher Wert vorgegeben wird. Die benötigte Gleichung wird mithilfe des Induktionsgesetzes ermittelt. Wenn der Transistor eingeschaltet ist, ergibt sich die folgende Gleichung:
Wenn der Transistor ausgeschaltet ist, ergibt sich die folgende Gleichung:
a der Stromverlauf in einer Induktivität stetig ist, gilt:
Durch Umformung nach Ua ergibt sich die endgültige Formel für den Zusammenhang zwischen der Ein- und Ausgangsspannung in Abhängigkeit des Tastgrads:
Worin unterscheidet sich die Ansteuerung der Transistoren bei der Verwendung von MOSFETs als schaltende Halbleiterbauelemente in einem Hochsetzsteller oder einem 4-Quadrant-Steller zu anderen Halbleiterbauelementen?
Bei der Nutzung von MOSFETs wird meist der MOSFET selbst geschaltet, wenn der Stromfluss durch die Bodydiode erfolgen soll, da der MOSFET eine geringere Durchlassspannung aufweist und daher weniger Verluste auftreten
Wie sieht das Blockschaltbild eines Toleranzbandreglers und der resultierende Stromverlauf aus?
Was sind die Vorteile eines JK-Flipflops im Vergleich zu einem SR-Flipflop in einer realen Anwendung?
Das JK-Flipflop besitzt einen Clock-Eingang wodurch die Schaltzeitpunkte limitiert werden und ungewollte Schaltvorgänge, die beispielsweise durch Messrauschen verursacht werden, vermieden werden können
Schaltfrequenz der angesteuerten Transistoren wird limitiert
Dabei kann es in Verbindung mit einem Stromtoleranzbandregler passieren, dass die Toleranzbandgrenzen überschritten werden
Wie ist ein 4-Quadrant-Steller (H4-Brücke/Wechselrichter) aufgebaut?
Zusammenschalten von zwei Brückenzweigen:
-> Aus dem Zweiquadrantsteller (2QS) wird ein Vierquadrantsteller (4QS)
Wie funktioniert das bipolare Takten eines Wechselrichters und welche Vor- bzw. Nachteile bringt dies mit sich?
für iL(t) > 0:
Magnetisieren über T1 und T4
Freilauf über T2 und T3 (oder Bodydioden)
für iL(t) < 0:
Magnetisieren über T2 und T3
Freilauf über T1 und T4 (oder Bodydioden)
-> Strom baut sich schneller ab
-> Effizienzverluste durch zusätzliche Schaltvorgänge
Wie funktioniert das unipolare Takten eines Wechselrichters und welche Vor- bzw. Nachteile bringt dies mit sich?
für iL(t)>0:
Aufmagnetisieren über T1 und T4 (wie bipolar)
Freilauf über T1 und T3 (oder D3) oder über T4 und T2 (oder D2)
für iL(t)<0:
Aufmagnetisieren über T2 und T3 (wie bipolar)
Freilauf über T2 und T4 (oder D4) oder über T3 und T1 (oder D1)
-> ein Transistor bleibt dauerhaft aktiv für gesamte Halbwelle
-> weniger Schaltvorgänge, geringere Schaltverluste
-> nicht ohne 50 Hz-Transformator oder andere Topologie (H5 oder HERIC) möglich, parasitäre Ableitströme führen zum Auslösen des RCDs in der Hausverteilung
-> EMV-Vorteile
Was sind parasitäre Ableitströme eines PV-Moduls und wodurch treten sie auf?
Kapazität zwischen PV-Modul und dem geerdeten Dach
treten bei unipolarer Taktung einer H4-Brücke auf (ohne netzseitigen Transformator)
-> Spannungen gegen Erde (UDC+ und UDC-) springen beim Wechsel von der Aufmagnetisierung zur Abmagnetisierung mit der anliegenden Taktfrequenz der Halbleiterbauelemente (z. B. 16 kHz) zwischen zwei Spannungspegeln hin und her
-> Impedanz der Kapazität gegen Erde wird niedrig und es fließen parasitäre Ableitströme
führen zum Auslösen des RCDs in der Hausverteilung und trennen das PV-System vom Netz ab, sodass keine Energie mehr eingespeist werden kann
-> Alternativen: bipolares Takten der H4-Brücke, H5- oder HERIC-Topologie, netzseitiger Transformator
Wie erfolgt die Pulsmusterbildung eines PWM-Signals für eine H4-Brücke?
größter duty cycle und niedrigster Stromrippel bei Scheitelwert der Netzspannung
niedrigster duty cycle und größter Stromrippel bei Nulldurchgang der Netzspannung
Wie sieht die resultierende Ausgangsspannung einer unipolar getakteten H4-Brücke aus und wie lässt sich diese in eine Sinusspannung konvertieren?
unipolares Takten
Mittelwertbildung erfolgt über netzseitigen LC-Filter
Spannungsglättung über Kondensator
Stromglättung über Spule
Worin unterscheidet ein PWM-Signal zur unipolaren Modulation einer H4- bzw. H5-Brücke zu einer bipolaren Modulation?
unipolar (blau): Spannung wechselt von UDC zu 0V
bipolar (grün): Spannung wechselt von UDC zu -UDC
Worin unterscheidet sich das Ausgangssignal einer H4-Brücke, wenn diese über eine PWM- oder Toleranzbandregelung angesteuert wird?
Toleranzbandregelung:
konstanter Wechselanteil des Ausgangsstromes (über Toleranzbandbreite eingestellt)
variable Schaltfrequenz der Transistoren, akustisch wahrnehmbar
-> höchste Schaltfrequenz tritt im Nulldurchgang des Stromes auf
PWM-Regelung:
variabler Wechselanteil des Stromes
-> höchster Stromrippel tritt im Nulldurchgang des Stromes auf
Schaltfrequenz der Transistoren konstant (fest gewählt)
-> in Realität wichtiger
Warum wird der Wirkungsgrad eines Wechselrichters mit steigender Eingangsspannung oder Eingangsleistung besser?
Die benötigten Schaltvorgänge und die daraus resultierenden Schaltverluste bleiben betragsmäßig gleich groß, egal wie viel Leistung ins Netz gespeist wird. Aufgrund der elektronischen Bauteile fällt ein gewisser Sockelbetrag an benötigter Leistung an. Somit ist der Wirkungsgrad bei höheren Leistungen besser, da die Verlustleistungen prozentual eine geringere Auswirkung auf die Leistungsbilanz haben.
Wie groß wird der Tastgrad a eines einphasigen Wechselrichters bei einer Eingangsspannung von 500 V?
Der Tastgrad a würde bei einer Eingangsspannung Ue = 500 V gegen 0 gehen, da die Einschaltdauer Tein minimal werden würde. Die Eingangsspannung wäre bereits groß genug für die benötigte Spannung am Wechselrichter und der Transistor bliebe dauerhaft ausgeschaltet. Die Zwischenkreisspannung UDC wäre demnach gleich der Eingangsspannung Ue.
Wie lautet die Grundgleichung einer Induktivität?
Wie lautet die Grundgleichung einer Kapazität?
Wie sieht das Regelungskonzept eines vollständigen PV-Wechselrichters inklusive des Hochsetzstellers aus?
Hochsetzsteller durch MPP-Tracker geregelt
Wie sieht die H5-Topologie aus?
Wie sieht die HERIC-Topologie aus und welche Vorteile bringt diese mit sich?
Welche drei Maschen ergeben sich während der Aufmagnetisierungsphase einer H4- bzw. H5-Brücke?
Welche drei Maschen ergeben sich während der Abmagnetisierungsphase einer bipolar taktenden H4- bzw. H5-Brücke?
Welche drei Maschen ergeben sich während der Abmagnetisierungsphase einer unipolar taktenden H4-Brücke und zu welchem Problem kommt es dabei?
Welche drei Maschen ergeben sich während der Abmagnetisierungsphase einer unipolar taktenden H5-Brücke?
Warum fällt die halbe Zwischenkreisspannung über die geöffneten Transistoren bei einer unipolar taktenden H5-Brücke ab?
die halbe Zwischenkreisspannung fällt über die geöffneten Transistoren T5 und T4 bzw. T2 ab (sofern baugleich)
Wie sieht der Verlauf der Spannungen gegen Erde bei einer unipolar getakteten H4-Brücke aus und welches Problem lässt sich daran erkennen?
H4-Brücke abmagnetisieren: Wechsel der Spannungsniveaus mit Schaltfrequenz der Transistoren (z. B. 16 kHz)
Impedanz des Kondensators zwischen Dach und PV-Modul wieder niederohmig
parasitäre Ableitströme, die zum Auslösen des RCDs in der Hausverteilung kommen
Was sind die Leistungsbeiwerte folgender Windkrafttypen?
1-Blatt-Rotor
2-Blatt-Rotor
3-Blatt-Rotor
Holländer Windmühle
Amerikanische Windturbine
Savonius-Rotor
Warum verwendet man bei Windkraftanlagen einen Dreiblatt-Rotor anstatt eines Vierblatt-Rotors?
Bei einem vierblättrigen Rotor, steht zu einem Zeitpunkt ein Blatt vor dem Mast und die anderen 3 Blätter stehen frei. Das führt dazu, dass eine unsymmetrische Belastung auf den Rotor bzw. die Narbe einwirkt, die zu erheblich höheren mechanischen Belastungen führt.
Welche Arten von Läufern von Windkraftanlagen kommen oft vor und wie zeichnen sich diese aus?
Luvläufer
gegen Wind
müssen mitgeführt werden
können gegen Turm schlagen
Leeläufer
mit dem Wind
drehen selbstständig in Wind
können nicht gegen Turm schlagen
Schatten des Turms problematisch, da eine hohe Belastung auf die Flügel trifft und eine zusätzliche Lärmbelästigung entsteht
Welche Verlustleistungen treten bei Windkraftanlagen auf?
Drallverluste
Turbulenzen
Profilverluste
max. Leistungsbeiwert Cpmax = 50 %
theoretischer Leistungsbeiwert nach Betz = 59 %
Welche Kräfte wirken auf ein Windrad und wie kommt es zu einer Rotationsbewegung?
Auftriebskraft FA
Widerstandskraft FW
wirkt der Tangentialkraft FD entgegen
Schubkraft FS
drückt auf Mast
Tangentialkraft FD
führt zur Rotation
Gesamtluftkraft FR
resultierende Kraft
Wie verhält sich die Leistungsanpassung bei Windkraftanlagen?
mehr Wind resultiert in einer größeren Drehzahl, was zu einer Erhöhung der Leistung führt
es muss der MPP durch den Anstellwinkel gefunden werden
Welche Regelungsmethoden bei Windkraftanlagen gibt es?
Aktive Stall-Regelung: Bremsklappen ausfahren, um Strömungsabriss zu provozieren
Passive Stall-Regelung: bauartbedingter Strömungsabriss ab gewisser Windgeschwindigkeit
Welche Unterschiede in der Leistungsbegrenzung bei Windkraftanlagen gibt es?
Pitch-Regelung
mehr Leistung bei höheren Windgeschwindigkeiten kann abgerufen werden
Leistung bleibt konstant auf dem maximalen Niveau
Wie ist ein Synchrongenerator mit Pulswechselrichtern aufgebaut?
Drehzahlbereich 0 … 𝑛N …
Konverter mit Maschinen-Nennleistung (Kosten & Verluste)
Regelung von P und Q
feldorientierte Regelung
Wie ist die doppeltgespeiste Asynchronmaschine einer Windkraftanlage aufgebaut?
Drehzahlbereich −30 % … 𝑛N … + 20 %
Konverter mit reduzierter Leistung (Kosten & Verluste)
Notwendigkeit von Schleifringen
Was sind die Vor- und Nachteile einer doppeltgespeisten ASM im Vergleich zu einer SYM?
DFIG: getrennte Wirk- und Blindleistungsregelung möglich
Welche Möglichkeiten der Einspeisung gibt es bei drehzahlfesten Windkraftanlagen?
Direkte Netzkopplung (dänisches Konzept)
Asynchrongenerator, der direkt auf das Stromnetz aufgeschaltet ist (der Strom muss daher die gleiche Frequenz haben wie das Netz)
Anlauf mit Schleifringen, Erhöhung der Rotorwiderstände
Stall geregelte Rotorblätter
in kleinen Anlage im Kilowatt Leistungsbereich
wartungsarm und preiswert
Die Leistungsregelung erfolgt dabei wie folgt: Ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit (und damit ab einer vorgegebenen Leistung, der Nennleistung) reißt die Strömung an den Rotorblättern ab. Der Strömungsabriss wird im Englischen mit Stall bezeichnet; man spricht daher bei dieser Art der Leistungsbegrenzung von Stall-Regelung.
Die Frequenz des Stromes, den der Generator liefert, ist bei den drehzahlfesten WKA direkt von der Rotordrehzahl abhängig. Kann die WKA aufgrund ungünstiger Windverhältnisse diese Frequenz nicht einhalten, so wird die Netzankopplung abgeschaltet. Kann die vorgeschriebene Frequenz wieder geliefert werden, so wird die WKA "sanft" an das Netz geschaltet (z.B. über einen Thyristorsteller). Dadurch wird die WKA wie mit einem Dimmer "sanft" mit dem Stromnetz verbunden, sodass ein unerwünschter "Netzaufschaltstoß" ausbleibt.
Welche Arten von drehzahlvariablen Windkraftanlagen gibt es?
vollgespeist:
Synchrongeneratoren
mit einem Wechselrichter, der 100 % der Leistung übernimmt
doppeltgespeist:
Asynchrongeneratoren mit Schleifringläufer (höhere Kosten)
direkt über den Stator ins Netz oder mit einem kleinen Wechselrichter
ein Teil der elektrischen Leistung wird über den Frequenzumrichter des Rotors geleitet. Dafür wird der Schlupf im Generator genutzt
großer Schlupf: die Verlustleistung (Schlupfleistung) wird über geeignete Umrichter wieder dem Leistungsfluss aus dem Stator zugeführt
Wie funktioniert ein Synchrongenerator einer Windkraftanlage prinzipiell?
Der drehzahlvariable Betrieb einer WKA mit Synchrongenerator lässt sich realisieren über einen Frequenzumrichter mit Gleichstromzwischenkreis.
Der vom Generator erzeugte Wechselstrom mit variabler Frequenz wird zunächst gleichgerichtet und dann über einen Wechselrichter ins Netz eingespeist.
Wie ist ein Synchrongenerator mit Diodengleichrichter aufgebaut und wie erfolgt die Regelung des Systems?
Diodengleichrichter: ungesteuerte B6-Brücke mit Dioden
Hochsetzsteller vor Zwischenkreis notwendig
drehzahlgeregelt betrieben
B6C-Brücke/Pulswechselrichter netzseitig
überführt überschüssige Energie aus dem Zwischenkreis in das 3-phasige Stromnetz
spannungsgeregelt betrieben
Wie werden der MSC und der LSC eines Synchrongenerators jeweils geregelt?
MSC: MPP-Tracking mit feldorientierter Regelung des Drehmomentes und der Drehzahl
LSC: Regelung der Zwischenkreisspannung
Wozu dient ein Brems-Chopper in einem DC-Zwischenkreis und wie funktioniert dieser?
Ein Brems-Chopper schützt in einem DC-Zwischenkreis vor zu hohen Zwischenkreisspannungen. Er dient als Sicherheitsmechanismus im Fehlerfall, um die Elektronik vor Zerstörung zu bewahren, z. B. wenn bei einem DFIG die Netzseite ausfällt und der Rotor gebremst werden muss. Dazu schaltet ein Leistungshalbleiter beim Erreichen einer eingestellten Bremseinsatzspannung getaktet einen Widerstand.
Was sind die Besonderheiten einer doppeltgespeisten Asynchronmaschine im Zusammenhang mit Windkraftanlagen?
drehzahlvariabler Betrieb einer WKA
Nenndrehzahl des Rotors darf bis zu 30 % abweichen
Die Schlupfleistung der Maschine wird einerseits in das Netz, aber auch umgekehrt vom Netz in den Läufer gespeist
übersynchroner Betrieb
Rotor dreht schneller als Netzfrequenz
Rotor gibt Leistung ab
untersynchroner Betrieb
Rotor dreht langsamer als Netzfrequenz, über den Rotor wird eine Frequenz von den Umrichtern eingeprägt zur Magnetfeldbeeinflussung
Rotor nimmt Leistung auf
Die vom Umrichter erzeugte Frequenz wird der Frequenz des Läuferdrehfeldes überlagert.
Frequenz bleibt, damit unabhängig von der Läuferdrehzahl konstant
nur 30 % der Leistung über Umrichter, daher kann kleinere und günstigere Halbleitertechnik verwendet werden
hoher Regelungsaufwand, aber Möglichkeit zur getrennten Wirk- und Blindleistungsregelung zur Netzstabilisierung
Worauf basiert das dänische Modell zum Betreiben einer doppeltgespeisten ASM für Windkraftanlagen?
RR: Rotorwiderstand
fRK: elektrische Rotorfrequenz im Kipppunkt
LS: Statorinduktivität
Kennlinie der ASM über Rotorwiderstände verändert
Wie lässt sich bei variabler Drehzahl die Statorfrequenz konstant halten (bei einer DFIG)?
Änderung der Rotorfrequenz über Herausführen der Wicklungen über Schleifringe
Wechselrichter zur Bestromung der Rotorwicklungen
die Statorfrequenz erhält man durch Addition von Rotorfrequenz und mechanischer Drehzahl
Wie ist der Zusammenhang zwischen Rotorstrom und Statorspannung (bei einer DFIG)?
Wird der Rotorstrom erhöht, steigt die Statorspannung
Erhöht man bei konstantem Strom die Rotorfrequenz, steigt auch die Statorspannung.
Wie lässt sich die Veränderung der Ausgangsspannung bei konstantem Strom und variabler Rotorfrequenz erklären (bei einer DFIG)?
Die mechanische Rotordrehzahl und die Rotorfrequenz des Stroms addieren sich. Dadurch erhält man eine höhere Geschwindigkeit des Rotormagnetfeldes. Dies führt zu einer höheren Statorspannung.
Wie lässt sich die Phasenverschiebung zwischen Netz und Generator beeinflussen (bei einer DFIG)?
Liegen Generator- und Netzfrequenz nahe beieinander, verschiebt sich die Phasenlage von Netz und Generator gegeneinander
Durch kleine Veränderungen in der Frequenz des Generators lässt sich die Phasenlage beeinflussen
Welchen Einfluss hat der Rotorstrom bei der Synchronisierung mit dem Netz (bei einer DFIG)?
Der Rotorstrom beeinflusst die Höhe der Generatorspannung
Vergleichen Sie die Generatorspannung im Betrieb mit und ohne Zuschaltung ans Netz (bei einer DFIG).
Liegt der Generator am Netz, sind Netz und Generatorspannung gleich.
Ist der Generator nicht ans Netz geschaltet, unterscheiden sich die Spannungen in der Amplitude, Frequenz und Phasenlage.
Die Welligkeit der Generatorspannung rührt aus der Regelung des Rotorstroms.
Wie verhalten sich die Leistungen des Generators im untersynchronen Betrieb (bei einer DFIG)?
Mit steigenden Drehzahlen sinkt die Leistungsaufnahme des LSC.
Der LSC nimmt immer Leistung aus dem Netz auf.
Die Netzwirkleistung kann im untersynchronen Betrieb auch negativ werden. Es wird dann Leistung dem Netz entnommen.
Die Generatorleistung lässt sich unabhängig von der Drehzahl einstellen. (Es lässt sich eine variable Frequenz auf den Rotor einprägen, dadurch werden der Schlupf und die Ausgangsleistung größer, die Summe bleibt jedoch gleich)
Wie ändern sich eingespeiste Netzwirkleistung und die Wirkleistungsaufnahme des LSC bei verschiedenen Drehzahlen, wenn die Generatorwirkleistung konstant bleibt im übersynchronen Betrieb (bei einer DFIG)?
Bei steigenden Drehzahlen verringert sich die vom LSC aufgenommene Wirkleistung. Dadurch steigt auch die eingespeiste Netzwirkleistung.
Wie verhalten sich die Leistungen im übersynchronen Betrieb (bei einer DFIG)?
Der LSC kann im übersynchronen Betrieb auch Leistung ins Netz speisen.
Die Netzwirkleistung kann im übersynchronen Betrieb auch negativ werden. Es wird dann Leistung dem Netz entnommen.
Die Generatorleistung lässt sich unabhängig von der Drehzahl einstellen.
Wie verhalten sich die Leistungen im synchronen Betrieb (bei einer DFIG)?
Rotor wird mit Gleichstrom bestromt -> Dauermagnet
DFIG verhält sich wie Synchrongenerator
Wie ändert sich die Wirkleistungsaufnahme des LSC bei steigender Generatorleistung im übersynchronen Betrieb (bei einer DFIG)?
Die Wirkleistungsaufnahme des LSC sinkt mit steigender Generatorleistung und wird sogar negativ.
Wie lautet der Zusammenhang zwischen mechanischer Drehzahl, Polpaarzahl, elektrischer Statorfrequenz und elektrischer Rotorfrequenz bei einer SYM?
fS: elektrische Statorfrequenz
fR: elektrische Rotorfrequenz
n: mechanische Drehzahl
p: Polpaarzahl
Wie lautet der Zusammenhang zwischen mechanischer Drehzahl, Polpaarzahl und der elektrischen Stator- und Rotorfrequenz bei einer ASM?
Wie ergibt sich der Schlupf einer ASM mathematisch?
Erklären Sie die nachfolgende Kennlinie der ASM und benennen Sie die wichtigsten Punkte.
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