Was ist eine “Gläserne Pipeline”?
computergestützte Darstellung des Flusses von Informationen über Bedarfe an
==> Vor-, Zwischen- oder Endprodukten (Anrufe, BedarfsFluss) und
==> über Herstellung, Lagerung oder Transport dieser Güter (Material- und Produktionsfluss, Güterfluss)
Diese Ansatz dient zur Beseitigung hoher Bestände und zu langer Durchlaufzeit.
Erläutere den Begriff “Abruf”.
Zentrales Instrument für die Abwicklung einer Kunden-Lieferanten-Transaktion in einem Produktions- und Logistiknetzwerk.
Abruf eines Teils erstreckt sich insbesondere auf
Die benötigte Menge
Die Art der einzusetzenden Transportbehälter
Den Liefertermin
Die Lieferadresse
Nenne die Eigenschaften der Informationsflussdarstellung einer Gläsernen Pipeline.
Erstens:
Erfassung der Bedarfs-, Herstellungs-, Lagerungs- und Transportinformationen ==> Dokumentenfluss
Zweitens:
Verwirklichung einer transparenten Darstellung der betroffenen Geschäftsprozesse für alle ProzessBeteiligten anhand des Dokumentenflusses
Drittens:
Inner- und zwischenbetrieblichen Informationsflüsse in Produktions- und Logistiknetzwerk werden aufgrund von Kosten-, Geschwindigkeits- und Qualitätsvorteilen in stark anwachsendem Ausmaß auf elektronischer Basis abgewickelt.
Was ist eine Struktur- und Layout-Planung?
Bei einer Struktur- und Layout-Planung sind Maschinen und Arbeitsplätze zu fertigungstechnischen räumlichen Einheiten unter Einbezug der Organisationstypen der Fertigung zu planen.
Was sind die Ziele der Layout-Planung?
optimale Nutzung des vorhandenen Grundstücks unter der Berücksichtigung baulicher und sicherheitstechnischer Vorschriften, ohne dass der Materialfluss unterbrochen wird
Funktions- aber auch fluss- sowie logistikgerechte Anordnung der Fertigungs- und Lagerbereiche
Berücksichtigung der prognostizierten Produktionsprogramms und des Mengengerüstes
Optimierung der inneren Infrastruktur zum Beispiel der Versorgungswege, Verkehrswege sowie Flächen für Hilfsbetriebe
Reibungslose Anwendung der Dienstleister an die Verkehrs- und Versorgungssysteme
Entstehung von Potenzialen für spätere Erweiterungen bzw. Veränderungen von Räumlichkeiten, Anlagen und Einrichtungen
Wie sollen Fabriken gestaltet werden?
Modular oder Funktional
Modulare Fabrikgestaltung:
einzelne Module werden jeweils an dem Standort mit den günstigsten Bedingungen aufgebaut
==> Segmentierung der Teilbereiche
==> Bei der Segmentierung werden schwerfällige, bürokratisch ausgestaltete Strukturen in marktnahe, “kleine Einheiten” transformiert => denn, Koordination in einem Teilbereich vollzieht sich leichter als zwischen Teilbereichen
Funktionale Fabrikgestaltung:
Aufbauorganisation, welche ein Unternehmen in Funktionsbereiche wie zum Beispiel Produktion, Vertrieb oder Verwaltung verrichtungsorientiert nach Spezialisierung unterhalb der Unternehmensleitung gliedert.
In welchen Konzepten bedient sich die modulare Fabrik?
Reverse Engineering
Segmentierung
Prozessorientierung
Erläutere das Konzept “Reverse Engineering”,
Basiert auf der Umkehr der Philosophie des Industrial Engineering
Ziel des Reverse Engineering:
Reorganisation der gesamten Wertschöpfungskette der Produkte und Dienstleistungen vom Ergebnis ausgehend
Ausrichtung auf spezifische Anforderungen eines gebundenen Markt- und Wettbewerbsumfelds.
==> im übertragenen Sinne: Entwicklung des Produktionsprozess vom Markt aus
Wertschöpfungsperspektive zielt auf Erhöhung der Effizienz aller Prozesse durch die Beseitigung von Verschwendung jedweder Art ab
==> Verschwendung: alles, wofür der Kunde nicht zu zahlen bereit ist
Folge:
Betonung der Wertschöpfungsperspektive durch produkt- und kundenbezogene Ausrichtung der Wertschöpfungskette
Führt zu einer marktnahen und prozessorientierten Ausrichtung sämtlicher Aktivitäten eines Unternehmens
Erläutere das Konzept Fertigungssegmentierung.
Fertigungssegmentierung sind produktorientierte Organisationseinheiten, mit denen eine spezifische Wettbewerbstrategie verfolgt werden kann.
Die Fertigungssegmentierung ist gekennzeichnet durch:
Die Integration mehrerer Stufen der logistischen Kette (Logistik Kette)
Die Übertragung indirekter Funktionen
Einen hohen Grad an Kostenverantwortung
Module (Baustelle) werden bei der Prozesskettenorganisation “aneinandergekettet”.
Erläutere das Konzept “Prozessorientierung”.
Prozessorientierung (Prozesskettenorganisation) ist gekennzeichnet durch:
Aktionsträger, die Fertigungsmodule sind, in denen Verrichtungen am Objekt durchgeführt werden und nach dem Input-Output-Beschreibung “aneinandergekettet” werden
==> Schwerpunkt der Betrachtung:
=> Ein- und Ausgaben
=> Funktionsübergreifende Zusammenarbeit
Funktionsweise eines Produktionsnetzwerkes lässt sich durch folgende Merkmale charakterisieren:
Führung innerhalb des Netzwerkes:
Entweder
Zentral durch einen Unternehmen (Federführendes Organ)
Durch verteilte Führung mit der Beteiligung mehrerer Unternehmen
Organisationsstruktur:
Hierarchisch wie zum Beispiel in der zu Lieferpyramide bei der Automobilindustrie
Kooperieren mit Mehring, verbunden gleichberechtigten Aktueren
Stabilität
unter Beachtung
des zeitlichen Aspekt
lange und kurze Verbindungen
lange Bindung: kann über Jahre gehen
kurze Bindung: kann mehrmonatiges Projekt sein
Wechselseitige Anbindung
Realisierungs- und Investitionsmöglichkeit einer netzwerkspezifischen Ressourcen-Nutzung
Mitarbeiterschulung oder Personaltransfer => Know-how sicherzustellen
Wechselseitiger Zugriffsmöglichkeit auf die Ressourcen für alle beteiligten Partner.
Vertrauen
das Funktionieren des Netzwerk erfordert aufgrund des Umfangs oder Ausmaßes der vertraglichen Bindung sowie der räumlichen Distanz zwischen den Partnern, ein gegenseitiges Vertrauen.
Weitere, wichtige Merkmale
Kommunikation und die Intensität des Leistungsaustausches
Wie lauten die 4 Prinzipien für die Gestaltung logistischer Netzwerke?
1. Vereinfachen der Strukturen und Abläufe
Ziel: Verhinderung zu großer Komplexität des Netzwerks
durch Senkung der Anzahl der Knoten zwischen Liefer- und Empfangspunkt.
2. Synchronisieren der Informations- und Materialflüsse
durch Abstimmung der Kapazitätsquerschnitte der Glieder des Logistikkanals,
durch ständige Kontrolle der Informations- und Güterflüsse
durch Bildung logistischer Einheiten, die Informationen übertragen und verarbeiten.
3. Automatisieren des Informationsaustausches
Ziel: fehlerarme Informationserfassung bzw. eine effiziente Netzwerkkommunikation
4. Modularisieren von Logistiksystemen
Ziel: Flexible Gestaltung des Netzwerkaufbaus und Verringerung der Störanfälligkeit des gesamten Systems.
Welche Typen von Produktionsnetzwerken in Abhängigkeit der Kooperationsrichtung gibt es?
horizontale Netzwerke zwischen Unternehmen der gleichen Wertschöpfungsstufe,
vertikale Unternehmensnetzwerke zwischen Kunden und Lieferanten sowie
laterale und konglomeratische Netzwerke, die Unternehmen verschiedener Branchen umfassen
Was ist eine TQM?
TQM ist eine auf der Mitwirkung aller ihrer Mitglieder beruhende Führungsmethode eines Betriebes.
Im Mittelpunkt: Qualität
Ziel:
durch Zufriedenheit der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie
auf Nutzen für interne und externe Mitglieder abzielen.
Voraussetzung:
kontinuierliche Qualitätsverbesserung (Kaizen) oder
die revolutionäre Qualitätsbetonung.
Sichtweisen des TQM
Total:
alle Stakeholder sind in den Qualitätssicherungsprozess einbezogen
Quality:
hat sich immer an den Kundenanforderungen zu orientieren.
Management:
bezieht sich hier auf ein qualitätsorientiertes Führungsverhalten
Ziele des Qualitätsmanagementsystems
* Fehlleistungen in allen Tätigkeitsbereichen vermindern,
• Verschwendungen aller Art vermeiden,
• zufriedene Kunden,
• bessere Erfassung und Umsetzung der Kundenbedürfnisse,
• Fehlerverhütung als präventive Maßnahme,
• frühe Fehlererkennung,
• Flexibilität und Rentabilität steigern,
• Durchlaufzeiten verringern.
Bausteine des TQM
Qualitätspolitik
Aufbauorganisation
Ablauforganisation
Aufzeichnungen
Soll-Ist-Abgleich
Führen mit Zielen
Kundenorientierung des gesamten Unternehmens
interne und externe Verbesserungen der Kunden-Lieferantenbeziehungen
Null-Fehlerprogramm
kontinuierliche Verbesserungen mit Messgrößen (Kaizen)
kontinuierliche Schulung und Weiterbildung
regelmäßige Managementaudits
Wichtigste Voraussetzung für eine sichere und störungsfreie Produktion mit integrierten logistischen Leistungen?
Stabile Fertigungsprozesse.
Diese werden bei Serienfertigungen über Fähigkeitsuntersuchungen und über Methoden der statistischen Prozessregelung (SPC) nachgewiesen und überwacht.
Wofür steht die Abkürzung "SPC"?
Statistische Prozessregelung (statistical process control).
Wofür steht die Abkürzung "QRK"?
Qualitätsregelkarten
Welche Instrumente gibt es zur Optimierung der Qualität in der Produktion?
Poka-Yoke
Prinzipien, Vorkehrungen und Einrichtungen zur Vermeidung des zufälligen und unbeabsichtigten Fehlers in der Wertschöpfungskette.
Sieben QS-Werkzeuge
einfache Instrumente zur Visualisierung von Qualitätsdaten und Unterstützung des Problemlösungsprozesses.
Flussdiagramm,
Prüfbogen,
Pareto-Diagramm,
Ursache-Wirkungs-Diagramm
Histogramm
Streudiagramm und
Qualitätsregelkarte (QRK).
Statistische Prozessregelung (SPC):
zur Vermeidung systematischer Störeinflüsse auf Produktionsprozesse durch integrierte kontinuierliche Soll-Ist-Vergleiche mittels Qualitätsregelkarten.
Taguchi-Methode:
Verfahren zur Minimierung der Prüf- und Fehlerkosten.
Ziel: Auffinden einer Optimalkombination von Steuergrößen durch simultane Variation in drei Schritten:
Systemdesign,
Parameterdesign und
Toleranzdesign.
Shainin-Methode:
hat eine geringere Komplexität und pragmatischere Ansätze .
Ziel: Ermittlung der auf die Qualitätsprobleme einwirkenden wichtigsten Einflussgrößen.
Gliedert sich in die drei Phasen:
Identifizieren der Haupteinflussgrößen,
Optimieren der Zielgrößen und
Validieren der Ergebnisse.
Jidoka (Autonomation):
Weiterentwicklung der Automation.
durch Ausstattung der Maschinen mit Mechanismen, die diese selbsttätig anhalten, wenn Abweichungen vom normalen Prozess festgestellt werden.
Konzept zum Bandstopp:
Jidoka-Konzept lässt sich auf ganze Fertigungsbereiche ausdehnen.
Integration der Kontrolle:
Kontrolle der gefertigten Teile wird den direkt am Herstellungsprozess beteiligten Arbeitern übertragen.
Six Sigma:
dient der kontinuierlichen Prozessverbesserung.
Hauptaufgabe: Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Prozessen mithilfe von statistischen Mitteln.
Wofür ist das Produktionscontrolling?
Produktionscontrolling unterstützt das Produktionsmanagement durch Koordination von Planung, Steuerung und Kontrolle sowie Bereitstellung der dafür erforderlichen Informationen.
Welche Aufgaben hat das Produktionscontrolling zu erfüllen?
Koordination im Produktionsbereich
zwischen eigenen und anderen Unternehmensbereichen
Systemgestaltung im Produktionsbereich
Gestaltung des Produktionsplanungs-, -steuerungs- und -kontrollsystems des daran ausgerichteten Informationsversorgungssystems
Systemnutzung im Produktionsbereich
Wahrnehmung von Aktivitäten innerhalb der von ihm geschaffenen Systemstrukturen
Welche Aufgaben hat das strategische Produktionscontrolling?
Erstellung eines langfristigen Produktionsplans.
Produktionsprozessstruktur
Produktionstechnologien
langfristige Produktionsprogramm
Produktionsprogrammplanung beinhaltet die Festlegung
der Produktfelder und
der Struktur
durch Angabe der
Programmbreite (Zahl der unterschiedlichen Produkte) und
Programmtiefe (Zahl der unterschiedlichen Produktionsstufen).
Sie erfolgt simultan mit der Planung der Personal- und Betriebsmittelkapazitäten.
Produktionsprozessplanung befasst sich mit der Festlegung
des Produktionstyps und den technologischen Produktionsverfahren.
Welche Aufgaben hat das operative Produktionscontrolling?
kurzfristige Deckungsbeitrags-/Kosten-Zielplanung einzelner Produkte/Produktionsstellen,
kurzfristige Zeitzielplanung (Durchlaufzeiten),
kurzfristige Mengenzielplanung (Ausschussquoten),
operative/kurzfristige Produktions-Programmplanung,
operative/kurzfristige Produktions-Prozessplanung,
operative/kurzfristige Produktions-Faktorplanung
Betriebsmittel-Belegungsplanung,
Personal-Einsatzplanung,
Werkstoff- und Energie-Einsatzplanung.
Welche Informationen hat das operative Produktionsinformationssystem zur Erfüllung des operativen Produktionscontrollings zu liefern?
Informationsbereitstellung
Kostenrechnung
Gemeinkostenwertanalyse
Produktionskennzahlenrechnung
Welche Instrumente beinhaltet das operative Produktionskontrollsystem?
kostenstellenbezogene Soll-Ist-Abweichungsanalysen
Nutzen- und Leerkostenanalysen
Durchlaufzeitenanalysen
Produktionsspartenrechnungen
Produktivitätsrechnungen
Was ist ein Leitstandsystem (Cockpitsystem)?
Leitstandsysteme übermitteln Informationen in Echtzeit, um Störungen im Materialfluss zu lösen.
Aufgaben eines Leitstandsystems?
Sicherstellen, dass Produktionslogistiker Daten aus der Produktion in verdichteter und maßgeschneiderter Form von Übersichten, Listen, Grafiken, Kennzahlen etc. zur Verfügung gestellt bekommt.
dem Entscheidungsträger der Produktionslogistik ein durchgängiges Datenmodell für die Planung und Steuerung, Softwareunterstützung auf allen Planungsebenen, Hilfsmittel zur Unterstützung der Entscheidungsfindung (insbesondere Simulationstools) und ein dezentrales Steuerungskonzept zur Verfügung zu stellen.
Positive Folge:
Anpassung der Fertigungsreihenfolge und Kapazitätszuweisungen etc. entsprechend der jeweiligen Ist-Situation der Materialflüsse.
Ermöglicht ein Vergleich von Ist- und Soll-Zeiten der Anfangs- und Endtermine
Zeigt Abweichungen sofort an
Welche Funktionen hat ein Leitstandsystem zur Überwachung des Materialflusses zu erfüllen?
auftragsübergreifende Betrachtungen zum Fortschritt der Produktion sowie Möglichkeiten zu Hochrechnungen;
Echtzeitübersichten zu Aufträgen sowie ein Eskalationsmanagement für schnelles Erkennen von Problemen und Engpässen;
Planungstools zur Änderung der Bearbeitungsreihenfolge und zur Umlegung von Aufträgen;
Auswertungen von Stillstandszeiten der Maschinen;
Verfügbarkeitsinformationen zu Maschinen, Materialien und Personal;
Auswertungen von Störungen und Entstörmaßnahmen;
Erstellung von Stör- und Stillstandstatistiken;
Auswertungen zum Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten;
Auswertungen der Kennzahlen zu Lieferproblemen, Terminüberschreitungen, Ausschussentwicklung sowie Entwicklung von Warte- und Liegezeiten etc.; • Beobachtung der Fortschritte kontinuierlicher Verbesserungsmaßnahmen.
Welche Maßnahmen gibt es, um Störungen in dem Materiafluss wieder zu lösen?
Verschiebung der einzelnen Prozesse bzw. Aufträge unter der Nutzung der verfügbaren Pufferzeiten;
Verschiebung mehrerer Arbeitsprozesse bzw. Aufträge unter Berücksichtigung der Bedingungen des Materialflusses;
Beschleunigung bzw. Verlangsamung des Materialflusses;
Erweiterung der Maschinen- und Transportkapazitäten;
neue Reihenfolgeplanung der Auftragsabwicklung entsprechend der veränderten Terminsituation.
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