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9. Was sind Einstellungen? Einstellungen & kognitive Dissonanz

JM
by Julia M.

Aufgrund welcher Prinzipien treffen Menschen in ihrem Alltag moralische Urteile?


Welche Art von Informationen verarbeiten Menschen?

  • Menschen als Moralphilosophen (Kohlberg)

Wie fällen Menschen moralische Entscheidungen?

- Moralität einer konkreten Handlung sollte stets aus übergeordneten und abstrakten Prinzipien abgeleitet werden

- Kant: Menschen orientieren sich am kategorischen Imperativ, nach dem Handlung dann moralisch ist, wenn zugrunde liegende Maxime sinnvoll als allgemeines Prinzip formuliert werden kann


Moralpsychologie: (Piaget und Kohlberg)

  • Entwicklung (Veränderung der Moraltiät vom Kind zum Erwachsenen) folgt allgemeinem Schema

    = Kinder orietnieren sich an der Erwartung von Belohnungen & BEstrafungen - dann wird das als moralisch bewertet, was den allgemewinen gesellschaftlichen Konventionen entspricht - Menschen orientiern sich an abstrakten moralischen Prinzipien & gegeneinander abwägen

  • Menschen urteilen meistens nach ähnlichen Prinzipien wie Moralphilosophen


Neuerer Ansatz gegenüber rationalistischem:

  • Moralischer Intuitionismus (Haidt)

neuer Ansatz: Viele moralische Einstellungen sind weniger durch rationale Abwägungen, abstrakten Überlegungen & Prinzipien als vielmehr durch intuitive moralische Emotionen zu erklären

- moralische Urteile werden meist spontan und emotional gefällt

- Moralische Argumente haben Funktion, die eigenen moralischen Intuitionen & EMotionen. gegenüber anderen zu rechtfertigen

- Problem: Das “richtige” Verhalten kann nicht immer eindeutig abgeleitet werden (nur wenn intuitive Urteile aller Menschen übereinstimmen)

= wenn ehtischen Urteile zweier Menschen sich unterscheiden, bietet der moralische Intuitionismus keinerlei GRundlage für rationalen Diskurs


Moralische Urteile können grundsätzlich nicht logisch begründet werden, sondern solche Begründung imer den Verweis auf zumindest ein weiteres moralisches Urteil impliziert


Menschen haben tiefes Bedürfnis nach Kategorien von “richtig” und “falsch” = Grund für die Schwiereigkeiten interkulturellen Zusammenlebens = Morlaischer Intuitionismus


Bsp: Bruder & Schwester im Bett


Dissonanztheorie von Leon Festinger

Dissonanz: Kognitive Dissonanz bezeichnet in der Sozialpsychologie einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der dadurch entsteht, dass ein Mensch unvereinbare Kognitionen hat.

Menschen haben ein Bedürfnis danach, ihre Einstellungen. Gefühle und Verhalten als miteinander stabil anzusehen

-> Stabilität nicht gegeben -> psychischen Belastungen (kognitive Dissonanz) -> Menschen versuchen Dissonanz umzugewichten oder umzuinterpretieren

  • Was versteht man unter kognitiver Dissonanz

    • “when prophecy fails” (Sektenbeispiel & Aliens)

    • = Sektenmitglieder überwanden kognitive Dissonanz dadurch, dass sie umso stärker an ihren Glauben festhielten


  • Wann tritt es auf ( drei verschiedene Bedingungen):


    • Dissonanz nach Entschiedungen

      = - gewählte Alternative hat auch negative Aspekte und auf positive Aspekte der nicht gewählten Alternative muss verzichtet werden

      - bereits vor Entscheidung möglich, wenn Entscheidung mit hoher Anstrengung verbunden ist

      - umso größer, je besser Qualität der nichtgewählten Alternativen ist

      - Im Nachhinein wird gewählte Alternative auf- und nicht gewählte Alternative abgewertet

    • Dissonnaz bei enttäuschten Erwartungen

      = Menschen treffen Entscheidungen, die nicht zu erwarteten Konsequenzen führen

      - umso höher, je mehr Kosten die Person bei Entscheidung auf sich genommen hat

    • Dissonanz durch einstellungsdiskrepantes Verhalten

      = Menschen tun etwas, von dem sie wissen, dass Verhalten im Widerspruch zu ihren Einstellungen steht, führt zu kognitiver Dissonanz

      (das 1-$/20-$-Experiment)

    Abbildung: Je größer die Dissonanz aufgrund mangelnder Rechtfertigung für das eigene Verhalten, desto interessanter wurde die Aufgabe wahrgenommen




Schlussfolgerungen aus der Dissonanztheorie



Rechtfertigung des Aufwands

  • Menschen sind bereit negative Kosnequenzen einer NEtschedung zu akzeptieren, in der Hoffnung, dass diese Entscheidung zum späteren Zeitpunkt zu positiven Konsequenzen führt

  • Wenn es sich nicht lohnt & positive Konsequenzen nicht eintretten? = Dissonanztheorie = sagt voraus, dass Menschen Probleme haben vor sich selbst & anderen zuzugeben eine Fehlentscheidung getroffen zu haben (umso mehr, je höher die Kosten sind, die bereits auf sich genommen wurden sind)

  • Statt Fehlentscheidungen zuzugeben, versuchen Menschen ihren Entschluss zu rechtfertigen = “Rechtfertigung des Aufwands” (Bsp zu kleine Schuhe gekauft)



Sunk costs-Effects

  • Sunk costs often influence people's decisions, with people believing that investments (i.e., sunk costs) justify further expenditures. People demonstrate "a greater tendency to continue an endeavor once an investment in money, effort, or time has been made".

  • Aufwand, den man in der Vergangenheit betriebn hat, wird von Ökonomen als “Sunk Costs” (versunkenen Kosten) bezeichnet

  • Normative Perspektive: sollten keine Rolle mehr für künftike ENtscheidungen spielen - für Bewertung einer Alternative sollte immer nur der zukünftig erwartete Nutzen bewertet werden

  • Wenn Menschen Probleme haben, eine frühere Entscheidung als falsch anzuerkennen, kann dies das Commitment (Bindung) an eine Entscheidung erhöhen

  • Umgekehrter Effekt: Etwas, um das wir nicht kämpfen mussten, wissen Menschen allerdings oft nicht zu schätzen (Bsp. Bewertung Job, Studium, Partner)




Dissonantheorie & die Moraliät unseres Verhaltens

Ob Verhalten zu kognitiver Dissonanz führt, hängt von folgenden Fragen ab:

  • Aus sicht des handelnden Individuums, hat ein Mindestmaß an Entscheidungsfreioheit bestanden?

  • Lagen hinreichende Rechtfertigungsgründe vor?

  • Hat das Verhalten zu negativen Konsequenzen für eine andere Person geführt?

  • Waren die Kosequenzen vorhersehbar?


Das Milgram Experiment:


Abbildung:




Der Versuch bestand darin, dass ein „Lehrer“ nach Anweisungen eines „Versuchsleiters“ einem „Schüler“ bei Fehlern elektrische Schläge versetzen und deren Intensität nach jedem weiteren Fehler erhöhen sollte. Sowohl die „Versuchsleiter“ als auch die „Schüler“ waren Schauspieler und die Stromschläge erfolgten nicht real. Dies blieb den eigentlichen Versuchspersonen, den „Lehrern“, jedoch verborgen, so dass sie davon ausgehen mussten, den „Schülern“ echte Schmerzen zuzufügen


  • Ein Bsp dafür, das Menschen dazu neigen, eigenes unmoralisches Verhalten zu legitimieren, um Dissonanz zu vermeiden und das Verhalten somit in der Zukunft beizubehalten.

  • Experiment zeigt Bereitschaft des Menschen, sich Autoritäten bedingungslos unterzuwerfen

  • zeigt auch Dissonanztheorie: nicht sofortige maximale Stromstärke als Bestrafung (Perfidität der Versuchsanordnung) eigentlich hätte man Experiment shco sehr viel früher abbrechen müssen (Eigengeständnis impliziert & deshalb Ausstieg so schwer)


Vergleich von Psychologen:

  • Moralität usneres VErhaltens ist oftmals mit einer Murmel zu vergleichen, die auf der Spitze einer Pyramide gelegt wird

    = Je nachdem, an welcher Seite die Murmel herunterkullert, wird sie schließlich an ganz unterschieldichen Stellen landen



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Julia M.

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