Ergotalkaloide - Vertreter, Symptome, Grenzwert
Vertreter: Lysergsäure, Ergotamin, Ergometrin, Methergin
auf Roggen, Claviceps purpurea, bei schlechten Wetter 25-50% der Ernte betroffen, hauptsächlich Länder in Afrika betroffen
Akute Intoxikation: Nausea, Kopfschmerzen, Jalluzinationen (LSD), Muskelschmerzen, Muskelzuckungen, Verengungen der Blutgefäße, Gangräne, Nekrose der Extremitäten
EU Regulierung: ma. Gehalt in Zerealien für Konsum von Menschen: 500 mg/kg (0,05%)
Ergotalkaloide - Wirkungsmechanismen
α-receptor blockade; most effective: Dihydroderivates e.g.. Dihydroergotoxin (Hydergin); Dihydroergotamine -> Vasodilatation, Erweiterung der Atemwege, Erhöhung des Urinflusses, Verminderte Kontraktion der glatten Muskulatur, Reduzoerte Freisetzung von Noradrenalin
α-sympathomimetic effects, predominantly agonistic Ergotamine strongest vasoconstrictor
Contraction of the uterus , Ergometrin; Methylergometrin (Methergin)→ Labour inducing; used for abortion
Aflatoxine - Allgemeines
in Erdnüssen, Cassava, Mais, Süßkartoffel, Pistazien, Mandeln, Feigen, Cerealien
produziert von Aspergillus flavus und parasiticus—> Klimawandel führt zu warmes und feuchtes Klima, Frankreich hoher Weizenanbau
sehr hitzeszabil, säurestabil
Grundgerüst: Furanocoumarin
Aflatoxin B1, B2, G1, G2, M1, M2
Aflatoxine - Symptome
Hypothese: Exposition im Uterus und im Säuglingsalter führt zu stunting (Kinder kleiner und leichter als Gleichaltrige, sehr zerbrechlich)
verursachen Leberkarzinome
synergistischer Effekt mit Hepatitis B -> Risiko für Leberkrebs gesteigert
Aflatoxin B1 - Wirkungsmechanismus
wird im Fremdstoffmetabolismus aktiviert zu DNA-reaktiven Verbindung
Ochratoxine - Allgemeines
Aspergillus ochraceus, Penicillium verrucosum (moderatr und warme Klimaregionen)
in Cerealien (Weizen, Gerste, Hafer, Roggen), Mais, Reis, Trauben (Rosinen, Wein), Kaffeebohnen (entstehen während Fermentation), Kakaobohnen, Tee, Fleisch (carry over), Reibkäse auf Kruste (bereits geriebener Käse 15% Kruste)
Ochratoxine - Wirkungsmechanismus
Grundgerüst: Dihydrocoumarin + Phenylalaninrest und Cl -> bindet an Albumin (Halbwertszeit ~ 230 h), Hauptmetabolit OT-alpha, Anreicherung im Fettgewebe
OT sind nephrotoxisch, Mechanismus unbekannt; dazu immunsuppressiv und teratogen
-> Effekt potentiell durch Epigenetik: Expression der Gene beeinflusst, ohne dass Basenpaare verändert werden; Methylierung an Cytosin oder Acetylierung an Histonen, kann vererbt werden
-> Balcan endemic nephropathy: mitte des 20.JH im Gebiet der Donau, Patienten entwickelten Nierenversagen, Dialyse oder Nierentransplantation notwendig -> im Nachhinein auf ARISTOLOCHIASÄURE zurückzuführen
Aristolochiasäure
wahrscheinlich verantwortklcih für BEN
in Wurzeln, Blätter und Samen der Aristolochia Clematitis
1993: Vergiftungssdall in Brüssel, Firma hat Clematitis statt Heilpflanze in Schlankheitspillen eingesetzt -> irreversible Nierenschädigung bei Frauen (Fibrose und akutes Nierenversagen), > 70% betroffen, urotheliale Tumore
antivirale, antibakterielle und antineoplastische Wirkung
DNA-Adduktbildung, Transversale Punktmutationen, sehr persistent, Addukte nach 20 Jahren nachweisbar, Mutationen im Tierversuch bereits nach 4 Monaten Mutationen
Patuline
Aspergillus + Penicilliumarten
meist in Apfelsaft, Pasteurisation hat wenig Einfluss weil hitzestabil
max. 50 ug/kg für Erwachsene, max. 10 für Kinder
antibiotisch aber sehr toxisch, immunsuppressiv im Tierversuch, genotoxisch durch oxidativen Stress aber nicht mitagen
bei Vergärung zu Cider -> Asoladiol
Fusarientoxine - Übersicht
Trichothezene
Fuminosine
Zearalenon
befallen Getreide am Feld -> Mais + Weizen -> Spitzen bleichen aus
Typ A, B, C, D
toxikolgische Bedetutung:
Typ A: T-2 Toxin, HT-2 Tpxin
Typ B: Nivalenol, Deoxydivanenol
ähnliche Grundstruktur, anders Substituiert
T2, HT-2 Toxine - Vorkommen, Symptome
T2, HT2 in Weizen, Mais, Gerste, Hafer und Roggen und den daraus produzierten Lebensmitteln, treten gemeinsam auf
verursachen Alimentary toxic aleukia (in UDSSR, 1941 - 47) -> Frauen, Kinder und Alte zurückgeblieben und vergiftet verstorben
Symptome: Bauchschmerzen, Erbrechen, Leukopenie (zu geringe Rate an weißen Blutkörperchen im Blut); Sterberate hoch
Deoxydivalenol - Symptome Pflanze und Mensch
verursacht Fusarium Head Blight (FHB) -> wenn DON gebildet wird; in allen Getreideprodukten bei uns; Problem bei weizenerzeugenden Ländern durch Fusarium graminearum (Platz 4. most important pathogen) -> Verluste im Milliardenbereich
“Vomitoxin” -> starkes Erbrechen, induziert Emesis
DON - Wirkungsmechanismus bei Pflanzen und Menschen
Pilz will Vorräte vom Weizenkorn auffressen, Pflanze wehrt sich, Pilz produziert DON, damit Pflanze keine abwehrenden Proteine mehr bilden kann -> DON unterdrückt Neubildung von Proteinen am Ribosom der Pflanzen —> bei Mensch auch Ribosomen blockiert
Metabolismus der Pflanze blockiert, führt zu Zelltod; Pflanze speichert als Abwehr DON in der Vakuole ab (DON-Glucoside)
in Korn:
DON von Schimmelpilz
Metabolite von Pflanze
DON unterdrückt Proteinbiosynthese am Ribosom -> Interferenz mit Peptidyltransferasefunktion, damit Verhinderung von Initiation und Elongation, microRNA auch angegriffen -> Zelle stirbt ab (in Pflanze und bei Mensch daher cytotoxisch)
in Wiederkäuer entgiftet zu DOM-1 -> unterdrückt nicht mehr Ribosomen
Konjugationsmöglichkeiten bei Mensch und Pflanze (Phase 2)
Mensch:
Glucoronidierung (nur Mensch)
Sulfatiertung (beide)
Glutationkonjugation (beide)
Aminosäurekonjugation
Acetylierung
Pflanze:
Glucosidierung (statt Glucuronidierung)
Glutathionkonjugation (dann keine Mercaptursäure gebildet weil kein Pipi, in Vakuole ablegegt)
Sulfatieren
DON - EU Grenzwerte, NOEL, PMTDI
PMTDI: 1 ug/kg KW/d DON + acetylierten Metabolite
Grenzwert für
Cerealien für Babys: 200 ug/kg
Brot und Snacks aus Zerealien: 500 ug/kg
Zerealien- und Maismehl: 750 ug/kg
unverarbeitete Zerealien: 1250 ug/kg
Fuminisine - Struktur, Wirkungsmechanismus, Vorkommen
Struktur mit langen C-Ketten, an denen Säurefunktionen und Hydroxygruppen -> Komplexe Strukturen
Wirkungen vielfältig:
im Tierversuch: hepato- und nephrotoxisch
FB1: Sphingolipidmetabolismus gestört -> Sphingolipide sind wichtig für Aufnahme (und damit Blutpsiegel) von Folsäure; Daher Neuralrohrdefekte (Spina bifida) bei zu entwickeldnen Fötus verursacht
Entdeckung bei Krankheiten bei Schweinen und Pferden:
ELEM (equine leukoencephalomalacia -> neuronale Degenerierung)
PPE (porcine pulmonary edema)
Vorkommen in Mais, nicht einfach zu analysieren (heften sich an Plastik, während Produktion von Nachos versteckt, dann wieder da, maskiert in Matrix von Produkten, analytische Herausforderung)
Zearalenon -Wirkungsweise und Metabolite
endokriner Disruptor -> greifen in hormonellen Regelkreisen ein; ZEN = Mycoestrogen
ZEN = resoruzylsäurelacton, hat Affinität zu menschlichen Östrogenrezeptor (im Vordergrund), hat auch genotoxische Eigenschaften
Nach Aufnahme wird ZEN reduziert (ungewöhnlich), bei Wiederkeuern Pansen reduktives Ambiente), Aus Ketofuktion wird Hydroxyfunktion (alpha und beta, alpha um Faktor 60 stärker östrogen als Ausgangssubstanz)
Zearalenon (ZEN): in Lebensmittel
red. zu Alkohol (ZEL) —> alpha-ZEL: potentester Metabolit, dieses nochmal reduziert -> alpha-Zearalanol (alpha-ZAL) = Masthilfmittel in USA, in EU verboten
red. zu beta-ZEL
Östrogene Wirkung in menschlichen Zelle
natürliches Östrogen in Frau: 17-beta-Estradiol
wasserlösliche Substanzen binden an Zellmembran, bindet an Rezeptor, Signalkaskade bis Info in Zellkern
17-beta-Estradiol lipophil genug, dass Zellmembran passiert und dafür Rezeptor an Nucleus -> dieser dimerisiert (dient als Transkriptionsfaktor) und transloziert in Zellkern, bindet an Promotorregion von entsprechend regulierten Gene (östrogensensitiven Genen) -> entsprechende Zellantwort
(hormonell wirkende Substanzen, die nicht direkt in Zelle gehen, sind Peptidhormone (Insulin, Glucagon))
Fusiarienarten, Vorkommen
Fusarium graminearum, moniliform
Lebensmittel: Mais, Zerealien, Brot, Ölsaat, Heu, Futtermittel, Milch (carry over, Werte bis zu 5ug/L), Bieren
hitzestabil
carry over (bei Schweinen bis zu 85%), Halbwertszeit Tage, Ausscheidung über Leber und Kot, Eingang in enterohepatischen Kreislauf wird vermutet
ZEN - Toxizität bei Tieren + Grenzwerte
akut nicht das Problem; chronische Toxizität ist ein Problem: Uterushypertrophie und Vaginitis bei Schweinen; bei längerer Exposition teratogen bei Schweinen und Ratten (Vernköcherung des exponierten Fötus), vermindertr Fertilität, geht in die F2 Generation
Grenzwerte: Summe auf Basis der veschiedenen Potenz auf Östrogenität, Menge an Metabolite in Matrix vorhanden; GruppenTDI definiert: 0,25 ug/kg KW
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