Selbsterkenntnis
Wilhelm von Humboldt:
“ Selbsterkenntnis isz schwierig & selten, die Selbsttäuschung dagegen leicht & gewöhnlich.”
= Ein Grund, warum Selbsterkenntnis duechaus schwierig ist, liegt in der Tatsache, dass wir uns immer nur von innen wahrnehmen, aber niemals von außen beobachten können.
Es gibt keinen Menschen, dem wir so nahe sind wie uns selbst
= wir haben über niemanden so viel Wissen, wie über uns selbst & wir können sehr gut einschätzen, ob wir intelligent o attraktiv sind im Vergleich zu anderen, welche Vorlieben & ABneigungen wir haben oder was uns in unserem Leben fehlt
Informationsfülle
—> Wir verbringen unser ganzes Leben mit uns & sehen uns somit in den unterschiedlichsten Situationen & sozialen Rollen, während andere uns immer nur in bestimmten Kontexten erleben
Introspektion (unmittelbare Wahrnehmung von Gefühlen & Gedanken)
—> Wir haben einen exklusiven Zugang zu unseren GEdanken & Gefühlen
Warum ist es schwer sich selbst zu erkennen?
Tatsache, dass wir nehmen uns nur von innen wahr, nicht von außen beobachten können.
Bsp. Habe ich mehr Humor als andere?
= Problem, dass wir uns niemals von außen sehen, wenn wir einen Witz erzählen, was den Vergleich ungleich schwieriger macht
Selbsterkenntnis: Wollen wir das überhaupt?
Menschen möchten nicht in allen BEreichen möglichst viel über sich selber wissen
Bsp. Eigene Schwächen, unheilbare Krankheiten
Adaptivität von Selbserkenntnis:
Mindestmaß an Selbsterkenntnus ist jedoch notwendig, um Entscheidungen richtig treffen zu können
Systematisches Über- oder Unterschätzen unserer Eigenschaften im Vergelich zu anderen kann hinderlich sein
(Bsp. Jobinterview/ Qualifikationen einschätzen gegnüber anderen)
Um Entscheidungen zu treffen, die usn glücklich machen, brauchen wir ein - zumidest intuitives- Wissen darüber, was wir wollen & was zu unserer Persönlichkeit passt
Das Erkennen eigener Fähigkeiten & Defizite
Korrelation zwischen Selbstbewertung & objektiven Verhaltenskriterien (Realität)
Bsp: Selbsteingeschätzte Intelligenz & Ergebnis in einem Intelligenztest
Ergebnis: Positiver & signifikanter, aber eher schwacher Zusammenhang, r = 30 (Korrelationskoeffizient)
im Durchschnitt schätzen sich objektiv kompetente Menschen fähiger ein als objektiv inkompetente Menschen
ABer: Sehr viele inkompetente Menschen überschätzen ihre Fähigkeiten
Aber: Viele kompetente Menschen unterschätzen ihre Fähigkeiten
Das Erkennen eigener Fähigkeiten & Defizite (seite 2)
Menschen schätzen Ihre Fähigkeiten hinsichtlich einer Vielzahö von Dimesnionen faösch ein
kognitive Fähigleitsmaße (logisches Denken)
Humor
Berufliche Qualifikationen
Fähigkeit, zu erkennen, ob andere die Wahrheit sagen oder lügen
Das Erkennen eigener Fähigkeiten & Defizite (seite 3)
Andere Studie wurde IQ der VErsuchsperson durch Beurteiler geschätzt
Beurteiler kannte VErsuchspersonen lediglich aus einem Video
Vorlesen eines Wetterberichts & Verlassen des Büros
Ergebnisse:
r (Selbsteinschätzung, IQ TEst) = .32
r (Einschätzung der BEurteiler, IQ TEst) = .30
60 Sekunden eines recht ereignislosen Videos reichen aus, um die Intelligenz einer PErson genauso gut einschätzen zu können wie diese selbst
Warum sind Menshcen nicht in der Lage, ihre eigenen Kompetenzen einzuschätzen?
Experimente zur Überprüfung verschiedener Fähigkeiten von Probanden
Obejektives Wissen: Der Prozentrang gibt an wie viele Personen ein schlechteres Ergbnis erzielt haben als der Proband selbst
Einteilung der Probanden nach ihrer objektiven Fähigkeiten in vier Quartile
Objektiver Prozentrang: Wie viele Personen haben tatsächloch ein schlechteres Ergebnis erzielt
Subjektiver Prozentrang: Schätzung des Probanden, wie viele Personen ein schöechteres Ergebnis erzielt haben
Zusammengang zwischen wahrgenommener & tatsächlicher Leistung
Abbildung
= positiver, schwacher Zusammenhang zwischen der objektiven Testleistung der Probanden & ihrer Selbsteinschätzung
= bei den meisten Menschen stimmt die tatsächliche Leistung kaum mit der selbst wahrgenommenen überein.
Wieso überschätzen inkompetente Menschen ihre Fähigkeiten?
Versuchspersonen im untersetn Quartil:
Objektiver Prozentrang: 12,5 %
Subjektive Einschätzung: 60 %
Mögliche Erklärung: Um das Versagen bei einer Aufgabe zu erkennen, sind genau jene Fähigkeiten notwendig, die zum Bewältigen der Aufgabe erforderlich gewesen wären
= DUNNING - KRUGER Effekt
(Inkompetente Menschen erkennen ihre Inkompetemz oftmals nicht, weil sie heirfür genau die jene Kompetenz benötigen, über die sie nicht verfügen
Bsp: Studie zur Überprüfung der Rechtschreibung & Grammatik = Versuchspersonen AUfgaben ihre eigene LEsitung im Vergleich zu anderen Probanden einschätzen = objektiv inkompetente VErsuchspersonen überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten ganz dramatisch
Wieso unterschätzen kompetente Menschen ihre Fähigkeiten?
Versuchspersonen im obersten Quartil
Objektiver Prozentrang: 87,5%
Subjektive Einschätzung: 70%
Mögliche Erklärung durch den “False Conseaus Effect”: Menschen neigen dazu, die Häufigkeit einer Eigenschaft in der Gesamtbevölkerung zu überschätzen
Mit anderen Worten, Menschen neigen dazu zu glauben, dass andere in größerem Maße ihrer Meinung sind oder ähnliche Verhaltensweisen zeigen, als es tatsächlich der Fall ist.
Dieser Effekt kann dazu führen, dass Menschen ihre eigenen Ansichten als allgemein akzeptierter oder "normal" betrachten und möglicherweise Schwierigkeiten haben, die Differenzen zwischen ihren eigenen Perspektiven und den Ansichten anderer Menschen zu erkennen.
—> objektiv kompetente Menschen empfinden daher bestimmte Aufgaben als einfach & trivial, die für andere durchaus schwierig sind
Warum lernen wir nicht mit der Zeit und aus Erfahrungen immer mehr über uns?
Menschen haben Probleme, aus Erfahrungen zu lernen, weil
Feedback zumeist ambivalent (doppeldeutig) & unvollständig ist (Bsp. Absage Jobbewerbung)
Menscen dazu neigen
positives Feedback unkritsich zu akzeptieren, negatives jedoch kritisch zu hinterfragen
an einmal emntwickelten Hypothesen festzuhalten (Confirmation Bias = Bestätigungsfehler)
Erfolg als Indikator für allgemien Fähigkeiten zu interpretieren & Misserfolg alos Indikator für spezifische Fähigkeuten zu interpretiern
“Better than average” effekt
Menschen überschätzen ihre positive Eigenschaften & unterschätzen ihre negativen Eigenschaften
“Better than average”-Effekt
der durchschnittliche objektive Prozentrang beträgt 50%
der durchschnittliche subjektive Prozentrang beträgt über 50%
Bsp: Sportlichkeit
60% gaben an, sportlicher zu sein als der Durchschnitt
34% hielten sich für durchschnittlich
6% hielten sich für unterdurchschnittlich
Bsp: Zurecht kommen mit anderen Menschen
25% der Befragten gaben sich einen Prozentrang von 99%
= meisten Menschen sind sehr unzureichend in der Lage, ihre eigenen Fähigkeiten & Kompetenzen valide einzuschätzen. Zwischen objektiv vorhandenen & subjektiv wahrgenommenen Fähigkeiten zeigen sich recht schwacher Zusammenhänge. Ansatt realistischem Bild von sich eher rosarote Brille
Das Leben als Geschichte
Was will ich & wer bin ich?
Menschen beschreiben sich & ihr Leben als Geschichten, deren Hauptdarsteller sie selbsr sind
Unterscheidung nach Genres:
Komödien: Das Leben mit nie infrage stehendem “Happy End”
Romantischer Epos: “Das LEben als harter Kampf ums “hAppy End”
Tragödie: “ Das Leben als würdevolles Ertragen des harten & ungerechten Schicksals”
Satire: “ Das Leben als zynischer Kommentar über die Absurdität allen menschlichen Daseins”
Das Leben als Geschichte (Seite 2)
Unterscheidung nach Verläufen: Klassifikation von Lebensgeschichten
der Glückspilz: Leben beginnt gut & geht ebenso gut weiter
Ausfsteiger: Leben beginnt schlecht, wird aber immer besser
Absteiger: Leben beginnt gut, wird aber immer schlechter
der Pechvogel: Leben beginnt schlecht & geht schlecht weiter
Abbildung:
Jeder Mensch erfindet eine eGeschichte, die er für sein Leben hält
“Lebensgeschichten als selbst “erfüllende Prophezeihungen”
Elaborierte Schemate, die MEnschen von sich selbst im Laufe ihres Lebens entwickeln
Komplexe Systeme von Hypothesen, die falsch sein können
Menschen sind sich dieses hypothetischen Charakters ihres Selbstbildes selten bewusst (halten an einmal entwickelten Hypothesensystem fest, auch wenn diese durch die Realität nicht gerechtfertigt ist
“ Die Geschichten, mit denen wir unserem Leben Sinn zu geben versuchen, wirken oftmals wie sich selbst erfüllende Prophezeihungen”
Bewusstes versus unbewusstes Selbst
Nach Wilson ist unser Verhalten von unbewussten Motiven & Präferenzen (“Adaptive Unbewusste”) gesteuert
Wilson: Handeln ist nicht durch Lebensgeschichte bestimmt (bewusstes Selbstkonzept), sondern vom Adaptiven Unbewusstsein (Verhalten hauptsähclich von Motiven & Präferenzen beeinflusst, deren wir uns nicht bewusst sind)
Unser Selbstbildnis dient nur als ex post Erklärung für unerklärliche Handlungen & nicht notwendiger Weise unser Handeln bestimmen
Wie gelangen wir zu besserer Selbsterkenntnis?
Mögliche Wege:
Introspektion
Feedback durch andere
Beobachtung unseres eigenen VErhaltens
Systematische Variation imserer eigenen Umwelt
“Niemand kann sich besser beraten als DU selbst”
“innerer Stimme folgen”
Verbessert Introspektion & gründliches Nachdenken wirklich die Entscheidungsqualität?
Introspektion führt zu mehr Einsicht in unser bewusstes Selbst, nicht aber in unser Unbewusstes
Langes NAchdenken muss somit nicht helfen, sondern führt zum ausschließlcihen Fokus auf explizite Präferenzen (“Ruminieren” senkt das Selbstwertgefühl = langes NAchdenken über Misserfolge/Noederlagen)
Intuitive ENtscheidungen können besser sein = vertrauen unserer unbewussten Präferenzen
Freunde kennen uns oftmals besser als wir selbst
Blick von außen
Nüchterene, realistischere BEtrachtung
Bsp: Eigene Liebesbeziehung & die des Zimmergenossen
ABER
Confiramtion Bias: Wir nehmen das Feedback wahr, das unserem Selbstkonzept entspricht
Freunde ersparen uns teilweise Feedback
—> weil es im Widerspruch zu unserem Selbstbild steht
—> weil sie glauben, dass wir die Wahrheit selber nicht wissen wollen
Beobachtung unseres eigenen Verhaltens & Schluss auf unsere Motive
Probleme beim Schluss von unserem Verhalten auf unsere Persönlichkeit & Motive
Tatsache, dass wir etwas häufig oder selten tun, ist kein hinreichender Grund, dass wir es gerne oder ungern tun
Wir sind uns unseres Verhaltens oftmals gar nicht bewusst
= Wir sind uns viele unserer Vorurteile gar nicht bewusst & sie beeinflussen Verhalten vor allem in Situationen, in denen wir uns auch der Tatsache nicht bewusst sind, uns von solchen impliziten Vorurteilen leiten zu lassen
Bsp: bewusste bs. unbewusste Vorurteile gegenüber Menschen mot Migrationshintergrund
Sytematische Variation unserer eigenen Umwelt
Vorgehen: Wir stzetn uns verschiedenen Umweltbedingungen aus & beobachten jeweils, wie wir uns fühlen & verhalten
—> dadurch können wir lernen:
was uns glücklich & unglücklich macht
worin wir Erfolg & Misserfolg haben
—> Alledrdings haben wir keine Vergleihsmöglichkeit
zu jedem Moment können wir immer nur eine Alternative wählen
in “Politik der kleinen Schritte” mehr über uns erfahren können
Don’t worry, be happy?
Lohnt sich Selbsterkenntnis oder besser in einer positiven Illusion von uns selber zu leben?
es kann sehr hilfreich sein, wenn wir uns ein wenig überschätzen durch positive Illusionen
Bsp: “Planning Fallacy” = Menschem meigen dazu erforderliche Zeit für den Abschluss eines bestimmten Projekts massiv zu unterschätzen (Elbphilarmonie)
—> manchmal ist unrealistischer Optimismus hilfreicher, als realistische Einschätzung
Positive Illusionen helfen uns, auch bei schwierigen AUfgaben nicht den Mut zu verlieren diese überhaupt zu beginnen
Aber: es kann sehr gefährlich sein, wenn wir uns allzu positiven Illusionen hingeben
Bsp: Mount Everest Bestiegung
Bsp: Überlebenschance von neu gegründetetn Unternehmen
Evolutionäre Perspektive (funktionalistische Perspektive):
Menschen überschätzen sich vor allem, wenn sie solche Einschätzungen abstrakt & ohne Risiko vornehmen
Bei spezifischen Fähigkeiten sollten Menschen eher dazu neigen, sich selbst & eigene Kompetenzen realistisch wahrzunehmen
Overconfidence Bias
Bsp. Wer wird Millionär?
= Menschen überschätzen dei Wahrscheinlichkeit, mit der sie die Lösung gewusst hätten masiv (Fernsehzuschauer)
Kanditaten = oft verzichten weiter zu spielen und bereits erworbenen Betrag anzunehmen
= gute Einschätzung, ob Frage falsch oder richtig zu benatworten ist
= Funktionalistische Perspektive = adaptiv, dass wir vor allem danndazu neigen uns zu überschätzen, wenn dies nicht mit negativen Konsequenzen verbunden ist.
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