HO1:
Was ist Validierung?
Validierung
Eignung bzw. der Wert des Produktes bezogen auf seinen Einsatzzweck
Wird ein passendes Produkt entwickelt?
Was ist Verifikation?
Verifikation
Überprüfung der Übereinstimmung zwischen einem Produkt und seiner Spezifikation
Wird das Produkt richtig entsprechend den Vorgaben entwickelt?
Warum ist es schwierig, Software zu Entwickeln?
Die Software läuft nicht auf den vereinbarten Rechnersystemen
sie ist zu langsam oder kommt mit dem Speicher nicht aus
Die Software kann nicht erweitert werden oder mit anderer Software zusammenarbeiten
Kosten explodieren
Zeitrahmen nicht eingehalten
Die Software erfüllt nicht die Wünsche des Kunden
Welche Eigenschaften hat Software?
Software
Immaterielles Produkt
man kann SW nicht „anfassen“, nicht „sehen“
nur Dokumentation beschreibt die Software
Unterliegt keinem Verschleiß
Programme können beliebig oft ablaufen
„klassische Wartung“ nicht erforderlich
Keine Ersatzteile
Programm wird nur einmal entwickelt
Schwer zu „vermessen“
Qualität zu definieren und zu messen äußerst schwierig
Altert
HW Leistungen und SW Techniken ändern sich ständig
Im allgemeinen (!!) leichter und schneller änderbar
Welche Eigenschaften hat Hardware ?
Materielles Produkt
Unterliegt einem Verschleiß
Nach 200000 KM ist der Motor defekt
Ersatzteile
Neuer Motor kann eingebaut werden
Einfach zu „vermessen“
Ob die Schraube für die Radbefestigung passt oder nicht, kann mit einer Schieblehre festgestellt werden
hoher Änderungsaufwand
Änderung der Kofferraumgröße erfordert die Konstruktion neuer Werkzeuge für die Produktion
Viele wichtige Komponenten sind heute kostenlos verfügbar, aber teure Individuialsoftware für Kernprozesse
Das Verhältnis zwischen Hardware und Software Ausgaben bleibt etwa konstant bei 6:4
Hardware vs Software
Die Herstellung großer Softwaresysteme unterscheidet sich qualitativ und nicht nur quantitativ von der Herstellung kleiner Software
Die Komplexität großer Softwaresysteme übersteigt die von einem Entwickler zu einem Zeitpunkt zu beherrschende Komplexität
Die Wahrscheinlichkeit für die Korrektheit eines Systems von Modulen ist wesentlich kleiner als die Wahrscheinlichkeit für die Korrektheit einzelner Module
Die Zahl der noch im Produkt befindlichen Fehler kann zunächst schnell gesenkt werden
Die Fehlerzahl wird im allgemeinen nie Null erreichen
Änderungen und neue Anforderungen erhöhen die Fehlerzahl
Nach genügend vielen Revisionen entsteht ein nicht mehr handhabbares Produkt
Was sind mögliche Lösungsansätze aus dem Software-Engineering?
Programmiersprachen: kontinuierliche Einführung von Abstraktion (Datentypen, Funktionen, Module, Klassen, Bibliotheken, Frameworks)
Dokumentation: Einheitliche Notationen für Entwicklungsanforderungen und ergebnisse (UML)
Entwicklungsprozesse: Aufgabenbeschreibungen, wann was wie gemacht wird
Vorgehensmodelle: Entwicklung passt sich an Bedürfnisse des Kunden an
Was ist Software-Engineering?
Entwicklung und Nutzung von
Vorgehensmodellen
Methoden
Notarionen
Werkzeugen
Definition:
Software-Engineering wird sowohl für das wissenschaftliche Themengebiet der Entwicklung entsprechender Vorgehensmodelle, Methoden, Notationen und Werkzeuge verwendet als auch für ihre konkrete Nutzung in der Praxis
Was ist die Software-Engineering-Definitionen für…?
Werkzeuge
Notation
Planmäßig festgelegte, begründete Vorgehensweisen zur Erreichung eines Ziels
Hilfmittel zur Unterstützung von Methoden und Notationen
Darstellung von Sachverhalten durch Symbole und deren Bedeutung
Was ist ein Vorgehensmodell?
Vorgehensmodell
Vorgehensmodelle stellen Methoden und Elemente des Projektmanagements zu Prozessen und Phasen eines standardisierten Projektablaufes zusammen.
Es erlaubt eine vereinfachte Darstellung des Softwareentwicklungs /Softwarebeschaffungs prozesses aus einer bestimmten Perspektive.
Nur ein Teil der Informationen über den Prozess sind enthalten
Bestimmter Ansatz für die Art der Durchführung und Reihenfolge der Teilaufgaben einer Systementwicklung
Was ist ein Vorgehens-Meta-Modell?
Vorgehens Meta Modell
Modell eines Vorgehensmodells
Einheitliche Beschreibung eines Vorgehensmodells ähnlich einer Sprache
Vergleichbarkeit von Vorgehensmodellen => Forschung
Was für einen Überblick kann ein Vorgehensmodell bieten?
Vorgehensmodell Strategie Überblick
Durchläufe der Gestaltungsstufen
Systemkonzept
Vorgehensweise
Ausgangspunkt
Schwierigkeitsgrad
Verwendungshäufigkeit
Welche 7 Aspekte von Vorgehensmodellen gibt es und wie können diese unterteilt werden?)
Drchläufe der Gestaltungsstufen
Einmalig
iterativ
datenorientiert
funktionsorientiert
objektorientiert
Top-Down
Bottom-Up
induktiv
deduktiv
Easiest-first
Hardest-first
Einfachverwendung
Mehrfachverwendung
Komplexität
Eine Schwierigkeit ist die wechselseitige Verknüpfung zwischen den Maßnahmen, die zum Software Engineering gerechnet werden.
Welche Vorgehensmodelle gibt es? (6)
das klassisch sequentielle Phasenmodell
das Wasserfall Modell
das evolutionäre bzw. prototyping orientierte Lebenszyklus Modell
das Spiralmodell nach BOEHM
das objektorientierte Lebenszyklus Modell
das Agile Modell
Was sind die wichtigen Elemente des Software-Engineerings?
Projekt-, Vorgehens-, und Rosikomanagement
Anforderungserhebung
Qualitätsmanagement
Was ist Fehlerfortpflanzung?
HO2:
Welche Phasen durchläuft Software?
Welche Vorgehensmodelle gibt es? (7)
(NICHT ganz wie im Themenblock Software)
Wasserfallmodell
inkrementelle Entwicklung
evolutionäre Entwicklung
Prototypische Vorgehensmodelle
Pilotsystem
Spiralförmige Entwicklung
Spiralmodell
Was ist das Wasserfallmodell?
Die Phasen des Wasserfallmodells entsprechen denen des Phasenmodells.
Das Ergebnis einer jeden Phase ist eine Reihe von Artefakten, die in der nächsten Phase weiterverarbeitet werden.
Am Ende einer Phase können deren Ergebnisse Qualitätssicherungsmaßnahmen unterzogen werden.
Mit der nächsten Phase soll erst begonnen werden, wenn die vorige abgeschlossen ist.
In der Praxis überlappen die Phasen sich jedoch häufig.
Was sind die Vor- und Nachteile des Wasserfallmodells?
Vorteile
In jeder Phase wird Dokumentation erstellt.
Das Modell ist mit Vorgehensmodellen anderer Disziplinen kompatibel.
Das Wasserfallmodell gibt einen klaren, aus Sicht des Projektmanagements beziehungsweise des Auftraggebers einfach zu verstehenden, linearen und gut kontrollierbaren Ablauf vor.
Nachteile
Hauptnachteil ist die unflexible Aufteilung des Projektes in diskret sequentialisierte , gegeneinander abgegrenzte Phasen.
Schon früh müssen weit reichende Festlegungen bei geringem Kenntnisstand gemacht werden, was den Umgang mit sich ändernden Anforderungen schwierig gestaltet.
Projekte folgen üblicherweise nicht dem sequenziellen Fluss, den das Modell vorsieht.
Grobe Fehler werden unter Umständen erst während des Einsatzes entdeckt.
Ein einmal festgelegter Entwicklungsablauf wird starr eingehalten, ohne dass beispielsweise Projekt und Entwicklungsrisiken berücksichtigt werden.
Zu Beginn eines Projektes sind die Anforderungen oft noch unklar und können nicht vollständig und präzise formuliert werden
Hoher Dokumentationsaufwand
Was ist inkrementelle Entwicklung?
umfasst eine (zumindest skizzenhafte) Darstellung aller Anforderungen, die das System erfüllen soll (vollständig).
Jeder dieser Anforderungen wird Priorität zugewiesen.
Daraufhin wird eine Anzahl von Iterationen geplant.
Jede Iteration implementiert einen Teil der Anforderungen (schalenförmiger Aufbau).
Die Anforderungen mit der höchsten Priorität werden dabei als erstes realisiert.
Sobald die Inkremente festgelegt sind, definiert man detailliert die Anforderungen, die im ersten Inkrement implementiert werden sollen.
Die Anforderungsanalyse wird während den Iterationen fortgesetzt, mit der Einschränkung, dass die Anforderungen des laufenden Inkrements nicht geändert werden dürfen.
Sobald ein Inkrement fertig gestellt und ausgeliefert wurde, kann es von den Anwendern eingesetzt werden. Diese können so mit dem System experimentieren.
Auf diese Weise erhalten sie Kenntnisse, die ihnen bei der weiteren Identifikation von Anforderungen helfen. Neue Inkremente werden in das System integriert, so dass dessen Funktionalität schrittweise erweitert wird.
Was sind die Vor- und Nachteile inkrementeller Entwicklung?
Die Kunden erhalten schon frühzeitig Teile des Systems und können damit schon früh Wert schöpfen.
Die Kunden können die ersten Inkremente als Prototypen benutzen, mit denen sie Erfahrungen sammeln können, die ihnen bei der Aufstellung von Anforderungen helfen
Diese Arbeit ist nachhaltig wegen konsolidierter Basis Architektur
Das Risiko des vollständigen Scheiterns des Projektes wird vermindert.
Selbst wenn einige Inkremente scheitern, können die anderen den Kunden immer noch von Nutzen sein.
Inkrementelle Entwicklung erlaubt es, zu Beginn des Projektes mit weniger Entwicklern zu arbeiten.
Da die Inkremente eher klein sein sollen, kann es schwierig sein die Anforderungen der Kunden Inkrementen angemessener Größe zuzuordnen.
Reihenfolge der Inkremente ggf. schwer zu bestimmen.
Festlegung der einer stimmigen Grob bzw. Basisarchitektur kritisch für den Erfolg.
Ggf. langer Zeitraum für Festlegung der Anforderungen.
Was ist evolutionäre Entwicklung?
Ausgangspunkt: Kern und Mussanforderungen der Auftraggeber
=> Produktkern
So wird beginnend mit einem Kernsystem eine Reihe von Versionen des Systems realisiert und ausgeliefert.
Auf diese Weise können Auftraggeber und Anwender Erfahrungen mit dem System sammeln. Die Weiterentwicklung orientiert sich an ihrem Feedback.
Auf diese Weise werden die Anforderungen an das System im Laufe des Projektes ermittelt.
Steuerung durch den Auftraggeber
Nach Sommerville (2001) ist der evolutionäre Ansatz für kleine und mittlere Systeme (bis zu 500.000 Zeilen Programmcode) der beste.
Vor- und Nachteile von evolutionärer Entwicklung?
Durch die inkrementelle Entwicklung der Spezifikation gewinnen Benutzer und Entwicklungsteam ein besseres Verständnis des Problems.
Die Erfolgsquote, was die Erfüllung der Bedürfnisse des Kunden anbetrifft, ist höher als beim Wasserfallmodell.
Wenn Time to Market sehr kritisch ist, kann eine komplette Version oft nicht schnell genug geliefert werden. Evolutionäre Ansätze erlauben es jedoch, rechtzeitig zumindest eine eingeschränkte Version zu realisieren.
Team kann über die Inkremente hinweg lernen. Daher kann der Ansatz auch eingesetzt werden, wenn zu Beginn des Projektes die Erfahrung des Teams mit den verwendeten Entwicklungstechniken gering ist.
Nicht zuletzt wird dadurch das Risiko gesenkt.
Integrationstests werden vereinfacht, da nicht alles gleichzeitig integriert und getestet wird.
Die Entwicklung eines Systems wird im Vergleich zum Wasserfallmodell in kleinere Einheiten überschaubarer Größe aufgeteilt.
Dadurch ist es möglich, den Projektablauf an die im Projektverlauf gewonnenen Erfahrungen anzupassen
Es besteht die Gefahr, dass frühe Versionen nicht flexibel genug sind, um sich an ungeplante Evolutionspfade anzupassen.
Der Fortschritt ist schwerer zu erkennen d.h. aus Sicht des Managements geht bei der evolutionären Entwicklung die langfristige Planbarkeit eines Projektes verloren, da es bei nicht festgelegter Anzahl von Iterationen auch nicht möglich ist, das Projektende abzusehen.
Aus technischer Sicht besteht die Gefahr, dass aufgrund neu hinzugekommener Anforderungen die Architektur des Systems überarbeitet werden muss.
Probleme bei der Anpassbarkeit der Nullversion
Die Benutzer müssen während des gesamten Projektes beteiligt werden. Es entsteht ein erhöhter Aufwand bzgl. Kommunikation, Koordination und Dokumentation.
Was sind Prototypische Vorgehensmodelle?
Möglichst schnelle Entwicklung einer rudimentär ablauffähigen Vorversion
Wesentliche fachliche Funktionalität soll erkennbar sein
Diskussionsbasis für die weitere Entwicklung
Klärung von Problemen
Teil der Produktdefinition
Inkrementelle Entwicklung
Was sind die Voraussetzungen Prototypischer Vorgehensmodelle?
Voraussetzungen
Ausreichendes Wissen über Anwendungsgebiet
Zugang zu Benutzern
Beteiligung der Benutzer am Entwicklungsprozess
Umfassende Dokumentation
Verfügbarkeit geeigneter Werkzeuge
Welche Arten von Prototypen gibt es?
Demonstrationsprototyp
Einsatz: Auftragsakquisition
Vermittlung eines ersten Eindrucks
Klare Abgrenzung zum Endprodukt
Vernachlässigung softwaretechnischer Standards
Prototyp im engeren Sinn (explorativer Prototyp)
Einsatz: Analyse des Anwendungsbereiches
Erstellung parallel zur Modellierung des Anwendungsbereichs
Veranschaulichung spezifischer Aspekte
Benutzungsschnittstelle
Teile der Funktionalität
Provisorisches, ablauffähiges Software System
Labormuster (experimenteller Prototyp)
Einsatz: Vergleich von konstruktionsbezogenen Alternativen
Demonstration der technischen Umsetzbarkeit eines Produkt Modells (in Bezug auf Architektur oder Funktionalität)
Keine Einbeziehung von Endbenutzern
Horizontaler Prototyp
Realisierung einer spezifischen Ebene eines Systems
Beispiel: Umsetzung der Benutzungsschnittstelle
Umsetzung der Ebene möglichst vollständig Vertikaler Prototyp
Realisierung ausgewählter Teile eines Systems durch alle Ebenen
Beispiel: Umsetzung einer Echtzeitanforderung
Umsetzung dieser Teile möglichst vollständig
Was ist ein Pilotsystem?
Kern des späteren Endprodukts
Nach Erreichung eines Reifegrads wird das Pilotsystem in Zyklen weiterentwickelt
Orientierung an Benutzerprioritäten
Sorgfältige/r Entwurf und Dokumentation notwendig
Was sind Vorteile und Nachteile der prototypischen Vorgehensmodelle?
Das Entwicklungsrisiko wird durch den frühen Einsatz von Prototypen gesenkt.
Eine starke Rückkopplung mit dem Endbenutzer und dem Auftraggeber wird gefördert.
Die schnelle Erstellung eines ersten funktionsfähigen Systems erleichtert die Kommunikation zwischen Entwicklung, Management und Kunden.
Prototypen werden oft als Ersatz für die fehlende Dokumentation angesehen.
Prototypen können bei den Kunden falsche Erwartungen wecken.
Aufwand für die Entwicklung von (Wegwerf-) Prototypen.
Gefahr der Nutzung des Prototypen als Endprodukt (i.d.R. hohe Folgekosten)
Was ist die Spiralförmige Entwicklung?
In welche Sektoren sind die Windungen unterteilt?
Der Software Prozess wird als Spirale dargestellt:
Jede Windung entspricht einer Phase des Softwareprozesses.
So kann beispielsweise in der ersten Windung die Machbarkeit des Systems untersucht werden, in der nächsten die Systemanforderungen aufgestellt werden, in der folgenden der Systementwurf, etc.
Jede Windung ist in vier Sektoren unterteilt, die im Projekt iterativ zu durchlaufen sind:
Ziele aufstellen :
Risiken werden identifiziert und alternative Möglichkeiten bezüglich der Realisierung des Systems abgewogen beispielsweise unterschiedliche Architekturentwürfe, Wiederverwendung oder der Einsatz von Fertigprodukten.
Risiken einschätzen und verringern :
Es findet eine detaillierte Analyse jedes Projektrisikos statt. Maßnahmen zur Risikominderung werden eingeleitet.
Entwicklung und Validierung :
Für die Durchführung dieser Phase wird ein im Hinblick auf die identifizierten Risiken geeignetes Modell für die Entwicklung gewählt (Anwendung des Wasserfallmodells, des inkrementellen Modells, des protypischen Modells oder auch eine Kombination dieser Modelle).
Damit enthält das Spiralmodell „ andere Vorgehensmodelle als Spezialfälle und kann somit als eine Art Meta Vorgehensmodell verstanden werden.
Planung :
Das Projekt wird einer Begutachtung unterzogen und es wird entschieden, ob noch eine weitere Schleife durchlaufen werden soll. Falls das Projekt fortgesetzt wird, wird an dieser Stelle die nächste Phase des Projektes geplant.
Kosten und Terminplan werden angepasst. Zusätzlich passt der Projektmanager die gelante Anzahl verbleibender Iteration an.
Konfigurationsmanagement und Qualitätssicherung werden kontinuierlich während des gesamten Projektes durchgeführt.
Der Hauptunterschied zu anderen Modellen liegt in der expliziten Betrachtung von Risiken.
Welche Charakteristika hat das Spiralmodell?
Charakteristika des Spiralmodells:
Risiko getriebenes Modell
Jede Windung der Spirale stellt iterativen Zyklus durch dieselben Schritte dar
Ziele für jeden Zyklus werden aus Ergebnissen des letzten Zyklus abgeleitet
Separate Spiralzyklen für verschiedene Software Komponenten möglich
Keine Trennung von Entwicklung und Wartung
Berücksichtigung von Qualitätszielen bei Zielbestimmung
Was sind Vor- und Nachteile des Spiralmodells?
Risiken werden explizit betrachtet.
Prototypen werden zur Verminderung des Risikos eingesetzt.
Auf neue Erkenntnisse innerhalb des Projekts kann dynamisch reagiert werden.
Anders als klassische Prozessmodelle, die enden wenn die Software ausgeliefert wird, kann das Spiralmodell auf den gesamten Lebenszyklus der Software angewandt werden.
Andere Vorgehensmodelle werden als Spezialfälle integriert.
Fehler und ungeeignete Alternativen werden frühzeitig eliminiert.
Der Ansatz ist sehr flexibel.
Durch die Betrachtung von Alternativen wird Wiederverwendung unterstützt.
Es ist womöglich schwer, den Kunden davon zu überzeugen, dass der Ansatz kontrollierbar ist.
Es besteht ein hoher Managementaufwand, da oft Entscheidungen über den weiteren Prozessablauf getroffen werden müssen.
Für kleine und mittlere Projekte ist der Ansatz weniger gut geeignet.
Identifizierung und Managen von Risiken wenig verbreitet
Was ist Komponentenbasierte Entwicklung?
Man konzentriert sich darauf, bereits entwickelte und
für das System wieder verwendbare Teile zu
integrieren, anstatt sie von Grund auf neu zu
entwickeln.
Die Unterschiede liegen in den folgenden Phasen:
Analyse der Komponenten :
Ausgehend von der Anforderungsspezifikation werden bestehende Komponenten gesucht, die diese umsetzen.
Oft findet man dabei keine exakte Umsetzung, sondern nur Komponenten die einen Teil der geforderten Funktionalität realisieren.
Anpassung der Anforderungen :
In dieser Phase werden die Anforderungen angepasst, so dass sie den vorhandenen Komponenten entsprechen.
Wenn eine Anpassung unmöglich ist, führt man die Komponentenanalyse erneut aus, um alternative Lösungen zu finden.
Systementwurf mit Wiederverwendung :
In dieser Phase wird der Systementwurf erstellt.
Es wird dabei der Wiederverwendung von Komponenten Rechnung getragen.
Entwicklung und Integration :
Die Funktionalität, die nicht durch bestehende Komponenten bereitgestellt wird, wird entwickelt.
Die Integration wird vorgenommen.
Welche Vor- und Nachteile hat komponentenbasierte Entwicklung?
Ein offensichtlicher Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, dass weniger Software entwickelt werden muss, wodurch Zeit und Kosten gespart werden.
Eine Organisation kann sich auf die eigenen Stärken konzentrieren und Komponenten, die Standardfunktionalität bereitstellen und/oder nicht der Kernkompetenz entsprechen, zukaufen.
Komponentenbasierte Entwicklung lässt sich auch mit anderen Vorgehensmodellen kombinieren.
Der Hauptnachteil liegt darin, dass Kompromisse bei den Anforderungen gemacht werden müssen, was dazu führen kann, dass die Bedürfnisse des Kunden nicht abgedeckt werden.
Die Weiterentwicklung wird dadurch erschwert, dass man keine Kontrolle über neue Versionen der wiederverwendeten Komponenten hat.
Obwohl das Prinzip der Wiederverwendung eine weite Verbreitung gefunden hat und in vielen Prozessen vorkommt, orientieren sich nur wenige Organisationen explizit daran.
Was ist formale Systementwicklung?
Was sind Vor- und Nachteile?
Formale Systementwicklung
Durch Verifikationen wird gewährleistet, dass diese Umwandlungen die Korrektheit erhalten und somit das Programm seiner Spezifikation entspricht.
Diese Gewährleistung macht den Ansatz für sicherheitskritische Systeme interessant.
Außerhalb dieser Systemdomäne wird er jedoch kaum verwendet.
Vor- und Nachteile
Formale Systementwicklung ist besonders gut für die Entwicklung von Systemen geeignet, bei denen Sicherheit und Verlässlichkeit kritische Faktoren sind.
Die Methode gewährleistet, dass das Programm der Spezifikation entspricht.
Verträge können die Spezifikation des Systems als Grundlage verwenden.
Der Zeit und Kostenaufwand ist sehr hoch.
Umfangreiches Training ist nötig, da nur wenige Software Entwickler über das entsprechende Wissen verfügen.
Die Kommunikation mit dem Kunden gestaltet sich schwierig, da dieser mit formalen Modellen in der Regel nicht viel anfangen kann.
Was ist das V-Modell?
Bei allen Schritten erfolg eine Dokumenteninspektion
Was sind die Vor- und Nachteile des V-Modells?
Hohe Testabdeckung, weil die Spezifikationen der jeweiligen Entwicklungsstufen die Grundlage für die Tests (Testfälle) in den entsprechenden Teststufen sind.
Behauptung: Validierung vor Verifizierung (wirklich?)
Die Anforderungen an ein neues System sind zu Beginn nie vollständig bekannt.
Während der Entwicklung kann sich eine produktive Zusammenarbeit zwischen Benutzern und Entwicklern ergeben, aus der neue Realisierungsmöglichkeiten resultieren.
Es gibt für eine Anforderung verschiedene Realisierungsmöglichkeiten.
Vollständigkeit der Validierung ist offen
(ist es denn eine?)
Was sind die Vor- und Nachteile nebenläufiger Vorgehensmodelle? (Erklär-Folie fehlt)
Die Parallelisierung verkürzt Produkteinführungszeiten.
Ansatz fördert die funktionsübergreifende Kollaboration und führt das gesammelte Expertenwissen frühzeitig zusammen.
Durch die Integration aller Projektbeteiligten werden Probleme frühzeitig erkannt.
Paralleles Ausführen von logisch nachgelagerten Aktivitäten birgt zusätzliche Risiken.
Mit der nebenläufigen Entwicklung ist in jedem Fall ein sehr hoher Aufwand verbunden, um in der Planung Engpässe zu antizipieren.
Paralleles Arbeiten erfordert präzises Management.
HO3:
Welche Merkmale hat das Rational Unified Process Model?
Welche Vor- und Nachteile haben diese Merkmale?
Merkmale:
Anwendungsfallgetrieben („Use Case driven”)
Architekturzentriert
Iterativ
Inkrementell
(Einsatz von UML)
Vor und Nachteile:
Vorteile:
Risiken werden frühzeitig identifiziert und geprüft
Frühzeitige Validierung der Architektur
Frühzeitig „ablauffähige“ Ergebnisse und dadurch frühzeitiges Kundenfeedback: nach jeder Iteration kann der Kunde prüfen.
Keine vollständige Definition der Anforderung erforderlich: Anforderung für zukünftige Iterationen können sich ändern ohne erhebliche Konsequenzen (wenig aufgelaufene Use Cases fördern die Konzentration darauf, was wirklich wichtig Anforderungen sind“)
Nachteile:
Der Unified Process ( und UML ) sind leistungsfähig, aber komplex
Finden der Architektur Baseline existentiell
Zuordnung zu Iterationen
Was ist ein Use-Case?
Was ist ein Actor?
Definition Use Cases
Die Beschreibung einer Interaktion zwischen einem System und seinen Benutzern, die typischerweise in Form von Szenarien oder Abläufen dargestellt wird, um die Funktionalitäten und Anforderungen zu verdeutlichen.
„Welchen Mehrwert bringt eine Anforderung“ und nicht nur „diese Funktion hätte ich auch noch gerne“.
Actor
Ein Actor ist eine außerhalb des Systems am Anwendungsfall beteiligte Rolle (nicht Person!).
(Rollen für Geldautomat Beispiel: Bankkunde, Servicetechniker)
Mehrere Rollen können durch ein und dieselbe Person ausgeübt werden: Herr Maier ist Bankkunde und Servicetechniker)
Wie läuft ein Anwendungsfall ab?
Beispiel:
Use Case name : „Benutzer holt Geld ab”
Vorbedingung: Karte im Automat ordnungsgemäß eingeführt und erkannt
Nachbedingung: Benutzer als „berechtigt“ identifiziert oder Benutzer als „unberechtigt“ identifiziert
Actors: Bankkunde
Nicht funktionale Anforderungen: Die Überprüfung darf nicht länger als 1 sec dauern.
Ablauf
Der Use Case beginnt mit der Aufforderung an den Kunden, eine PIN Nummer einzugeben.
Der Kunde kann nun eine PIN Nummer via Tastatur eingeben.
Der Kunde bestätigt die Eingabe durch Enter Button.
System checkt die PIN Nummer.
Falls PIN Nummer korrekt ist der Zugang erlaubt, andernfalls ist der Use Case beendet.
Ablaufausnahme
Der Kunde kann zu jeder Zeit die PIN Nummer mit dem clear Button löschen und eine neue eingeben.
Falls der Kunde eine falsche PIN Nummer eingibt, startet der Use Case erneut. Falls das drei mal passiert, wird der Use Case abgebrochen und die Karte gesperrt.
Was ist Architektur?
Definition Architektur:
Die Architektur ist die grundsätzliche Struktur des Systems. Zur grundsätzlichen Struktur gehört die Zerlegung des Systems in Komponenten und deren Schnittstellen, das Verhalten des Systems und das Zusammenwirken Verhalten und Komponenten.
Eine Beschreibung eines einzelnen Aspekts nennt man Architektursicht.
Was bedeutet Architekturzentriert?
Fokussierung auf eine frühe Entwicklung einer ersten Baseline 1 einer Software Architektur; diese Baseline Architektur ist Bestandteil einer „Anforderungsphase“ und ist Grundlage für die Planung und Entwicklung Identifikation und Implementierung der SW Architektur für 5-10% aller Use Cases, die die Kernfunktionalität repräsentieren.
Sukzessive Weiterentwicklung der SW Architektur bis stabile Architektur erreicht ist.
Was bedeutet Iterativ?
Was bedeutet Inkrementell?
Was haben sie gemeinsam?
Zerlegung der Gesamtfunktionalität in kleinere „Scheiben“
Jede Iteration repräsentiert einen kompletten Entwicklungszyklus und durchläuft immer alle Haupttätigkeiten (Anforderung, Analyse, Entwurf, Implementierung, Test)
Jede Iteration wird separat geplant und controlled (d.h. z.B. Termin und Ergebnisverfolgung) und ist daher ein „Mini Projekt“
Jede Iteration erzeugt konsistente Teilergebnisse
Jede Iteration erzeugt ein Inkrement des Gesamtsystems.
Sukzessive Weiterentwicklung der Gesamtfunktionalität, die i.d.R. in jeder Iteration wächst.
Gemeinsamkeiten
Iterativ und Inkrementell ist die „Entwicklung in kleinen Schritten“
Ein bisschen“ planen
„Ein bisschen“ spezifizieren, entwerfen und implementieren
„Ein bisschen“ integrieren, testen und ausführen in jeder Iteration
Wie ist das Software Engineering heute?
Software Projekt:
Änderungen im Laufe der Entwicklung durch
mögliche Nicht Realisierung wegen mangelnder Erfahrung /
Ressourcen oder Anforderungen des Kunden.
Unzufriedenheit in Software Entwicklung durch:
Permanent neue Änderungen
„Vorbeiimplementierung“ am Ziel
Faktor Mensch unbeachtet
=> „Nicht meine Aufgabe“
Zu spätes und weniges Testen
=> Mängel in Kosten/Zeit/Qualität
Was ist Lean Management?
„lean” = “schlank”
Frei übersetzt: “Konzentration auf das Wesentliche”
Lean Ansätze sind Bestandteil vieler agiler Vorgehensweisen
Zwei Dimensionen: Inhalt und Durchführung
80 % der Funktionalität wird durch 20 % der Anforderungen abgedeckt
Hoher Anteil an Code, der wenig/nicht zur Funktionalität beiträgt (20-50 %)
”Flow“: Produktionsprozess muss fließend sein, ansonsten entsteht Verschwendung
Verringerung der (Teil --)Projektlaufzeit führt zu höherer Qualität
Alles, was nicht der Wertschöpfung dient, weglassen
Was sind Begriffe des Lean Managements?
Begriffe:
Value: “Wert des Produkts in den Augen des Kunden”
Value Stream: “Welche Schritte sind zur Herstellung des Produkts notwendig“
Flow: “Produktionsprozess muss fliesend sein”
Pull: “Anfordern des Produkts durch den Kunden”
Welche Prinzipien gelten für das Lean Management?
Prinzipien:
No waste
Wissen bewahren
Entscheidungen aufschieben
Schnell liefern
Qualität einbauen
Das Team befähigen
Das Ganze sehen
Warum werden Entscheidungen aufgeschoben?
Untscheidungen aufschieben
Entscheidungen so spät wie möglich treffen
Sich mehrere Optionen offen halten ist besser, als sich
frühzeitig mit viel Unsicherheit festzulegen
Während die Entscheidung noch aussteht, können
Informationen gesammelt werden
Spart Zeit (keine Verschwendung)
Warum ist es wichtig, schnell zu liefern?
Frühe Ergebnisse zeigen
Früheres Feedback des Kunden
Weniger Risiko
Software Entwicklung in kurzen Iterationen
Unterstützt den Methode möglichst spät zu entscheiden
Wie kann das Team befähigt werden?
Team befähigen
Motivation durch Selbstbestimmung und Verantwortung
Entscheidungskompetenz ins Projektteam verlagern, dorthin wo schnell und richtig entschieden werden kann
Bildung eines “Kernteams“
Zeigt die Bereitschaft zur Umsetzung von Lean Konzepten
Was ist das Agile Manifest?
Agiles Manifest
Individuen und Interaktionen
“… sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.”
Kommunikation und Interaktion der Mitarbeiter erwünscht
Funktionierende Software
„… ist wichtiger als umfassende Dokumentation.”
Nur notwendige Anzahl an Dokumenten bei Umsetzung
Zusammenarbeit mit dem Kunden
„… ist wichtiger als Vertragsverhandlungen.”
Gemeinsam beste Lösung während der Entwicklung entwerfen Vorbereitung auf unbekannte Änderungen
„… ist wichtiger als einem Plan zu folgen.”
Vorkehrungen treffen, um auf Änderungen adaptiv zu reagieren
Was sind Prinzipien?
Prinzipien
Höchste Priorität = Bedürfnisse des Kunden
Unbeständige Anforderungen
Häufige Auslieferungen
Zusammenarbeit von Geschäftsleuten und Entwicklern
Mitarbeitermotivation und Vertrauen
Direkte Kommunikation
unktionierende Software als Maßstab
Endlos beständiges Tempo
Technische Exzellenz
Einfachheit
Sich selbst organisierende Teams
Regelmäßige Selbstreflexion
Was ist eine Praktik?
Was für Beispiele gibt es?
Praktiken
Konkrete Handhabungsformen zur Entwicklung
Keine konkrete Auswahlvorgabe vom Manifest
Vielzahl an Praktiken
Oft für selbe Praktik unterschiedliche Namen
Meist keine neuen „bahnbrechenden“ Praktiken
Wahrer Nutzen oft erst durch Kombination ersichtlich
Beispiele:
Retrospektiven
Pair Programming
Refactoring
Regressionstesten
Automatisierter Build Prozess
Tägliches Stand Up Meeting
Was ist eine Agile Methodik (4)?
Eine agile Methodik ist …
Aufbauen der Software durch Hinzufügen von Stücken zu existierender funktionierender Software.
Kooperativ
Ausgeprägte Zusammenarbeit der Mitarbeiter untereinander und mit dem Kunden durch Kommunikation.
Unkompliziert
Leichte Erlernbarkeit und Abänderbarkeit.
Adaptiv
Möglichkeit der kurzzeitigen Änderung der Arbeitsprodukte
Extreme Programming
Scrum
Crystal
Adaptive Software Development
Feature Driven Development
Dynamic System Development Method
Pragmatic Programming
Test Driven Development
Agile Unified Process Modell
Was ist Extreme Programming?
Agiler Softwareentwicklungsprozess
Eignet sich besonders für kleine Entwicklerteams
Folgt der Annahme, dass Anforderungen vage sind und sich schnell ändern können
Kunde ist stark in den Entwicklungsprozess integriert
Es wird bereits frühzeitig innerhalb eines Projektes Geschäftswert erzeugt
Welche Rollen gibt es bei Extreme Programming?
Was sind die Werte von XP?
Was sind die Prinzipien von XP?
Projektleiter:
Verantwortlich für das Management und die Koordination des Projektes
Verwaltet Ressourcen, Kosten und Zeitpläne
Verfolgt das Ziel, eine optimale Qualität des auszuliefernden Produktes zu erreichen
Kunde:
Mindestens ein Vertreter des Kunden muss permanent erreichbar sein, um mögliche Fragen zu klären
Verantwortlich für die Akzeptanztests der Entwickelten Features
Entscheidet über die Priorisierung der einzelnen User Stories / Use Cases
Kundenvertreter im Team:
Da keine echte Spezifikation (User Stories sind nicht detailliert genug) => viele Rückfragen an den Kunden
Deshalb sollte ein Kundenvertreter für die Entwickler ständig im Zugriff sein (on site customer
Zukünftiger Anwender
Entwickelt die Testfälle (funktionale Tests)
Entwicklerteam:
Innerhalb des Entwicklerteams gibt es keine Rollentrennung
Entwickler schätzen die User Stories im Rahmen des Planning Pokers
Entwicklungsteam setzt die Anforderungen des Kunden um
Design
Implementierung
Test
Was bedeutet Werte in XP?
Werte:
XP setzt deren Einhaltung für das erfolgreiche Entwickeln von Software voraus
Bilden die Brücke zwischen abstrakten Werten und konkreten Praktiken
XP zeichnet sich durch 12 Praktiken aus
Stützen sich gegenseitig
=> nur in ihrer Gesamtheit sinnvoll (!?)
Sonst kann der XP Ansatz scheitern
Praktiken selbst sind nicht neu, jedoch die Kombination und der „extreme Grad“
Was ist ein kleines Release?
Was sind Vorteile von kleinen Releases?
Kleine Releases = kleine Projektteile oder Version
Ein Release Zyklus dauert i.d.R. zwischen ein und drei Monaten
Besteht aus mehreren Iterationen (Dauer etwa ein bis vier Wochen)
Eine Iteration zerfällt in mehrere Tasks/Arbeitspakete (Dauer etwa ein bis drei Tage)
Nach jeder Iteration kann der Kunde Abweichungen feststellen und korrigieren
Das erste Release sollte bereits ein funktionierendes Kernsystem bilden
Es wird dann inkrementell in weiteren Releases ausgebaut
Kunde bekommt frühzeitig wichtige Funktionalitäten
Entwickler bekommen schnelles Feedback
Was für Tests gibt es?
Test haben eine Zentrale Rolle, ohne sie geht´s nicht
Wissen über gewünschte Funktion steckt in den Testfällen und den User Stories / Use Cases
Testarten:
Entwicklertests für Klassen unit tests technische Sicht, Dokumentationscharakter, Sicherheit bei Änderungen
Kundentests für User Stories functional tests funktionale Fehler abdecken, Nachweis über Bereitstellung der Funktion
Müssen automatisch ausgeführt werden
Müssen schnell ausführbar sein
Erst die Tests, dann die Implementierung !!
Zwingt Entwickler / Kunde zu Fallbeispielen
Was ist die XP Systemmetapher?
XP-Systemmetapher
Steht für die grundsätzliche Idee hinter der Architektur des Systems
Sie soll für den Entwickler und den Kunden verständlich sein
Sie soll den Architekturentwurf ersetzen
in puncto neue Programmteile soll sie folgendes vermitteln:
Welche Form angenommen werden soll
An welche Stelle ins System integriert werden soll
Was ist ein Einfacher Entwurf?
Einfacher Entwurf:
Es soll immer nach einer einfachen Lösung gesucht werden
do the simplest thing that could possibly work
Nur die momentan anstehenden Anforderungen sollen abgedeckt werden
develop for today
Sollten später Änderungen notwendig sein, so wird der Entwurf refaktorisiert
Refaktorisierung geringstmögliche Anzahl von Klassen, Attributen und Methoden
Aspekte des einfachen Entwurfs:
Erfüllung der Anforderungen der Entwurf muss der Aufgabe gerecht werden
Redundanzfreiheit jede Information darf nur einmal gehalten werden
Was ist XP Refaktorisierung?
XP Refaktorisierung
Dient der Vereinfachung des Entwurfs unter Beibehaltung der Semantik/Funktionalität
Verbesserung der Verständlichkeit und Änderbarkeit des Codes
Selbsterklärungsfähigkeit
da sich die Dokumentation wegen der häufigen Anpassungen auf den Code beschränkt, sollten beim der Refaktorisierung Struktur und Namensgebungen selbsterklärend sein
Wenn also Code existiert, welcher eines Kommentares bedarf, so sollte der Code angepasst/vereinfacht werden
Nach der Refaktorisierung
sollten immer die Tests durchlaufen werden
sollten der Code wieder die geringstmögliche Anzahl Klassen, Attribute und Methoden aufweisen
Ständiger Fluss im Design
=> kontinuierliche Refaktorisierung
Was ist Pair Programming?
Entwurf, Codierung und Tests von zwei Entwicklern gemeinsam
Eine Tastatur, eine Maus, ein Rechner
Rollenverteilung: Implementierer Rolle, Reviewer Rolle
Bei Bedarf kann getauscht werden
Paarbildung ist nicht fest, sondern geeigneten Partner suchen
Positiver Nebeneffekt: Wissen über alle Aspekte des System breitet sich über alle Entwickler aus (Ausfallsicherheit)
Einer programmiert, der andere prüft
Der Reviewer hat andere Ziele im Auge:
Fehler (logische und syntaktische)
Passt der Code zum Entwurf
Kann der Entwurf verbessert werden
Fehlen noch Tests zum Code
=> Kontinuierliche Begutachtung Aber: Kosten???
Entwicklungszeit nimmt im Vergleich zu allein arbeitenden Entwicklern ca. 40 60% zu
Code ist leichter verständlich und hat weniger Fehler (ca.60%)
Was bedeutet Gemeinsames Code-Eigentum?
Gemeinsames Code-Eigentum
Der Code gehört nicht einem sondern allen Entwicklern
Jedes Entwicklerpaar darf zu jeder Zeit am gesamten Code Änderungen vornehmen. Um z.B. die Verständlichkeit zu verbessern.
Änderungen können aber fehlerhaft sein
Deshalb müssen nach jeder Änderung alle Tests durchlaufen werden
Was ist Fortlaufende Code-Integration?
Fortlaufende Code-Integration:
Neuer oder geänderter Code wird alle paar Stunden integriert
Auf einen dedizierten Integrationsrechner
Alle Tests nach Integration durchlaufen
Bei Fehlern muss der Code vom Paar zurückgenommen werden
Fehler müssen von dem Paar beseitigt werden
=> Es besteht immer ein lauffähiges System
Was sind die XP-Programmierrichtlinien?
Um das Arbeiten in Paaren und das gemeinsame Code Eigentum zu erleichtern
Werden von den Entwicklern untereinander vereinbart und eingehalten Hat zur Folge, dass:
der Code einheitlich ist
ihn alle verstehen
ihn alle ändern können
Was sind Unterschiede zwischen den beiden?
Kosten beim Wasserfall (exponentiell) oder UP (linear)
Ausgangspunkt für diese Annahmen:
Was kostet eine Änderung in der:
Analysephase
Designphase
Implementierungsphase Im Gegensatz zu XP:
größerer Planungsaufwand (Analysephase)
Späte Implementierung/Codierung (Implementierungsphase)
Nur ein einfaches Design erlaubt:
Späteres Auftreten von Anforderungen
Kosten steigen nicht linear oder exponentiell
Die geringen Kosten sind zu erklären durch
einfaches Design
automatisierte Tests
Erfahrungen im Ändern
den Einsatz von objektorientierten Sprachen
Was spricht für und gegen XP?
Neutral
Wasserfall oder Unified Process sind schwergewichtig
Keine bis wenig Flexibilität und Freiheit
Änderungswünsche sind teuer und schwer realisierbar
Contra
Explizite Spezifikation und Entwurfsdokumentation fehlen
Zwar ist Dokumentation im Test und im Sourcecode, jedoch kennen diese nur die Teammitglieder
Gemeinsames Code Eigentum wird zum Problem
kein Übersichtsdokument vorhanden ist
Änderungen am Entwurf müssen kommuniziert werden, es existiert kein Übersichtsdokument
konkurrierende Änderungen an denselben Klassen
Annahme über Änderungskosten sind weder begründet noch empirisch belegt
Wiederverwendbarkeit von Programmteilen
Änderungen am Entwurf ziehen Änderungen an den Tests nach sich
Sorgfältige Arbeit ist nötig
Reicht die Begutachtung des Pair Programmings aus?
QS wird in Frage gestellt
Vorgehensweise nicht „ISO 9000“ konform
XP selbst ist nur unzureichend dokumentiert
Die Systemmetapher wird z.B. nur kurz und knapp erwähnt
Keine Nachweise über die Überlegenheit von der Vorgehensweise von XP
Pro
C3 Projekt bei DaimlerChrysler
Berichte über andere Projekte bei Beck
Alle beteiligten Gruppen waren mit XP zufrieden
Hohe Motivation und Freude am Programmieren bei den Entwicklern
Gute Termineinhaltung im Management
Frühe Verfügbarkeit und hohe Qualität eines laufenden Systems beim Kunden
Wann wird XP angewendet?
Einsatz von XP ist nur möglich, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind
Es empfiehlt sich, XP nur bei kleineren Projekten mit unklaren oder sich ständig ändernden Anforderungen einzusetzen
Aus Mangel an Erfahrungen wird noch kontrovers über
die Skalierbarkeit
die möglichen Projektgrößen diskutiert
Was ist Scrum?
Scrum ist ein agiler Prozess , der es erlaubt auf die Auslieferung der wichtigsten Geschäfts Anforderungen innerhalb kürzester Zeit zu reagieren
Scrum gestattet es schnell und in regelmäßigen Abschnitten (von zwei Wochen bis zu einem Monat) tatsächlich lauffähige Software zu inspizieren
Der Kunde setzt die Prioritäten selbst
organisierende Entwicklungsteams legen das beste Vorgehen zur Auslieferung der höchstpriorisierten Features fest.
Alle zwei Wochen bis zu einem Monat kann jeder lauffähige Software sehen und entscheiden , diese so auszuliefern oder in einem weiteren Abschnitt zu ergänzen
Was sind die Rollen in Scrum?
Product Owner:
Definiert Produkt Features
Bestimmt das Auslieferungsdatum und den Inhalt
Ist verantwortlich für das finanzielle Ergebnis des Projekts
Priorisiert die Features abhängig vom Marktwert bzw . Kundenwunsch
Passt die Features und die Prioritäten nach dem Bedarf für jeden Sprint an
Akzeptiert oder weist Arbeitsergebnisse zurück
Scrum Master:
Repräsentiert das Management gegenüber dem Projekt
Verantwortlich für die Einhaltung von Scrum Werten und Techniken
Beseitigt Hindernisse im Team und Projektablauf
Er stellt sicher , dass das Team vollständig funktional und produktiv ist
Unterstützt die enge Zusammenarbeit zwischen allen Rollen und Funktionen
Er schützt das Team vor äußeren Störungen
Das Team:
Typischerweise 5 9 Personen
Funktionsübergreifend
Architekt , Programmierer , UI Designer, etc.
Mitglieder sollten Vollzeitmitglieder sein
Wenige Ausnahmen z.B . Systemadministratoren
Teams organisieren sich selbst
Ideal: keine Titel aber manchmal nicht vermeidbar
Status im Team sollte sich nur zwischen Sprints verändern
Wie sieht der Projekt-Zyklus aus?
Was passiert in einem Daily Scrum Meeting?
Daily Scrum Meeting:
Täglich
15 Minuten lang
Stand up
Nicht zur Problemlösung
Alle sind eingeladen
Aber nur Team Mitglieder, der ScrumMaster, und der Produkt Owner dürfen reden
Hilft , andere überflüssige Meetings zu vermeiden
Was ist ein Sprint?
Sprint:
Prüft regelmäßig , was gut und nicht so gut funktioniert
Typischerweise 15 30 Minuten lang
Nach jedem Sprint
Das ganze Team nimmt teil
ScrumMaster
Produkt Owner
Team
Vielleicht Endkunden und andere Personen (aber Vorsicht!)
Was passiert in eine Review-Meeting?
Review-Meeting:
Das Team präsentiert , was es während eines Sprints erreicht hat
Typischerweise in Form einer Demo der neuen Features oder der zugrunde liegenden Architektur
Informell
Zwei Stunden zur Vorbereitung Regel
Keine Folien
Kunden sind anwesend , Mitglieder anderer Teams ggf. auch
Was ist der Product Backlog?
Product Backlog:
Eine Liste aller gewünschten Projektarbeiten Anforderungen
Idealerweise soll jeder Eintrag wertvoll für Benutzer des Produktes oder Kunden sein
Vom Produkt Owner priorisiert
Zu Beginn jedes Sprints re priorisiert
Wie funktioniert ein Planning Meeting Sprint-Backlog?
Meeting Sprint-Backlog:
Team Mitglieder wählen Tasks aus Arbeit wird nie zugewiesen
Die geschätzte restliche Arbeit wird täglich aktualisiert
Jedes Team Mitglied kann Tasks hinzufügen, löschen oder ändern
Neue , für den Sprint benötigte Arbeit taucht auf
Wenn Arbeit unklar ist , wird eine Task mit einer größeren Zeitschätzung definiert , um später die Aufteilung der Task durchzuführen (Product Backlog)
Updaten der verbleibende Arbeit, sobald mehr Informationen vorhanden sind
Was bedeutet Anwendungsfallgetrieben?
Entwicklung oder Gestaltung des Systems orientiert sich an identifizierten, beschriebenen und priorisierten Anwendungsfällen.
Betonung auf den Funktionalitäten und Interaktionen des Systems mit den Benutzern.
Anwendungsfälle dienen als zentrale Elemente für das Verständnis und die Umsetzung von Anforderungen.
Fokussiert auf konkrete Szenarien, um das System benutzerorientiert zu gestalten
HO4:
Welche Arten von Anforderungen gibt es?
3 Arten von Anforderungen
Eine funktionale Anforderung definiert eine vom System oder von einer Systemkomponente bereitzustellende Funktion des betrachteten Systems.
Eine Qualitätsanforderung definiert eine qualitative Eigenschaft, die das betrachtete System oder eine einzelne Funktion des Systems aufweisen soll.
Eine Randbedingung ist eine organisatorische oder technologische Vorgabe, die die Art und Weise einschränkt, wie das betrachtete System realisiert werden kann.
Was sind Qualitätsanforderungen?
Qualitätsanforderungen:
legen gewünschte Qualitäten des zu entwickelnden Systems fest
beeinflussen häufig (in größerem Umfang als die funktionalen Anforderungen) die Gestalt der Systemarchitektur.
Bezug auf Qualitätsanforderungen des betrachteten Systems
die Performance,
die Verfügbarkeit,
die Zuverlässigkeit,
die Portabilität
Was sind Randbedingungen?
Randbedingungen:
können von den Projektbeteiligten nicht beeinflusst werden.
beziehen sich auf das betrachtete System UND auf den Entwicklungsprozess des Systems.
im Gegensatz zu funktionalen Anforderungen und Qualitätsanforderungen schränken sie die Umsetzung ein und werden nicht umgesetzt.
Wie können Anforderungen ermittelt werden? (Ermittlungstechniken)
Befragungstechniken
Interview
Fragebogen
Beobachtungstechniken
Feldebeobachung
Apprenticing
unterstützende Techniken
Mind Mapping
Prototypen
Use-Cases
Dokumentenzentrierte Techniken
Systemarchäogolien
perspektivenbasiertes Lesen
Kreativitätstechniken
Brainstorming
Perspektivwechsel
Analogiewechsel
Was ist Dokumentation?
Was ist Dokumentation:
jede Art der mehr oder weniger formalen Darstellung,
erleichter die Verständigung zwischen den einzelnen Beteiligten erleichtert
erhöht die Qualität der dokumentierten Anforderungen
Was sind Vor- und Nachteile von Natürlichsprachlicher Dokumentation?
Natürlichsprachliche Dokumentation:
in der Praxis die am häufigsten genutzte Dokumentationsform für Anforderungen
Keiner der Beteiligten muss eine neue Notation lernen
man kann alle Arten von Anforderungen ausdrücken
oft mehrdeutig interpretierbar
Bei der Wahrnehmung und der Darstellung treten Transformationsprozesse auf:
Wahrnehmung: jeder Mensch nimmt die Realität anders wahr und macht sich ein individuelles Bild davon.
Darstellung: Es erfolgt eine Umwandlung, sobald ein Mensch sein Wissen in Sprache ausdrückt.
Welche sprachlichen Regeln gibt es um zu dokumentieren?
Regeln um Darstellungstransformationen zu vermeiden:
Nominalisierung
Durch die Nominalisierung wird ein (oft länger währender) Prozess zu einem (einmaligen) Ereignis gemacht
Substantive ohne Bezugsindex
Substantive bergen ebenfalls die Gefahr der unvollständigen Spezifizierung.
Sprachliche Vertreter:
„Der Anwender“, „das System“, „der Controller“,…
Universalquantoren
Universalquantoren sind Angaben über Häufigkeiten
„nie“, „immer “, „kein“, „jeder“, „alle“, „irgendeiner“, …
Unvollständig spezifizierte Bedingungen
Anforderungen enthalten Bedingungen, die nicht vollständig spezifiziert sind
„wenn … dann “, „falls“, „abhängig von“, …
Unvollständig spezifizierte Prozesswörter
Manche Prozesswörter (Verben) erfordern mehr als ein Substantiv, um vollständig spezifiziert zu werden. Das Verb „übertragen“ benötigt zum Beispiel drei Ergänzungen:
was
von wo und
wohin
übertragen wird.
Was ist modellbasierte Dokumentation?
Welche Perspektiven gibt es?
Definition
In der modellbasierten Dokumentation von Anforderungen werden typischerweise die drei Perspektiven Struktur, Funktion und Verhalten unterschieden. Jede Perspektive wird getrennt voneinander unter Verwendung geeigneter konzeptueller Modellierungssprachen dokumentiert.
Strukturperspektive
Dokumentation der Struktur von Ein und Ausgabedaten oder die statisch strukturellen Aspekte von Nutzungs und Abhängigkeitsbeziehungen des Systems im Systemkontext
Entity Relationship Modell
UML Klassen Diagramm
Use Case Diagramm
Funktionsperspektive
Dokumentation, welche Informationen aus dem Gesamtkontext durch das zu entwickelnde System bzw. dessen Funktionen manipuliert werden und welche Daten vom System in den Systemkontext fließen.
Datenflussdiagramm
(UML Aktivitätsdiagramm)
Verhaltensperspektive
Dokumentation des Systems und dessen zustandsorientierte Einbettung in den Systemkontext, indem zum Beispiel die Reaktion des Systems auf Ereignisse oder Bedingungen eines Zustandswechsels beschrieben werden.
(UML Zustandsdiagramm)
UML Aktivitätsdiagramm
Ereignisgesteuerte Prozessketten
Was sind Use Cases?
Was sind Use Case Diagramme?
Use Cases
Untersuchen und dokumentieren die Funktionalität eines geplanten oder existierenden Systems
auf Basis einfacher Modelle
Use Case Diagramme
leicht verständliche
aus einer Nutzungssicht
geben Überblick über
die Funktionalitäten des betrachteten Systems
deren Beziehungen untereinander
die Beziehung des Systems zu dessen Umgebung (Systemkontext)
Was ist das Entity-Relationship-Diagramm?
Entity Relationship Diagramme
modelliert die Struktur eines Betrachtungsgegenstandes
in Form von Entitätstypen und Beziehungstypen
(Ist eine mögliche Darstellung der Strukturperspektive)
HO5:
WIEDERHOLUNG (KEINE FRAGE)
Entität
Wohlunterscheidbares Objekt der realen Welt oder unserer
Vorstellung. Beispiele für Entitäten: Individuen, Gegenstände,
Begriffe, Ereignisse. Entitäten gleichen Typs bilden sog.
Entitätsmengen und besitzen zusätzlich bestimmte Merkmale.
Entitäten besitzen eindeutigen Identifikationsschlüssel.
Beziehung
stellt eine Verbindung zwischen Entitäten dar. Beziehungen
gleichen Typs bilden Beziehungsmengen und können zusätzlich
bestimmte Merkmale tragen.
Übungsaufgabe 5:
Sie werden beauftragt, für ein Busreiseunternehmen eine Datenbank zu entwickeln. Gehen Sie hierbei von folgendem Wirklichkeitsausschnitt aus, der abgebildet werden soll. Das Unternehmen bietet ausschließlich Städtereisen an. Für verschiedene europäische Städte existieren bestimmte Reiseangebote (jeweils genau eines), die Eigenschaften wie den Namen der Stadt, den (konstanten) Preis sowie die Reisedauer (Anzahl der Übernachtungen) besitzen. Für jede Stadt bzw. das entsprechende Reiseangebot existieren verschiedene terminliche Ausprägungen. Eine solche konkrete Reise wird jeweils von genau einem Busfahrer durchgeführt. Die Busfahrer des Unternehmens besitzen jeweils nur Kenntnisse für bestimmte Städte; dementsprechend besitzen sie nur die Fähigkeit zur Durchführung bestimmter Reisen. Die Kunden des Unternehmens sind ebenfalls in dem System abzubilden. Hierbei ist auch abzubilden, welche Kunden welche konkreten Reisen gebucht haben bzw. hatten.
HO6:
Was ist die Geschäftsprozessmodellierung?
Was gilt für EPKs?
Geschäftsprozessmodellierung
Beschreibung und Darstellung aller relevanten
Aspekte eines Geschäftsprozesses in einer
definierten Beschreibungssprache.
Ergebnis der Modellierung ist die modellhafte
Nachbildung der Realität
EPKs
EPK sind eine weitverbreitete Modellierung smethode für Geschäftsprozesse
EPK sind nicht automatisierbar
Ereignisse sind nur verbal beschrieben
Können für Verzweigungen nicht interpretiert werden
nicht geeignet für Workflow Modellierung / Ablaufsteuerung
EPK sind nur eingeschränkt geeignet für Simulation
Probleme mit der Semantik der ODER Verknüpfungen
wie werden Entscheidungen getroffen
wann werden Entscheidungen getroffen
Fehlende semantische Fundierung
EPK für Modellierung auf Fachebene
Welche Sprachen gibt es zur Prozessmodellierung?
Prozessmodellierung wird in vielen Bereichen eingesetzt
Sprachen zur Prozessmodellierung und ihre Herkunft
Aus der Betriebswirtschaft:
Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK
BPML
Aus der Mathematik:
(High level) Petri Netze
Aus der Informatik / Softwareentwicklung:
Datenflussdiagramme
Acitivity Diagrams
Welche Grundelemente gibt es?
Grundelemente der Prozessmodellierung:
Ereignisse
Funktionen
Verknüpfungsoperatoren: UND, ODER, XOR
Ereignisse:
Ereignisse lösen Funktionen aus
Funktionen erzeugen Ereignisse
Ein Ereignis beschreibt einen eingetretenen betriebswirtschaftlich relevanten Zustand eines Informationsobjektes, der den weiteren Ablauf eines Geschäftsprozesses steuert oder beeinflusst.
Ereignisse referenzieren auf Informationsobjekte des Datenmodells.
“Kundenanfrage geprüft” (6-Eck)
Funktionen:
Eine Funktion ist eine fachliche Aufgabe bzw. Tätigkeit an einem (Informations-)Objekt zur Unterstützung eines oder mehrerer Unternehmensziele.
Die Funktion ist Träger von Zeiten und Kosten.
“Kundenanfrage prüfen” (4-Eck)
Prozesse:
beginnen mit einem Ereignis und
enden in einem/mehreren Ereignissen
Welche Kontrollstrukturen sind zur Ablaufbeschreibung erforderlich?
Zur Ablaufbeschreibung sind Kontrollstrukturen erforderlich.
Sequenz:
Festlegung der Reihenfolge
Parallelität
gleichzeitig zu bearbeitende Aktivitätsstränge
Verzweigung
Unterschiedliche Wege in Abhängigkeit von Variablen
Welche Verknüpfungsoperatoren gibt es im EPK?
Wann können diese Operatiren genutzt werden?
^ = UND-Verknüpfung: Parallelität
v = ODER-Verknüpfung: eine oder die andere Alternative
XOR = Entweder-Oder-Verknüpfung: genau eine Alternative
HO7:
Was ist ein Objekt, was eine Objektidentität?
Objekt
Objekte sind dadurch charakterisiert, dass sie
einen Zustand (Datenaspekt) besitzen,
wird durch Attributwerte beschrieben
ein Verhalten zeigen (Handlungsaspekt) und
wird durch seine Operationen (operations) oder
Methoden (methods) festgelegt
eine Identität (als Ausprägung einer Klasse) haben
unterscheidet dieses Objekt von allen anderen Objekten
Objektidentität
Zustand und Verhalten bilden eine Einheit
die Daten eines Objekts können nur mit Hilfe der Operationen gelesen und geändert werden.
Die Objektidentität wird bei der Implementierung durch einen Algorithmus realisiert, der Eindeutigkeit garantiert.
Was tut ein Objekt, was tut eine Klasse, was tut ein Attribut?
Objekte:
Repräsentieren die konkreten Daten, die später von der Anwendung verwaltet werden
Klassen:
Wichtig für die Modellierung, um Schablonen zu definieren, mit deren Hilfe später Objekte erzeugt werden können
Eine Klasse ist ein Muster für den Aufbau von Objekten
Attribut:
Attribute beschreiben die Daten, die von den Objekten einer Klasse angenommen werden.
Jedes Attribut ist von einem bestimmten Typ .
Alle Objekte einer Klasse besitzen die selben Attribute, jedoch unterschiedliche Attributwerte.
Wie die Komponenten zusammenhängen nennt man Assoziation
Welche Prinzipien gibt es bei der Objektorientierung?
Vererbung
Polymorphismus
Datenkapselung und Geheimnisprinzip
Was ist das Prinzip der Vererbung?
Jede Klasse erbt die Attribute und Operationen der darüber liegenden Klasse, diese wird als Superklasse (oder Oberklasse) bezeichnet.
Jede darunter liegende Klasse heißt Subklasse (oder Unterklasse).
Eine Superklasse kann ihre Attribute und Operationen an mehrere Subklassen vererben.
Jede Subklasse besitzt jedoch i.d.R. zusätzliche Attribute und/oder Operationen.
Was ist der Unterschied zwischen Spezialisierung und Generalisierung?
Spezialisierung vs. Generalisierung
bei der Bildung der Klassenhierarchie
Generalisierung (führt zu Superklassen)
bottom up
Einfachvererbung oder Mehrfachvererbung
Verringerung von Redundanzen
Vereinfachung der Wartung des Systems
Spezialisierung (führt zu Subklassen)
top down
Beispiel zur Einfachvererbung
Die Subklassen Debitoren und Kreditorenkonto der Finanzbuchhaltung erben nur von einer Superklasse, nämlich der Klasse Personenkonto.
Die Subklasse Personenkonto wiederum erbt (zusammen mit der Subklasse Sachkonto) ebenfalls nur von einer Superklasse, und zwar der Klasse Konto.
Was ist das Prinzip des Polymorphismus?
Wie entstekt Polymorphie?
= „Vielgestaltigkeit“
Bedeutet, ein und die selbe Nachricht an Instanzen unterschiedlicher Klassen zu senden.
Im Umkehrschluss wird eine gleichnamige Methode in verschiedenen Klassen angewendet.
Unterschiedliche Verarbeitungsschritte können durch die selbe Nachricht ausgelöst werden.
Vererbung erzeugt Polymorphie:
Superklasse definiert generische Methoden
Unterklassen überschreiben Methoden
Schnittstelle und Semantik der Methoden bleibt erhalten
Wiederverwendbarkeit
Was ist Datenkapselung und Geheimnisprinzip?
Attributwerte eines Objektes können nur mit Hilfe von Methoden gelesen und geändert werden
Die Repräsentation dieser Attributwerte (Daten) soll nach außen verborgen bleiben
Ein Objekt realisiert also das Geheimnisprinzip
Vergleichen Sie diesen Ansatz mit dem ERM bzw. die Umsetzung dieser Modelle in relationale Datenbanksysteme
(ich hab ehrlich auch keine Ahnung, was es sagen soll)
Was ist die Struktur von Klassen?
Was sind Assoziationen?
Klassen
bestehen aus
Klassenname
Attributen
beschreiben Daten
Methoden/Operationen
definieren das Verhalten
Assoziationen
Der Assoziationsname spezifiziert die Semantik der Beziehung
Die Multiplizität spezifiziert die Stelligkeit der Beziehung, d.h. wie viele Objekte der einen mit wie vielen Objekten der anderen Klasse in Beziehung stehen
->spezifiziert die „Leserichtung“
Was ist ein Klassendiagramm?
Klassendiagramme
Diagramme mit der Beschreibung von Klassen mit ihren
Vererbungsbeziehungen
Assoziationsbeziehungen
Aggregationsbeziehungen („Strukturdiagramme“)
Was ist ein Aktivitätsdiagramm?
Modellierung der Dynamik von einzelnen Anwendungsfällen
mehrere Handlungsstränge mit mehreren beteiligten Objekten
Darstellung paralleler, unabhängiger Abläufe
Fokus auf Aktivitäten
Aktivitäten sind Zustände
mit einer internen Aktivität
und einem oder mehreren Zustandsübergängen
Was beinhaltet ein Sequenzdiagramm?
Worauf liegt der Fokus?
Beinhaltet:
Objekte
Lebenszeiten von Objekten
Nachrichten zwischen Objekten
Kontrollfluss
Fokus:
Kommunikation zwischen mehreren Objekten
graphische Darstellung zeitlicher Abläufe der Interaktion
zeigt Reihenfolge von Nachrichten
Wie ist ein Sequenzdiagramm aufgebaut?
beteiligte Objekte als Spalten
graue Balken zeigen aktive Objekte bzw. Steuerungsfokus
Hinzufügen von Objekten möglich
gestrichelte Lebenslinie zeigt Lebenslinie des Objektes
Zerstörung des Objektes durch X an Lebenslinie gekennzeichnet
Nachrichten als Pfeile zwischen den Lebenslinien der Objekte
zeitliche Abfolge der Nachrichten von oben nach unten
Beispiel Sequenzdiagramm
Szenario 1: Versicherung abschließen
Ein Fahrzeughalter beantragt eine KFZ Versicherung. Der Antrag wird vom zuständigen Sachbearbeiter geprüft. Nach erfolgreicher Prüfung wird ein Vertrag abgeschlossen.
Szenario 2: Versicherung kündigen
Der Fahrzeughalter kündigt die Versicherung. Der Sachbearbeiter löst den Vertrag auf und schickt dem Fahrzeughalter eine Bestätigung.
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