Wissenschaft, Rechtswissenschaft

Beobachtung von Phänomenen und dem Versuch, diese zu erklären.

Zu diesem Zweck entwickelt die Wissenschaft:

• Hypothesen (als Arbeitsvoraussetzungen - Vorentwurf für eine Theorie)
 und

  • theoretisch begründete (unbewiesene) Annahme / Vermutung

  • Provisorische Antwort auf ein wissenschaftliches Problem

• Theorien (zur Untermauerung)

  • Wissenschaftlich begründete Aussage, die dazu dient, Ausschnitte der Realität und die zugrundeliegende Gesetzmäßigkeit zu erklären

• Objektivität - das “wer”

  • Unabhängigkeit der Beurteilung/Beschreibung/ Untersuchung vom Beobachter/ Subjekt

• Reliabität - das “wie”

  • formale Genauigkeit bzw. Zuverlässigkeit

  • D.h. Daten so genau erheben, dass bei wiederholter Messung/Prüfung am selben
Merkmal dieselbe Ausprägung entsteht

• Validität - das “was”

  • Gültigkeit der Messung/Untersuchung, d.h. ob das gemessen wurde, was gemessen werden sollte

• Externe Validität => die Verallgemeinbarkeit eines Forschungsergebnisses auf andere Fälle

  • Falsifizierbarkeit/Kritisierbarkeit

Rechtswissenschaft beschäftigt sich mit

• der Erfassung von Lebenssachverhalten, d.h. der Erfassung von einem tatsächlichen Geschehen durch rechtl. Tatbestände. Ob ein tatsächliches Geschehen (reale Fälle) durch einen Tatbestand erfasst wird, wird als Subsumtion bezeichnet.

• der Auslegung (= Inhaltsbestimmung) von Rechtsvorschriften.

• Rechtswissenschaft beschäftigt sich meist mit Einzelfällen

  • keine Wiederholbarkeit (Reliabilität)

  • keine Verallgemeinerbarkeit (Validität)

  • Mehrdeutigkeit

• („Zwei Juristen, drei Meinungen")

Rechts„wissenschaft" also keine Wissenschaft??? (Doch, ist Rechtswissenschaft)

• Objektivität (+) durch Begründungszwang (wir begründen mit dem Gesetz, Tatbestand = objektive Beurteilung)

• Reliabilität, Validität (+)

  • Schlüssig (Weg zum Ergebnis logisch herleitbar)

  • Nachvollziehbar (vertretbar, lückenfrei)

• Kritisierbarkeit/ Falsifizierbarkeit (+)

  • Überprüfbarkeit am geltenden Recht

Also ist die Rechtswissenschaft eine Wissenschaft

• Systematisches Arbeiten (mit dem Gesetz systematisch arbeiten/vorgehen)

• Wissenschaftliches Arbeiten heißt objektiv begründen, d.h. (begründen mit Gesetzesnormen)

  • Arbeit mit dem Gesetz

  • Umfangreiches Auswerten von Literatur und Rechtsprechung

• Beherrschen von Argumentationstechniken (Begründung zählt, es gibt nicht nur die eine Lösung), um Rechtsproblemen und Streitständen gerecht zu werden

• Wissenschaftliches Arbeiten verlangt die Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung. (hinterfragen)

Für Studierende:

• Klausuren

• Hausarbeiten

• Referate

Nach dem Studium:

• Aufsätze in Zeitschriften

• Dissertation (Doktorarbeit)

• Habilitationsschrift

Wichtigstes Arbeitsmittel des Juristen: die Sprache