Zweck des Gesetzes BImSchG (§1 Abs. 1)
Zweck des Gesetzes ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen und dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen
(Soweit es sich um genehmigungsbedürftige Anlagen handelt, dient dieses Gesetz auch der integrierten Vermeidung und Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen durch Emissionen in Luft, Wasser und Boden unter Einbeziehung der Abfallwirtschaft, um ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insgesamt zu erreichen.)
Welcher Personenkreis ist über Sicherheitsmaßnahmen bei Störfalleinrichtungen zu informieren?
· Anhang 5: Die Öffentlichkeit
Welche Aufgaben hat der Technische Ausschuss für Anlagensicherheit (TAA)?
Heute gibt es die Kommission für Anlagensicherheit (KAS), welche das Nachfolgegremium der TAA darstellt.
Aufgaben sind in § 51a BImSchG beschrieben.
· Gutachterlich Möglichkeiten zur Verbesserung der Anlagensicherheit aufzeigen
· Vorschlagen von dem Stand der Sicherheitstechnik entsprechenden Regeln (Werden dann vom UBA im Bundesanzeiger veröffentlicht)
· Überprüfung der veröffentlichen Regeln spätestens alle 5 Jahre auf Einhaltung des Standes der Sicherheitstechnik
Wofür steht IED?
„Industrial Emissions Directive“ - Industrie-Emissions-Richtlinie
Richtlinie 2010/75/EU vom 24. November 2010 über Industrieemissionen zur integrierten Vermeidung & Verminderung der Umweltverschmutzung
Geltungsbereich der IED-Richtlinie
Gilt nur für Tätigkeiten, die in Kap II-VI der RL genannt sind:
· II: Vorschriften für die in Anhang 1 aufgeführten Tätigkeiten (teilweise kapazitätenabhängig)
· III: Sondervorschriften für Feuerungsanlagen
· IV: SV für Abfallverbrennungsanlagen und Abfallmitverbrennungsanlagen
· V: SV für Anlagen und Tätigkeiten, bei denen org. LM eingesetzt werden
· VI: SV für Titandioxid produzierende Betriebe
Im Prinzip alte IVU-Anlagen; neu dabei: CO2-Abscheidung, Konservierung von Holz (ab 75 m³/d), Herstellung von Span-, OSB- und Faserplatten (ab 600 m³/d), bestimmte industrielle ABA
Regelungsumfang der IED-Richtlinie
Novellierung und Zusammenführung von sieben EU-Richtlinien mit entsprechenden Auswirkungen auf nationales Recht:
· IVU-RL (96/61/EG) Einfluss auf: BImSchG, 4. und 9. BImSchV
· Großfeuerungsanlagen-RL (2001/80/EG) 13. BImSchV
· Abfallverbrennungs-RL (2000/76/EG) 17. BImSchV
· VOC-RL (1999/13/EG) 31. BImSchV
· Titanoxid-RL 25. BImSchV
Was sind die Hauptregelungsinhalte der IED-Richtlinie?
· Stärkung des Konzeptes der BREF/BVT
· Systematische einheitlichere Überwachung in den Mitgliedsstaaten
· Neues Konzept zum Boden- und Grundwasserschutz bei Betriebsstilllegungen (Rückführung in den Ausgangszustand)
Die IED-Richtlinie macht durch ihre Regelungsinhalte die Änderung weiterer nationaler Gesetze erforderlich. Welche?
· BImSchG
· WHG
· KrWG
· Umweltrechtsbehelfsgesetz (UmwRG)
· Gesetz zum Schutz vor nicht ionischer Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSG)
· UVPG
· USchadG
· StGB
Was gab Anlass zur Einführung der neuen IED-Richtlinie?
· Unzureichende Umsetzung der IVU-RL bei vielen Mitgliedsstaaten
· BVT-Standard wird nicht ausreichend berücksichtigt
· Zu viele Ausnahmen bewilligt in den Mitgliedsstaaten
· Unklare und widersprüchliche Regelungen in den RL
Was sind BREF und BVT?
· BREF: best available technique reference document
· BVT: deutsch: beste verfügbare Technik
Was ist der Sevilla-Prozess?
· Die IED-RL, Art. 13 verpflichtet die Europäische Kommission, einen Informationsaustausch über die Erstellung, Überprüfung und erforderlichenfalls Aktualisierung der BVT-Merkblätter zu organisieren.
· Dieser Informationsaustausch findet zwischen den EU-Mitgliedsstaaten, den betreffenden Industriezweigen, den Nichtregierungsorganisationen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, und der Kommission statt.
· Dieser Austausch wird Sevilla-Prozess genannt, weil das Europäische IVU-Büro, das den Austausch organisiert, seinen Sitz in Sevilla hat.
Erster Haupt-Regelungsinhalt: Stärkung des Konzeptes der BVT-Merkblätter. Wie findet dies statt?
· Durch den Informationsaustausch der EU-Kommission mit den Mitgliedsstaaten, der Industrie und Umweltverbänden im Sevilla-Prozess kommen als Ergebnis BVT-Merkblätter zustande
· Diese werden alle 8 Jahre aktualisiert
· Sie sind sehr umfangreich (daher: EU-Kommission veröffentlicht BVT-Zusammenfassungen)
· Auf Basis der BVT-Merkblätter werden BVT-Schlussfolgerungen, insbesondere mit Emissionswerten entwickelt
· Die BVT-Schlussfolgerungen beschreiben den europäischen SdT und werden als eigenständige Rechtsdokumente im Amtsblatt der EU veröffentlicht
Zweiter Haupt-Regelungsinhalt: Systematische einheitlichere Überwachung. Wie findet dies statt?
· Gemäß IED-RL. Art. 23 müssen alle Mitgliedsstaaten einen Umweltinspektionsplan erstellen, der alle Anlagen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene abdeckt (muss regelmäßig überprüft und ggf. aktualisiert werden)
· Auf Grundlage der Inspektionspläne erstellt die zuständige Behörde Programme für routinemäßige Umweltinspektionen
o Häufigkeit ergibt sich je nach Umweltrisiko
o Umweltrisiko: ergibt sich aus potenziellen und tatsächlichen Auswirkungen der Anlage, bisherige Einhaltung der Genehmigungsauflagen, Teilnahme am EMAS
Dritter Haupt-Regelungsinhalt: Neues Konzept zum Boden- und Grundwasserschutz bei Betriebsstilllegungen (Rückführung zum Ausgangszustand). Wie findet dies statt?
· Gemäß Art. 22, IED-RL muss der Betreiber bei Verwendung gefährlicher Stoffe im Rahmen seiner Tätigkeit einen Ausgangszustandsbericht (im Hinblick auf mögliche Verschmutzungen) erstellen. Dies findet im Rahmen des Genehmigungsverfahrens statt.
· Bei Stilllegung der Anlage muss der Betreiber eine Bewertung über den Stand der Boden- und GW-Verschmutzungen durch relevante gefährliche Stoffe (ausgehend von der Anlage) erstellen. Er ist verpflichtet die Anlage wieder in den Ausgangszustand (siehe Bericht) zurückzuführen.
Wie groß kann der Zeitraum zwischen zwei Vor-Ort-Besichtigungen bei routinemäßigen Umweltinspektionen sein?
· IED-RL Art. 23 Abs. 4
· Je nach Beurteilung des Umweltrisikos:
o Höchste Risikostufe: Ein Jahr darf nicht überschritten werden
o Niedrigste Risikostufe: Drei Jahre dürfen nicht überschritten werden
Was sind „Umweltinspektionen“ im Sinne der IED-RL?
· IED-RL Art. 3 Nr. 22:
o Alle Maßnahmen, einschließlich Besichtigungen vor Ort, Überwachung der Emissionen und Überprüfung interner Berichte, Überprüfung der Eigenkontrolle, Prüfung der angewandten Techniken und der Eignung des Umweltmanagements der Anlage, Prüfung der Einhaltung der Genehmigungsauflagen
Aus welchem Anlass erfolgen nicht routinemäßige Umweltinspektionen?
· Nachbarschaftsbeschwerden
· Unfälle/Vorfälle mit Umweltrelevanz
· Aktualisierung von Genehmigungen
Umgang mit den Ergebnissen der Vor-Ort-Besichtigung
Bericht der Behörde über die Vor-Ort-Besichtigung ist innerhalb von
· Zwei Monaten an den Betreiber zu senden
· Vier Monaten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen
Bei schwerwiegenden Mängeln: Erneute Überprüfung innerhalb von sechs Monaten
Vorgehensweise bei schwerwiegenden Mängeln bezogen auf Genehmigungsauflagen?
Es erfolgt eine erneute Überprüfung innerhalb von sechs Monaten
Was ist EMAS?
· EU-System für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfungen
· Auch bezeichnet als EU-Öko-Audit
· Zertifizierung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen
Für welche Anlagen sind Sondervorschriften in der IED-RL getroffen und wo stehen diese?
· Kap. III: SV für Feuerungsanlagen
· Kap. IV: SV für Abfallverbrennungs- und Abfallmitverbrennungsanlagen
· Kap. V: SV für Anlagen, bei denen org. LM eingesetzt werden
· Kap. VI: SV für Titandioxid produzierende Anlagen
Innerhalb welchen Zeitraumes ist eine Genehmigung im förmlichen/vereinfachten Verfahren zu erteilen? (§10, Ans. 6a)
Über den Genehmigungsantrag ist nach Eingang des Antrags und der nach Absatz 1 Satz 2 einzureichenden Unterlagen innerhalb einer Frist von sieben Monaten, in vereinfachten Verfahren innerhalb einer Frist von drei Monaten, zu entscheiden. Die zuständige Behörde kann die Frist um jeweils drei Monate verlängern, wenn dies wegen der Schwierigkeit der Prüfung oder aus Gründen, die dem Antragsteller zuzurechnen sind, erforderlich ist. Die Fristverlängerung soll gegenüber dem Antragsteller begründet werden.
Ablauf förmliches Genehmigungsverfahren (§ 10 i.V.m. 9. BImSchV)
· Vorgespräch mit der Genehmigungsbehörde (Scoping-Termin)
· Schriftlicher oder elektronischer Antrag (Voraussetzung im Genehmigungsverfahren)
Findet zwingend ein Erörterungstermin statt?
§ 10 Abs. 6: ach Ablauf der Einwendungsfrist kann die Genehmigungsbehörde die rechtzeitig gegen das Vorhaben erhobenen Einwendungen mit dem Antragsteller und denjenigen, die Einwendungen erhoben haben, erörtern. à Ermessensentscheidung der Behörde
Welche Konsequenzen ergeben sich aus einem Pflichtverstoß nach § 22 BImSchG?
Wie ist die Genehmigungsbedürftigkeit von Anlagen nach dem BImSchG geregelt? /Woran erkenne ich, ob eine Anlage genehmigungsbedürftig ist? (§4)
Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen, die auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs in besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gefährden, erheblich zu benachteiligen oder erheblich zu belästigen, sowie von ortsfesten Abfallentsorgungsanlagen zur Lagerung oder Behandlung von Abfällen bedürfen einer Genehmigung
Womit hängt die Genehmigungsbedürftigkeit der im Anhang I der 4. BImSchV genannten Anlagen ab?
§ 1 Abs. 1 der 4. BImSchV
Die Errichtung und der Betrieb der im Anhang 1 genannten Anlagen bedürfen einer Genehmigung, soweit den Umständen nach zu erwarten ist, dass sie länger als während der zwölf Monate, die auf die Inbetriebnahme folgen, an demselben Ort betrieben werden
Hängt die Genehmigungsbedürftigkeit der im Anhang 1 genannten Anlagen vom Erreichen oder Überschreiten einer bestimmten Leistungsgrenze oder Anlagengröße ab, ist jeweils auf den rechtlich und tatsächlich möglichen Betriebsumfang der durch denselben Betreiber betriebenen Anlage abzustellen.
Worauf erstreckt sich das Genehmigungserfordernis?
§ 1 Abs. 2 der 4. BImSchV
Das Genehmigungserfordernis erstreckt sich auf alle vorgesehenen
1. Anlagenteile und Verfahrensschritte, die zum Betrieb notwendig sind, und
2. Nebeneinrichtungen, die mit den Anlagenteilen und Verfahrensschritten nach Nummer 1 in einem räumlichen und betriebstechnischen Zusammenhang stehen und die von Bedeutung sein können für
a) das Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen,
b) die Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen oder
c) das Entstehen sonstiger Gefahren, erheblicher Nachteile oder erheblicher Belästigungen.
§ 1 Abs. 4:
Gehören zu einer Anlage Teile oder Nebeneinrichtungen, die je gesondert genehmigungsbedürftig wären, so bedarf es lediglich einer Genehmigung
Was sind Nebeneinrichtungen? (§ 1 Abs. 2 Nr. 2 der 4. BImSchV)
§ 1 Abs. 2 Nr. 2 der 4. BImSchV
Nebeneinrichtungen stehen mit den Anlagenteilen und Verfahrensschritten nach Nummer 1 in einem räumlichen und betrieblichen Zusammenhang und können von Bedeutung sein für:
a) Das Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen
b) Die Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen
c) Das Entstehen sonstiger Gefahren, erheblicher Nachteile oder erheblichen Belästigungen
Wann liegt eine gemeinsame Anlage vor?
§ 1 Abs. 3 der 4. BImSchV
Wenn mehrere Anlagen derselben Art in einem engen räumlichen und betrieblichen Zusammenhang stehen. Dieser Zusammenhang ist gegeben, wenn die Anlagen:
a) Auf demselben Betriebsgelände liegen,
b) Mit gemeinsamen Betriebseinrichtungen verbunden sind und
c) Einem vergleichbaren technischen Zweck dienen
Was sind Emissionen bzw. Immissionen?
Emissionen: Abgeleitet vom lateinischen Wort „emittere“: aussenden
Doppelte Verwendung:
1. Der Vorgang, dass Stoffe, Schallwellen usw. die Immissionen hervorrufen können, den Bereich der der Entstehungsstelle überschreiten
2. Luftverunreinigende Stoffe, Geräusche, Erschütterungen usw. selbst im Zeitpunkt ihres Übertritts aus dem Bereich der Entstehungsquelle
BImSchG (§3 Abs. 3): Von einer Anlage ausgehende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen
Immissionen:
Auf den Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, (elektromagnetische) Strahlen und ähnliche Umwelteinwirkungen
Wer macht I-Schutz (Hesse)
und in Arnsberg?
Die Umweltbehörde besitzt die hoheitliche Aufgabe, als überwachende Instanz, zu kontrollieren und sicherzustellen, dass Betreiber gegebene Grenzwerte einhalten und die Allgemeinheit vor schädlichen Umwelteinwirkungen geschützt wird.
Betreiber von Anlagen, indem sie Vorsorge betreiben, um die von ihren Anlagen ausgehenden Emissionen zu reduzieren und gesetzliche Regelungen umsetzen.
In Arnsberg sind es die ISchutz und Bergbau behörde
Was ist I-Schutz (von Hesse)
Maßnahmen zur Verhinderung schädlicher Immissionen
wer ist wie zuständig? (Hesse)
Es gilt nunmehr der Grundsatz, dass im Bereich des Umweltrechts die Kreise und kreisfreien Städten, sofern keine ausdrücklich andere Regelung für die Zuständigkeit durch die Zuständigkeitsverordnung getroffen wird, zuständig sind (Grundzuständigkeit). Die Bezirksregierungen sind damit nur noch für Anlagen mit einer besonderen Umweltrelevanz zuständig, nunmehr aber für alle umweltrechtlichen Belange. In Anhang I der Zuständigkeitsverordnung sind diese Anlagen aufgeführt. Dies sind im Bereich des Immissionsschutzes u.a. alle Anlage, die Betriebsbereich oder Teil eines Betriebsbereiches im Sinne der StörfallVerordnung sind, aber auch Anlage der chemischen oder Stahlindustrie.
Wie ist Vorsorge geregelt bei genehmigungsbedürftigen und speziell bei nicht g. Anlagen? (Hesse)
- gen. bedürftige Anlagen: Vorsorge gem. § 5 BImSchG
- nicht gen. bedürftige Anlagen: Vorsorge gem. § 3 (3) LImSchG + BImSchVen
Wie ist das BImSchG gegliedert?
Erster Teil: Allgemeine Vorschriften
Zweiter Teil: Errichtung und Betrieb von Anlagen
1. Abschnitt: Genehmigungsbedürftige Anlagen
2. Abschnitt: Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen
3. Abschnitt: Ermittlung von Emissionen und Immissionen, sicherheitstechnische Prüfungen
Dritter Teil: Beschaffenheit von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen, Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen; Treibhausgasminderung bei Kraftstoffen
1. Abschnitt: Beschaffenheit von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen, Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen
2. Abschnitt: Treibhausgasminderung bei Kraftstoffen
Vierter Teil: Beschaffenheit und Betrieb von Fahrzeugen, Bau und Änderung von Straßen- und Schienenwegen
Fünfter Teil: Überwachung und Verbesserung der Luftqualität, Luftreinhalteplanung
Sechster Teil: Lärmminderungsplanung
Siebenter Teil: Gemeinsame Vorschriften
Achter Teil: Schlussvorschriften
Unterschied Absorption und Adsorbtion (Hesse)
Chemische Absorption beschreibt den Prozess der Aufnahme oder des „Lösens“ eines Atoms, Moleküls oder eines Ions in einer anderen Phase. Hierbei handelt es sich nicht um eine Anlagerung an der Oberfläche (Adsorption), sondern um eine Aufnahme in das freie Volumen der absorbierenden Phase. Wird ein Gas- oder Luftstrom durch eine Waschflüssigkeit geleitet, so spricht man von Gaswäsche oder auch von Absorption. Dabei werden die zu absorbierenden Gaskomponenten (Absorptiv - ungebunden, Absorbt - gebunden) molekular in der Waschflüssigkeit (Absorbens – unbeladen, Absorbat – beladen) gebunden. Das Austreiben der nun gebundenen Gaskomponenten kann durch Druckverringerung und/oder durch Temperaturerhöhung erfolgen. Werden dagegen Flüssigkeits- oder Gasbestandteile an einer festen Oberfläche etwa von Aktivkohle oder von Zeolithen fest gebunden, so spricht man von Adsorption. Für Adsorptions-Filter gilt: Je stärker dieser Filtertyp belegt ist, desto geringer ist die Rückhaltefähigkeit. Die physikalische Bindung wird auch als Physisorption bezeichnet. Die Adsorption wird zur Reinigung, Trocknung (Trockenmittel) und in Kältemaschinen (Adsorptionskältemaschine) verwendet.
Wie ist die Immissionsschutzbehörde aufgebaut? (Hesse)
Was verstehen Sie unter primären und was unter sekundären Immissionsschutzmaßnahmen und Emmission? (Hesse)
Bei Maßnahmen, die Immissionen bereits bei ihrer Entstehung mindern, spricht man von primärem Immissionsschutz (oder aktivem Lärmschutz) Sekundäre Maßnahmen erfolgen im Wirkungsbereich, z.B.: eine Schallschutzwand [Wiki]
Bei Maßnahmen, die Geräusche bereits bei ihrer Entstehung mindern, spricht man von primärem oder aktivem Lärmschutz. Wir sind selber unsicher. Ist primär nicht an der Quelle und sekundär auf dem Ausbreitungsweg????? [Fragenkatalog]
Was ist Sinn und Zweck einer UVP? (Hesse)
Die UVP-Prüfung dient dazu Umweltauswirkungen frühzeitig zu erkennen, damit diese im Verfahren Berücksichtigung finde können. [Fragenkatalog] Reine Formvorschrift und keine Genehmigungsvoraussetzung (keinerlei Auswirkungen auf die Genehmigungsfähigkeit); im Unterschied zum Genehmigungsverfahren findet hier eine Auswirkungsbetrachtung statt
Welchen Nutzen hat der Scopingtermin? (Hesse)
Der Scoping Termin ist eine Besprechung der beteiligten Behörden und dem Antragsteller bezüglich der benötigten Unterlagen. Somit dient dem Antragsteller der Termin Hilfe bei der Antragstellung, zudem kann er das Verfahren beschleunigen, da der Umfang und Inhalt der Unterlagen bereits abgestimmt wurde und es nicht mehr zu Nachforderungen kommen dürfte. (Screening=Vorprüfung -> UVP ja oder nein § 3e und f und Anlage 2 – Kriterien)
Im Scopingtermin (§ 5 UVPG) werden den zu beteiligenden Behörden und Naturschutzverbänden die geplanten Maßnahmen vorgestellt und erörtert. Diese haben dann die Möglichkeit, sich mittels Hinweisen und Forderungen einzubringen. Der Termin dient somit der gegenseitigen Informationen des Trägers des Vorhabens (TdV) einerseits und der Behörden und der Verbände andererseits. Der endgültige Umfang des Untersuchungsraumes und der beizubringenden Unterlagen wird dann von der Planfeststellungsbehörde festgelegt. Der TdV führt daraufhin die noch notwendigen Untersuchungen durch und stellt die Unterlagen zusammen. Diese sind Bestandteil des Antrags zur Durchführung des eigentlichen Planfeststellungsverfahrens.
Was sind im Gesetzgebungsverfahren die beteiligten Kreise (nach § 51 BImSchG)?
Vertreter der
· Wissenschaft
· Betroffenen
· Beteiligten Wirtschaft
· Beteiligten Verkehrswesen
· Für den Immissionsschutz zuständigen obersten Landesbehörde
Welchen Zweck hat das Umweltinformationsgesetz? Müssen Behörden jede Information gewähren? (Hesse)
Es setzt den rechtlichen Rahmen zum freien Zugang zu Umweltinformationen. Jede Person hat nach Maßgabe dieses Gesetzes Anspruch auf freien Zugang zu Umweltinformationen, über die eine informationspflichtige Stelle im Sinne des § 2 Abs. 1 verfügt, ohne ein rechtliches Interesse darlegen zu müssen. Nein, § 8 UIG nennt Gründe, die zur Ablehnung eines Antrags auf Information führen können. Dies kann z.B. sein wenn die Abgabe von Informationen Einfluss auf ein laufendes Gerichtsverfahren hätte.
Was ist zu prüfen bei einer Anordnung gegen einen Betreiber einer nicht genehmigungsbedürftigen Anlage? (Hesse)
§ 24 BImSchG: Es ist zu prüfen, ob der Betreiber den Betreiberpflichten nach § 22 (vermeidbares verhindern, unvermeidbares einschränken und keine Vorsorge) nachkommt und die auf dieses Gesetz gestützten Rechtsverordnungen einhält
Nach welcher Gesetzgebungsform wurde das BImSchG gestaltet und erlassen? Wer hat die BImSchVen erlassen? Was sind im Gesetzgebungsverfahren die beteiligten Kreise? (Hesse)
Konkurrierende Gesetzgebungsform, Art 72 (1) GG. Entsprechend § 7 BImSchG wurde die 4. BImSchV durch die Bundesregierung erlassen. Die Beteiligten Kreise sind entsprechend § 51 BImSchB zum Erlass von Rechtsverordnungen anzuhören: ein jeweils auszuwählender Kreis von Vertretern der Wissenschaft, der Betroffenen, der beteiligten Wirtschaft, des beteiligten Verkehrswesens und der für den Immissionsschutz zuständigen obersten Landesbehörde.
Welche Schutzgüter sind aus dem BImSchG bekannt?
Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter (§ 1 BImSchG).
Wovor sollen die Bestimmungen des BImSchG schützen?
Vor schädlichen Umwelteinwirkungen und, soweit es sich um genehmigungsbedürftige Anlagen handelt, auch vor Gefahren, erheblichen Nachteilen und Belästigungen (§ 1 BImSchG).
Wie lautet der Geltungsbereich des BImSchG?
Vorschriften gelten für:
- Die Errichtung und den Betrieb von Anlagen
- Das Herstellen, Inverkehrbringen und Einführen von Anlagen, Brennstoffen und Treibstoffen, Stoffen und Erzeugnissen aus Stoffen nach Maßgabe der §§ 32 bis 37
- Die Beschaffenheit, die Ausrüstung, den Betrieb und die Prüfung von Kraftfahrzeugen und ihren Anhängern und von Schienen-, Luft- und Wasserfahrzeugen sowie von Schwimmkörpern und schwimmenden Anlagen nach Maßgabe der §§ 38 bis 40
- Den Bau öffentlicher Straßen sowie von Eisenbahnen, Magnetschwebebahnen und Straßenbahnen nach Maßgabe der §§ 41 bis 43
Vorschriften gelten nicht für:
- Flugplätze (soweit nicht die sich aus dem Gesetz ergebenen Anforderungen für Betriebsbereiche oder der Sechste Teil betroffen sind)
- Anlagen, Geräte, Vorrichtungen sowie Kernbrennstoffe und sonstige radioaktive Stoffe, die den Vorschriften des Atomgesetzes oder einer hiernach erlassenen RV unterliegen
- Sofern sich aus wasserrechtlichen Vorschriften (Bund und Land) zum Schutz der Gewässer oder aus Vorschriften des Dünge- und Pflanzenmittelschutzrechtes etwas anderes ergibt
Vorschriften dieses Gesetzes über Abfälle gelten nicht für.
- Luftverunreinigungen
- Böden am Ursprungsort (Böden in situ) einschließlich nicht ausgehobener, kontaminierter Böden und Bauwerke, die dauerhaft mit dem Boden verbunden sind
- Nicht kontaminiertes Bodenmaterial und andere natürlich vorkommende Materialien, die bei Bauarbeiten ausgehoben wurden, sofern sichergestellt ist, dass die Materialien in ihrem natürlichen Zustand am Aushebungsort für Bauzwecke verwendet werden
Was sind schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des BImSchG? (Hesse)
Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen. § 3 (1) BImSchG.
Sind ionisierende Strahlen sonstige Gefahren i.S. BImSchG.? (Hesse)
Ionisierende Strahlen sind radioaktive Strahlen, welche dem Atomgesetz (Strahlenschutzverordnung) unterliegen. Zu der nicht ionisierenden Strahlung werden elektromagnetische Felder in einem gewissen Frequenzbereich gezählt welche in der 26 BImSchV – Verordnung über Elektromagnetische Felder geregelt werden.
Besteht ein Schutz nur für schädliche Umwelteinwirkungen? (Hesse) Vermutlicher weise §1(2) BImSchG???
- auch für die integrierte Vermeidung und Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen durch Emissionen in Luft, Wasser und Boden unter Einbeziehung der Abfallwirtschaft, um ein hohes Schutznieveau für die Umwelt insgesamt zu erreichen, sowie
- zum Schutz und der Vorsorge gegen Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen, die auf andere Weise herbeigeführt werden oder Nachteilen führen können.
Wann spricht man von Luftverunreinigungen? (Hesse)
Wenn Veränderungen der natürlichen Zusammensetzung der Luft (=Luft besteht aus Hauptbestandteilen und Spurengasen. Zu den Hauptbestandteilen gehört Stickstoff (78%), Sauerstoff (21%) und Argon (0,9%). Spurenstoffe sind Neon, Helium, Wasserstoff usw.) durch Rauch, Ruß, Staub, Gase, Aerosole, Dämpfe oder Gerüche existent sind, § 3 (4) BImSchG.
Was ist Rauch? (Hesse)
Meist durch Verbrennungsprozesse entstehendes Aerosol in feinstverteilter Form aus Staubpartikeln (Glanzruß, Flugasche, Unverbranntes) und Nebeltröpfchen (Wasser, Öldämpfe, Säuredämpfe) in Abgas. Rauch ist in der Regel ein Schadstoff für Mensch und Umwelt
Was ist Ruß? (Hesse)
Ruß ist ein pulverförmiger, schwarzer Feststoff, der bei der unvollständigen Verbrennung entsteht und größtenteils aus Kohlenstoff besteht
Wie können Stäube unterschieden werden? (Hesse)
Stäube können in Grob- und Feinstaub unterteilt werden. Feinstaub ist gesundheitsgefährdender, da er aufgrund seiner geringen Partikelgröße bis in die Lunge gelangen kann.
Welche Grundprinzipien liegen dem BImSchG zugrunde? (Hesse)
- Vorsorgeprinzip (= Vorbeuge vor Emissionen, - Verursacherprinzip
- Schutzprinzip (=Schutz der Schutzgüter vor Immissionen)
- Vorsorgeprinzip
Was verstehen Sie unter dem Vorsorgeprinzip nach BImSchG?
Zweck des Gesetzes ist es, dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen.
Wie wird bei genehmigungsbedürftigen Anlagen Vorsorge betrieben?
In § 23 Abs. 1 wird ausdrücklich klargestellt, dass in einer Rechtsverordnung für nicht genehmigungsbedürftige Anlagen auch Anforderungen zur Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen gestellt werden können.
Wie schlägt sich das Verursacherprinzip im BImSchG nieder?
- Immissionsschutzrechtliche Maßnahmen sind grundsätzlich gegenüber dem Verursacher zu treffen.
-> Gesetzliche Anforderungen beziehen sich in erster Linie auf die Emissionsquelle
- Gilt für genehmigungsbedürftige Anlagen und nicht genehmigungsbedürftige Anlagen
Was sind Anlagen im Sinne des BImSchG? (Hesse)
- Betriebsstätten und sonstige ortsfeste Einrichtungen,
- Maschinen, Geräte, ortsveränderliche technische Einrichtungen und Fahrzeuge, soweit sie nicht der Vorschrift des § 38 unterliegen
- Grundstücke, auf denen Stoffe gelagert oder abgelagert oder Arbeiten durchgeführt werden, die Emissionen verursachen können, ausgenommen öffentliche Verkehrswege
Ist eine Baustelle auch eine Anlage? (Hesse)
Wann sind Grundstücke eine Anlage i.S. des BImSchG? (Hesse)
Grundstücke sind Anlagen, auf denen Stoffe gelagert werden, oder Arbeiten durchgeführt werden, die Emissionen verursachen können, ausgenommen öffentliche Verkehrswege.
Die Bundesregierung wird durch Rechtsverordnungen ermächtigt, Anforderungen an genehmigungsbedürftige Anlagen zu stellen. Welche sind das? (§ 7)
Es dürfen solche Vorschreibungen gemacht werden, dass die Errichtung, die Beschaffenheit, der Betrieb, der Zustand nach Betriebseinstellung und die betreibereigene Überwachung genehmigungsbedürftiger Anlagen zur Erfüllung der sich aus § 5 ergebenden Pflichten bestimmten Anforderungen genügen müssen, insbesondere, dass
1. Die Anlagen müssen bestimmten technischen Anforderungen entsprechen
2. Die von Anlagen ausgehenden Emissionen dürfen bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten oder Anlagen müssen äquivalenten Parametern oder äquivalenten technischen Maßnahmen entsprechen
a) Der Einsatz von Energie muss bestimmten Anforderungen entsprechen
3. Die Betreiber von Anlagen müssen Messungen von Emissionen und Immissionen nach in der Rechtsverordnung näher zu bestimmenden Verfahren vornehmen oder vornehmen lassen
4. Die Betreiber von Anlagen müssen bestimmte sicherheitstechnische Prüfungen sowie bestimmte Prüfungen von sicherheitstechnischen Unterlagen durch einen Sachverständigen nach § 29s vornehmen lassen. Dies betrifft folgende Verfahren:
a) während der Errichtung oder sonst vor der Inbetriebnahme der Anlage,
b) nach deren Inbetriebnahme oder einer Änderung im Sinne des § 15 oder des § 16,
c) in regelmäßigen Abständen oder
d) bei oder nach einer Betriebseinstellung
Besonderheiten des § 23 BImSchG / Was beinhaltet § 23 BImSchG?
Enthält eine Verordnungsermächtigung, auf deren Grundlage die Bundesregierung Vorschriften zur Konkretisierung der Betreibergrundpflichten des § 22 BImSchG für die nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen erlassen kann.
Insbesondere können in Verordnungen nach § 23 BImSchG auch Vorsorgeanforderungen festgelegt werden, obwohl in § 22 BImSchG keine Betreiberpflicht zur Vorsorge begründet wird
(Aufgrund des § 23 BImSchG sind bisher ganz oder teilweise die 1., 2., 7., 10., 12., 18., 20., 21., 26., 27., 31 und 32. BImSchV erlassen worden)
Kennen Sie Anlagen bei denen der Gefahrenschutz im Vordergrund steht?
Anlagen, welche nach Störfallverordnung zu genehmigen sind. Hierzu gehören Anlagen, bei denen gefährliche Stoffe in großen Mengen gelagert oder eingesetzt werden.
Was stellt die Genehmigung nach dem BImSchG dar?
- Begünstigender Verwaltungsakt -Eine gebundene Entscheidung - Realkonzession
Wer ist Nachbar in Sinne des BImSchG?
- Der gesamte Einwirkungsbereich der Anlage ist maßgebend. Personen, die sich in diesem Bereich nicht nur gelegentlich aufhalten.
Welche Anlagenarten /-typen unterscheidet das BImSchG? (Hesse)
Genehmigungspflichtige und nicht genehmigungspflichtige.
Welche Pflichten hat der Betreiber einer genehmigungspflichtigen Anlage? (Hesse)
Einhaltung der in § 5 Abs. 1 - 4 BImSchG aufgeführten Betreiberpflichten.
1. Vermeidung schädlicher Umwelteinwirkungen und sonstiger Gefahren,
2. Vorsorgegebot unter Einhaltung des Standes der Technik,
1. Abfälle vermieden, nicht zu vermeidende Abfälle verwertet und nicht zu verwertende Abfälle ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden; Abfälle sind nicht zu vermeiden, soweit die Vermeidung technisch nicht möglich oder nicht zumutbar ist; die Vermeidung ist unzulässig, soweit sie zu nachteiligeren Umweltauswirkungen führt als die Verwertung; die Verwertung und Beseitigung von Abfällen erfolgt nach den Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und den sonstigen für die Abfälle geltenden Vorschriften (Abfallvermeidung)
2. Energie sparsam und effizient verwendet wird (Energienutzung)
· Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten, zu betreiben und stillzulegen, dass auch nach einer Betriebseinstellung
1. Von der Anlage oder dem Anlagengrundstück keine schädlichen Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden können,
2. Vorhandene Abfälle ordnungsgemäß und schadlos verwertet oder ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden und
3. Die Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen Zustandes des Anlagengrundstücks gewährleistet ist
· Wurden nach dem 7. Januar 2013 auf Grund des Betriebs einer Anlage nach der Industrieemissions-Richtlinie erhebliche Bodenverschmutzungen oder erhebliche Grundwasserverschmutzungen durch relevante gefährliche Stoffe im Vergleich zu dem im Bericht über den Ausgangszustand angegebenen Zustand verursacht, so ist der Betreiber nach Einstellung des Betriebs der Anlage verpflichtet, soweit dies verhältnismäßig ist, Maß-nahmen zur Beseitigung dieser Verschmutzung zu ergreifen, um das Anlagengrundstück in jenen Ausgangs-zustand zurückzuführen. Die zuständige Behörde hat der Öffentlichkeit relevante Informationen zu diesen vom Betreiber getroffenen Maßnahmen zugänglich zu machen, und zwar auch über das Internet. Soweit Informationen Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisse enthalten, gilt § 10 Absatz 2 entsprechend.
Was verstehen Sie unter immissionsschutzrechtlich nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen?
· Anlagen, die nicht in Anhang 1 der 4. BImSchV aufgeführt sind
· Anlagen, die in Anhang genannt sind, aber weniger als 12 Monate an einem Standort betrieben werden
· Anlagen, die unter Abs. 6 oder 7. Von § 1 der 4. BImSchV fallen
Wie sind genehmigungsbedürftige Anlagen zu errichten und zu betreiben? (Hesse)
Genehmigungsbedürfte Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass ein hohes Schutzniveau für die Umwelt gewährleistet ist.
Wofür gilt das LImSchG?
Das LImSchG gilt für die Errichtung und für den Betrieb von Anlagen, sowie für das Verhalten von Personen, soweit dadurch schädliche Umwelteinwirkungen verursacht werden können (§ 1 Abs. 1 LImSchG).
Sind nach dem LImSchG jegliche Betätigungen in der Nachtzeit untersagt? (Hesse)
Nein, nur solche, die geeignet sind, die Nachtruhe zu stören. Ausnahme bilden folgende Arbeiten (§ 9 Abs. 2): 1. Ernte- und Bestellarbeiten in der Zeit zwischen 5.00 Uhr und 6.00 Uhr sowie zwischen 22.00 Uhr und 23.00 Uhr.
2. Notstandsarbeiten 3. Ausnahmearbeiten, die auf Antrag von der Behörde genehmigt werden.
Unter welchen Voraussetzungen können Ausnahmen vom Nachtruhegebot durch die Behörde gestattet werden?
- Im öffentlichen Interesse
- Im Interesse eines Einzelnen
Unter welchen Randbedingungen ist das Bezreg. für das Verbrennen im Freien zuständig?
Nur im Zusammenhang mit dem Betrieb einer Anlage.
Wo ist die Überwachung von Betrieben und Anlagen geregelt? (Hesse)
In § 52, Pflicht der Behörde, Abs. 1, Duldungspflicht des Betreibers in Abs. 2.
Ist der Zutritt zu Wohnungen gestattet? (Hesse)
Bei einer dringlichen Gefahr ist auch der Zutritt zu Wohnungen zu gestatten.
Wie sind die Regelungen in Bezug auf Hilfsmitten? (Hesse)
Weiter ist der Betreiber verpflichtet Hilfsmittel wie Treibstoff und Arbeitsmaschinen zur Verfügung zu stellen.
Enthält die Genehmigung nach dem förmlichen Verfahren des BImSchG auch andere Genehmigungen?
Ja, gem. § 13 BImSchG, Konzentrationswirkung. Was versteht man darunter? (Hesse) Die Konzentrationswirkung besagt, dass Anlagen betreffenden Genehmigungen in einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung zusammengefasst werden können. Hierzu zählen u.a. die Baugenehmigung oder Arbeitsschutzrechtliche Belange. Besitzt ein Kraftwerk eine Kläranlage als Nebeneinrichtung, kann die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb ebenfalls in der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung konzentriert werden. Nicht konzentriert werden kann die Direkteinleitererlaubnis für die Einleitung von gereinigtem Abwasser in einen Vorfluter. Hier muss der Betreiber bei der zuständigen Wasserbehörde eine wasserrechtliche Erlaubnis beantragen.
Welche Arten des Immissionsschutzes kennen Sie? (Hesse)
Anlagenbezogener z. B. 4.9.11.12.13.17.18.20.21 BImSchV Produktbezogener z. B. 3.8.10.15.19. BImSchV Gebietsbezogener z. B. Smog VO, Belastungsgebiets VO Organisatorischer
z. B. 5.22. BImSchV Allgemeiner/Sonstiger z. B. 14.16. BImSchV
Grundlagen des Immissionsschutzes im Grundgesetz
Art. 2 Körperliche Unversehrtheit
Art. 13 Unverletzlichkeit der Wohnung
Art. 19 Einschränkung von Grundrechten
Art. 20a Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen
Welche Regelungen enthält das BImSchG bzgl. der Anlagensicherheit und was wird geregelt?
z. B. 14.16. BImSchV.
- § 29 a: Anordnung sicherheitstechnischer Prüfungen.
- § 30: Kosten der Messungen sicherheitstechnischer Prüfungen.
- § 51 a: Störfallkommission. - § 58 a: Bestellung eines Störfallbeauftragten. - § 58 b: Aufgaben des Störfallbeauftragten. - § 58 c: Pflichten und Rechte des Betreibers gegenüber dem Störfallbeauftragten.
- § 58 d: Verbot der Benachteiligung des Störfallbeauftragten, Kündigungsschutz.
Wo ist festgelegt ob ein Immissionsschutzoder ein Störfallbeauftragter zu bestellen ist?
Können Externe beauftragt werden und wenn ja was ist dabei zu beachten?
Kann der Betreiber beide Funktionen zusammenfassen? Nennen Sie die Voraussetzungen für die Bestellung.
Welche Anforderungen werden an die Beauftragten gestellt? (Hesse)
§ 1 der 5. BImSchV regelt die Pflicht zur Bestellung. Demnach hat der Betreiber einen Immissionsschutzbeauftragten zu bestellen, wenn die gen. bed. Anlage in Anhang I der 5. BImSchV genannt ist. Ein Störfallbeauftragter ist zu bestellen, wenn es sich um eine Anlage nach der Störfallverordnung handelt Auf Antrag kann die Behörde auch die Bestellung eines externen Beauftragten gestatten, wenn eine sachgemäße Erfüllung der Aufgaben des Beauftragten nicht gefährdet wird. Ja, wenn dadurch eine sachgemäße Erfüllung der Aufgaben nicht gefährdet ist. Fachkunde (Studium auf dem Gebiet des Ingenieurwesens, der Chemie oder Physik), Teilnahme an einem anerkannten Lehrgang, Fachkunde, in der Praxis erworbene Kenntnisse über die Anlage (2 Jahre), Zuverlässigkeit
Was sind genehmigungsbedürftige Anlagen?
Woran erkennt man die Genehmigungsbedürftigkeit einer Anlage?
Kann vom Katalog der 4. BImSchV abgewichen werden?
Was kennzeichnet Anlagen die genehmigungspflichtig sind? (Hesse)
Anlagen, die in der Anlage zur 4. BImSchV aufgeführt sind und länger als ein Jahr an einem Standort betrieben werden. An der Aufzählung im Katalog der 4. BImSchV begründet durch: ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs in besonderen Maße dazu geeignet sind schädliche UE hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft gefährden, erheblich belästigen oder benachteilig. Genehmigungsbedürftige Anlagen sind im Anhang zur 4. BImSchV aufgeführt. Erreicht eine Anlage die angegebene Leistungsschwelle nicht, ist die Anlage nicht genehmigungsbedürftig. Weiter muss die Anlage nach Inbetriebnahme mindestens 12 Monate am gleichen Standort betrieben werden. Anlagen zu Forschungszwecken sind ebenfalls im Labortechnischen Rahmen genehmigungsfrei. Anlagen, die auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs in besonderem Maße geeignet sind, schädliche UE hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gefährden, erheblich zu benachteiligen oder erheblich zu belästigen, sowie von ortsfesten Abfallentsorgungsanlagen zur Lagerung oder Behandlung von Abfällen bedürfen einer Genehmigung. (§ 4 (1) BImSchG)
Welche Messungen gibt es nach dem BImSchG? (Hesse)
· § 26: Messungen aus besonderem Anlass.
· § 28: Erstmalige und wiederkehrende Messungen bei genehmigungsbedürftigen Anlagen.
· § 29: Kontinuierliche Messungen.
Durch wen sind Kontimessgeräte zu kalibrieren? (Hesse)
Zugelassene Messinstitute, siehe www.Resymesa.de
Wer hat die 4. BImSchV. erlassen?
Entsprechend § 7 BImSchG wurde die 4. BImSchV durch die Bundesregierung erlassen.
Was beinhaltet die 2. BImschV.? (Hesse)
Anlagen, in denen unter Verwendung von Lösungsmitteln Halogenwasserstoffe oder andere flüchtige halogenierte organische Verbindungen entstehen.
Für welche Anlagen gilt die 2. BImSchV.? (Hesse)
Die 2. BImSchV gilt für Oberflächenbehandlungsanlagen, Chemischreinigungs- und Textilausrüstungsanlagen und Extrationsanlagen.
Wann gilt die 2. BImSchV. nicht? (Hesse)
Sie gilt nicht für Anlagen, in denen Lösemittelmit einem Massegehalt an leichtflüchtigen halogenierten organischen Verbindungen bis zu 1 von Hundert eingesetzt werden.
Welche Chlorkohlenwasserstoffe dürfen in chem. Reinigungen eingesetzt werden? (Hesse)
Tetrachlorethen (in anderen Anlagen außer Chemischen Reinigungen ist auch Trichlorethen und Dichlorethen möglich) vergl. § 2 (2) 2. BImSchV
Was regelt die 2. BimschV. in Bezug auf Oberflächenbehandlungsanlagen? (Hesse)
Sie sind so zu errichten und zu betreiben, dass - das Behandlungsgut in einem Gehäuse behandelt wird, - die Massenkonzentration an leicht flüchtigen halogenierten organischen Verbindungen 1g/m³ (bezogen auf das Abgasvolumen im Normzustand 273,15 K, 1013 hpa) nicht überschreitet und
- eine selbsttätige Verriegelung die Entnahme des Behandlungsgutes erst ab der genannten Massenkonzentration (nach einer laufenden messtechnischen Überprüfung) zulässt.
Was regelt die 5. BimschV.? (Hesse)
Die Pflicht zur Bestellung von I-Schutz- und Störfallbeauftragten
Was regelt die 11. BImSchV.? (Hesse)
Die Emissionserklärungspflicht sowie den Inhalt, Umfang und Form der Emissionserklärung
Wer muss eine Emissionserklärung abgeben? (Hesse)
Emissionserklärungspflichtig sind Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen mit Ausnahme der Anlagen die in § 1 der 11. BImSchV genannt sind.
Müssen alle genehmigungspflichtigen Anlagen eine E- Erklärung abgeben? (Hesse)
Nein, Emissionserklärungspflichtig sind Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen mit Ausnahme der Anlagen die in § 1 der 11. BImSchV genannt sind.
Welche Ausnahmen kennt die 11. BImschV.? (Hesse)
Windkraftanlagen, Elektroumspannanlagen, Biogasanlagen, Steinbrüche, Hämmerwerke, Anlagen zum Herstellen von Schmierstoffen, Anlagen zum Herstellen von PPK (< 20 to/d),
Wie sieht der Erklärungszeitraum aus? (Hesse)
Erster Erklärungszeitraum 2008, dann alle 4 Jahre
Welche grundsätzlichen Regelungen beinhaltet die 21. BImSchV.? (Hesse)
Verordnung der Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen. Sie gilt für die Errichtung, Beschaffenheit und den Betrieb von Tankstellen, soweit Kraftstoffbehälter von KFZ mit Ottokraftstoffen oder Kraftstoffgemischen betankt werden und die Tankstellen nicht genehmigungsbedürftig nach § 4 des BImSchG sind.
Nennen Sie den Anwendungsbereich der 20. BImSchV. (Hesse)
Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organ. Verbindungen beim Umfüllen oder Lagern von Ottokraftstoffen, Kraftstoffgemischen oder Rohbenzin Diese Verordnung gilt für die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von 1. Anlagen für die Lagerung oder Umfüllung von Ottokraftstoff, Kraftstoffgemischen oder Rohbenzin in Tanklagern oder an Tankstellen
2. ortsveränderliche Anlagen für die Beförderung von Ottokraftstoff, Kraftstoffgemischen oder Rohbenzin
Nennen Sie den Geltungsbereich der 1. BImSchV (Hesse)
Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen: Diese Verordnung gilt für die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von Feuerungsanlagen, die keiner Genehmigung nach § 4 BImSchG bedürfen. Außnahmen werden in § 1 (2) Nr. 1-3 1. BImSchV geregelt
Welche Emissionswerte der 1. BImschV. kennen Sie? (Hesse)
Für Staub und CO (und Stickoxide)
Wie muss nach der 1. BImSchV. eine Anlage für feste Brennstoffe betrieben werden? (Hesse)
- müssen sich in einem ordnungsgemäßen technischen Zustand befinden
- dürfen nur mit Brennstoffen (z.B. Steinkohle, Braunkohle, Brenntorf, Grill-Holzkohle, naturbelassenes Holz,…) nach § 3 (1) betrieben werden, für deren Einsatz sie nach Herstellerangeben geeignet sind
- Errichtung und Betrieb haben sich nach Vorgeben des Herstellers zu richten
- dürfen die in der 1. BImSchV angegebenen Emissionsgrenzwerte nicht überschreiten
Was verstehen Sie unter der Feuerungswärmeleistung?
Der auf den unteren Heizwert (=bei einer Verbrennung maximal nutzbare Wärmemenge, bei der es nicht zu einer Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes kommt, bezogen auf die Menge des eingesetzten Brennstoffs (in Unterscheidung zum Brennwert, welcher deshalb größer als der Heizwert ist)) bezogene Wärmeinhalt des Brennstoffs, der einer Feuerungsanlage im Dauerbetrieb je Zeiteinheit zugeführt werden kann.
Warum wurde die 8. BImSchV. aufgehoben? (Hesse)
Integriert in die Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung 32. BImSchV
Was regelt die 32. BImSchV.? (Hesse)
Sie regelt den Betrieb von Geräten und Maschinen, die Anhang der 32. BImSchV aufgeführt sind, entsprechend des Charakters des Gebiets (wg umweltbelastender Geräuschemissionen im Freien), sowie das Inverkehrbringen dieser Geräte und Maschinen: in der EU nur zulässig mit CE-Kennzeichnung…
Wo und wie ist die Art des Genehmigungsverfahrens geregelt? (Hesse)
Das Genehmigungsverfahren unterscheidet sich in das förmliche Genehmigungsverfahren nach § 10 BImSchG i.V.m. der 9.BImSchV und das nicht förmliche Genehmigungsverfahren nach § 19 BImSchV i.V.m. der 9. BImSchV. Das förmliche ist für Anlagen mit GKennzeichnung und für UVP-pflichtige Vorhaben anzuwenden, das nicht förmliche Anlagen mit VKennzeichnung in Spalte c der 4. BImSchV anzuwenden. Im nicht förmlichen Genehmigungsverfahren fällt die öffentliche Beteiligung und somit die Auslegung, die Einwendungen und der Erörterungstermin weg.
Welche Verordnungen im Bereich nicht genehmigungspflichtiger Anlagen kennen Sie?
- 1. Verordnung über Kleinfeuerungsanlagen - 2. Verordnung zur Emissionsbegrenzung von leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen
- 7. Verordnung zur Auswurfbegrenzung von Holzstaub - 18. Sportanlagenlärmschutzverordnung - 20. Verodnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen beim Umfüllen und Lagern von Ottokraftstoffen
- 21. Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen
- 26. Verordnung über elektromagnetische Felder - 27. Verordnung über Anlagen zur Feuerbestattung
Auf welchen Bezugssauerstoffgehalt beziehen sich die Emissionswerte der 17. BImSchV?
17. BImSchV, § 4 (6) ... Die Emissionsgrenzwerte nach Satz 1 und 2 beziehen sich auf einen Volumengehalt an Sauerstoff von 11 vom Hundert.
Welche Grenzwerte für CO kennt die 17. BImSchV?
- Tagesmittelwert - Halbstundenmittelwert
50 mg/m³ 100 mg/m³
- Bei mindestens 90 % aller innerhalb von 24 Stunden vorgenommenen Messungen 150 mg/m³
Welche Rechtsverordnung zum BImSchG wurde aufgrund des § 7 BImSchG erlassen?
- 12. BImSchV StörfallVO - 13. BImSchV VO über Großfeuerungsanlagen - 17. BImSchV Abfallverbrennungsanlagen
Nennen Sie den Anwendungsbereich der 1. BImSchV!
Sie gilt für Errichtung, Betrieb und Beschaffenheit von Feuerungsanlagen, die keiner Genehmigung nach § 4 des BImSchG unterliegen (Kleinfeuerungsanlagen) § 1 (1), 1. BImSchV.
Welche Anlagen Nennt die 2. BImSchV?
Oberflächenbehandlungsanlagen, Chemischreinigungs- und Oberflächenbehandlungsanlagen, Extraktionsanlagen, § 1 (1), 2. BImSchV.
Wie lautet der Anwendungsbereich der 13. BImSchV, VO über Großfeuerungsanlagen?
Sie gilt für die Errichtung, Beschaffenheit und Betrieb von Feuerungsanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung von 50 MW und mehr unabhängig davon, welche Brennstoffe oder welche Arten von Brennstoffen eingesetzt werden.
Kann die Überwachungsbehörde kontinuierliche Messungen für bestimmte Emissionen anordnen?
Ja, bei erheblichen Massenströmen luftverunreinigender Stoffe oder erheblichen Abgasströmen > 50.000 m³/h, § 29 (1) BImSchG.
Welche Arten von Genehmigungen gibt es? (Hesse)
- Neu Genehmigung (§ 4) - Teilgenehmigung (§ 8a) - Wesentliche Änderung (§ 16)
Vorzeitiger Beginn? Vorraussetzungen? (Hesse)
Die Zulassung vorzeitigen Beginns erlaubt die Errichtung einer Anlage vor Erteilung der Genehmigung. Dem vorzeitigen Beginn wird nur zugestimmt, wenn - mit einer Entscheidung zugunsten des Antragstellers zu rechnen ist und
- ein öffentliches oder berechtigtes Interesse besteht - der Antragsteller sich verpflichtet (durch öffentlichrechtlichen Vertrag), alle bis zur Entscheidung durch die die Errichtung der Anlage entstandenen Schäden zu ersetzen und, wenn das Vorhaben nicht genehmigt wird, den früheren Zustand wiederherzustellen
Anmerkungen:
· Die Zulassung kann jederzeit widerrufen werden
· Die Zulassung kann mit Auflagen verbunden sein oder unter dem Vorbehalt nachträglicher Auflagen erteilt werden
· Die zuständige Behörde kann die Leistung einer Sicherheit verlangen
Wann bedürfen Errichtung und Betrieb einer Anlage einer Genehmigung? (Hesse)
Wenn davon auszugehen ist, dass von der Anlage auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs schädliche UE hervorgerufen werden oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder Nachbarschaft gefährdet, erheblich belästigt oder benachteiligt wird.
Wann bedürfen genehmigungsbedürftige Anlagen keiner Genehmigung? (Hesse)
Sie bedürfen nach § 1 Abs. 1 der 4. BImSchV dann einer Genehmigung, wenn die Anlage in Anhang 1 genannt ist und sie länger als 12 Monate an demselben Ort betrieben wird.
Keiner Genehmigung bedürfen:
· Abs. 6: Anlagen, die der Forschung, Entwicklung oder Erprobung neuer Einsatzstoffe, Brennstoffe, Erzeugnisse oder Verfahren im Labor- oder Technikumsmaßstab
· Abs. 7: Anlagen zur Lagerung von Stoffen, die eine Behörde in Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgabe zur Gefahrenabwehr sichergestellt hat.
Wo und wie wird die Art des Genehmigungsverfahren geregelt?
Förmliches Genehmigungsverfahren: § 10 i.V.m. 9. BImSchV
Vereinfachtes Genehmigungsverfahren: § 19 i.V.m. 9. BImSchV
9. BImSchV- Verordnung über Genehmigungsverfahren
Pflichten der Betreiber einer nicht genehmigungsbedürftigen Anlage (§22 Abs. 1)
Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass
1. Schädliche Umwelteinwirkungen verhindert werden, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind,
2. Nach dem Stand der Technik unvermeidbare schädliche Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden und
3. Die beim Betrieb der Anlagen entstehenden Abfälle ordnungsgemäß beseitigt werden können.
Welche wesentliche Verpflichtung bei genehmigungsbedürftigen Anlagen muss der Betreiber einer nicht genehmigungsbedürftigen Anlage nicht erfüllen?
Die Vorsorgepflicht, die bei genehmigungsbedürftigen Anlagen (§5) besteht, entfällt. (Aber vgl. § 3 LImSchG)
Was ist ein Vorbescheid? (Hesse)
§ 9 (1) BImSchG: Auf Antrag soll durch einen Vorbescheid über einzelne Genehmigungsvoraussetzungen, sowie über den Standort der Anlage entschieden werden sofern Auswirkungen der geplanten Anlage ausreichend beurteilt werden können und ein berechtigtes Interesse an der Erteilung eines Vorbescheides besteht. -> nur Feststellungs- kein Gestattungswirkung (Keine Genehmigung)
oder:
Der VB enthält einzelne Genehmigungsvoraussetzungen sowie eine Standortentscheidung. Ein Tätigwerden in Form von Errichtung und Betrieb einer Anlage ist nicht gestattet.
Der VB ergeht nur auf Antrag und wenn die Auswirkungen der geplanten Anlage ausreichend beurteilt werden können und ein berechtigtes Interesse an der Erteilung des VB besteht.
Wie lange wirksam Vorbescheid? (Hesse)
Ein Vorbescheid gilt ab Unanfechtbarkeit 2 Jahre.
Ist eine Verlängerung möglich Vorbescheid? (Hesse)
Ja, die Frist kann auf Antrag bis auf 4 Jahre verlängert werden
Was ist eine Teilgenehmigung? (Hesse)
§ 8 BImSchG: Stellt die Zulässigkeit des beantragten Teilvorhabens fest, Darüber hinaus hat sie auch Gestattungswirkung, so dass das Genehmigte auch ausgeführt werden darf.
Auf Antrag soll eine Genehmigung für die Errichtung einer Anlage oder eines Teils einer Anlage oder für die Errichtung und den Betrieb eines Teils einer Anlage erteilt werden, wenn
1. ein berechtigtes Interesse an der Erteilung einer Teilgenehmigung besteht,
2. die Genehmigungsvoraussetzungen für den beantragten Gegenstand der Teilgenehmigung vorliegen und
3. eine vorläufige Beurteilung ergibt, dass der Errichtung und dem Betrieb der gesamten Anlage keine von vornherein unüberwindlichen Hindernisse im Hinblick auf die Genehmigungsvoraussetzungen entgegenstehen.
Die Teilgenehmigung kann erteilt werden als
· Errichtungsgenehmigung (Bau der Anlage oder eines Teilabschnittes) oder
· Abschnittsgenehmigung (Errichtung und Betrieb eines Anlagenteils)
Was kann dadurch geregelt werden? Teilgenehmigung (Hesse)
Die Errichtung und der Betrieb eines Teils einer genehmigungsbedürftigen Anlage
Welche Vorraussetzung muss zur Erteilung erfüllt sind? Teilgenehmigung (Hesse)
- berechtigtes Interesse - vorliegen der Genehmigungsvoraussetzungen für den beantragten Gegenstand
- vorläufiges positives Gesamturteil hinsichtlich des Gesamtvorhabens
Wodurch unterscheidet sich das förmliche Genehmigungsverfahren vom vereinfachten?
Nennen Sie Genehmigungsvoraussetzungen nach dem BImSchG und kann eine Genehmigung trotz vorliegender Voraussetzungen verweigert werden?
Genehmigungsvoraussetzung: 1. Sicherstellung der sich aus § 5 BImSchG ergebenden Betreiberpflichten ( Vermeidung schädlicher Umwelteinwirkungen und sonstiger Gefahren / Vorsorgemaßnahmen gegen schädliche Umwelteinwirkungen und Beachtung des Standes der Technik / Abfallvermeidungsgebot / Wärmenutzung ) und Beachtung von Pflichten, die in einer auf Grund des § 7 BImSchG erlassenen Rechtsverordnungen (z. B. 12., 13. und 17. BImSchV) sowie
2. andere öffentlich rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes
der Errichtung und dem Betrieb der Anlage nicht entgegen stehen. Nein, da bei Erfüllung der vorgenannten eine BImSchGenehmigung zu erteilen ist.
Innerhalb welchen Zeitraumes ist eine Genehmigung im förmlichen Verfahren zu erteilen?
Über einen Genehmigungsantrag ist nach Eingang (in vollständiger Form) des Antrages innerhalb von 7 Monaten zu entscheiden (§ 10 (6 a) BImSchG). Hinweis: Im vereinfachten Verfahren beträgt die Frist 3 Monate. Für beide Fälle kann die jeweilige Behörde die Frist um 3 Monate verlängern, wenn bestimmte Gründe vorliegen.
Wodurch unterscheidet sich das förmliche Verfahren nach dem BImSchG vom vereinfachten Verfahren?
- Kennzeichnung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen im Antrag
- Öffentliche Bekanntmachung und Auslegung der Unterlagen (1 Monat) u. a. mit Einwendungsfrist.
- Durchführung eines Erörterungstermins. - Bei UVP-pflichtigen Anlagen Einbindung in ein UVPVerfahren.
- Hohe Rechtssicherheit der Genehmigung durch Unanfechtbarkeit.
Hinweis: Die Verfahrensschritte sind aufgeführt in § 10 BImSchG und in der 9. BImSchV.
Welche Genehmigungsvoraussetzungen müssen erfüllt sein?
Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn
1. Sichergestellt ist, dass die sich aus § 5 und einer auf Grund des § 7 erlassenen Rechtsverordnung ergebenden Pflichten erfüllt werden, und
2. Andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes der Errichtung und dem Betrieb der Anlage nicht entgegenstehen. §6 Abs.1
Wie ist ein Genehmigungsverfahren durchzuführen?
- förmlich, § 10 nach Maßgabe der 9. BImSchV, i.V.m. 4. BImSchV,
- einfach, § 19 BImSchG i.V.m. 4. BImSchV.
Wann erlischt eine nach BImSchG erteilte Genehmigung?
- wenn innerhalb einer von der Genehmigungsbehörde bestimmten Frist nicht mit der Errichtung oder dem Betrieb begonnen wurde,
- wenn eine Anlage mehr als 3 Jahre nicht betrieben wurde,
- soweit das Genehmigungserfordernis aufgehoben wird, § 18 (1/2).
- auf Antrag des Betreibers.
Welche Rechtsfolge resultiert aus dem nicht genehmigten Betrieb einer genehmigungsbedürftigen Anlage nach BImSchG? (Hesse)
- Straftat, § 327 (2) StGB
- EGN § 20 (2) BImSchG - Stilllegung
Welche Konsequenzen ergeben sich aus einem Pflichtenverstoß nach § 22 BImSchG?
Zur Durchführung des Gesetzes kann die Behörde Anordnungen treffen (§ 24). Sollte der Betreiber Anordnungen nicht nachkommen kann die Behörde den Betrieb ganz oder teilweise untersage (§ 25).
Was machen Sie, wenn die Antragsunterlagen (BImSchG - Anlage) nicht vollständig sind?
9. BImSchV, § 7: Sind der Antrag oder die Unterlagen nicht vollständig, so hat die Genehmigungsbehörde den Antragsteller unverzüglich aufzufordern, den Antrag innerhalb einer angemessenen Frist zu ergänzen.
Kann in einem Genehmigungsverfahren ein Gutachten zur Einhaltung des Arbeitsschutzes gefordert werden?
9. BImSchV, § 13 Sachverständigengutachten: (1) Die Genehmigungsbehörde holt Sachverständigengutachten ein, soweit dies für die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen notwendig ist.
Ab wieviel Megawatt ist eine Feuerungsanlage genehmigungsbedürftig?
Feste Brennstoffe:
1 MW
Erdölgas:
10 MW
Heizöl EL:
20 MW
Nennen Sie den Geltungsbereich des LimSchG NW! Was ist denn mit Kinderlärm?
(Hesse)
Er gilt für die Errichtung und den Betrieb von Anlagen und das Verhalten von Personen soweit dadurch schädliche Umwelteinwirkungen verursacht werden können, § 1 (1) LImSchG.
Wie sind die Begriffe
a) schädliche Umwelteinwirkungen
b) Immissionen
c) Emissionen
d) Luftverunreinigungen
e) Anlagen und
Stand der Technik hier definiert?
Keine Definition im LImSchG, hier erfolgt der Rückgriff auf § 3 (1 - 6) des BImSchG, § 2 LImSchG.
Im LImSchG werden nahmentlich zwei Immissionsarten rechtlich abgehandelt, welche sind das?
Luft Luftreinhaltung, § 7 und
Lärm Lärmbekämpfung, §§ 9 - 11 LImSchG
Warum werden Ausnahmen vom Schutz der Nachtruhebestimmung grundsätzlich gem. § 9 LImSchG erteilt? Kann man nachts auf einer Baustelle einfach so arbei-ten? (Hesse)
Das BImSchG kennt die Regelung der Nachtruhe nicht explizit, § 9 LImSchG/BImSchG.
Es gibt Ausnahmemöglichkeiten vom Ver-bot des Verbrennens im Freien (§ 7), wel-che sind das?
Traditionsfeuer/Osterfeuer -> AföO
Brandschutzübungen der Feuerwehren -> StUA
Brandversuche der Hersteller -> Bez.Reg
Die Gemeinden sind gem. § 5 (1) ermächtigt, Ordnungsbehördliche VO zu erlassen. Nennen Sie Beispiele!
- Ausschluß bestimmter Brennstoffe im Bebauungsplan, § 5 (1) Buchst. b.)
- Verbot der Gülleaufbringung in bestimmten Gebieten, § 5 (1) Buchst. c.)
Welche Lücken des BImSchG schließt das LImSchG (im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung)?
Verhalten von Personen, § 1 (1)
Benutzung von Tonwiedergabegeräten, § 10 (1 - 2)
Vorsorgegedanke für Errichtung von nicht genehmi-gungsbedürftigen Anlagen, § 3 (3).
Was ist/regelt die TA Luft? Zweck? (Hesse)
Die TA-Luft dient dem Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen und der Vorsorge (durch konkreti-sierte Werte)
Wie wird die TA Luft umgesetzt? (Hesse)
Bei der TA-Luft handelt es sich wie bei der TA-Lärm um eine normenkonkretisierende Verwaltungsvorschrift. Durch Festsetzung ihrer Vorgaben in einem Verwaltungsakt wer-den die Vorschriften auch verpflichtend an den Betreiber übergeben.
Anforderungen der TA Luft? (Hesse)
- E-Werte (Vorsogeprinzip)
- I-Werte (Schutzprinzip)
- Messplätze
Wie müssen Messplätze aussehen welche Anforderungen? (Hesse)
TA Luft 5.3.1:
Bei der Genehmigung von Anlagen soll die Errichtung von Messplätzen oder Probenahmestellen gefordert und näher bestimmt werden. Die Messplätzen sollen ausreichend groß, leicht begehbar, so beschaffen sein und ausge-wählt werden, dass für die Emissionen der Anlage reprä-sentative und messtechnisch einwandfreie Emissi-onsmessung ermöglicht wird. Die Empfehlung der Richt-linie VDI 4200 soll beachtet werden.
Wie kann man nach TA Luft Emissionen angeben? (Hesse)
- Als Massenkonzentration (Masse/Volumen)
- Als Massenstrom (Masse/Zeit)
- Als Faserstaubkonzentration (Fasern/Volumen)
- Als Emissionsfaktor (Masse des emittierten Stoffs zu der Masse der erzeugten Produkte
- Als Geruchsstoffkonzentration (Geruchseinhei-ten/Volumen)
Wie können Staubimmissionen angegeben werden? (Hesse)
- als Deposition [g/(m²*d]]
- als Massenstrom im Abgas [kg/h] [Masse/Zeit]
- als Massenkonzentration im Abgas [mg/m³] [Masse/Volumen]
Welche Regelungen enthält die TA Luft zum Umgang mit staubenden Gütern? (Hesse)
Maßnahmen zur Staubminimierung bei der Be- und Entla-dung, Förderung und Transport,Bearbeitung und Aufberei-tung, Lagerung
Wie ist im Rahmen einer Emissionsmes-sung mit Kühlluft zu verfahren? (Hesse)
5.1.2 TA Luft
- Werden Abgase von ver. Anlagenteilen zusammenge-führt, sind die Emissionsbegrenzenden Anforderungen so festzulegen, dass keine höheren Emissionen als bei einer Ableitung der jeweiligen Abgasen ohne Zusammen-führung entstehen.
- Die Luftmengen, die einer Einrichtung der Anlage zuge-führt werden, um das Abgas zu verdünnen oder zu küh-len, bleibt bei der Bestimmung der Massenkonzentration unberücksichtigt.
Welche Immissionen sind bei einer Festst-ofeuerung zu erwarten?
Staub, SO2, NOX, CO, CO2
Warum sind unter Ziffer 2.3 der TA Luft für krebserzeugende Stoffe Emissionswerte anstatt Immissionswerte, wie unter Ziffer 2 üblich, genannt?
Es liegen keine wissenschaftliche Erkenntnisse darüber vor, welcher Wert krebserregend ist.
Enthält die TA Luft Immissionswerte für krebserzeugende Stoffe und Grundsätze? (Hesse)
Nein, weil eine Festlegung von Immissionswerten für die-se Stoffe nicht möglich ist und die Emissionen unter Be-achtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit so weit wie möglich zu begrenzen sind. Nur Emissionswerte.
Hinweis: Die krebserregenden Stoffe sind in Ziffer 2.3 aufgeführt und in drei Klassen eingeteilt, für die folgende Emissions-werte gelten:
Klasse I (z. B. Asbest) 0,1 mg/m³
Klasse II (z. B. Cobaltstäube) 1,0 mg/m³
Klasse III (z. B. Benzol) 5,0 mg/m³
Bei jeder Klasse sind festgesetzte Massenströme zu be-achten.
Für welche Schutzgüter nennt die TA Luft Immissionswerte?
Zum Schutz vor Gesundheitsgefahren (der menschlichen Gesundheit) sind z. B. Immissionswerte festgelegt für: Benzol, Schwebstaub, Blei, Chlor, Kohlenmonoxid und Stickstoffdioxid
Zum Schutz vor erheblichen Nachteilen und Belästigun-gen durch Staubniederschlag wurden z B. Immissionswer-te festgelegt für: für Staubnieder-schlag nicht gefährdender Staub
Zum Schutz vor erheblichen Nachteilen, insbesondere Schutz der Vegetation und von Ökosystemen, z.B. Immis-sionswerte für Schwefeldioxid und Stickoxide, Flourwas-serstoff und Ammoniak
Zum Schutz vor schädlichen UE durch Schadstoffdepositionen, z.B. Arsen, Blei, Cadmium, Nickel
Wie hoch muß ein Schornstein nach TA Luft mindestens sein? Welche allgemeinen Anforderungen an die Schornsteinhöhe enthält die TA Luft? Welche Parameter gehen in die Schornsteinhöhenberechnung ein?
Der Schornstein soll mindestens 10 m über Flur und eine den Dachfirst um 3 m überragende Höhe haben. Die Ge-samthöhe eines Schornsteins soll das 2fache der Gebäu-dehöhe und 250 m nicht überschreiten.
Welchen Rechtscharakter hat die TA Luft und wie bindet sie die Betreiber? (Hesse)
Verwaltungsvorschrift, sie bindet den Betreiber nur, wenn die Behörde das in einem Verwaltungsakt festlegt.
Wann arbeitet die Behörde mit der TA Luft? (Hesse)
Bei der Genehmigung der Errichtung und dem Betrieb von Anlagen, welche dazu geeignet sind Luftverunreinigungen durch Staub oder Schadstoffe hervorzurufen (bei Gerü-chen über die GIRL)
Hätte ich so beantwortet!!!!:
Zu beachten bei:
- Prüfung der Anträge auf Erteilung einer Genehmigung
- Prüfung der Anträge auf Erteilung einer Teilgenehmi-gung, eines Vorbescheides oder der Zulassung des vor-zeitigen Beginns
- Prüfung der Genehmigungsbedürftigkeit einer Änderung
- Entscheidungen über nachträgliche Anordnungen
- Entscheidung zu Anordnungen über die Ermittlung von Art und Ausmaß der von einer Anlage ausgehenden Emissionen, sowie der Immissionen im Einwirkungsbe-reich der Anlage
Nennen Sie den Geltungsbereich der TA Luft!
Sie gilt für die nach § 4 BImSchG i.V.m. der VO über ge-nehmigungsbedürftige Anlagen (4. BImSchV) genehmi-gungsbedürftigen Anlagen, Ziffer 1, Satz 2.
Und für nicht genehmigungsbedürftige Anlagen mit Auß-nahme der Emissionswerte 5.1 – 5.4 (können aber als Erkenntnisquelle herangezogen werden)
Welche besonderen Prüfungen eines An-trages auf Erteilung einer Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb neuer An-lagen sind nach TA Luft notwendig?
- Prüfung von Gesundheitsfragen, Ziffer 2.2.1.1
- Prüfung von erheblichen Nachteilen und erheblichen Be-lästigungen, Ziffer 2.2.1.2
- Prüfung hinsichtlich in dieser TA nicht festgeschriebener Immissionswerte, Ziffer 2.2.1.3
- Prüfung in Sonderfällen, Ziffer 2.2.1.3
Wie hoch darf die Massenkonzentration kanzerogener Stoffe im Abgas sein?
- Klasse I 0,1 mg/m³
- Klasse II 1,0 mg/m³
- Klasse III 5,0 mg/m³, Ziffer 2.3
Bei der Ermittlung der Immissionswerte zum Schutz vor erheblichen Nachteilen und Belästigungen wird unterschieden nach IW 1 und IW 2. Was ist darunter zu verstehen?
- IW I Langzeitwert
- IW II Kurzzeitwert, Ziffer 2.5.2
Wie wird der Begriff „Massenstrom“ defi-niert?
Masse durch Zeit, z. B. kg/h oder g/h.
n welchen Klassen der kanzerogenen Stoffe gehören Asbest, Chrom und Ben-zol?
- Asbest Klasse I
- Chrom Klasse II
- Benzol Klasse III, Ziffer 2.3
Wann wendet die Behörde die GIRL an? (Hesse)
Bei Gerichsimmissionen (Schutz), da hier die TA Luft nicht gilt, diese regelt nur Geruchsemissinen (Vorsorge)
Nennen Sie I- Werte der GIRL (Hesse)
Die festgelegten Immissionswerte der GIRL beziehen sich jeweils auf eine Geruchsstunde, wobei es sich um eine Stunde handelt in der in 10% eine Geruchsimmission wahrnehmbar war. In Wohn- und Mischgebieten darf es in nicht mehr als 10% der Jahresstunden (Sommer+Winter!) und in Industrie-, Gewerbe und Dorfgebieten in nicht mehr als 15% der Jahresstunden zu Geruchsbelästigungen kommen.
Welche Emissionswerte enthält die TA Lärm?
Keine, da die TA Lärm nur auf Immissionswerte ausge-richtet ist.
Welches Meßverfahren fordert die TA Lärm?
Das Taktmaximalverfahren.
Welche Immissionswerte nennt die TA Lärm für WR- bzw. MI-Gebiete?
Welche unterschiedlichen Richtwerte kennt die TA Lärm? (Hesse)
- Industriegebiete 70 dB(A)
- Gewerbegebiete 65/50 dB(A)
- Kern-, Dorf-, Mischgebiete 60/45 dB(A)
- allgemeines Wohngebiet und Kleinsiedlungsgebiete 55/40 dB(A)
- reines Wohngebiet 50/35 dB(A)
- Kurgebiete, Krankenhäuser, Pflegeanstalten 45/35 dB(A)
- Geräuschspitzen: max. +30/20 dB(A)
Wie ist die Nachtzeit nach TA Lärm festge-legt? (Hesse)
Nachtzeit: 22:00 – 06:00 Uhr
An wen richtet sich die TA Lärm? (Hesse)
Die TA-Lärm ist eine Verwaltungsvorschrift, womit sie zu-nächst einmal die Behörde bindet.
Verwaltungsvorschriften dienen der einheitlichen Rechts-anwendung und unterscheiden sich in
normeninterpretierende und normenkonkretisierende Vor-schriften. Bei der TA-Lärm handelt es
sich um eine normenkonkretisierende Vorschrift wodurch ihr eine gewisse Außenwirkung
zukommt, da die Behörde diese durch Verwaltungsakt weitergeben kann.
Wie kommt man bei der konkreten Fallbe-arbeitung an die zutreffenden Lärmricht-werte? (Hesse)
Die für die einzelnen Gebiete festgelegten Immissions-richtwerte sind der TA-Luft unter Nr. 6 zu entnehmen. Die entsprechenden Gebiete werden im Bebauungsplan durch die Gemeinde festgesetzt.
Wo finden Sie die Rechtsgrundlage für Lärmminderungspläne?
Im Bundes-Immissionsschutzgesetz § 47 a
Wer stellt Lärmminderungspläne auf?
Städte, Gemeinden im Einvernehmen mit dem LANUV.
Was ist Lärm? (Hesse)
Lärm ist jede Art von Schall, insbesondere von großer Intensität, durch den Menschen gestört, belästigt oder gar gesundheitlich geschädigt werden. [Fragenkatalog]
Lärm ist unerwünschter Hörschall (Scahll sind elastody-namische Schwingungen und Wellen); Lärm sind gemes-sene und Beurteilte Geräusche (=hörbarer Schall: 16 – 16.000 HZ); ab 70 dB(A) spricht man von Belästigung und unter 45 dB(A) ist gesundes Wohnen möglich [Basislehr-gang]
Welche Verordnungen zum Lärm kennen sie? (Hesse)
- 16. BImSchV - Verkehrslärmschutzverordnung
- 18. BImSchV - Sportanlagenlärmschutzverordnung
- 24. BImSchV – Verkehrswege-Schallschutzmaßnahmenverordnung
- 32. BImSchV – Geräte- und Maschienenlärmschutzver-ordnung (früher 15. BImSchV Baumaschienenlärmver-ordnung)
Was versteht man unter Schall? (Hesse)
Welche Geräuschminderungsmaßnahmen kennen Sie? (Hesse)
Geräusche können durch Einhausung, Einkapselung, Lärmschutzwände, Schalldämpfer, Betriebszeiten oder die Gebäudeanordnung gemindert werden.
Welche Luftrheinhalteplanarten kennen Sie? Hesse
Umweltschutzzone, Verkehrsumleitungen, zeitliche Ein-schränkung des Betriebs von Anlagen, Beschränkungen bei der Errichtung und des Betrieb sowie von eingesetzten Brennstoffen.
(Anlagen, Produkt, Verkehr, Gebiet)
Wo finden Sie die Rechtsgrundlage für die Luftreinhaltepläne?
§§ 44 bis 47 BImSchG
Welche Stoffe waren ausschlaggebend für das Aufstellen der ersten Luftrein-haltepläne in NRW?
SO2, Staub, CO und NOX.
Nennen Sie einige Elemente eines Luft-reinhalteplanes.
1. Erfassen und Darstellen aller oder bestimmter luftver-unreinigender Stoffe,
2. Angaben der festgestellten Wirkungen,
3. Feststellungen der Auswirkungen,
4. Abschätzung der Emissions- und Immissionsverhältnis-se und
5. Maßnahmen zur Verminderung und Vorsorge.
Welche unterschiedlichen Ozonarten (O3) gibt es?
1. Das bodennahme Ozon und
2. das bodenferne Ozon.
Welche Vorschriften wurden zum Schutz der Atmosphäre erlassen?
- 2. BImSchV: Verordnung zur Emissionsbegrenzung von leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen
- 20. BImSchV: Verordnung zur Begrenzung der Kohlen-wasserstoffemissionen beim Umfüllen und Lagern von Ottokraftstoffen
- 21. BImSchV: Verordnung zur Begrenzung von Kohlen-wasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraft-fahrzeugen.
Welche Leitkomponenten werden durch das LUA gemessen?
Staub, CO, SO2 NOX (gemessen mit den Temes-Stationen).
Für welche Anlagen gilt die 12. BImSchV?
Genehmigungsbedürftige Anlagen, in denen gefährliche Stoffe in Mengen vorhanden sind, die die in Anhang I Spalte 4 genannten Mengenschwellen erreichen oder überschreiten können (im bestimmungsgemäßen Betrieb oder bei einer Störung des bestimmungsgemäßen Betrie-bes entstehen können)
Betriebsbereich mit Grundpflichten
Werden die Mengenschwellen der Spalte 5 in Anhang I überschritten handelt es sich um einen Betriebsbereich mit erweiterten Pflichten
Was ist ein Betriebsbereich?
Der gesamte unter der Aufsicht eines Betreibers stehende Bereich, in dem gefährliche Stoffe (im Sinne der Störfallverordnung) in einer oder mehrerer Anlagen einschließlich gemeinsamer oder verbundener Infrastrukturen oder Tätigkeiten auch bei Lagerung in den Mengen der 12. BImSchV tatsächlich vorhanden oder vorgesehen sind oder vorhanden sein werden, soweit vernünftigerweise vorhersehbar ist, dass die genannten Stoffe bei außer Kontrolle geratenen Prozessen anfallen
was ist Stand der Technik
Der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden, zur Gewährleistung der Anlagensicherheit, zur Gewährleistung einer um-weltverträglichen Abfallentsorgung oder sonst zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen auf die Umwelt zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt gesichert erscheinen lässt. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere die in der Anlage aufgeführten Kriterien zu berücksichtigen
was sind erhebliche Belästigungen
Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens (noch keine Gesundheitsgefahr), die ein zumutbares Maß überschreiten (definiert in den RW der TA Lärm, TA Luft, GIRL und unmittelbar geltenden GW der 13. und 17. BImSchV)
Was sind Nachteile? (Ziffer 2.1.2 VV zum BImSchG)
Vermögenseinbußen und Einschränkungen des persönlichen Lebensraumes, die weder die körperliche Integrität noch das körperliche oder seelische Wohlbefinden beeinträchtigen
erhebliche Nachteile
Beeinträchtigungen, die keinen unmittelbaren Schaden auslösen, aber ein zumutbares Maß überschreiten (definiert in den RW der TA Lärm, TA Luft, GIRL und unmittelbar geltenden GW der 13. und 17. BImSchV)
Gefahr nach BImSchG
Erkennbare und objektive Möglichkeit des Schadenseintritts
Unter Gefahr ist eine Sachlage zu verstehen, die nach allgemeiner Erfahrung die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts an den in § 1 genannten Schutzgütern in sich birgt. Soweit ausschließlich mit Sachschäden zu rechnen ist, kann eine Gefahr im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes nur bei bedeutenden Sachwerten angenommen werden.
ernste Gefahr nach BImSchG
Eine Gefahr, bei der das Leben von Menschen bedroht wird oder schwerwiegende Gesundheitsbeeinträchtigungen von Menschen zu befürchten sind, die Gesundheit einer großen Zahl von Menschen beeinträchtigt werden kann oder die Umwelt, insbesondere Tiere und Pflanzen, der Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- oder sonstige Sachgüter geschädigt werden können, falls durch eine Veränderung ihres Bestandes oder ihrer Nutzbarkeit das Gemeinwohl beeinträchtigt würde
relevante Gefährliche Stoffe nach §3 Abs. 10 BImSchG
Gefährliche Stoffe, die in erheblichem Umfang in der Anlage verwendet, erzeugt oder freigesetzt werden und die ihrer Art nach eine Verschmutzung des Bodens oder des Grundwassers auf dem Anlagengrundstück verursachen können.
Welche Anlagen unterliegen den erweiter-ten Pflichten?
s.o.
Nennen Sie einige erweiterten Pflichten?
- Aufstellung von betrieblichen Alarm- und Gefahrenab-währplänen
- Erstellung eines Sicherheitsberichtes,
- Information der Öffentlichkeit über Sicherheitsmaßnah-men
Nennen Sie den Anwendungsbereich der Störfall-VO!
Für Betriebsbereiche mit Grundpflichten (Teil 2 mit Aus-nahme §§ 9 – 12 und 4) und erweiterten Pflichten (Teil 2 und 4) s. Nr 1
Was ist ein Störfall?
ein Ereignis, wie z.B. eine Emission, ein Brand oder eine Explosion größeren Ausmaßes, das sich aus einer Störung des bestimmungsgemäßen Betriebs in einem unter diese Verordnung fallenden Betriebsbereich oder in einer unter diese Verordnung fallenden Anlage ergibt, das unmittelbar oder später innerhalb oder außerhalb des Betriebsbereichs oder der Anlage zu einer ernsten Gefahr oder zu Sachschäden nach Anhang VI Teil 1 Ziffer I Nr. 4 führt und bei dem ein oder mehrere gefährliche Stoffe beteiligt sind;
Was ist eine ernste Gefahr?
eine Gefahr, bei der
a) das Leben von Menschen bedroht wird oder schwerwiegende Gesundheitsbeeinträchtigungen von Menschen zu befürchten sind,
b) die Gesundheit einer großen Zahl von Menschen beeinträchtigt werden kann oder
c) die Umwelt, insbesondere Tiere und Pflanzen, der Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kul-tur- oder sonstige Sachgüter geschädigt werden können, falls durch eine Veränderung ihres Be-standes oder ihrer Nutzbarkeit das Gemeinwohl beeinträchtigt würde;
Was ist bestimmungsgemäßer Betrieb?
Bestimmungsgemäßer Betrieb ist der durch die Genehmi-gung fixierte Betrieb für den eine Anlage bestimmt, ausge-legt und geeignet ist, Nr. 2.2 der 1. Störfall-VerV. ???
Welchen Inhalt muss eine Sicherheitsbericht mindestens aufwei-sen?
Mindestangaben gem. § 9 der 12. BImSchV i.V.m. Anhang II der 12. BImSchV
- Info über das Managementsystem und die Betriebsorga-nisation im Hinblick auf sie Verhinderung von Störfällen
- Umfeld des Betriebsbereichs
- Beschreibung der Anlage (Tätigkeiten, Produkte, Gefah-renquellen, Verfahren, gefährliche Stoffe)
- Ermittlung und Analyse der Risiken von Störfällen und Mittel zur Verhinderung solcher (Szenarien Folgen Sicherung)
- Schutz- und Notfallmaßnahmen zur Begrenzung der Auswirkung von Störfällen (Alarm- und Orgaplan, Alarm- und Gefahrenabwehrpläne)
Nennen Sie allgemeine Betreiberpflichten (12. BImSchV)?
§ 3 12. BImSchV
(1) Der Betreiber hat die nach Art und Ausmaß der möglichen Gefahren erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, um Störfälle zu verhindern; Verpflichtungen nach anderen als immissionsschutzrechtlichen Vorschriften bleiben unberührt.
(2) Bei der Erfüllung der Pflicht nach Absatz 1 sind
1. betriebliche Gefahrenquellen,
2. umgebungsbedingte Gefahrenquellen, wie Erdbeben oder Hochwasser, und
3. Eingriffe Unbefugter
zu berücksichtigen, es sei denn, dass diese Gefahrenquellen oder Eingriffe als Störfallursachen vernünftigerweise ausgeschlossen werden können.
(3) Über Absatz 1 hinaus sind vorbeugend Maßnahmen zu treffen, um die Auswirkungen von Störfällen so gering wie möglich zu halten.
(4) Die Beschaffenheit und der Betrieb der Anlagen des Betriebsbereichs müssen dem Stand der Sicherheitstechnik entsprechen.
Welche Störfälle sind meldepflichtig?
Gemäß Anhang VI:
Wenn die Störung unter Nummer 1 fällt oder mindestens eine der in Nummern 2, 3, 4 und 5 beschriebenen Folgen hat:
1) min. 5% der in Spalte 5 Anhang I genannten Men-genschwelle des beteiligten Stoffes
2) Schädigung von Personen oder Haus- und Grund-eigentum
3) unmittelbare Umweltschädigungen
4) Sachschäden
5) Grenzüberschreitende Schädigungen
Nennen Sie Einrichtungen zur Minderung von Geruchsstoffen.
Biofilter, -wäscher, thermische Verbrennung, katalytische Verbrennung, Adsorbtion, Absorbtion
Warum sind Füllkörper in Wäschern eingebaut?
Zur Vergrößerung der Kontaktflächen und der Verweilzei-ten.
Was sind Extraktionsanlagen?
Anlagen, in denen Aromen, Oele, Fette oder andere Stof-fe aus Pflanzen, Pflanzenteilen oder Tierkörpern und Tier-körperteilen mittels Lösemittel (z. B. Halogenkohlenwas-serstoffe) ausgelöst werden, § 5.
Nennen Sie einige Verfahren zur Stau-babscheidung (Hesse)
Elektro- und Gewebefilter und Nasswäscher
Erläutern Sie das Prinzip des Massenkraft-abscheiders (Hesse)
Massenkraftabscheider sind Zentrifugen, in denen Stoffe durch Ausschleudern voneinander getrennt werden.
Kennen Sie Bereiche in denen heute noch Zyklone eingesetzt werden? (Hesse)
Grundsätzlich als Vorabscheider, wenn Feststoffemissio-nen reduziert werden sollen z.B. vor einem Gewebefilter
Erklären Sie die Funktionsweise eines Tuchfilters (Hesse)
Ein Gewebefilter besteht aus einem feinmaschigen Ge-webe. Der Abgasstrom wird in den Filtergeleitet, wobei das Abgas den Filter durchströmt und sich die Partikel auf der Oberfläche ablagern, wodurch ein Filterkuchen ent-steht. Der Filterkuchen bildet das eigentliche Filtermedi-um, welcher aber in gewissen Abständen ab gereinigt werden muss, da es zu Druckverlusten im Abgasstrom kommen kann.
Wodurch ergeben sich die Grenzen der Einsatzfähigkeit eines Gewebefilters? (Hesse)
Da sich die Partikel auf und nicht in dem Filter ablagern sollen darf die Korngröße der Partikel nicht zu gering sein, auch darf der Massenstrom nicht allzu groß sein, da sich der Filter ansonsten zu schnell zusetzt. Auch darf die Temperatur je nach eingesetztem Filtermedium nicht
zu hoch sein.
Erläutern Sie die Bauweisen und die Funk-tion von filternden Abscheidern? (Hesse)
- Nassabscheider (Absorber) – Aufnahme der Staubparti-kel in einer Waschflüssigkeit
- Trockenabscheider – Abscheidung der Staubpartikel durch Aufnahme in Filtermaterial
- Elektroabscheider – Anhaftung der Staubpartikel an der Niederschlagselektrode
Wie sind Gewebefilter aufgebaut? (Hesse)
Der Filter besteht aus einem feinmaschigen Gewebe durch welches die Abluft geleitet wird.
Welche Möglichkeiten kennen Sie um gas-förmige Schadstoffe abzuscheiden? (Hesse)
- Entstickung
- Absorption
- Entschwefelung
Beschreiben Sie ein Adsorbtionsverfahren. (Hesse)
Adsorptiosverfahren dienen der Rückgewinnung von Lö-semitteln. Beim Adsorptionsverfahren- Verfahren wird die mit Lösemittel beladene Luft wechselweise durch Aktiv-kohleschüttungen geführt, die abwechselnd in Adsorpti-ons- und Desorptionsbetrieb geschaltet werden. Hierbei werden vergleichsweise hohe Rückgewinnungsraten er-zielt, die bei über 99 % liegen.
Nennen Sie Adsorbentien (Hesse)
Siliciumdioxid, (SiO2) Aluminiumoxid (Al2O3)
Welche Nachteile haben Absorbtionsver-fahren? (Hesse)
Beim Einsatz von Waschwasser entsteht ein Abwasser, welches einer weiteren Reinigung unterzogen werden muss.
Wie funktioniert eine TNV? (Hesse)
Thermische Nachverbrennung - Die Verbrennung ist als Abgasreinigungsverfahren für alle organischen Schadstof-fe geeignet. Kohlenwasserstoffe oxidieren bei Temperatu-ren zwischen 750°C und 1000°C zu Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O). Je nach Schadstofftyp können jedoch
auch unerwünschte Oxidationsprodukte wie SO2, HCl, Ox, SiO2 und andere entstehen, die bei Überschreiten der zulässigen Grenzwerte durch weitere Verfahrensschritte entfernt werden müssen.
Zweck des Gesetzes BimSchG (§1 Abs. 1)
das Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen.
Wie funktioniert ein Bio- Filter? (Hesse)
Das Abgas wird vor der Zuleitung in den Biofilter konditio-niert (entstaubt, befeuchtet), dann wird es in den Filter geleitet, wo Schad- und Geruchsstoffe durch Mikroorga-nismen zu Wasser und CO2 umsetzen.
Nennen Sie Einsatzgebiete für biologische Abgasreinigungsverfahren Welche wichti-gen Randbedingungen sind beim Einsatz zu beachten? (Hesse)
- Tierhaltung
- Kompostwerke
- Müllsortierungsanlagen
Wie funktioniert die Gasrückführung? (Hesse)
Moderne Kfz-Tankstellen benutzen Zapfsäulen und Zapf-ventile mit einer Gasrückführung zur Absaugung des zu Gas verflüchtigten Kraftstoffes. Dadurch werden gesund-heits- und umweltgefährdende Benzoldämpfe weitgehend aufgesaugt. In Deutschland ist aufgrund der Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen (21. BImSchV) seit dem 1. April 2003 bei neu gebauten Tankstellen Vorschrift, dass die ordnungsgemäße Funktion der Gasrückführung automatisch überwacht wird (Gasrückführungsüberwa-chung). Im Falle einer Störung der Gasrückführung muss die Zapfsäule binnen 72 Stunden instand gesetzt werden, andernfalls wird die weitere Abgabe von Ottokraftstoffen an dieser Zapfsäule durch technische Maßnahmen auto-matisch unterbunden. [wiki]
Erläutern Sie das Prinzip der Gaspendelung (Hesse)
Gaspendelung nennt sich der Vorgang, dass für jeden Liter Flüssigphase ein Liter Gasphase zwischen liefernden Tankwagen und (meist:) Erdlagertank der Tankstelle zu-rückgetauscht wird. Der Dampfdruck von Benzin beträgt bei 20 °C um 60 kPa (0,6 bar), aus dem Verhältnis von Dichte flüssig = 750 g/l zu Dichte Gasphase = 4,5 g/l lässt sich durch Zurückleitung von Treibstoffdampf bei jedem Betankungsschritt rechnerisch 0,6 % Treibstoffverlust vermeiden. [wiki]
Was verstehen Sie unter der Feuerungswär-meleistung? (Hesse)
Siehe BImSchVen
Was ist eine bivalente Heizung? (Hesse)
Anlagen, die verschiedene Systeme kombinieren, wobei es sich hier in den meisten Fällen um herkömmliche Brennstoffarten (Heizöl EL, Erdgas) und erneuerbaren Energien (Holz, Solar, Erdwärme) handelt.
Beispiele:
- Allesbrenner (klassischer Holz- bzw. Kokskessel) sind polyvalent
- kombinierte Solar-Brenner-Heizungen (Solarthermie und Öl/Holz/Gas etc.),
- Scheitholz-Kombianlagen (Holzvergaser mit Pelletsmo-dul),
- und andere.
Anlagen für mehr als zwei Energieformen gibt es auch in der Kraftwerkstechnik. [haustechnikdialog+wiki]
Was besagt das „Zaunprinzip“?
Wenn auf einem Betriebsgelände die Zuständigkeit für eine Anlage bei der Bezirksregierung liegt, sind auch alle anderen Anlagen des gleichen Betreibers auf demselben Grundstück und Anlagen anderer Betreiber auf demselben oder einem benachbarten Grundstück, die in einem engen betriebstechnischen und organisatorischen Zusammenhang betrieben werden, bei der Bezirksregierung, auch wenn einzeln betrachtet die untere Behörde zuständig wäre.
9. BImSchV, § 13 Abs. 1: Sachverständigengutachten:
Die Genehmigungsbehörde holt Sachverständigengutachten ein, soweit dies für die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen notwendig ist.
Wozu können Nebenbestimmungen zu einer Genehmigung getroffen werden? (§ 12 Abs.1)
Die Genehmigung kann unter Bedingungen erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies erforderlich ist, um die Erfüllung der in § 6 genannten Genehmigungsvoraussetzungen sicherzustellen.
Wozu sollen Sicherheitsleistungen auferlegt werden? (§ 12 Abs. 1)
Zur Sicherstellung der Anforderungen nach § 5 Abs. 3 soll bei Abfallentsorgungsanlagen im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 1 auch eine Sicherheitsleistung auferlegt werden.
Was stellt eine Änderung gemäß § 15 BImSchG dar?
Eine Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebs einer genehmigungsbedürftigen Anlage
Diese Änderung ist der zuständigen Behörde mindestens einen Monat, bevor mit der Änderung begonnen werden soll, schriftlich oder elektronisch anzuzeigen, wenn sich die Änderung auf in § 1 genannte Schutzgüter auswirken kann.
Wann darf der Träger des Vorhabens die Änderung gemäß § 15 BImSchG vornehmen?
Sobald die zuständige Behörde ihm mitteilt, dass die Änderung keiner Genehmigung bedarf, oder sich innerhalb der Frist (spätestens innerhalb eines Monats nach Eingang der Anzeige) nicht geäußert hat.
Wann kann es sinnvoll sein, von der in § 16 Abs. 4 BImSchG eingeräumten Wahlmöglichkeit zwischen Anzeige und Genehmigungsverfahren Gebrauch zu machen und einen Antrag auf Änderungsgenehmigung zu stellen?
Im Unterschied zum Genehmigungsverfahren enthält die Anzeige keine Konzentrationswirkung, d.h. sofern andere behördliche Entscheidungen erforderlich sind (z.B. eine Baugenehmigung), müssen diese separat beantragt werden. Diese ist dann zusätzlich zur Anzeige kostenpflichtig ist. In zeitlicher Hinsicht wird mit dem Vorhaben in der Regel erst begonnen werden können, wenn neben der Anzeige die anderen notwendigen behördlichen Entscheidungen ergangen sind.
Welche Möglichkeiten kommen in Betracht, wenn eine bestehende Anlage, die immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig ist, geändert wird?
· Änderungsgenehmigung nach § 16
· Änderungsanzeige nach § 15
Beispiele für Anlagenänderungen ohne Auswirkungen auf Schutzgüter (also kein immissionsschutzrechtliches Verfahren nötig)
Bauartliche Änderungen
Wann ist für Änderungen an der genehmigten Anlage eine Genehmigung nach § 16 BImSchG erforderlich?
Die Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebs einer genehmigungsbedürftigen Anlage bedarf der Genehmigung, wenn durch die Änderung nachteilige Auswirkungen hervorgerufen werden können und diese für die Prüfung nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 erheblich sein können.
Eine Genehmigung ist stets erforderlich, wenn die Änderung oder Erweiterung des Betriebs einer genehmigungsbedürftigen Anlage für sich genommen die Leistungsgrenzen oder Anlagengrößen des Anhangs zur Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen erreichen.
Eine Genehmigung ist nicht erforderlich, wenn durch die Änderung hervorgerufene nachteilige Auswirkungen offensichtlich gering sind und die Erfüllung der sich aus § 6 Abs. 1 Nr. 1 ergebenden Anforderungen sichergestellt ist
Was ist eine nachteilige Änderung?
Nachteilig ist jede Änderung, die zu einer Verschlechterung der vorhandenen Situation (z.B. Erhöhung der Emissionen, des Abfall- oder Abwasseraufkommens) führen kann. Änderungen, die ausschließlich vorteilhaft für die Umwelt sind, unterliegen damit keiner Genehmigungspflicht, aber einer Anzeigepflicht.
Wozu dienen nachträgliche Anordnungen? (§17 Abs. 1)
· Zur Erfüllung der sich aus diesem Gesetz und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten können nach Erteilung der Genehmigung sowie nach einer nach § 15 Abs. 1 angezeigten Änderung Anordnungen getroffen werden
· Wird nach Erteilung der Genehmigung sowie nach einer nach § 15 Abs. 1 angezeigten Änderung festgestellt, dass die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht ausreichend vor schädlichen Umwelteinwirkungen oder sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belästigungen geschützt ist, soll die zuständige Behörde nachträgliche Anordnungen treffen
Welche Eingriffsnorm ist bei Betrieb ohne Genehmigung heranzuziehen?
§ 20 Abs. 2:
Die zuständige Behörde soll anordnen, dass eine Anlage, die ohne die erforderliche Genehmigung errichtet, betrieben oder wesentlich geändert wird, stillzulegen oder zu beseitigen ist. Sie hat die Beseitigung anzuordnen, wenn die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht auf andere Weise ausreichend geschützt werden kann.
Was regelt § 23?
Die Anforderungen an die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb nicht genehmigungsbedürftiger Anlagen
Die Bundesregierung wird dadurch ermächtigt, Rechtsverordnungen zu erlassen, auf Grund dessen vorgeschrieben werden kann, dass die Errichtung, die Beschaffenheit und der Betrieb nicht genehmigungsbedürftiger Anlagen bestimmten Anforderungen zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen genügen müssen.
Was hat es mit einer Anordnung nach § 24 BImSchG auf sich? / Was regelt § 24 BImSchG zur Umsetzung aller Pflichten des § 22 BImSchG sowie weiterer Pflichten?
Anordnung im Einzelfall:
Die zuständige Behörde kann im Einzelfall die zur Durchführung des § 22 und der auf dieses Gesetz gestützten Rechtsverordnungen erforderlichen Anordnungen treffen. Kann das Ziel der Anordnung auch durch eine Maßnahme zum Zwecke des Arbeitsschutzes erreicht werden, soll diese angeordnet werden.
So können etwa Betriebszeitbeschränkungen, Emissions- oder Immissionsbegrenzungen, bestimmte Schutzmaßnahmen, Regelungen zum Betriebsregime (Be- und Entladevorgänge, Werksverkehr u.ä.) oder die Einholung eines Gutachtens zur Frage bestimmter Abhilfemaßnahmen vorgeschrieben werden. Die Anordnung steht im pflichtgemäßen Ermessen der Behörde. Die geforderten Maßnahmen müssen jedoch immer verhältnismäßig sein. Die Behörde darf nur anordnen, was zur Erreichung des Zwecks zwingend erforderlich ist.
Wann ist § 26 BImSchG anzuwenden?
· Messungen aus besonderem Anlass
Wenn zu befürchten ist, dass durch die Anlage schädliche Umwelteinwirkungen hervorgerufen werden
(In der Regel werden in der Genehmigung, die Pflichten zur Ermittlung von Emissionen- und Immissionen näher – ggf. auch durch Nebenbestimmungen (§12 Abs. 1) konkretisiert.)
Was hat es mit der Emissionserklärung als Rechtspflicht ohne vorherige Anordnung nach § 27 BImSchG auf sich? / Was ist das Besondere an § 27 BImSchG – Emissionserklärung?
Die Emissionserklärung muss der Betreiber aufgrund gesetzlicher Vorschriften abgeben und wird nicht behördlich angeordnet (ausgenommen Betreiber von Anlagen, von denen nur in geringem Umfang Luftverunreinigungen ausgehen können):
Der Betreiber einer genehmigungsbedürftigen Anlage ist verpflichtet, der zuständigen Behörde innerhalb einer von ihr zu setzenden Frist oder zu dem in der Rechtsverordnung nach Absatz 4 festgesetzten Zeitpunkt Angaben zu machen über Art, Menge, räumliche und zeitliche Verteilung der Luftverunreinigungen, die von der Anlage in einem bestimmten Zeitraum ausgegangen sind, sowie über die Austrittsbedingungen (Emissionserklärung); er hat die Emissionserklärung nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach Absatz 4 entsprechend dem neuesten Stand zu ergänzen
Was hat es mit der Anordnung regelmäßig durchzuführender Messungen nach § 28 auf sich?
Die zuständige Behörde kann bei genehmigungsbedürftigen Anlagen Anordnungen nach § 26 auch ohne die dort genannten Voraussetzungen treffen:
1.) Nach der Inbetriebnahme oder einer Änderung im Sinne des § 15 oder des § 16 und
2.) Nach Ablauf eines Zeitraumes von jeweils drei Jahren
Was hat es mit der Anordnung kontinuierlicher Messungen nach § 29 BImSchG auf sich?
Die zuständige Behörde kann bei genehmigungsbedürftigen Anlagen anordnen, dass statt durch Einzelmessungen nach § 26 oder § 28 oder neben solchen Messungen bestimmte Emissionen oder Immissionen unter Verwendung aufzeichnender Messgeräte fortlaufend ermittelt werden.
Die zuständige Behörde kann bei nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen, soweit § 22 anzuwenden ist anordnen, dass statt durch Einzelmessungen nach § 26 oder neben solchen Messungen bestimmte Emissionen oder Immissionen unter Verwendung aufzeichnender Messgeräte fortlaufend ermittelt werden, wenn dies zur Feststellung erforderlich ist, ob durch die Anlage schädliche Umwelteinwirkungen hervorgerufen werden.
a. Anordnung im Einzelfall
b. Untersagung
Gibt es Regelungen im BImSchG, um gegen Anlagenbetreiber vorzugehen?
a. Zeitlich begrenzte Betriebsuntersagung gemäß §20 Abs. 1
b. Dauerhafte Stilllegung der Anlage, bei Betrieb ohne Genehmigung gemäß § 20 Abs. 2
c. Beseitigung gemäß § 20 Abs. 2 Satz 2
d. Betriebsuntersagung wegen Unzuverlässigkeit gemäß § 20 Abs. 3
e. Untersagung nach § 25
· § 29a: Anordnung sicherheitstechnischer Prüfungen.
· § 30: Kosten der Messungen sicherheitstechnischer Prüfungen.
· § 51a: Störfallkommission.
· § 58a: Bestellung eines Störfallbeauftragten.
· § 58b: Aufgaben des Störfallbeauftragten.
· § 58c: Pflichten und Rechte des Betreibers gegenüber dem Störfallbeauftragten.
· § 58d: Verbot der Benachteiligung des Störfallbeauftragten, Kündigungsschutz.
Was ist in § 48 BImSchG geregelt?
Ermächtigung für den Erlass von Verwaltungsvorschriften à Rechtliche Grundlage für TA Luft und TA Lärm
Wo ist die Überwachung von Betrieben und Anlagen geregelt?
In § 52:
· Abs. 1: Überwachungspflicht der Behörde
· Abs. 2: Duldungspflicht des Betreibers
Sind ionisierende Strahlen sonstige Gefahren im Sinne des BImSchG?
Nein
Wo sind Luftemissionswerte geregelt?
· TA Luft
· 39. BImSchV
Welche Rechtsverordnungen wurden aufgrund § 7 BImSchG erlassen?
· 2. BImSchV
· 12. BImSchV
· 13. BImSchV
· 17. BImSchV
· 20. BImSchV
· 30. BImSchV
· 31. BImSchV
· 44. BImSchV
In welchen Zeitabständen sind Emissionserklärungen für genehmigungsbedürftige Anlagen abzugeben?
Innerhalb einer von der Behörde festgesetzten Frist oder dem in der Rechtsverordnung nach Absatz 4 festgesetzten Zeitpunkt
Kann die Überwachungsbehörde kontinuierliche Messungen für bestimmte Emissionen anordnen? (§29)
Die zuständige Behörde kann bei nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen, soweit § 22 anzuwenden ist, anordnen, dass statt durch Einzelmessungen nach § 26 oder neben solchen Messungen bestimmte Emissionen oder Immissionen unter Verwendung aufzeichnender Messgeräte fortlaufend ermittelt werden, wenn dies zur Feststellung erforderlich ist, ob durch die Anlage schädliche Umwelteinwirkungen hervorgerufen werden
Ab welcher Leistung ist eine Feuerungsanlage genehmigungsbedürftig?
-> 50 MW
Wie werden Zuständigkeiten zu BezReg/Kreis im BImSchG ermittelt?
Durch die ZustVU in Verbindung mit der 4. BImSchV
Fallfragen
a. Was machen Sie, wenn die Antragunterlagen (BImSch-Anlage) nicht vollständig sind?
9. BImSchV, § 7:
Sind der Antrag oder die Unterlagen nicht vollständig, so hat die Genehmigungsbehörde den Antragsteller unverzüglich aufzufordern, den Antrag innerhalb einer angemessenen Frist zu ergänzen.
b. Wie beurteilen Sie den Betrieb einer genehmigungsbedürftigen Anlage ohne Genehmigung?
c. Was verstehen Sie unter der Konzentrationswirkung? Erläutern Sie dies am Beispiel eines Kraftwerkes
§ 13
Die Genehmigung schließt andere die Anlage betreffende behördliche Entscheidungen ein.
Ausnahmen:
· Planfeststellungen
· Zulassungen bergrechtlicher Betriebspläne
· Atomrechtliche Entscheidungen
· Wasserrechtliche Erlaubnisse und Bewilligungen nach §§ 8 und 10 WHG
Kraftwerk: Die Dampfkesselerlaubnis, die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb der Abwasserbehandlung etc. werden von der BImSch-Genehmigung eingeschlossen. Nicht eingeschlossen sind wasserrechtliche Erlaubnisse und Bewilligungen
d. Eine Kapazitätserhöhung in einer Anlage, die das Emissionsniveau anhebt, aber noch festgesetzte Grenzwerte einhält. Genehmigung oder Anzeige?
Anzeige à Keine wesentliche Änderung
e. Die Umstellung einer genehmigungsbedürftigen Feuerungsanlage von Öl auf Gas als Energieträger. Genehmigung oder Anzeige?
Da es sich nicht um eine wesentliche Änderung handelt à Vorhaben anzeigebedürftig
f. Nennen Sie die Rechte der Überwachungsbehörde nach § 52 BImSchG
· Zutrittsrecht zu Grundstücken
· Zur Verhütung besonderer Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung auch Zutritt zu Wohnräumen
· Vornahme von Prüfungen einschließlich der Ermittlung von Emissionen und Immissionen
· Auskunft muss erteilt werden
· Unterlagen müssen vorgelegt werden
· Betreiber von Anlagen, für die ein Immissionsschutzbeauftragter oder ein Störfallbeauftragter bestellt ist, haben diesen auf Verlangen der Behörde hinzuzuziehen
· Entnahme von Stichproben, soweit dies zur Erfüllung der behördlichen Aufgaben notwendig ist
g. Was verstehen Sie unter der natürlichen Zusammensetzung der Luft?
Siehe Beantwortung oben
h. Nennen Sie Möglichkeiten des behördlichen Eingreifens (Eingriffsnormen)
§ 26: Messungen aus besonderem Anlass
§ 29: Kontinuierliche Messungen
Genehmigungsbedürftige Anlagen:
§ 17: Nachträgliche Anordnungen
§ 20: Untersagung, Stilllegung und Beseitigung
Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen:
§ 25: Untersagung
i. Unter welchen Randbedingungen ist die BezReg für das Verbrennen im Freien zuständig?
Im Zusammenhang mit einer Anlage
j. Welche Immissionen sind bei einer Feststofffeuerung zu erwarten?
Staub, Stickoxide, Schwefeldioxid, Gerüche
k. Kennen Sie Anlagen, bei denen der Gefahrenschutz im Vordergrund steht?
Bei störfallrechtlichen Anlagen
l. Was unternehmen Sie, wenn Ihnen der Anlagenbetreiber den Zutritt zum Grundstück verweigert?
Ggf. Polizei hinzurufen
Welche Lücken des BImSchG schließt das LImSchG (im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung)? / Worin besteht der Unterschied zum BImSchG?
· § 1 Abs. 1: Verhalten von Personen
· §10: Benutzung von Tonwiedergabegeräten
Welche zwei namentlich genannten Immissionsarten werden rechtlich im LImSchG abgehandelt?
· Luft: Luftreinhaltung, § 7
· Lärm Lärmbekämpfung, §§ 9-11
Sind nach dem LImSchG jegliche Betätigungen in der Nachtzeit untersagt?
Nein, von 22 – 6 Uhr sind nur solche Betätigungen verboten, die geeignet sind, die Nachtruhe zu stören. Das Verbot gilt nicht für:
· Ernte- und Bestellarbeiten zwischen 05:00-06:00 und 22:00-23:00 Uhr
· Außengastronomie zwischen 22:00-24:00 Uhr
· Betrieb von Anlagen, die aufgrund einer BImSch-Genehmigung, einer Planfeststellung nach KrWG und AbfG- oder dem BbergG betrieben werden
· Maßnahmen zur Verhütung und Beseitigung eines Notstandes
§ 9 Abs. 2:
Wenn die Ausübung der Tätigkeit während der Nachtzeit im öffentlichen Interesse oder im überwiegenden Interesse eines Beteiligten geboten ist; die Ausnahme kann unter Bedingungen erteilt und mit Auflagen verbunden werden.
§ 9 Abs.3:
Bei Vorliegen eines öffentlichen Bedürfnisses oder besonderer örtlicher Verhältnisse können die Gemeinden für Messen, Märkte, Volksfeste, Volksbelustigungen, ähnliche Veranstaltungen und für Zwecke der Außengastronomie sowie für die Nacht vom 31. Dezember zum 1. Januar durch ordnungsbehördliche Verordnung allgemeine Ausnahmen von dem Verbot des Absatzes 1 zulassen. Ein öffentliches Bedürfnis liegt in der Regel vor, wenn eine Veranstaltung auf historischen, kulturellen oder sonst sozialgewichtigen Umständen beruht und deshalb das Interesse der Allgemeinheit an der Durchführung der Veranstaltung gegenüber dem Schutzbedürfnis der Nachbarschaft überwiegt.
Warum werden Ausnahmen vom Schutz der Nachtruhebestimmung grundsätzlich gemäß § 9 LImSchG erteilt?
Das BImSchG kennt keine expliziten Regelungen der Nachtruhe
Wie ist die Vorsorge im LImSchG geregelt?
§ 3 Abs. 3: Bei der Errichtung von Anlagen ist Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen zu treffen. Der Stand der Technik ist einzuhalten.
Welche Ausnahmemöglichkeiten vom Verbrennen im Freien (§ 7) existieren?
· Brauchtumsfeuer z.B. Osterfeuer
· Brandschutzübungen der Feuerwehr
· Brandversuche der Hersteller
Unter welchen Randbedingungen ist die BezReg für das Verbrennen im Freien zuständig?
Nur im Zusammenhang mit dem Betrieb einer Anlage
Welche Rechtsverordnung wurde aufgrund des § 7 BImSchG erlassen?
Siehe BImSchG Frage 32: Die 1., 2., 7., 10., 12., 18., 20., 21., 26., 27., 31 und 32. BImSchV
Welche Vorschriften zum anlagenbezogenen Immissionsschutz kennen Sie?
9., 11., 12., 13., 17., 18., 20., 21 BImSchV
Kennen Sie Rechtsverordnungen zum produktbezogenen Immissionsschutz?
· 10. BImSchV – Verordnung über die Beschaffenheit und die Auszeichnung der Qualität von Kraft- und Brennstoffen.
· 32. BImSchV – Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung
Welche Verordnungen zum Lärmschutz kennen Sie?
16. BImSchV – Verkehrslärmschutzverordnung
18. BImSchV – Sportanlagenlärmschutzverordnung
24. BImSchV – Verkehrswege- Schallschutzmaßnahmenverordnung
32. BImSchV – Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung
!!! TA Lärm à Verwaltungsvorschrift !!!
Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von Feuerungsanlagen, die keiner Genehmigung nach § 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes bedürfen, mit Ausnahme von Feuerungsanlagen zur Verbrennung von gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen mit einer Feuerungswärmeleistung von 1 Megawatt oder mehr. (Änderung nach Inkrafttreten der 44. BImSchV; Ausnahme war vorher nicht aufgeführt)
Was beinhaltet die 2. BImSchV?
Die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von Anlagen, in denen unter Verwendung von Lösungsmitteln:
· die Oberfläche von Gegenständen oder Materialien, insbesondere aus Metall, Glas, Keramik, Kunststoff oder Gummi, gereinigt, befettet, entfettet, beschichtet, entschichtet, entwickelt, phosphatiert, getrocknet oder in ähnlicher Weise behandelt wird (Oberflächenbehandlungsanlagen),
· Behandlungsgut, insbesondere Textilien, Leder, Pelze, Felle, Fasern, Federn oder Wolle, gereinigt, entfettet, imprägniert, ausgerüstet, getrocknet oder in ähnlicher Weise behandelt wird (Chemischreinigungs- und Textilausrüstungsanlagen),
· Aromen, Öle, Fette oder andere Stoffe aus Pflanzen oder Pflanzenteilen oder aus Tierkörpern oder Tierkörperteilen extrahiert oder raffiniert werden (Extraktionsanlagen).
Für welche Anlagen gilt die 2. BImSchV?
Oberflächenbehandlungsanlagen, Chemische Reinigungs- und Textilausrüstungsanlagen, Extraktionsanlagen
Wann gilt die 2. BImSchV nicht?
Bei Anlagen, bei denen Lösemittel mit einem Massegehalt an leichtflüchtigen halogenierten organischen Verbindungen bis zu 1 vom Hundert eingesetzt werden
Was verstehen Sie unter Feuerwärmeleistung?
§ 2 Nr. 5 der 1. BImSchV: Der auf den unteren Heizwert bezogene Wärmeinhalt des Brennstoffs, der einer Feuerungsanlage im Dauerbetrieb je Zeiteinheit zugeführt werden kann.
Was regelt die 5. BImSchV?
Die Bestellung von Immissionsschutz- und Störfallbeauftragten
Wo ist festgelegt, ob ein Immissionsschutz- oder ein Störfallbeauftragter zu bestellen ist?
§ 1 der 5. BImSchV:
· Betreiber der im Anhang I zu dieser Verordnung bezeichneten genehmigungsbedürftigen Anlagen haben einen betriebsangehörigen Immissionsschutzbeauftragten zu bestellen
· Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen, die Betriebsbereich oder Teil eines Betriebsbereiches nach § 1 Abs. 1 Satz 2 oder eines diesem nach § 1 Abs. 2 insoweit gleichgestellten Betriebsbereichs nach der Stör-fall-Verordnung sind, haben einen betriebsangehörigen Störfallbeauftragten zu bestellen. Die zuständige Behörde kann auf Antrag des Betreibers gestatten, dass die Bestellung eines Störfallbeauftragten unterbleibt, wenn offensichtlich ausgeschlossen ist, dass von der betreffenden genehmigungsbedürftigen Anlage die Gefahr eines Störfalls ausgehen kann
· Der Betreiber kann dieselbe Person zum Immissionsschutz- und Störfallbeauftragten bestellen, soweit hierdurch die sachgemäße Erfüllung der Aufgaben nicht beeinträchtigt wird
Was regelt die 11. BImSchV?
Die Abgabe von Emissionserklärungen
Welche Ausnahmen kennt die 11. BImSchV?
Die zuständige Behörde kann auf Antrag den Betreiber von der Pflicht zur Abgabe einer Emissionserklärung befreien, soweit im Einzelfall von der Anlage nur in geringem Umfang Luftverunreinigungen ausgehen können.
Wie sieht der Erklärungszeitraum aus (11.BImSchV)?
· Der erste Erklärungszeitraum für die Emissionserklärung ist das Kalenderjahr 2008. Anschließend ist für jedes vierte Kalenderjahr eine Emissionserklärung abzugeben.
· Die Emissionserklärung ist bis zum 31. Mai des dem jeweiligen Erklärungszeitraum folgenden Jahres abzugeben. Die zuständige Behörde kann auf Antrag des Betreibers im Einzelfall die Frist bis zum 30. Juni verlängern. Der Verlängerungsantrag für eine Emissionserklärung muss spätestens bis zum 30. April des dem Erklärungszeitraum folgenden Jahres gestellt werden.
· Zur Abgabe einer Emissionserklärung ist verpflichtet, wer die Anlage im Erklärungszeitraum betrieben hat. Wird die Anlage während des Erklärungszeitraumes in Betrieb genommen, stillgelegt oder zeitweise nicht betrieben, umfasst der Erklärungszeitraum die Teile des Kalenderjahres, in denen die Anlage betrieben worden ist
Für Betriebsbereiche der unteren und der oberen Klasse
Betriebsbereich der unteren Klasse:
Betriebsbereich, in dem gefährliche Stoffe in Mengen vorhanden sind, die die in Spalte 4 der Stoffliste in Anhang I genannten Mengenschwellen erreichen oder überschreiten, aber die in Spalte 5 der Stoffliste in Anhang I genannten Mengenschwellen unterschreiten
Betriebsbereich der oberen Klasse:
Betriebsbereich, in dem gefährliche Stoffe in Mengen vorhanden sind, die die in Spalte 5 der Stoffliste in Anhang I genannten Mengenschwellen erreichen oder überschreiten
welche Anlagen unterliegen den erweiterten Pflichten?
Anlagen, die in den Betriebsbereich der oberen Klasse fallen
Wie lautet der Anwendungsbereich der 13. BImSchV?
Die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von Feuerungsanlagen, einschließlich Gasturbinen- und Gasmotoranlagen sowie Gasturbinen- und Gasmotoranlagen zum Antrieb von Arbeitsmaschinen, mit einer Feuerungswärmeleistung von 50 Megawatt oder mehr, unabhängig davon, welche Brennstoffe oder welche Arten von Brennstoffen eingesetzt werden
Sind die NOx-Grenzwerte der 13 BImSchV noch gültig?
Dynamisierungsprinzip: Einige Werte der 13. BImSchV unterliegen einem Dynamisierungsprinzip, was bedeutet, dass die Werte herabgesetzt werden können, wenn sich der Stand der Technik dementsprechend ändert.
„Bezugssauerstoffgehalt“ im Sinne dieser Verordnung ist der jeweils vorgegebene oder zu berechnende Volumengehalt an Sauerstoff im Abgas, auf den der jeweilige Emissionsgrenzwert unter Berücksichtigung von Anlage 5 zu beziehen ist
§ 8 Abs. 1 der 17. BImSchV:
1. Tagesmittelwert: 10 mg/m³
2. Halbstundenmittelwert: 20 mg/m³
Nennen Sie den Anwendungsbereich der 20. BImSchV
Die Errichtung, die Beschaffenheit und der Betrieb von
· Anlagen für die Lagerung oder Umfüllung von Ottokraftstoff, Kraftstoffgemischen oder von Rohbenzin in Tanklagern oder an Tankstellen,
· ortsveränderliche Anlagen für die Beförderung von Ottokraftstoff, Kraftstoffgemischen oder von Rohbenzin
Erläutern Sie das Prinzip der Gaspendelung
Gaspendelsystem: Eine Einrichtung, mit der die beim Befüllen eines Lagertanks oder eines beweglichen Behältnisses verdrängten Dämpfe erfasst und durch eine dampfdichte Verbindungsleitung dem abfüllenden beweglichen Behältnis, dem abfüllenden Lagertank oder einem Puffertanksystem zugeführt werden
Wie funktioniert eine Gasrückführung?
In Deutschland werden aktive Systeme zur Gasrückführung eingesetzt.
Diese Systeme erfordern keine besonderen Maßnahmen am Kraftfahrzeug und sind bei der Betankung nicht hinderlich. Alle Komponenten der Gasrückführung sind im Zapfventil und der Zapfsäule eingebaut. Proportional zum Kraftstofffluss der Betankung werden die aus dem Fahrzeugtank herausgedrängten Kraftstoffdämpfe direkt am Einfüllstutzen abgesaugt und mittels einer Gasrückführpumpe in den Lagerbehälter zurückgeführt.
Was regelt die 32. BImSchV?
Regelungen zum Geräte- und Maschinenlärm
Anlagen, bei denen mit Hilfe eines Extraktionsmittels (fest, flüssig oder gasförmig) eine oder mehrere Komponenten aus einem Stoffgemisch (aus festen, flüssigen oder gasförmigen Einzelstoffen bestehend), dem sogenannten Extraktionsgut herausgelöst wird. Wird der extrahierte Stoff nicht verändert (beispielsweise nur gelöst oder adsorbiert), so handelt es sich bei dieser Extraktion um ein physikalisches Verfahren; geht der Stoff eine chemische Reaktion ein, so handelt es sich um ein chemisches Verfahren.
Was ist der Zweck der TA Luft?
Sie dient dem Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen und der Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, um ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insgesamt zu erreichen.
Wie ist die TA Luft aufgebaut?
Nr. 1: Anwendungsbereich
Nr. 2: Begriffsbestimmungen und Einheiten im Messwesen
Nr. 3: Rechtliche Grundsätze für Genehmigung, Vorbescheid und Zulassung des vorzeitigen Beginns
Nr. 4: Anforderungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen
Nr. 5: Anforderungen zur Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen
Nr. 6: Nachträgliche Anordnungen
Nr. 7: Aufhebung von Vorschriften
Nr. 8: Inkrafttreten
Welchen Geltungsbereich besitzt die TA Luft?
Sie gilt für die nach § 4 BImSchG i.V.m. der VO über genehmigungsbedürftige Anlagen (4. BImSchV) genehmigungsbedürftigen Anlagen, Ziffer 1, Satz 2.
Für wen ist die TA Luft verbindlich? /Welchen Rechtscharakter hat die TA Luft und wie bindet sie den Betreiber?
Verwaltungsvorschrift à Bindung der Behörde, nicht verbindlich für den Betreiber à Erst wenn die Anforderungen in einem Verwaltungsakt festgesetzt werden
Wann wendet die Behörde die TA Luft an?
· Bei der Prüfung von Anträgen auf Erteilung einer Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer neuen Anlage und zur Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebes einer bestehenden Anlage
Was für Werte führt die TA Luft auf?
Schutzwerte (Kapitel 4), Vorsorgewerte (Kapitel 5)
Für welche Schutzgüter nennte die TA Luft Immissionswerte?
Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre, Kultur- und Sachgüter
Wie können nach TA Luft Emissionen angegeben werden?
· Masse der emittierenden Stoffe oder Stoffgruppen bezogen auf das Volumen (Massenkonzentration)
· Masse der emittierenden Stoffe oder Stoffgruppen bezogen auf die Zeit als Massenstrom (Emissionsmassenstrom)
· Anzahl der emittierenden Fasern bezogen auf das Volumen (Faserstaubkonzentration) von Abgas im Normzustand nach Abzug des Feuchtegehaltes an Wasserdampf
· Verhältnis der Masse emittierender Stoffe oder Stoffgruppen zu der Masse der erzeugten oder verarbeiteten Produkte oder zur Tierplatzzahl (Emissionsfaktor)
· Anzahl der Geruchseinheiten der emittierten Geruchsstoffe bezogen auf das Volumen (Geruchsstoffkonzentration)
Durch wen sind die Kontimessgeräte zu kalibrieren?
Es soll durch eine von der nach Landesrecht bestellten Behörde für Kalibrierungen bekannt gegebenen Stelle kalibriert und auf Funktionsfähigkeit geprüft werden. Die Kalibrierung soll nach der Richtlinie VDI 3950 Blatt 1 durchgeführt werden.
Welche besonderen Prüfungen eines Antrags auf Erteilung einer Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb neuer Anlagen sind nach TA Luft notwendig?
Eine Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer genehmigungsbedürftigen Anlage ist nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 in Verbindung mit § 5 Abs. 1 Nrn. 1 und 2 BImSchG nur zu erteilen, wenn sichergestellt ist, dass die Anlage so errichtet und betrieben wird, dass
a. die von der Anlage ausgehenden Luftverunreinigungen keine schädlichen Umwelteinwirkungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorrufen können und
b. Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen dieser Anlage getroffen ist.
Für die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen gelten Nummern 4 und 5 dieser Verwaltungsvorschrift
Warum sind unter Ziffer 5.2.7 der TA Luft für krebserzeugende Stoffe Emissionswerte anstatt Immissionswerten, wie unter Ziffer 5 üblich, genannt? Enthält die TA Luft Immissionswerte für krebserzeugende Stoffe?
Ziffer 5.2.7: Die im Abgas enthaltenen Emissionen krebserzeugender, erbgutverändernder oder reproduktionstoxischer Stoffe oder Emissionen schwer abbaubarer, leicht anreicherbarer und hochtoxischer organischer Stoffe sind unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit so weit wie möglich zu begrenzen (Emissionsminimierungsgebot).
à Da für krebserzeugende Stoffe keine Immissionswerte festgesetzt werden können, gilt für krebserregende Stoffe der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, nach dem die Emissionen so weit wie möglich zu begrenzen sind. Immissionswerte können nicht festgelegt werden, da wissenschaftlich keine Erkenntnisse vorliegen ab welcher Konzentration ein Stoff krebserzeugend ist.
Welche allgemeinen Anforderungen an die Schornsteinhöhe enthält die TA Luft?
Ziffer 5.5.2: Der Schornstein soll mindestens eine Höhe von 10 m über der Flur und eine den Dachfirst um 3 m überragende Höhe haben. Bei einer Dachneigung von weniger als 20 ° ist die Höhe des Dachfirstes unter Zugrundelegung einer Neigung von 20 ° zu berechnen. Die Schornsteinhöhe soll jedoch das Zweifache der Gebäudehöhe nicht übersteigen.
Wie hoch darf die Konzentration kanzerogener Stoffe im Abgas sein?
· Klasse I z.B. Arsen, Cadmium, Chromverbind. 0,15 g/h oder 0,05 mg/m³
· Klasse II z.B. Acrylamid, Nickel 1,5 g/h oder 0,5 mg/m³
· Klasse II z.B. Benzol, Trichlorethen 2,5 g/h oder 1 mg/m³
In welche Klassen der kanzerogenen Stoffe gehören Asbest, Chrom und Benzol?
· Asbest: Klasse II
· Chrom: Klasse I
· Benzol: Klasse III
Langzeitmessungen und Kurzzeitmessungen
Wie wird der Begriff „Massenstrom“ definiert?
Masse der emittierten Stoffe oder Stoffgruppen bezogen auf die Zeit [g/h oder kg/h]
Welche Immissionen sind bei einer Feststofffeuerung zu erwarten?
Staub, SO2, NOx, CO, CO2
Wie können Stäube unterschieden werden?
· Schwebstaub (PM 10)
· Nicht gefährdender Staub
Welche Regelungen enthält die TA Luft bei staubenden Gütern?
· 5.2: Allgemeine Anforderungen zur Emissionsbegrenzung
o 5.2.1 Grenzwerte im Abgas für Gesamtstaub, einschließlich Feinstaub
o 5.2.2 Grenzwerte für staubförmige, anorganische Stoffe
o 5.2.3 Staubförmige Emissionen bei Umschlag, Lagerung oder Bearbeitung von festen Stoffen
§ 5.2.3.2: Be- oder Entladung
§ Maßnahmen bezogen auf das Umschlagverfahren
z.B. Minimierung der Fallstrecke
§ Maßnahmen bezogen auf das Umschlaggerät
z.B. Regelmäßige Wartung der Geräte
§ Maßnahmen bezogen auf den Umschlagort
z.B. Vollständige oder weitgehend vollständige Einhausung
§ Maßnahmen bezogen auf feste Stoffe
z.B. Reduktion der Umschlagvorgänge
§ 5.2.3.3: Förderung und Transport
§ 5.2.3.4 Bearbeitung oder Aufbereitung
§ 5.2.3.5 Lagerung
Wie setzt sich unsere Luft zusammen?
Sauerstoff (O2) 21%
Stickstoff (N2) 78%
Andere Gase 1% Argon: 0,9 %, CO2: 0,040 %
Wo finden Sie die Rechtsgrundlage für Luftreinhaltepläne?
§§ 44- 47 BImSchG
Welche Stoffe waren ausschlaggebend für das Aufstellen eines Luftreinhalteplans?
NO2
Nennen Sie einige Elemente des Luftreinhalteplans
Ursachenanalyse, Maßnahmenkatalog, Emittentengruppen
Welche Luftreinhalteplanarten kennen Sie?
Umweltzonen, Verkehrsumleitungen, Begrenzung von Anlagenbetrieben
Welche Ozonarten (O3) gibt es?
Bodennahes und bodenfernes Ozon
· 16. BImSchV:
· 18. BImSchV:
· 24. BImSchV:
32. BImSchV:
Was wird in der TA Lärm geregelt?
Der Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche sowie die Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch Geräusche
An wen richtet sich die TA Lärm?
-> Verwaltungsvorschrift à An die Behörde
Für Anlagenbetreiber nur verbindlich, wenn Regelungen durch die Behörde mittels Verwaltungsakt festgesetzt werden
Welche unterschiedlichen Richtwerte kennt die TA Lärm? -> Gebietsbezogene IR
Immissionsrichtwerte für Immissionsorte außerhalb von Gebäuden:
· Industriegebiete (GI): tags: 70 dB(A) nachts: 70 dB(A)
· Gewerbegebiete (GE): 65 dB(A) 50 dB(A)
· Urbane Gebiete (MU): 63 dB(A) 45 dB(A)
· Kern-, Dorf-, Mischgebiete: 60 dB(A) 45 dB(A)
· Allgemeines Wohngebiet (WA): 55 dB(A) 40 dB(A)
· Reines Wohngebiet (WR): 50 dB(A) 35 dB(A)
· Kurgebiete (SO): 45 dB(A) 35 dB(A)
Einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen die I-Richtwerte am Tage um nicht mehr 30 dB(A) und in der Nacht um nicht mehr als 20 dB(A) überschreiten.
Keine, da die TA Lärm nur auf Immissionswerte ausgerichtet ist
Wonach werden die Immissionsrichtwerte festgelegt?
· Nach der Art des Immissionsortes (außerhalb oder innerhalb von Gebäuden)
· Nach der Häufigkeit des Ereignisses
Was ist Lärm?
Unerwünschtes, belästigendes und gehörschädigendes Schallereignis. Es stellt eine Immission dar.
§ 2 (1) LärmVibrationsArbSchV:
Lärm im Sinne dieser Verordnung ist jeder Schall, der zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens oder zu einer sonstigen mittelbaren oder unmittelbaren Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten führen kann.
Was versteht man unter Schall?
· Mechanische Schwingungen in einem elastischen Medium (hier Luft)
· Schwingungen pflanzen sich in Form von Schallwellen fort
Wie lautet die Messgröße des Schalldruckpegels
• Der Schalldruck oder Schalldruckpegel ist eine Druckveränderung der Luftmoleküle.
• Der niedrigste Schalldruck welche vom Mensch wahrgenommen wird ist die sogenannte Hörschwelle. 0 dB(A)
• Der höchste Wert wird als Schmerzschwelle bezeichnet. 120 – 130 dB(A)
• Die logarithmische Einheit in die der Schalldruck angegeben wird ist der Schalldruckpegel in Dezibel (dB)
• Bei der Addition von Schalldruckpegel ergibt sich in der Summe zweier gleich lauter Schallquellen ein um 3 dB erhöhter Wert - und nicht das Doppelte wie bei der Summe linearer Größen.
• Dezibel dB(A) à A – Bewertung = Messgröße des menschlichen Hörempfindens
Was passiert, wenn sich die Lärmquelle verdoppelt?
Erhöhung um 3 dB (A)
Enthält die TA Lärm auch Vorgaben für Innenräume?
6.2: I-Richtwerte für Immissionsorte innerhalb von Gebäuden
Bei Geräuschübertragungen innerhalb von Gebäuden oder bei Körperschallübertragung betragen die Immissionsrichtwerte für den Beurteilungspegel für betriebsfremde schutzbedürftige Räume nach DIN 4109, Ausgabe November 1989, unabhängig von der Lage des Gebäudes in einem der in Nummer 6.1 unter Buchstaben a bis g genannten Gebiete
tags 35 dB(A)
nachts 25 dB(A).
Einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen die Immissionsrichtwerte um nicht mehr als 10 dB(A) überschrei-ten.
Weitergehende baurechtliche Anforderungen bleiben unberührt
Wie ist die Nachtzeit in der TA Lärm festgelegt?
Die I-Richtwerte beziehen sich auf eine Nachtzeit von 22:00 - 06:00 Uhr. Die Nachtzeit kann bis zu einer Stunde hinausgeschoben oder vorverlegt werden, soweit dies wegen der besonderen örtlichen oder wegen zwingender betrieblicher Verhältnisse unter Berücksichtigung des Schutzes vor schädlichen Umwelteinwirkungen erforderlich ist. Eine achtstündige Nachtruhe der Nachbarschaft im Einwirkungsbereich der Anlage ist sicherzustellen.
Maßgebend für die Beurteilung der Nacht ist die volle Nachtstunde (z.B. 1.00 - 2.00 Uhr) mit dem höchsten Beurteilungspegel, zu dem die zu beurteilende Anlage relevant beiträgt.
Die Gemeinden oder die nach Landesrecht zuständigen Behörden
Für welche lärmverursachenden Bereiche bzw. Quellarten werden Lärmminderungspläne aufgestellt?
Straßenverkehr, Schienenverkehr, Luftverkehr, Wasserverkehr, gewerbliche Anlagen
Wo ist die rechtliche Grundlage für Lärmminderungspläne zu finden?
§ 47 a BImSchG
Fallfragen:
a. Nennen Sie die gebietsbezogenen Immissionsrichtwerte (IR) der TA Lärm
Siehe oben
b. Wie kommt man in der konkreten Fallbearbeitung an die zutreffenden Lärmwerte?
Gebietsausweisung aus dem B-Plan entnehmen. Fehlt dieser nach § 34 BauGB, dann anhand der Art und des Umfangs der baulichen Nutzung (vergleichend einem Baugebiet der BauNVO) einstufen.
Warum war eine Anpassung der TA-Luft notwendig?
· TA-Luft war nicht mehr aktuell (2002)
· Weiterentwicklung des Standes der Technik machte Anpassung notwendig
· befristete Altanlagenregelungen sind abgelaufen
· Änderung von I-Schutzrechtlichen Regelungen (z.B. BImSchG, 4. BImSchV, 9.BImSchV)
· Neue Erkenntnisse zu Stoffen (EU weite Änderung der Einstufung)
Was sind die wichtigsten Änderungen bei der TA Luft?
1.1. Definition
· Einführung Gesamtzusatzbelastung (Nr. 2.2)
… der Immissionsbeitrag der gesamten Anlage hervorgerufen wird.
(Bei Neugenehmigung gilt: Gesamtzusatzbelastung = Zusatzbelastung
Bei Änderungsgenehmigung gilt: Belastung durch die bestehende Anlage + durch die Änderung der Anlage hinzukommende Belastung.)
1.2. Neuaufnahme der Anforderung zur sparsamen und effizienten Verwendung der Energie (Nr. 5.2.11 ff.) Neuaufnahme der Immissionswertes PM 2,5 ( Umsetzung 2008/50/EG) (Nr. 4.2.1 Tabelle 1) Neuaufnahme der Anforderungen zum Schutz vor erheblichen Geruchsimmissionen (GIRL als Anhang 7) (Nr. 4.3.2 verweist auf Anhang 7)
1.3. Anforderungen zum Schutz von schädlichen Umwelteinwirkungen durch Schadstoffdepositionen (Nr. 4.5.1 und 4.5.2) Depositionswerte:
· Neu: Benzo-a-pyren 0,5 μg/m²d
· Neu: Dioxine und Furane 9 pg/m²d
1.4. Konkretisierung der Sonderfallprüfung
· Neuaufnahme der Prüfung der Verträglichkeit von Stickstoff- und Säureeinträge für FFH-Gebiete (Anhang 8)
· Prüfung Beeinträchtigung durch N-Depositionen (Anhang 9) 5kg/ha a Abscheidewert zur Gebietsermittlung
1.5. Allgemeine Anforderungen zu Emissionsbegrenzung sind geändert worden z.B. Gesamtstaub herabgesetzt, Quecksilber im Staub herabgesetzt, Umsetzung der CLP-Verordnung.
1.6. Gasförmige Emissionen bei Verarbeiten, Fördern, Umfüllen oder Lagern von flüssigen (organischen) Stoffen (Nr. 5.2.6 ff.)
· Rührwerke (Biogas / Gülle)
· Aktuelle Norm für Flanschverbindungen
· Aktuelle Norm für Absperr- und Regelorgane, Gaspendelsysteme und Lagertanks
1.7. Tierhaltungsanlagen
· Berücksichtigung der BVT-Schlussfolgerungen
· Festlegung des Mindestabstandes (Ausbreitungsausrechnung)
· Abgasreinigung für Große Tierhaltungsanlagen
· abweichende Regelungen bei tierwohlgerechter und ökologischer Haltung werden ermöglicht.
· Überwachung der Abgasreinigungseinrichtung
· Qualitätsprüfung der Abgasreinigungseinrichtung
· Güllehochbehälterabdeckung 90 % Minderung von Gerüchen und Ammoniak
· Umsetzungsfristen für IED Anlagen
1.8. Ableitung von Abgasen
· Ersatz des Nomogramms zur Schornsteinhöhenberechnung durch Rechenprogramm
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