Anschlussmotivation
=Need for affiliation (nAff)
Menshen haben ein fundamentales Bedürfnis danach, andauernde , positive Beziehungen zu anderen zu haben
Direkter Einfluss auf Sozialverhalten, das darauf abzielt soziale Eingebundenheit zu fördern und zu schützen
Indirekte Effekte auf die Verfolgung anderer Ziele ( die so verfolgt werden , das sie die Eingebundenheit nicht gefährden)
Anschluss- (AM)/Intimitätsmotiv (IM)
Verhaltenskorrelate des AM/IM
-Anschluss- (AM)/Intimitätsmotiv (IM)
Hoch- vs. niedrig anschlussmotivierte Personen:
treten öffer in Kontakt mit anderen Menschen (z. B. Briefe schreiben, Telefonate)
zeigen höhere Leistung in Gruppenarbeiten, in denen Kooperation gefragt ist, im Vgl. zu kompetitven Aufgaben, in denen Leistung des Einzelnen im Vordergrund steht
werden als warmherziger erlebt
zeigen stärkere Gefühle in sozialen Interaktionen
ziehen sich schneller zurück bei ablehnenden Signalen
des Interaktionspartners
hoch anschlussmotivierte Personen verbringen mehr Zeit mit ihren Freunden, nehmen mehr Augenkontakt mit anderen auf und finden sich häufiger in Gesprächen mit anderen Personen
nehmen Gesichter schneller wahr und lenken ihre Aufmerksamkeit automatisch auf freundliche und weg von ärgerlichen Gesichtern
meiden Konflikte
Kognitive Korrelate des AM/IM
haben mehr autobiographische Erinnerungen an emotional getönte soziale Kontakte
erinnern Textinhalte besser, in denen es um soziale Interaktionen geht
denken mehr über andere Menschen und soziale Beziehungen nach
zeigen bessere Leistung bei „intuitiven“ Aufgaben
Anschlussmotiv und Anschlussverhalten
anschlussmotivierte Personen bevorzugen Situationen, die Anschlussanreize kennzeichnen und engagieren sich häufiger in anschlussthematischem Verhalten
Verhalten, das der sozialen Kontaktaufnahme und - pflege dient
streben nach Harmonie —> wollen soziale und politische Konflikte vermeiden oder entschärfen
sind distanziert gegenüber Personen, von denen kein harmonisches Miteinander zu erwarten ist
können sich aggressiv verhalten, wenn sie eine
wichtige Beziehung bedroht sehen
Annäherungs- und Vermeidungsmotivation
Leistungsmotiv :
Hoffnung auf Erfolg
Furcht vor Misserfolg
Anschlussmotiv
Hoffnung auf Anschuss
Furcht vor Zurückweisung
“Hoffnung-auf-Anschluss”
Hoffnung auf Anschlussmotivierte (Mehrabian und Ksionzky, 1974):
“Furcht vor Zurückweisung”
Furcht vor Zurückweisung- Motivierte (Mehrabian und Ksionzky, 1974):
Typen von Anschlussmo1vierung
Hohe Anschlussmotivierung (HA hoch, FZ gering)
Zurückweisungsmotivierung (HA niedrig, FZ hoch)
Konflikthafte Anschlussmotivierung (HA hoch, FZ hoch) —> Schüchternheit?
Geringe Anschlussmotivierung (HA niedrig, FZ niedrig)
HA = Hoffnung auf Anschluss
FZ = Furcht vor Zurückweisung
Messung des Anschlussmotivs
Implizite Messung: Projektive Tests
Thematischer Auffassungstest (TAT)
Picture Story Exercise (PSE, Winter)
Implizite Messung: Gittertechnik
basiert auf der Annahme, dass durch die Präsentation mehrdeutiger Bildsituationen (Strichzeichnungen) ähnlich wie beim TAT/PSE die Motive einer Person angeregt werden
Personen können dann Aussagen zu den Bildern zustimmen oder diese ablehnen
Implizite Messung: Operanter Motivtest
Bilder in Form von Strichzeichnungen (z. B. zwei Personen, die miteinander an einem Tisch sitzen) vorgelegt
Testpersonen werden aufgefordert, 4 Fragen (z. B. »Was ist für die Person in dieser Situation wichtig und was tut sie?«) spontan und kurz zu beantworten
Verrechnungssystem erlaubt, Geschichten im Nachhinein mithilfe verschiedener Kategorien zum Anschlussmotiv (Bsp. Geselligkeit, Vertrautheit) auszuwerten
Explizite Messung: Mehrabian- Skalen (Mehrabian, 1970)
2 Fragebögen
Erlauben Unterscheidung in eine Hoffnungskomponente (»Wenn ich reise, bevorzuge ich es, Leute zu treffen, mit denen ich Erlebnisse teilen kann, anstatt alleine zu reisen«)
und eine Furchtkomponente (»Ich bevorzuge Aktivitäten, bei denen ich unabhängig bin, wie Kreuzwort- rätsel lösen, anstatt Gruppenaktivitäten, wie Karten oder Monopoly, zu spielen«)
Explizite Messung: Personality Research Form
Affiliationsskala aus der Personality Research Form (PRF; dt. Version von Stumpf et al., 1985)
Testpersonen stimmen hier Aussagen zu Selbstbeschreibungen zu oder lehnen diese als für ihre Person nicht geltend ab (z. B. »Ich finde, jedes Erlebnis bedeutet mehr, wenn man es mit einem Freund teilt«)
Explizite Messung: Goals (Anschlussziele)
Lebenszielfragebogen »Goals« (Pöhlmann u. Brunstein, 1997) gibt, neben Zielen zu anderen Lebensbereichen, vier anschlussthematische Ziele vor, die Menschen üblicherweise in ihrem Leben verfolgen (z. B. »Viel unter Menschen sein«)
Probanden beurteilen diese Ziele nach Wichtigkeit, Realisierbarkeit und Erfolgswahrscheinlichkeit
Korrelate des Anschlussmo1vs
Hinweise auf Zusammenhang zwischen nAff und Gesundheit (z. B. bessere Immunfunktion, geringerer Blutdruck; McClelland, 1989)
Hinweise auf Zusammenhang zwischen nAff und Hormon Progesteron
sedative und anxiolytische Wirkung
§ spielt Rolle bei Stressregulation
(physiologisch und sozial)
§ empirische Befunde zur wechselseitigen
Beeinflussung von nAff und Progesteron (z. B. Schultheiss et al., 2003)
Anschlussmotiv und Leistung
Anschlussmotivierte bringen eine bessere Leistung, wenn die Leistungssituation anschlussthematische Anreize enthält
werden durch anschlussthematische Anreize (z. B. Kooperation statt Kompetition) zu hoher Leistung motiviert
Oxytocin
Oxytocin: Neuropeptid, das im HTH synthetisiert und über Hypophyse direkt ins Blut abgegeben wird
Auslösen der Wehen/ Milchejektion
Mütterliche Fürsorge
Sexualverhalten
soziale Bindungsfähigkeit
Verstärkt Vertrauen(Kosfeldetal.,2005)
Verbessert Gesichtserkennung(Domeset
al., 2007)
Vermindert Betrugsaversion (Baumgartner et al., 2007)
Reduziert sozialen Stress(Heinrichsetal., 2003
Verstärkt emotionale Empathie (Hurlemann et al., 2010)
Dopamin
Anregung des Anschlussmotivsdurch Liebesfilm führt zu Anstieg der Dopamin- Konzentration
Anschlussmotiv reduziert bei Parkinson-Patienten
Endorphine
Anregung des Intimitätsmotivs führt bei hoch intimitätsmotivierten Frauen zu erhöhter Schmerztoleranz
Effekt verschwindet, wenn zuvor Opioidantagonist (Naltrexon) verabreicht wird —> Anregung des Intimitätsmotivs führt zu Ausschüttung von Endorphinen (Depue und Morrone-Strupinsky, 2005)
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