Was sind die Grundannahmen der Kognitiven Wende?
Abkehr vom behavioristischen Menschenbild: Denkvorgänge als zentraler Aspekt des menschlichen Verhaltens
Handlungen und Verhaltensdispositionen als Ergebnis vernünftiger Überlegungen und Entscheidungen in spezifischen Situationen und vorheriger (Lern)erfahrungen
Wozu ist der mensch befähigt? (kognitive Wende)
Der Mensch ist befähigt...
sich aus freiem Willen Ziele zu setzen
Mittel zur Erreichung seiner Ziele nach Effektivität und Effizienz zu beurteilen
komplexe & langfristige Handlungspläne zu erstellen
sich Konsequenzen verschiedener Verhaltensalternativen
vorzustellen (Antizipation)
ausgeführte Handlungen anhand ihrer Folgen zu bewerten & daraus Schlüsse für künftige Handlungen zu ziehen.
Was ist georges A. kelly Grundannahme bei der Theorie persönlicher Konstrukte?
Menschenbild: Der Mensch als „Wissenschaftler“
es gibt keine allgemeingültige objektive Realität (viele alternative Interpretationen der Realität existent)
wichtige Entwicklungsaufgabe des Menschen: Gesetzmäßigkeiten in seiner Umwelt zu erkennen, um künftige Ereignisse vorherzusagen und damit zu beeinflussen
dazu bildet er Hypothesen (analog eines Wissenschaftlers)
überprüft an konkreten Erfahrungen fortlaufend die Angemessenheit seiner Theorie & modifiziert diese ggfs.
Basispostulat: Personen antizipieren Ereignisse (& Konsequenzen) auf der Basis ihrer individuellen Theorien über die Realität (idiographische Perspektive), diese vermitteln Verhalten
-> jedes Individuum nimmt die Welt subjektiv wahr, interpretiert sie einzigartig und fasst sie in eigene Begriffe, die sogenannten persönlichen Konstrukte
Was sind die 11 Korollarien von kelly?
Kelly schlägt 11 Korollarien (Hilfssätze, Schlussfolgerungen) vor, aus denen hervor geht, wie sein Grundpostulat genauer zu verstehen ist
Was ist das Konstruktionskorollarium?
Personen antizipieren Ereignisse indem sie sie in ihrer Vorstellung replizieren (eine Kopie entwerfen), um ihre Wiederholungen vorauszusehen (Basis: bisherige Erfahrungen)
durch Bestätigung oder Verwerfung konstruieren und verstehen wir unsere Realität (Bsp.: Konzept einer Prüfung, einer Party, Geburtstagsgeschenke, usw.)
Was ist das Erfahrungskorollarium?
• vorhandene persönliche Konstrukte können durch neue Erfahrungen verändert werden. Werden Hypothesen bestätigt, tritt das antizipierte Ereignis ein = K. wird stabilisiert und vice versa. Beispiel: Pilz für essbar gehalten, verursacht Übelkeit, Konstrukt essbar wird revidiert
Was ist das Reichweiten- (oder Bereichs-)korollarium?
• viele Konstrukte besitzen einen eingeschränkten Geltungsbereich, sind nur in spezifischen Situationen anwendbar. Beispiel: Konstrukt „essbar“ nur auf Nahrungsmittel bezogen (keine Relevanz für akad. Vortrag ), Konstrukt „spirituell“ nur in umgrenzten Rahmen anwendbar
Was ist das Fragmentierungskorollarium?
Konstruktsysteme für verschiedene Bereiche sind nicht immer logisch kohärent, sondern können auch partiell widersprüchlich sein.
Konfligierende Konstrukte (insb. bei Kernkonstrukten) führen zu Angst, wenn (inkorrekte) Hypoth. abgeleitet wurden, die keine präzisen Vorhersagen auf Ereignisse und V.-konsequenzen erlauben
Was ist das Modulationskorollarium?
K. sind unterschiedlich stark veränderbar („durchlässig“; Ausdifferenzierung d. Geltungsbereichs)
Festhalten an invaliden Konstrukten bildet Basis für psychische Störungen
Was ist das Gemeinschafts- (oder Ähnlichkeits)korollarium?
• Menschen mit ähnlichen Konstrukten (auf Basis ähnlicher Erfahrungen) sind psychologisch ähnlich & zeigen ähnliche Verhaltensweisen (= höhere Nachvollziehbarkeit ggü. dem Verhalten Anderer)
Was ist das Geselligkeits- (oder Sozialitäts)korollarium
• Wir verwenden das Wissen um die persönlichen Konstrukte anderer Menschen, um soziale Interaktion aufzubauen (und Handlungen gemeinsam zu koordinieren/abzustimmen)
Was ist das Organisationskorollarium und Kernkonstrukte?
unsere Konstrukte sind hierarchisch organisiert (über- und untergeordnete Konstrukte)
für jeden Menschen sind bestimmte Konstrukte bedeutsamer als andere (z.B. Religion,
politische Einstellungen, soziale Aktivitäten)
übergeordnete Konstrukte fließen stärker in die Deutung u. Antizip. von Ereignissen ein
Unterschiede in der Organisation des Konstruktsystems kann zu interpersonellen Konflikten führen (Beispiel: Geschäftsmann priorisiert Aufbau des Unternehmens, seine Frau das Familienleben)
Was ist das Dichotomiekorollarium?
unsere Konstrukte basieren auf Dichotomien
Beispiel: Der Begriff „gut“ existiert nicht ohne eine Vorstellung von „schlecht“
Erfahrungen, die nicht nach Dichotomien z.B. ähnlich- oder unähnlich differenziert werden können, bieten keine Abstraktions- und Differenzierungsmöglichkeiten
Was ist das Wahlkorollarium?
Personen entscheiden sich bei der Anwendung eines Konstrukts für den Pol, der eine bessere Vorhersage kommender Ereignisse ermöglicht
Beispiel: Personen, die (erfahrungsbezogen) davon ausgehen, dass fast alle Menschen gut sind, werden einem neuen Bekannten schneller vertrauen (weiteres Bsp. „Pilze“)
vorhandene persönliche Konstrukte können durch neue Erfahrungen verändert werden. Werden Hypothesen bestätigt, tritt das antizipierte Ereignis ein = K. wird stabilisiert und vice versa.
Beispiel: Pilz für essbar gehalten, verursacht Übelkeit, Konstrukt essbar wird revidiert
Was ist das Reichweiten- (oder Bereichs-) korollarium?
viele Konstrukte besitzen einen eingeschränkten Geltungsbereich, sind nur in spezifischen Situationen anwendbar.
Beispiel: Konstrukt „essbar“ nur auf Nahrungsmittel bezogen (keine Relevanz für akad. Vortrag ), Konstrukt „spirituell“ nur in umgrenzten Rahmen anwendbar
Was ist das Fregmentierungskorollarium?
Was ist das Geselligkeits- (oder Sozialitäts-) korollarium?
Wir verwenden das Wissen um die persönlichen Konstrukte anderer Menschen, um soziale Interaktion aufzubauen (und Handlungen gemeinsam zu koordinieren/abzustimmen)
Was können wir aus Kellys Theorie der persönlichen Konstrukte ziehen? (Fazit
Die Persönlichkeit eines Menschen ist gleichbedeutend mit seinem persönlichen Konstruktsystem
Personen unterscheiden sich in der Natur, Anzahl, Komplexität und Organisation ihrer Konstrukte sowie in der Art, wie sie ihre Konstrukte anwenden und hinsichtlich Ihrer Zugänglichkeit für Veränderungen dieser Konstrukte
Was ist der Repertory Grid (RepGrid) Test? Wozu wird er eingesetzt?
durch Kelly ab 1955 entwickelte Methode zur Erfassung des persönlichen Konstruktsystems
Einsatz: z.B. zur Therapieplanung, ermöglicht Identifikation von unangemessenen, persönlichen Konstrukten, die zur Interpretation von Ereignissen verwendet werden
Auswertung: Anzahl und Natur der zentralen Konstrukte? Wie komplex ist das Konstruktsystem einer Person? Zeigen sich invalide Konstrukte, die in der Therapie bearbeitet werden können?
Was ist der Unterschied zwischen dem Ansatz von Julian Rotter und George A. kelly?
Kelly: Menschen sind Wissenschaftler, die auf Basis ihrer Interpretation der Realität Theorien formuliert, die Grundlage für Verhalten bilden
Rotter: Verhaltensgleichung, die Wahrscheinlichkeit vorhersagt, dass ein Verhalten in einer bestimmten Situation auftritt
Was ist die Verhaltensgleichung nach Rotter?
Überlegung: Wie lässt sich das Verhalten einer Person in bestimmten Situationen vorhersagen?
Das Verhaltenspotential (VPX,S,V) ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten X in einer Situation S mit Aussicht auf einen Verstärker V auftritt
Beispiel: Ein Freund beleidigt Sie. Welche Verhaltensoption wählen Sie in dieser Situation aus (gewählte Reaktion = Reaktion mit dem höchsten Verhaltenspotential)?
-> ärgerlich antworten
-> bestürzt reagieren
-> weggehen
Wovon ist das Verhaltenspotenzial abhängig?
Subjektive Erwartung
Das Verhaltenspotential ist abhängig von der subjektiven Erwartung einer Person darüber, wie sich ihr Verhalten in einer bestimmten Situation auswirken wird
Wie wahrscheinlich ist es, dass Verhalten X in der Situation S zu Verstärker V führt?
-> ärgerlich antworten: führt zu Streit [Erwartung hoch]
->bestürzt reagieren: Ihr Freund schämt sich [Erwartung gering]
->weggehen: Ihr Freund ruft später an, entschuldigt sich [Erwartung hoch]
Verstärkerwert
Das Verhaltenspotential ist außerdem abhängig von dem Verstärkerwert (VW): wie attraktiv wird ein Verstärker V in einer Situation S eingeschätzt (persönliche Präferenz)?
-> ärgerlich antworten: führt zu Streit [Erwartung hoch, Verstärkerwert gering]
->bestürzt reagieren: Ihr Freund schämt sich [Erwartung gering, Verstärkerwert hoch]
->weggehen: Ihr Freund ruft später an, entschuldigt sich [Erwartung hoch, Verstärkerwert hoch]
Was passiert in neuen Situationen?
„Potential von Verhaltensalternativen“ in spezifischen Situation rasch kalkulieren
daher greifen wir auf generalisierte Erwartungen zurück: diese entwickeln sich als Quintessenz aus bisherigen Erfahrungen mit verschiedenen Verhaltensweisen und deren Konsequenzen
Drei generalisierte Erwartungen hält Rotter für besonders relevant
-> Problemlöseerwartungen
->Erwartungen hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit anderer (Interpersonal Trust)
->Erwartungen über den Ort der Kontrolle von Verstärkern (Locus of Control)
Was genau ist Interpersonal Trust: Erwartungen hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit anderer?
entscheiden darüber, ob sich eine Person auf Aussagen und Ankündigungen anderer verlässt oder diese bezweifelt
wird im direkten Umgang mit anderen Menschen als auch indirekt etwa via Medien vermittelt
Funktion: Entlastung der Informationsverarbeitung, Misstrauen gegenüber anderen erfordert kognitive Kapazität und investierten Aufwand in die Kontrolle und Prüfung der Aussagen anderer
Beispiel: Eine vertrauensvolle Person wird nicht in jedem Einzelfall aufwändig prüfen, ob der jeweilige Geschäftspartner integer ist
Was ist eine zentrale Annahme von Albert Banduras?
Das Erreichen von Zielen hängt in hohem Maß von unserer
Selbstregulation ab; durch diese gestalten wir unsere Persönlichkeitsentwicklung aktiv mit
Selbstverstärkung (Selbstlob, Selbstkritik)
Selbstwirksamkeitserwartung
Ergebniserwartung (auch Erfolgserwartung)
Was ist die Selbstwirksamkeit? (self-efficacy)
subjektive Erwartung einer Person, dass ein bestimmtes Verhalten in einer gegebenen Situation kompetent ausführt werden kann, bzw. zu einem gewünschten Ergebnis führt (abhängig , wie schwierig /komplex das Verhalten)
Selbstwirksamkeit kann bereichsspezifisch (z.B. beruflicher Kontext oder generalisiert sein (viele Lebensbereiche).
Wie entstehen Einschätzungen der eigenen Selbstwirksamkeitserwartung?
Eigene Erfahrungen: Erfolgs-/Misserfolgserfahrungen modulieren die Selbstwirksamkeit, falls diese
Erfahrungen intern auf eigene Fähigkeiten attribuiert werden
Stellvertretende Erfahrungen: Erfolge/Misserfolge eines Modells stärken/schwächen die Selbstwirksamkeitserwartung des Beobachters
Fremd- und Selbstbewertung: pos./neg. Feedback steigert/senkt SWE; ähnliche Effekte: Selbstbestätigung/Eigenlob vs. Selbstzweifel/Selbstkritik
Emotionale Zustände: z.B. hohe Anspannung/Erregung während der Bewältigung eines Problems
Welche Konsequenzen hat eine sehr hohe Selbstwirksamkeitserwartung?
Je höher die Selbstwirksamkeitserwartung einer Person, desto…
anspruchsvoller die angestrebten Ziele
mehr Anstrengung & Ausdauer zeigt sie
besser die Leistungen
positiver die Stimmung &
allgemeine Befindlichkeit
besser der Umgang mit belastenden Situationen
Was ist die Ergebniserwartung? Was ist der Unterschied zur Selbstwirksamkeitserwartung?
bezieht sich auf die Konsequenzen des eigenen Verhaltens
selbst bei hoher Selbstwirksamkeitserwartung wird Verhalten nicht
gezeigt, wenn die Erfolgserwartung niedrig ist
-> wenn z.B. die Person überzeugt ist, ein Verhalten kompetent ausführen zu können, aber dennoch nicht denkt, dass es in der Situation den gewünschten Erfolg hat
was wird an den Kognitiven und Handlungstheorien kritisiert und wie ist ihr Weiterwirken?
Betonung der Bedeutung von kognitiven Prozessen und Erwartungen für die Erklärung menschlichen Verhaltens
kognitive Konstrukte (z.B. Selbstwirksamkeit) erwiesen sich als wichtiger Prädiktor für psychische Gesundheit und (akademischen) Erfolg
Fortwirken in der Psychotherapie (z.B. kognitive Umstrukturierung)
konkrete Details der Theorien bedürfen weiterer Forschung (z.B. Fortwirken im Bereich der kognitiven Neurowissenschaften)
Was sind Grundannahmen und Gemeinsamkeiten der Eigenschaftstheorien der Persönlichkeit? (Traittheorien)
Grundannahmen & Gemeinsamkeiten
Ziel: Persönlichkeit durch Eigenschaften (Traits) in ihrer Gesamtheit zu beschreiben, nicht
nur in Ausschnitten
Traits als abstrakte Kategorien für beobachtbare Verhaltensweisen: durch sie kann Verhalten beschrieben, vorhergesagt und erklärt werden
Traits als hierarchisches Konzept: sie bündeln zusammengehörige Verhaltensweisen (z.B. gesellig, kontaktfreudig) & ersetzen diese durch einen einzigen Begriff (z.B. Extraversion)
->Entwicklung theoretischer Traitmodelle auf der Basis empirischer Daten
->Entwicklung von Messinstrumenten zur Beschreibung der Persönlichkeit
Was ist ein Trait?
psychologische Konstrukte
Konstrukte beziehen sich auf theoretische Konzepte, die nicht direkt beobachtbar sind (z.B. Ängstlichkeit, Extraversion, Aggressivität)
Traits lassen sich aus dem Verhalten erschließen, bzw. müssen operationalisiert (d.h. messbar gemacht) werden
-> Wir erschließen Persönlichkeitseigenschaften einer Person anhand von Beobachtungen ähnlicher Verhaltensweisen, bzw. Reaktionen (R) in ähnlichen Situationen (S)
Was ist der Unterschied zwischen einem Zustand(State) und einer EIgenschaft(Trait) ?
Transsituationale Konsistenz (State)
Tendenz, zu einem Zeitpunkt (T1) in verschiedenen Situationen (S1-Si) eine bestimmte Reaktion zu zeigen
Beispiel: Samstagabend in der Kneipe reagiert Ihr Bekannter in verschiedenen Situationen aggressiv
Transtemporale und transsituationale Konsistenz (Trait)
Tendenz, zu verschiedenen Zeitpunkten (T1-Ti) in verschiedenen Situationen (S1- Si) eine bestimmte Reaktion zu zeigen
Beispiel: Jedes Mal, wenn Sie Ihren Bekannten treffen, reagiert dieser in verschiedenen Situationen aggressiv
Lassen sich Traits hierarchisch modellieren? Was sind die Grundannahmen dabei?
Verhalten in konkreten Situationen wird maßgeblich durch Traits beeinflusst
Umkehrschluss: aus dem Verhalten kann auf entsprechende Traits geschlossen werden
Zusammenhang zwischen Verhalten & Traits lässt sich hierarchisch modellieren
Wie lassen sich relevante Traits finden? (lexikalischer Ansatz - Gordon Willard Arport)
Traits sind in der Sprache repräsentiert
für bedeutsame Traits existieren eine große Anzahl an Synonymen
->Methode: Zur Persönlichkeitsbeschreibung verwendete Begriffe zählen, Synonyme identifizieren, Listen erstellen
Was ist der Katalog von Eigenschaftsbegriffen? (Allport & Odbert 1936)
Analyse des Webster's New International Dictionary von 1925 zur Identifikation von Begriffen, die geeignet sind "to distinguish the behavior of one human being from that of another”
Ergebnis: 17.953 beschreibende Wörter
stabile Persönlichkeitseigenschaften
(z.B. geduldig): 4500 Wörter
temporäre Zustände (z.B. erfreut)
soziale Bewertungen (z.B. ungezogen)
Rollen (z.B. mütterlich)
Restkategorie und eine Kategorie metaphorischer Begriffe (z.B. Hasenfuß)
Wie lassen sich zentrale Persönlichkeitseigenschaften identifizieren? (Raymond B.Cartell)
Cattell unterteilte Persönlichkeitseigenschaften nach inhaltlichen Gesichtspunkten in:
Fähigkeiten
->wie gut tut eine Person etwas?
->z.B. Intelligenz (siehe Cattells Theorie zur fluiden und kristallinen Intelligenz)
Motive/Dynamische Eigenschaften (Ergs, Sentiments, Attitudes)
->warum tut eine Person etwas? (Tiebkräfte des Verhaltens: Bedürfnisse, Motive, Ziele, Präferenzen)
Temperamentseigenschaften (Persönlichkeit im engeren Sinne)
->wie tut eine Person etwas?
-> z.B. Ausmaß an Impulsivität oder Emotionalität (Cattells 16 PF Theorie)
Was ist das 16-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (raymond Catell)
Ausgangspunkt: lexikalischer Ansatz
-> Datenerhebung über versch. Datenquellen (L,Q & T Daten)
L daten (Lebensdaten)
Lebensläufe (z.B. Abinote)
Biographien (z.B. Anzahl
der Autounfälle, Hobbies)
Fremdratings (durch
Vorgesetzte, Freunde)
Q Daten (Questionnaire)
Fragebögen zur Erfassung der Persönlichkeit (Selbsteinschätzung!)
T-Daten (tests)
Standardisierte Tests, die „objektive“ Daten liefern
Cattell verwendete mehr als 400 Tests!
Was ist das Fünf-Faktoren-Modell? (Paul T. Costa,Robert R. McCrae, Lewis R. Goldberg)
geht davon aus Persönlichkeit kann anhand fünf genereller, stabiler und universeller Eigenschaftsdimensionen hinreichend genau beschrieben werden
aktuell einflussreichste Modell
hat sich in zahlreichen Untersuchungen und viele Kulturen bewährt
Was sind die “Big 5” von Costa & McCrae?
Neurotizismus (Neuroticism)
Extraversion (Extraversion)
Offenheit für Erfahrungen (Openess to Experience)
Verträglichkeit (Agreeableness)
Gewissenhaft (Conscientiousness)
-> alle 5 Faktoren (Domänen) beihnalten je 6 Facetten)
Was sind die jeweiligen Facetten der Domänen?
emotionale Labilität vs. Stabilität
Personen mit hoher Ausprägung in Neurotizismus beschreiben sich als nervös, ängstlich, besorgt und unsicher. Sie sind leicht aus dem seelischen Gleichgewicht zu bringen u. berichten häufiger negative Gefühlszustände.
Phantasie
Ästhetik
Gefühle
Handlungen
Ideen
Werte
Hohe Werte in Extraversion kennzeichnen Personen, die sich als aktiv, gesellig, selbstsicher und optimistisch verstehen. Sie geben an, sich in großen sozialen Gruppen wohlzufühlen und Aufregung zu schätzen.
Kompetenz
Ordnungsliebe
Pflichtbewusstsein
Leistungsstreben
Selbstdisziplin
Besonnenheit
Skala erfasst das Ausmaß bzw. das Interesse an der Beschäftigung mit neuen Erfahrungen, Erlebnissen und Eindrücken
Personen mit hohen Openness Werten
->sind experimentierfreudig, bevorzugen Abwechslung
->besitzen ein reges Phantasieleben
->sind wissbegierig, intellektuell, phantasievoll
->sind unkonventionell
->hinterfragen bestehende Normen kritisch
Vertrauen
Freimütigkeit
Altruismus
Entgegenkommen
Bescheidenheit
Gutherzigkeit
beschreibt -wie Extraversion- in erster Linie interpersonelles Verhalten
Personen mit hohen Werten sind: altruistisch, verständnisvoll, wohlwollend, mitfühlend, sympathisch, harmoniebedürftig, nachgiebig, kooperativ, vertrauend
Herzlichkeit
Geselligkeit
Durchsetzungsfähigkeit
Aktivität
Erlebnishunger
Frohsinn
Skala erfasst Selbstdisziplin und Kontrolle
Personen mit hohen Punktwerten sind: zielstrebig, entschlossen, organisiert, ehrgeizig, fleißig, ausdauernd, systematisch, willensstark, diszipliniert, zuverlässig, pünktlich, ordentlich, genau und penibel
Ängstlichkeit
Reizbarkeit
Depression
Soz. Befangenheit
Impulsivität
Verletzlichkeit
Was sind Beispiele für Messinstrumente für das 5-Faktorenmodell?
NEO-PI-R von Costa und McCrae (1992; deutsch: Angleitner & Ostendorf, 2004)
Fragebogen misst außer den 5 Domänenfaktoren auch die 30
Facettenfaktoren
240 Items (48 je Faktor, 8 je Facette)
PI steht für Personality Inventory, R für revised
NEO-FFI von Costa und McCrae (1985; deutsch: Borkenau & Ostendorf, 1993)
Fragebogen misst die 5 Faktoren mit je 12 Items (insgesamt 60 Items)
Keine Facetten
FFI steht für Five Factor Inventory
BFI-10 (Rammstedt, 2007)
besonders ökonomisches Instrument: misst 5 Faktoren mit je
zwei gegensätzlich gepolten Items, also insgesamt 10 Items
BFI: Big Five Inventory
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