Gliederung
1,1f: Präskript
1,3-11: Proömium
1,12-2,13: erster Rückblick auf die Beziehung zur Gemeinde
2,14-7,4: erste Apologie des paulinischen Apostolats
2,14-4,6: Die Herrlichkeit des Apostolats
4,7-6,10: Die Niedrigkeit des Apostolats
7,5-16: zweiter Rückblick auf die Beziehung zur Gemeinde
8,1-9,15: die Kollekte für Jerusalem
10,1-13,10: Zweite (polemische) Apologie des paulinischen Apostolats (Tränenbrief?)
13,11-13: Briefschluss
Wann?
Der 2Kor wird ins Jahr 55 datiert (sofern man von einem einheitlichen Schreiben ausgeht)
Wo?
Als Entstehungsort wird Makedonien angenommen
Wer?
Der 2Kor gilt als unbestritten echter Paulusbrief. Von einigen Exegeten wird
allerdings angenommen, dass er aus mehreren (mindestens zwei, nach manchen Hypothesen auch vier oder fünf) ursprünglich selbstständigen Paulusbriefen zusammengeknüpft wurde.
Was erfahren wir aus dem Brief über Briefwechsel und Besuche? Achten Sie auch auf den Streit mit einem Gemeindeglied.
Aus dem ersten Briefabschnitt (1,12-2,13) lässt sich bereits einiges über das Verhältnis zwischen Paulus und den Korinthern erfahren: Paulus ändert seine Reisepläne und kehrt nicht so bald wie ursprünglich geplant nach Korinth zurück, da anscheinend Konflikte zwischen ihm und der Gemeinde bestehen (1,15-2,4). Außerdem scheint es noch zu besonderen Auseinandersetzungen mit einer Einzelperson gekommen zu sein. Da aber er diesem inzwischen vergeben hat, bittet er auch die Gesamtgemeinde, ihm zu vergeben (2,5-11).
Es gibt Theorien, dass der 2. Brief aus verschiedenen Briefen bestand.
Im Brief ist zumindest von noch einem anderen Brief die Rede.
Es gab wohl mindestens 4 Briefe
Welche Bedeutung hat in der Apologie des paulinischen Apostolats der Heilige Geist?
Die Christen sind nicht mehr Diener des Gesetzes, sondern des Geistes; entsprechend ist auch sein Aposteldienst kein Dienst des Buchstabens, sondern des Geistes. Das führt ihn in diesem Rahmen zu den beiden „Spitzenaussagen“ in 3,6 („Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“) und in 3,17 („Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“)
Was schreibt Paulus in der ersten Apologie des paulinischen Apostolats bezüglich Tod und Auferstehung?
Paulus äußert sich auch zu Vorstellungen über Tod und Auferstehung (5,1-10). Er bringt seine Sehnsucht nach dem Jenseits deutlich zum Ausdruck. Dort erwartet er Vollendung und die Befreiung von allem Schmerz und aller Trauer. Er verwendet dafür die beiden Bilder von der irdischen bzw. himmlischen Behausung sowie vom Überziehen eines Kleides. Zugleich gehört zum Eingang ins Jenseits aber auch das Erscheinen vor dem Richterstuhl Jesu: 5,10: „Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse.“
• Was lässt sich aus 2Kor 5,11–20 als Zentrum der christlichen Botschaft erheben?
Dieser Richterspruch muss aber für die Christusgläubigen nichts Bedrohliches mehr haben, denn direkt im Anschluss in 5,11-20 wird die Versöhnung mit Gott als das Zentrum der christlichen Botschaft erhoben: In Christus hat Gott die Welt mit sich selbst versöhnt, darum ist der Dienst des Apostels und seiner Mitarbeiter auch primär ein Versöhnungsdienst, und die Hinwendung zu Christus impliziert einen Neubeginn: vgl. 5,17 („Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“); 5,19f. („Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“).
Gegen welche Vorwürfe muss sich Paulus in der zweiten Apologie des paulinischen Apostolats zur Wehr setzen?
Feigheit (10,1)
fleischlicher Lebenswandel (10,2)
(vgl. Sie die Gegenüberstellung geistlich <--> fleischlich im Röm),
schwaches persönliches Auftreten und nur in Briefen stark (10,10)
ungeschickt im Reden (11,6)
evtl. zu wenig Wundertätigkeit in Korinth (12,12f.)
Welche Vorwürfe erhebt er in der zweiten Apologie des paulinischen Apostolats umgekehrt gegen seine Gegner? Und wie bezeichnet er sie?
Umgekehrt erhebt er gegen seine Gegner die Vorwürfe, dass sie
selbstvermessen seien (10,12)
ein falsches Evangelium verkündigen (11,4)
die Gemeinde ausbeuten (11,20)
Außerdem bezeichnet er sie als „Überapostel“ (11,5; 12,11), als „falsche Apostel“ (11,13), als „betrügerische Arbeiter“ (11,13) und sogar als „Diener des Satans“ (11,14f.).
Auswendig lernen: Neuschöpfung
2Kor 5,17:
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
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