Gliederung
1,1: Präskript
1,2-10: Proömium
2,1-3,13: Das Wirken des Apostels in der Gemeinde
4,1-5,11: Das Gemeindeleben in der Endzeit
5,12-28: Briefschluss: Ermahnungen und Grüße
Themen: seelsorgerliche Förderung der Gemeinde und Eschatologie
Wann?
1Thess wurde wahrscheinlich um 50 n.Chr. geschrieben. Er ist damit der älteste erhaltene Paulusbrief und die älteste erhaltene Schrift des gesamten Neuen Testaments.
Wo?
Abfassungsort ist wahrscheinlich Korinth (vgl. 1Thess 1ff, (v.a. 3,6) mit Apg
18,5).
Wer?
Absender des Briefes ist Paulus. Empfänger ist die auf der 2. Missionsreise von Paulus gegründete Gemeinde in Thessaloniki.
Was schreibt Paulus im Briefanfang über die Gemeinde? Welche Rückschlüsse lassen sich daraus auf das Verhältnis zwischen Apostel und Gemeinde ziehen?
Im Briefanfang lobt Paulus die Gemeinde für ihren Glauben und für ihr vorbildliches Verhalten, welche bei vielen anderen in Griechenland schon bekannt geworden sind (1,2f.7-9) (vgl. in diesem Zusammenhang 1,3: „an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung“ → dieselbe Trias Glaube – Liebe – Hoffnung wie in 1.Kor 13,13). Daraus lässt sich für das Verhältnis zwischen Apostel und Gemeinde schließen, dass dieses grundsätzlich herzlich und freundschaftlich war. Im weiteren Verlauf des Briefs wird deutlich, dass Paulus trotz allem auch Kritikpunkte anzubringen hat; das überschwängliche Lob mag deshalb auch eine rhetorische Funktion besitzen, um die noch sehr junge, aber wohl schon recht angefochtene Gemeinde (vgl. die „Bedrängnisse“ in 1,6; 3,3f.) zum Dabeibleiben zu motivieren.
Was schreibt Paulus über sein eigenes Wirken in der Gemeinde?
Im Hinblick auf sein eigenes Wirken in der Gemeinde und das seiner Mitarbeiter betont Paulus v.a. die Aufrichtigkeit ihrer Motivation: Sie haben nichts aus eigennützigen Motiven getan, nie Betrug oder List im Sinn gehabt, keine weltliche Ehre gesucht, sondern es ist ihnen immer um das Wort Gottes gegangen (2,3ff.). Außerdem erinnert er daran, dass sie sich so fürsorglich wie eine Mutter um die Gemeinde gekümmert haben (2,7f.) und zudem niemandem finanziell zur Last gefallen sind, sondern sich durch eigene Arbeit versorgt haben (2,9).
Der Briefteil “das Gemeindeleben in der Endzeit” enthält auch Belehrungen über die Auferstehung. Was scheint der äußere Anlass zu sein, die Auferstehung zum Thema zu machen? Was sagt Paulus über die Auferstehung?
Dieser Briefteil enthält aber nicht nur Ermahnungen, sondern auch weitere Belehrungen, v.a. über die Auferstehung (4,13-18). Die Gemeinde lebt (wie Paulus) in einer starken Parusienaherwartung. Doch offenbar sind nun seit ihrer Gründung bereits einige Gemeindeglieder verstorben, und die Thessalonicher werden von der Sorge umgetrieben, was mit diesen am Jüngsten Tag geschehen wird. Dies scheint der äußere Anlass für Paulus zu sein, die Auferstehung hier zu thematisieren. Er beruhigt die Gemeinde, indem er versichert, dass nicht nur die Lebenden, sondern dank der Auferstehung auch die Toten Anteil an der Rettung haben werden.
Paulus geht in diesem Zusammenhang auch auf die Ereignisse bei der Parusie (=Wiederkehr) Christi ein. Wie sieht nach Paulus der „apokalyptischen Fahrplan“ aus? Was sagt er zum Zeitpunkt der Parusie?
Der Tag kommt „wie ein Dieb in der Nacht“ (5,2). Es erinnert an das Q-Logion aus Lk 12,39 / Mt 24,43, das „Reich Gottes“ komme „wie ein Dieb“; vgl. auch die Ankündigung Christi in Offb 16,15 („Siehe, - ich komme wie ein Dieb“) – nach der sechsten Schale.
Paulus liefert in 4,13-18 folgenden „Apokalyptischen Fahrplan“:
1. Parusie Christi
2. Auferstehung der bereits verstorbenen Christen
3. Gemeinsame Entrückung der noch lebenden und der auferstandenen Christen in Wolken zum kommenden Christus
4. Ewiges Sein mit Christus
Auswendig lernen: Prüfkriterium
1Thess 5,21:
Prüft aber alles und das Gute behaltet.
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