Wie werden….. durch Personen beeinflusst?
Affect (Emotionen und Stimmungen)
Behaviour (beobachtbares Verhalten)
Cognition (Gedanken, Wahrnehmung, mentale Repräsentationen)
Feldtheorie von Kurt Lewin?
Verhalten wird determiniert von “psychisch relevanten Kräften” die von außerhalb (Situation) & innerhalb (Person) wirken
Verhalten =f(Person, soziale Situation)
Phänomen der sozialen Erleichterung
Ringelmann-Effekt
körperliche & kognitive Leistung werden besser, wenn man beobachtet wird
Einzelleistung sinkt, wenn mehrere gemeinsam eine Aufgabe erledigen
Sozialpsychologie als Grundlagendisziplin
Mensch ist ein soziales Wesen
Untersuchung grundlegender & generalisierbarer Prozesse
empirische Wissenschaft
Erkenntnisse sollten immer wieder kritisch hinterfragt & überprüft werden
pluralistische Ignoranz
alle gucken sich an um die Situation zu erkennen, niemand macht etwas
Wissenschaftliche Praxis
Theorie -> Forschungsfrage -> Hypothese -> Studiendesign (präregistireren, Forschungsmittel besorgen, Ethikkommision) -> Datenerhebung -> Datenalayse -> Bericht erstellen (peer-review) -> Studie veröffentlichen (alles wieder von vorne)
Forschungsfragen
Entwicklung entweder theoriebasiert & hypothesengeleitet (deduktiv) oder ausgehen davon beobachteten Entwicklungen (induktiv)
gute Frage = in Hypothesen überführbar & operationalisierbar
Hypothese = überprüfbar, operationalisierbar & falsifizierbar
Operationalisierung
Wie messe ich, was ich untersuchen will?
Welches Studiendesign ist geeignet?
Wie und was untersuche ich/mit was vergleiche ich meine Ergebnisse?
Studiendesign: korrelativer Ansatz & Probleme
Messung beider Variablen
Nutzung der natürlichen Variation
Überprüfung ob Merkmale kovariieren, also ob es eine Korrelation (signifikanter Zusammenhang) gibt
Probleme: Kausalität ist nicht gewährleistet -> keine Schlussfolgerungen möglich
umgekehrte Kausalität (es ist eingelicht andersherum)
reziproke Kausalität (beides stimmt zu aber im gleichen Maße und führt nicht erst zum anderen)
Scheinkorrelation durch Drittvariabnel (es ist ein 3. Faktor der dafür sorgt, dass es einen Zusammenhang gibt)
Studiendesign: experiementeller Ansatz + Problem & Lösungsversuche
kontrollierte Manipulation der UV, um erwartete Wirkung zu testen
Kausalbeziehungen werden erforscht
Problem: ökologische/externe Validität = Frage der Übertragbarkeit der Laborbefunde auf das echte Leben
UV = systematisch & kontrolliert variieren -> verschiedene VB (with-in oder between-subject Design)
AV = Merkmal, das Wirkung zeigen soll
Randomisierung = zufällige Gruppenzuordnung um Selbstselektionseffekte zu vermeiden
Was sind with-in- & between-subject design?
with-in = jede VP durchläuft jede VB
between = VP nimmt an einer VB teil
Konfundierung
systematische variation einer Störvariable mit Prädiktor- oder UV
UV manipuliert systematisch noch andere Dinge als intendiert - UV sollte ausschließlich das gewollte Merkmal manipulieren (ceteris paribus!)
bei korrelativen Ansätzen: Pädiktorvariable korreliert mit Störvariable
-> bedrohen die Interpretierbarkeit der Ergebnisse
Yoked Design
aus Beispiel: selbstausgewählt vs. vorgegeben (Essen & Menge)
Gegenmaßnahmen für Konfundierungen
im Experiment: nur Interessierenden Faktor manipulieren
Randomisierung
Konstanthalten
Parallelisieren
in korrelativen Designs: messen & statistisch kontrollieren
Stichprobengröße & Testpower
Größe um Effekt zu zeigen
Interesse an Effekten statt Verteilungen -> keine repräsentativen Stichproben nötig
Testpower:
abhängig von der Stichprobengröße & der Stärke des Effekts
Mediation & Moderation
Mediation:
vermittelnder Mechanismus: warum hat x einen Effekt auf y?
zentral für ein tieferes theoretisches Verständnis
Moderation:
wann hat x einen Effekt auf y?
Quasi-UV
UV die nutzbar, aber nicht variierbar ist
Self report biases
Problem bei Selbstauskünften
systematische Antwortverzerrung:
sozial erwünscht
Wunsch nach konsistenter Selbstpräsentation
selbstwerterhaltend z.B. above average effect
-> man schätzt sich besser ein als andere
demand effect
Testsituation mit Aufforderungscharakter
VP tendieren dazu, im Sinne des Versuchs oder VL zu agieren
Versuchsleitereffekte + Gegenmaßnahmen
VP versucht zu erraten, was vom VL verlangt wird
mögliche Beeinflussung durch VL sich hypothesenkonform zu verhalten
Gegenmaßnahmen:
Standardisierung & Computerisierung
Doppel-Blind Designs -> weder VL noch VP weiß ob Kontrollgruppe oder nicht
gründliches Training des VL
Ethische Aspekte (Konflikt zwischen methodischen & ethischen Anforderungen)
VP könnte Dinge über sich erfahren, die sie nicht wissen wollte
Wohlbefinden & Selbstwertgefühl können beeinträchtigt werden
Untersuchungsgegenstand macht es eventuell nötig mit einer Täuschung zu arbeiten (Coverstory, falsches Feedback)
-> Abwägung, ob zu erwartender Erkenntnisgewinn die möglichen Beeinträchtigungen rechtfertigt
Maßnahmen zur Vorsorge & Absicherung
Forschung im Einklang mit Richtlinien
Ethikkomissionen & -gutachten
informed consent -> Freiwilligkeit & Information vor Versuchsbeginn
debriefing -> Aufklärung nach Versuchsdurchführung
Schweigepflicht, Datenschutz, -sicherheit
Replikation von Befunden + publication bias/file-drawer problem
Forschungsergebnisse sollten wahr & reproduzierbar sein
hypothesenbestätigende & theoriekonforme Ergebnisse werden eher veröffentlicht (publication bias)
Befunde dadurch stabiler als eigentlich wahr
mitverantwortlich sind dysfunktionale Anreizstrukturen im akademischen Betrieb -> Jobs hängen an Publikationserfolg
Lösungsansätze
Veränderung der Wettbewerbsstrukturen: Qualität zu Quantität, Wettberwerb zu Kooperation, Intransparenz zu Transparenz
pre-registration: Begutachtung der Studie vor der Datenerhebung
höherer Stellenwert von Replikationen
Das Selbst
Platzhalter für die Gesamtheit aller psychologischen Erfahrungen, die das Verständnis einer Person von ihrem Platz in der sozialen Welt widerspiegeln
Funktionen des Selbst
Selbstkonzept (strukturierende Funktion): Wissen & Einschätzungen einer Person über sich selbst
Selbstwert (emotionale & motivationale Funktionen): Wert, den wir uns selbst & unseren Fähigkeiten beimessen
Selbstregulation (verhaltenssteuernde Funktion): Einfluss des Selbst auf Entscheidungen, Zielsetzung & Verhalten
Twenty-statement-test (TST)
20 Antworten auf die Frage “Wer bin ich”
Selbsterkenntnis (Introspektion)
“nach-innen-schauen”
Beobachtung von & Nachdenken über eigene interne Zustände (Gedanken, Motive, Einstellungen..)
Analyse von Gründen für Verhalten
Grenzen der Introspektion
begrenzte Informationskapazitäten
Gründe für Verhalten sind dem Bewusstesein nicht immer zugänglich
Überbewertung einiger Wünsche, Motive & Präferenzen
Unterschätzung situativer Faktoren
Selbstwertschutz & damit verbundene Verzerrungssysteme
Verzerrungstendenzen aus Selbstwertschutz
Bedürfnis nach einem positiven & stabilen Selbstkonzept führt zu selektivem Aussuchen von Informationen & Attributionen, wenn es um Ursachen unseres Verhaltens geht
deshalb eher verzerrte Vision, die positiver ausfällt als die Realität
Zwischenfazit Introspektion
sehr eingeschränkt nützliche Quelle -> nicht sehr valide
dient dem Entwurf eines subjektiv stimmigen & positiven Selbstbilds
Unterschätzung situativer & sozialer Einflüsse
eingeschränkter wissenschaftlicher Wert
Selbstwahrnehmungstheorie
eigenes Verhalten als Informationsquelle über das Selbst
weniger deliberativer & bewusster Prozess
Personen attribuieren aus der Beobachtung ihres eigenen Verhaltens auf innere Vorgänge
gleiche Verzerrung (bias) zur Überschätzung der Persönlichkeitsfaktoren ggü. sozial situativen Faktoren
symbolischer Interaktionismus + looking glass self & spotlight-effect
Wahrnehmung der Sicht unserer tatsächlichen oder generalisierten Interaktionspartner auf uns wahr (Wie beurteilen sie uns?/reagieren auf unser Verhalten?
Menschen sehen sich so, wie sie glauben ,dass andere Menschen sie sehen
generalisierten Interaktionspartner = abstrakte Instanz, die die Normen/Vorstellungen der Gesellschaft repräsentiert
Looking glass self
andere als Quelle des Selbstkonzepts
soziale Interaktionen als Spiegel, die das Bild unserer eigenen Person reflektieren
symbolisch, denn Spiegel muss kein tatsächlicher Interaktionsparner sein
Spotlight-effect: Menschen überschätzen, wie genau andere das eigene Erscheinungsbild wahrnehmen
Soziale Vergleiche (Theorie sozialer Vergleichsprozesse)
Grundbedürfnis der Menschen nach Bewertung ihrer Fähigkeiten & Einstellungen
Vergleichstandard entweder objektive Kriterien (objektive Messungen, physikalische Größen) oder soziale Kriterien (andere Personen)
zentrale Rolle für Selbstkonzept
Vergleich mit “besseren” als auch mit “schlechteren” Menschen
Informationsquelle für selbstbezogenes Wissen: Vergleich mit Personen auf ähnlichem Fähigkeitsniveau
Motivationsquelle: aufwärtsgerichtete Vergleiche (Motivator, besser zu werden; kann aber auch schlechte Laune machen) vs. abwärtsgerichtete Vergleiche (Erhöhung des Selbstwertes; kann auch selbstzufrieden machen)
Selbstkonzept
Inhalt unseres Selbst
bildet das Wissen über unsere Person ab
ist kontextgebunden & veränderbar -> working self-concept: je nach Rolle oder Situation werden unterschiedliche Aspekte des Selbstkonzepts aktiviert
zentraler Bestandteil = Selbstschemata
Selbstschemata
aus zurückliegenden Erfahrungen abgeleitete Verallgemeinerung über das Selbst, die Verarbeitung selbstbezogener Informationen, die in den sozialen Erfahrungen des Individuums enthalten sind, organisieren & lenken
begünstigen die Wahrnehmung & Verarbeitung von selbstrelevanten Informationen (self-reference-effect; cocktailparty-effect -> man hört seinem Namen bei einer Konversation sofort heraus)
aktiviertes Selsbtschemata beeinflusst auch Beurteilung anderer Personen
Wirken als Kategorien zur Verarbeitung & Bewertung des eigenen & fremden Verhaltens
Selbstdiskrepanztheorie
= 3 Typen von Selbstschemata:
tatsächliches Selbst (actual self) = wie wir sind
ideales Selbst (Ideal self) = wie wir sein wollen
Soll-Selbst (Ought self) = wie wir sein sollten
-> Vergleich des tatsächlichen Selbsts mit beiden Standards - Diskrepanzen lösen motivationale & emotionale Reaktionen aus
ideales Selbst: motiviert zur Zielerreichung (promotion focus)
Soll-Selbst: motiviert zur Vermeidung unangenehmer Konsequenzen (prevention focus)
Theorie zur Zielerreichung der SKT (Regulatory Focus Theory)
Unterscheidung in 2 grundsätzliche regulatorische Fokusse
promotion focus: Vorstellung erfolgreicher Zielerreichung & deren positive Konsequenzen -> Verhalten wird auf Zielerreichung ausgerichtet
prevention focus: Vorstellung von Misserfolg & Konsequenzen dessen -> Verhalten wird auf Misserfolgsvermeidung ausgerichtet
Selbstwert
globale Bewertung unseres Selbst auf positiv-negativ Dimension
hängt davon ab, wie wir uns selbst bewerten
Trait & state
trait Selbstwert: üblicher Selbstwert, den man über die meiste Zeit hat, relativ stabil über die Lebensspanne; interindividuelle Unterschiede
state Selbstwert: situative gefärbter Selbstwert der vom trait Selbstwert abweicht; intraindividuelle Unterschiede durch Ereignisse & Situationen
Expliziter & impliziter Selbstwert + Messung des impliziten
explizit = wie zufrieden ist man mit sich selbst auf einer bewussten Ebene (z.B. Fragebogenergebnisse)
implizit = unbewusste Anteile des Selbstwertes
-> Messung durch die Bewertung von Objekten, die mehr oder weniger mit dem Selbst assoziiert sind
implicit associations test (IAT) = Assoziationsstärke ich-relevanter Begriffe mit positiven Adjektiven
name-letter-effect: Anfangsbuchstaben von Vor- & Nachnamen werden im Durchschnitt positiver bewertet als die restlichen -> Tendenz wird als Maß für den impliziten Selbstwert verwendet
Selbstwerterhalt
Bestrebung der Leute, einen positiven Selbstwert zu erreichen & zu erhalten
selbstwertdienliche Strategien:
selbstwertdienliche Strategien: Erfolg wird eher auf die Person attribuiert, Misserfolg eher auf die Situation
self-handicapping: Sabotae der eigenen Leistung um eine Ausrede für späteren Misserfolg zu haben
abwärtsgerichtete soziale Vergleiche: Vergleich mit Menschen denen es (selbstwert-relevante Dimension) schlechter geht
basking in reflected glory: Sonnen im Glanz anderer
Selbsteinschätzungsmotiv -> Selbstaufwertungsmotiv
Streben nach einem möglichst akkuraten & objektivem Bild von sich selbst
-> Aufsuchen von Informationen über Fähigkeitn & Fertigkeiten des Selbsts
lieber Stärken als Schwächen erfahren -> Selbstaufwertungsmotiv
= Wunsch, die Positivität unserer Selbstkonzeption zu erhöhen & sich vor negativen Informationen zu schützen
selbst aufwertende Illusionen werden aufrecht gehalten durch selektive Infirmationsverarbeitung & Selbstdarstellung (impression management)
Selbstaufwertungsmotiv Informationsverarbeitung
erfolgt nicht beliebig, es wird aktiv ein positiveres Bild entworfen
unterliegen einer Illusion eines objektiven Selbstbildes
es werden gezielt Informationen gesucht & so verzerrt, dass sie kongruent zum Selbstbild sind
Selbstdarstellung (Impression Management)
Wunsch, sich anderen ggü. in einem positiven Licht zu zeigen
dient der Aufrechterhaltung des Selbstwertes (über Mechanismen des looking glass self)
verschiedene Strategien: z.B. eigene Erfahrungen betonen (self-promotion), härter arbeiten & moralische Überlegenheit demonstrieren (exmaplification)
Selbstregulation + Ego depletion
Eingriff in eigenes Denken, Verhalten & Emotionen
dient der Erreichung längerfristigerer Ziele
erfordert oft Inhibition spontaner Bedürfnisse z.B. zwecks Belohnungsaufschub (reward delay)
erfordert Anstrengung
strength model of self-control -> Selbstregulationsfähigkeit als unspezifische begrenzte Ressource
Ausübung von Selbst-Kontrolle erschöpft die Selbstregulationsressourcen (ego depletion)
höhere Wahrscheinlichkeit von self control failure nach dem Versagen bei einer vorherigen
-> Keks/Radieschen-Beispiel
alternative Ansätze:
Selbstregulation eher motivationale Prozess -> eher nicht wollen als nicht können
auch Selbstrechtfertigung kann zur Erklärung von failure genannt werden -> eher nicht müssen als nicht können
genauere Funktion noch nicht bestimmt
Soziale Wahrnehmung
Eindruck über das Verhalten & über Eigenschaften anderer Menschen gelangen
1. initiales Urteil nach 100ms -> auf Dauer ändert sich nicht die Einschätzung sondern die Sicheheit der Einschätzung
Politics at face value
Vorhersage von Wahlgewinnern anhand wahrgenommener Kompetenz
70% Wahrscheinlichekti den Gewinner vorherzusagen
bei Replikation (mit Erwachsen) 2/3 korrekte Vorhersagen & (bei Kindern) auch 2/3 anhand von Kompetenzratings
top-down & bottom-up
bottom-up= Wahrnehmung wird primär von Reizmerkmalen (z.B. Attraktivität) gesteuert
top-down = Wahrnehmung wird primär von Gedächtnisinhalten (z.B. Vorurteilen), kognitiven Schemata oder Emotionen gesteuert
Merkmale des Senders
äußere: körperliche Erscheinung, Ähnlichkeit, Vertrautheit, nonverbale Kommunikation (Mimik & Gestik)
Verhalten: über Attribution wird von sichtbaren Verhalten auf zugrunde liegende Persönlichkeitsmerkmale geschlossen
arithmetische Modelle/kognitive Algebra
-> Modelle eher nicht zutreffend, da kognitiv zu aufwendig
Summenmodell = Summe der Werte der einzelnen Merkmale ist Gesamteindruck -> für guten Eindruck: jede gute Eigenschaft zeigen
Durchschnittsalter = arithmetische Mittel der Merkmale ist Gesamteindruck -> für guten Eindruck: besonders positive Eigenschaften zeigen
central vs. peripheral trait + Hypothese des zentralen Merkmals
Gesamteindruck = nicht Summe oder Durchschnitt
einige Merkmale haben größere Bedeutung für den Eindruck als andere
zentrales Merkmal =Merkmal, welches integraler Bestandteil der Organisation der Persönlichkeit von anderen angesehen wird
peripheres Merkmal = Merkmal, dessen Vorhandensein nicht/nur kaum die Gesamtinterpretation der Persönlichkeit verändert
Hypothese des zentralen Merkmals = List mit Adjektiven -> VP soll Person anhand der Adjektive beschreiben
Wärme & Kompetenz Modell
2 fundamentale Dimensionen (evolutionärer Ursprung)
Wärme ist wichtiger als Kompetenz (primacy of warmth judgements)
-> Wörter aus Wärme-Kategorie werden eher erkannt als aus der Kompetenz-Kategorie
Implizite Persönlichkeitstheorien
Alttagstheorie über die Kovariation von Eigenschaften
gut für Eindrucksbildung wenn nur wenige Informationen über eine Person vorliegen -> Schlussfolgerung auf andere Merkmale (z.B. höflich & freundlich)
Halo-Effekt
beauty is talent
Schuld & Strafe
1 Merkmal überstrahlt die Wahrnehmung anderer Merkmale
zentrale Eigenschaft strahlt auf weitere Einschätzungen aus
beauty is talent -> Attraktivität erhöht die Einschätzung von Kompetenz
Schuld & Strafe -> wenn Täter attraktiver, eher Strafminderung
sich selbst erfüllende Prophezeiung
ursprünglich falsche oder unwahrscheinliche Erwartung über eine Person bestätigt sich am Ende
Erwartung steuert eigenes Verhalten -> andere Person reagiert auf Verhalten -> dadurch “bewahrheitet” sich die erste Erwartung
Primacy Effekt
früher dargebotene Infos haben stärkeren Effekt als später
initiale Infos stoßen eine unmittelbare Eindrucksbildung an, weitere Infos werden vor dem Hintergrund dieses Eindrucks bewertet & verzerrt
recency effect: zuletzt präsentierte Infos werden stärker erinnert -> führen diese zur Korrektur des Eindurcks ist das Akkomodation
Priming + Arten des Priming
Vorbereitung/Erleichterung der Reaktion auf einen Zielreiz durch die Verarbeitung eines anderen assoziierten Reizes
priming sorgt für Bewertungsverzerrungen auch bei subliminal Darbietung (unbewusst)
Replizierbarkeit einiger Befunde zu priming fraglich)
Arten der Voraktivierung:
semantisches Priming: erleichter Reaktion auf semantische Inhalte (Finger - Hand)
konzeptuelles Priming: Bewertung des Zielreizes vor dem Hintergrund eines aktivierten primes (Priming von Eigenschaft -> Bewertung von Person)
affektives Priming: schnellere Reaktion bei gleicher emotionaler Valenz (Kakerlake - Ekel)
behaviorales Priming: Lenkung von Verhalten in aktivierte Richtung (Produktwahl)
Soziale Kognition
Untersuchung von Schritten im Strom der Gedanken, die sich Menschen über andere machen
Automatisierte vs. kontrollierte Prozesse
2 unterschiedliche Informationsverarbeitungsmodi
automatisiert = weitgehend unbewusst, schnell & kognitiv sparsam, arbeitet mit Faustregeln, Abkürzungen & Routinen (Heuristiken, Stereotype)
kontrolliert = deliberativer, langsamer & bewusster Prozess, kognitiv aufwendig
kognitiver Geizhals
Menschen die nicht daran gewöhnt sind angestrengt nachzudenken & geben sich häufig mit einem plausiblen Urteil zufrieden, die schnell in den Kopf kommen
Heuristiken + Arten
mentale Abkürzungen, die eine schnelle & sparsame Urteilsbildung ermöglichen
implizites oder explizites Regelwissen über den Zusammenhang zwischen cues & einer Urteilsdimension
häufig annähernd korrekte Urteile, aber systematische Fehleinschätzungen (biases) möglich
Repräsentativitätsheuristik, Verfügbarkeitsheuristik, Verankerungsheuristik
Repräsentativitätsheuristik
Kategorisierung eines Objektes anhand ihrer Prototypikalität für eine bestimmte Kategorie (Vernachlässigung von Basisraten, Stichprobengrößen & Misskonzeption von Zufall)
Beispiel Ulrich (Uhrenmacher oder Dachdecker)
base rate neglect: Vernachlässigung der Basisrate
Misskonzeption von Zufall: Erwartung, dass sich Zufallsprozesse auch in kurzen Sequenzen abbilden -> gamblers fallacy = Wahrscheinlichtkeit von Abweichungen in eine Richtung erhöhen auch für die Abweichungen in die andere Richtung
Intensiviert von Stichprobengrößen: Zufallseffekt bei kleinerer Stichprobe stärker
Verfügbarkeitsheuristik
verzerrte Wahrnehmung von der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen aufgrund von aktuellem Weltgeschehen & aktuell aktiver Gedächtnisinhalte
abhängig von: Vertrautheit mit Urteilsgegenstand, Vorstellbarkeit der Ereignisse, Salienz & emotionaler Gehalt des Ereignisses, Aktualität
home country bias: Tendenz, eher im Heimatland zu investieren
Verankerungsheuristik
Ankereffekt= Schötzungen & Urteile werden in Richtung eines Vergleichswertes verzerrt, kein Zusammenhang zwischen Anker und Urteilsgegenstand nötig
Verankerungseffekt = sehr robust, selbst unrealistisch hohe Anker haben einen Effekt, auch Experten unterliegen dem Ankereffekt
Bsp.: Gehaltsverhandlung
Attribution (Grundidee + Theorie + Lokalisation)
= Ursachenzuschreibung; Kausalerklärung
Attributionstheorie = wie wir Verhalten erklären & welche Ursache wir darauf zurückführen
Grundidee = Laie als naiver Wissenschaftler, Ursachefindung ermöglichet Kontrollierbarkeit, Vorhersagbarkeit & Erklärbarkeit
2 Arten von Ursachen: Personenfaktoren (internal) vs. Umweltfaktoren (external)
Lokalisation: Person selbst = internal (dispositionale) Attribution vs. Situation in der sich Person befindet = externale (situationale) Attribution
Attribution (+ Grundidee & Lokalisation)
= Ursachenzuschreibung, Kausalerklärung (ex post facto)
Theorie beschäftigt sich damit, wie wir eigenes & fremdes Verhalten erklären & Ursachen zurückführen
Grundidee:
Laie als naiver Wissenschaftler
Urschaenfindugn ermöglicht Komtrollierbarkeit, Vorhersagbarkeit & Erklärbarkeit der (sozialen) Welt
Auftreten von Warum-Fragen vor allen bei negativen, wichtigen oder überraschenden Ereignissen
grundsätzlich 2 Ursachen -> internal (Personenfaktoren) & (external) Umweltfaktoren
-> Lokalisation: 1) hat etwas mit Person selbst (Persönlichkeit) zu tun = internal (dispositional)
2) hat mit der Situation zu tun = external (situational)
2-Stufen-Modell (Gilbert & Malone)
1) zuerst spontane Attribution auf die Person (internal) -> sehr schnell, automatisch, kaum kognitive Ressourcen
2) optional: aufwendiger Korrekturprozess wo situative Faktoren berücksichtigt werden (external)
-> 2) fällt aus, wenn kognitive Ressourcen fehlen (z.B. bei Ablenkung)
Attributionstheorien 1
Korrespondenztheorie
Grundannahme: Beobachter kann aus beabsichtigtem Verhalten aus zugrundeliegende Absichten oder Motive schließen -> ausgeführte Handlung korrespondiert mit zugrundeliegneder Absicht/Ursache
Vorgehen: Vergleich ausgeführter Handlung mit unterlassenen Handlungsalternativen
Handlungsalternativen werden nach Gemeinsamkeiten & Unterschieden analysiert -> Unterscheide können Motive aussagen (Analyse nicht gemeinsamer Auswirkungen)
Bsp.: Univeristäten x & y
Probleme:
Person soll Handeln durch eingetretene Auswirkung -> aber Auswirkung oftmal unsicher/unbekannt
Bekanntheit aller Handlungsalternativen wird vorgegeben -> aber vollständige Verfügbarkeit oft nicht gegeben
unterstellt kognitiv sehr aufwendiges Vorgehen beim Beurteiler -> aber Menschen arbeiten gerne kognitiv sparsam
Attributionstheorie 2
Kovariationstheorie
mehrere Verhaltensstichproben von Handelnder aber auch anderen Personen nötig, um adäquate Attributionen vornehmen zu können
Überprüfung des Verhaltens über 3 Dimensionen:
Entitäten (Zielperson, -objekt), Personen (Akteure), Zeit (Situationen)
Verhaltensvariation wird auf 3 Dimensionen bewertet: Distinktheit, Konsensus & Konsistenz (Differenzmethode) -> aus Bewertung leitet sich Ursachenzuschreibung ab, die mit dem beobachteten Verhalten kovariiert = Ursache
bottom-up Modell
bei “nicht-optimalen Zuständen” werden ehr Kausalschemata oder abnormal conditions focus model benutzt
Bsp.: Hannah & ihr Boss
Attributionstheorie 3
Kausalschemata
Abnormal conditions focus model
Kausalschemata:
kommt mit wenigen/einer Verhaltensstichprobe aus
Ausschluss unplausibler Erklärungen durch Einzelinformationen
-> Abwertungsprinzip (Schema der multiplen hinreichenden Ursachen):
Last changed10 months ago