Gliederung
1,1f: Präskript
1,3-11: Proömium
1,12-3,1: Der Apostel und die Gemeinde
3,2-4,1: Auseinandersetzung mit judaisierenden Irrlehrern
4,2-23: Briefschluss: Ermahnungen, Dank und Grüße
Der Apostel und die Gemeinde Schaubild
Wann und wo?
Diese Fragen können nur gemeinsam beantwortet werden. Entscheidend
ist, bei welchem Gefängnisaufenthalt Paulus den Brief verfasste: bereits
in Ephesus (ca. 53–55 n.Chr.), Caesarea (ca. 56–58) oder Rom (ca. 61)?
Eine Mehrzahl der Exegeten plädiert für Ephesus als Abfassungsort und
demnach ca. 55 n.Chr. als Abfassungszeit.
Wer?
Absender des Briefes ist Paulus. Empfänger ist die auf der 2. Missions-
reise von Paulus gegründete Gemeinde in Philippi.
Welche Rückschlüsse lassen sich aus dem Briefanfang auf das Verhältnis von Paulus und den Philippern ziehen? Wo tritt die Natur der Beziehung zu den Philippern im weiteren Verlauf des Briefs zutage? Vergleichen Sie den Briefanfang mit dem des Gal.
- Paulus betont seine Autorität als Apostel sehr stark (im Galaterbrief) diese steht in Phillip nicht in Frage
- Warme, freundliche Worte an Gemeinde Brief ist nicht mit Konflikten im Hintergrund belastet
- Tonfall ist im ganzen Brief freundlich, selbst dort wo Konflikte auftreten
Während seiner Gefangenschaft setzt sich Paulus auch mit seinem möglichen baldigen Tod auseinander. Was schreibt er über dieses mögliche Sterben? Und wo findet sich später im Brief eine weitere eschatologische Aussage?
- Schreibt aus einer Gefangenschaftssituation mit einem ungewissen Ausgang heraus
- Rechnet mit einem Märtyrertod
- Hat keine Angst vor dem Sterben und sieht es als bessere Alternative
(1,21: „Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“)
- Hofft weiter darauf zu leben, damit er seine Verkündigung fortsetzen kann
- 3,10 interessant wegen futurischen Auferstehungsverständnis (im Gegensatz
zu 1,21)
Wo findet sich der sog. Philipperhymnus (mit Vers), und worum geht es darin? Welche zentralen christologischen Aussagen lassen sich ihm entnehmen?
- befindet sich in 2,6-11
- beschreibt den Weg Jesu von der Präexistenz über seine Menschwerdung
und den Kreuzestod bis hin zur Auferstehung und Verherrlichung
- zentrale Aussagen:
—> Göttlichkeit Jesu, seine Präexistenz (= das Dasein vor Anbeginn der Zeit) und Menschwerdung (= Inkarnation), Dienst und Gehorsam Jesu, der Tod am Kreuz, seine Erhöhung und schließlich die Verherrlichung von aller Welt
- „Niedrigkeitsgesinnung“ oder „Demutshaltung“ Jesu wird als Vorbild für das geforderte Verhalten in der Gemeinde dargestellt
Was lässt sich dem Brief über die in Philippi aufgetretenen Irrlehrer und ihre Lehren entnehmen?
- Treten u.a. auch mit Beschneidungsforderungen auf
- „Feinde des Kreuzes Christi“ (3,18) -> leben zu weltlich
Auch in Philippi muss sich Paulus mit Gegnern seiner Mission auseinandersetzen: Was sagt er in diesem Zusammenhang zur Beschneidung? Was zur Rechtfertigung? Und welche Bedeutung hat dabei die Zugehörigkeit zu Israel?
- Paulus lehnt Beschneidung als Zeichen der Zugehörigkeit zu Gott ab wahre Beschneidung, und damit das wahre Zeichen, ist geistlicher und nicht fleischlicher Art
- Rechtfertigung kommt allein aus dem Glauben an Christus und nicht aus dem Gesetz -> Zugehörigkeit zu Israel ist bedeutungslos geworden
Auswendig lernen: Aufruf zur Freude
Phil 4,4ff:
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!
Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen
mit Danksagung vor Gott kundwerden!
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