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1. Korintherbrief

AB
by Anna B.

Wo stehen die Einsetzungsworte? Vergleichen Sie diese mit der Überlieferung der synoptischen Evangelien.

1Kor 11,23-25: „Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis."

Vergleich:

  • Mk,Mt sind sich ähnlich

  • Lk, paulinisch sind sich ähnlich

  • In 1Kor 11,23-25 zitiert Paulus die Überlieferung, um zu verdeutlichen, dass der erhöhte Herr, Christus, beim Mahl gegenwärtig ist, und dass es beim gemeinsamen Essen und Trinken um Verkündigung des Todes Jesu geht (V.26: vgl. die „Kreuzestheologie“ des Paulus in 1Kor 1-2). Dieser neue, durch das Blut gestiftete Bund und der erwähnte Verkündigungscharakter müssen auch in den Mahlfeiern der Gemeinde Ausdruck finden – sie lassen keine Spaltung zu.

  • Die Version kommt der Darstellung in Lk 22,18-20 am nächsten. Das Brotwort lautet: „Das ist mein Leib – für euch.“ Das Kelchwort: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.“ Auffallend ist der doppelte Wiederholungsbefehl (bei Lukas nur beim Brotwort) in Bezug auf die Handlungen („Solches tut zu meinem Gedächtnis“).

  • Es fehlen sämtliche Details der Umstände, unter denen diese Worte gesprochen sind: Allein „in der Nacht der Auslieferung“ zeigt, dass es sich um das „letzte Mahl“ Jesu handelt. Paulus erwähnt weder die Jünger Jesu, die dabei waren, noch nähere Umstände, wie z.B. das Passafest. Während der leib „für euch“ näher bestimmt wird, ist vom „Vergießen des Blutes“ für die Vielen oder gar „zur Vergebung der Sünden“ die Rede. Damit konzentriert Paulus diesen Akt stärker auf die Brothandlung, wie auch das „Sooft“ in V. 25 suggeriert (vgl. erneut Lk 22,19).

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Anna B.

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