Was besagt der evolutionsbiologische Ansatz von Emotionen?
Durch Fähigkeit, den eigenen emotionalen Zustand der sozialen Umwelt mitzuteilen, erhöhte sich die Überlebenswahrscheinlichkeit der Spezies
Der Ausdruck von Emotionen hat verhaltensvorbereitende Funktion
Welchen Überlebenswert haben Emotionsausdrücke?
Manche Emotionsausdrücke, wie z. B. der mimische Ausdruck bei Ekel, betrachtete Darwin als Überbleibsel einstmalig sinnvoller physiologischer Reaktionen
Welchen Überlebenswert hat Emotionserleben?
Verhaltensweisen, die zur Selbst- und Arterhaltung dienen, sind von positiven Emotionen begleitet, während Verhaltensweisen, die schädlich sind, von negativen Emtionen begleitet sind (Bischof-Köhler, 1985)
Beispiel Ernährung: Aufnahme von fett- und kohlehydratreichen Lebensmitteln ist auch heute noch mit positiven Emotionen verbunden
Was sind die 6 Basisemotionen?
Freude
Überraschung
Ärger
Ekel
Furcht
Trauer
Welche 2 Emotionen ergänzte Plutchik zu den basis Emotionen neben den 6?
Akzeptanz & Neugierde
Wie lief die Studie von Ekman & Friesen ab?
Vpn: Einwohnern des Fore- Stamms in Neuginea wird eine Situation geschildert
Präsentation von emotionalen Gesichtsausdrücken auf je 3 Fotos
Frage an Vp „Welches Foto passt am besten zur Situation?“
Ergebnis: Vpn identifizierten Gesichtsausdrücke genau so gut wie Menschen aus westlichen Kulturen → Hinweis auf universale Basisemotionen
Warum ist die Studie von Freisen & Ekmann ein Beleg für die Basisemitionen?
Überprüfung der Universalitätshypothese - Gesichtsausdrücke werden weltweit korrekt eingeschätzt
Prozentualer Anteil korrekter Zuordnungen von Gesichtsausdrücken und Emotionswörtern in 5 verschiedenen Kulturen
Was sind weitere Belege für Basisemotionen?
Mimik von blind geborenen Kindern bei Emotionen wie Freude, Trauer, Angst und Wut entspricht den „normalen“ Gesichtsausdrücken
Ausdruck von Freude bei einem Neugeborenen und einem von Geburt an tauben und blinden Kind
Reaktionen auf Gewinn und Niederlage bei sehenden und blind geborenen Athleten
Was besagt der behavioristisch-lerntheoretische Ansatz von Emotionen?
Emotionen unterliegen den Gesetzen der klassischen und operanten Konditionierung
Was ist ein Beleg für diesen Ansatz?
Kleiner Albert Studie (Watson & Rayner 1920)
Albert wurde mit einer weißen Ratte und einer Reihe anderer pelziger Objekte (andere Tiere, Pelzmantel) konfrontiert
Keine Furcht-Reaktion
Paarung der Ratte mit lautem Geräusch
Furcht-Reaktion
Lassen sich Furcht-Reaktionen mit jedem beliebigen Objekt konditionieren?
Seligman: „Preparedness“ auf Reize ist unterschiedlich
Öhmann et al. (1978): Furchtreaktionen lassen sich leichter
konditionieren, wenn man sie mit Bildern von Spinnen und Schlangen kombiniert, als wenn man sie z. B. mit Bildern von Blumen assoziiert
Stärkere Angstkonditionierung für Schlangen/Spinnen als für Blumen
Manche CS und US passen besonders gut zusammen
->Biological Preparedness
Was ist die Zwei-Prozess-Theorie der Angst? (Mowrer, 1960)
Was wird an der 2-Faktoren-Theorie kritisiert?
2-Faktoren-Theorie wurde oft kritisiert
wesentlicher Kritikpunkt: Furchtreduktion kann in vielen Fällen nicht der entscheidende Verstärker sein.
Erstens tritt die Vermeidungsreaktion nach einer gewissen Zeit schneller auf als Furcht überhaupt entstehen kann Zweitens geht dadurch das Vermeidungsverhalten nicht mehr mit Furchtsymptomen einher
Was sind neuro- und psychophysiologische Ansätze, die Emotionen erklären?
James-Lange-Theorie
Wir sind uns unserer spezifischen körperlichen Reaktionen auf emotionserzeugende Stimuli bewusst
Cannon-Bard-Theorie
Köperliche Reaktion + gleichzeitige subjektive Erfahrung
Schlachter-Singer
Zwei Faktoren: allg. Erregung + eine bewusste kognitive Benennung
zajonc; LeDoux
Spontan, vor der kognitiven Bewertung
Wir reagieren automatisch auf einen Reiz im Wald, noch bevor wir ihn bewerten
Lazarus
Die Bewertung (“ist es gefährlich oder nicht?”) definiert die Emotion; manchmal auch ohne unser Bewusstsein
Was ist die James-Lange-Theorie?
Hypothese:
Physiologische Reaktionen wie Zitternern oder motorische
Reaktionen wie Fliehen und Schlagen sind nicht die Folge, sondern die Ursache von Gefühlen
Kern der Theorie:
bewusste Empfindung körperlicher Veränderung ist identisch mit der Emotion
wovon geht die frühere Version der james-lange-theorie aus?
In der frühen Version der Theorie geht James davon aus, dass die körperliche Veränderung und somit das emotionale Erleben unmittelbar auf die Wahrnehmung des emotionsauslösenden Reizes folgt
Allerdings wäre dann keine Zeit für kognitive Bewertungsprozesse
Was ist die Kritik von Cannon-Bard an der James-Lange Theorie
Viszerale Reaktionen können nicht (alleinige) Basis von Emotionen sein, da:
wenn vollständige Trennung Viszera (Eingeweide) – ZNS kein Totalausfall von Emotionen
gleiche viszerale Veränderungen bei verschiedenen emotionalen sowie nichtemotionalen Zuständen (z.B. Fieber)
viszerale Rezeptoren = unempfindlich und Rückmeldungen = diffus
viszerale Veränderungen langsam -> können nicht Ursache des Gefühlserlebens sein
künstliche Herbeiführung der für starke Emotionen typischen viszeralen Veränderungen (z.B. Adrenalininjektion -> keine echten Emotionen erzeugt)
Was wurde in der Studie von Strack (1988) untersucht und wie lief sie ab?
Ablauf:
Probanden sollten einen Stab entweder zwischen den Zähnen oder zwischen den Lippen halten
Während der Halteperiode sollten die Probanden u. a. Cartoons beurteilen
Probanden schätzten die Cartoons dann am lustigsten ein, wenn sie den Stab mit den Zähnen hielten, und am wenigsten lustig, wenn sie ihn mit den Lippen hielten.
Ergebnisse:
Filminhalt determiniert emotionalen Ausdruck (Facial Action Coding System)
lustiger Film-> Lachen
ekliger Film-> Abscheu/Ekel/Widerwillen
EEG-Aktivität:
lustiger Film: stärkere linkshemisphärische Aktivierung
Ekliger Film: stärkere rechtshemisphärische Aktivierung
-> Hinweis auf valenzspezifische Hemisphärenasymmetrie
Welche klaren Befunde über emotionsspezifische Hirnregionen gibt es?
Jede Emotion hat eigene phylogenetische Entwicklung durchgemacht (Panksepp, 1998)
dabei Entstehung spezifischer neurophysiologischer Schaltkreise
Insula -> Ekel
Amygdala ->Angst – Furcht
positive Emotionen durch komplexe Konfiguration von Hirnstrukturen vermittelt; „Lustzentren“ sind über das ganze Gehirn verteilt
PFC und ACC scheinen für alle Emotionen relevant
Welche Hirnregionen werden aktiviert bei emotionalen Ereignissen?
orbifrontaler Cortex
Insula
anteriorer ACC
posteriorer ACC
Amygdala
Was besagt die Theorie von Schlachter (1962)? ; Kognitive Bewertungstheorien
Empfindung körperlicher oder physiologischer Veränderungen ist eine notwendige Bedingung für subjektiv erlebte Emotionen
Darüber hinaus sind Kognitionen an der Entstehung von Emotionen beteiligt
Situation muss als relevant bewertet werden
-> Körperempfindung muss auf Situationen zurückgeführt werden
BSP: Erregung -> Freude / Angst
Wie verlief das Experiment von Schachter und Singer (1962)?
Vpn, die mit der euphorischen Person warteten, zeigten mehr positive Emotionen, wenn sie nicht oder falsch über die Wirkung der injizierten Lösung informiert waren, als wenn sie korrekt informiert worden waren/ negativ genauso
-> haben sich also der Emotion der anderen Person angeschlossen, wenn sie keine Erklärung für ihre eigene Erregung hatten
Was ist die Theorie von Lazarus (1966)? ; Kognitive Bewerungstheorien
Versuch:
Attraktive weibliche Interviewerin (VL), männliche Vpn
sichere vs. unsichere Brücke
VL gab ihre Telefonnummer zur Besprechung der Ergebnisse
Männer, die die Hängebrücke überquerten:
schrieben Geschichten (TAT) mit mehr sexuellen Inhalten
riefen die VL 4x so ob an
-> physiologische Erregung durch das Überqueren der Brücke wurde von den Teilnehmer durch das „Hingezogen-Fühlen“ zur VL erklärt
Erklärung:
Emotionen sind das Ergebnis eines zweistufigen Einschätzungsprozesses (Appraisal)
Bewertung eines Ereignisses im Hinblick
darauf, ob es eine positive oder negative Bedeutung für unser Wohlergehen hat (primäre Einschätzung)
Einschätzung, inwiefern wir in der Lage sind, die Anforderungen, die das Ereignis an uns stellt, zu bewäl?gen (sekundäre Einschätzung)
Wie verlief die Studie von Speisman(1964)? ; Kognitive bewertungstheorie?
Vpn sahen einen ethnologischen Film, der von Beschneidungsritualen bei Aborigines handelte
Bewertung der Bedrohlichkeit wurde in Form verschiedener Sprecherkommentare variiert
intellektualisierender Kommentar
verharmlosender Kommentar
ohne Kommentar (Kontrollgruppe)
Theorie von LeDoux (2001); Kognitive Bewertungstheorien
physiologische Grundlage des Zusammenspiels bewusster und automatischer Bewertungsprozesse:
Eingehende Informationen werden von den Sinnesorganen an den Thalamus geleitet
Im Thalamus kommt es zu einer schnellen, aber ungenauen und groben Bewertung des Objekts (gefährlich oder nicht?)
Information wird dann an die Amygdalae geschickt, die über den Hypothalamus einen direkten Einfluss auf das hormonelle und vegetative System haben
Im Großhirn findet eine genauere und elaboriertere Verarbeitung der Information statt
sensorischer Input kann entweder (a) direkt zur Amygdala (über den Thalamus) geleitet werden (low road, schnelle emotionale Reaktion), oder (b) über den sensorischen und den präfrontalen Cortex (high-road, langsamer mit kognitiver Feinabstimmung)
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