Koordination - Spekulative Attacken
Modell von Obstfeld
2-Personen-Koordinationsspiel
Global Games
HNO-Experiment
Die Entwicklung der Thresholdstrategien über die Runden einer Session
Schätzung der Parameter eine Thresholdstrategien
Herding
Das Standardmodell betrachtet die Dynamik der Entscheidungen, genauer die Informationsdynamik (Bayesianisches Updaing) aber nicht die strategische Interaktion - Die Auszahlungen werden nur durch die eigene Entscheidung bestimmt.
Herding - Gleichgewicht
Wenn die n Signale (davon m a-Signale und (n − m) b-Signale) common knowledge wären, könnten alle Spieler die a posteriori Wahrscheinlichkeit bilden
Aber aufgrund der besonderen dynamischen Struktur haben die Spieler keinen Zugang zu dieser Information.
Spieler 1 und 2 haben beide ihr Signal offenbart. Deshalb gilt nun für Spieler 3:
Rationales Herding
-Fall 2: Die beiden Entscheidungen sind verschieden α,β. Auch dann hat er 3 unabhängige Signale und er wird seinem eigenen Signal folgen.
-Die Kette lässt sich entsprechend weiter entwickeln. Es tritt dann immer wieder eine der 3 F ̈alle auf.
-Wichtig ist der Fall 1b, weil hier zum ersten mal ein rationaler Spieler nicht seinem Signal folgt, und auch alle weiteren nicht mehr ihrem Signal folgen, sondern der Herde. Informationskaskade
-Bei Herding geht Information verloren, weil nicht alle privaten Signal offenbar werden.
Psychologisches Herding
-Bei Ungewissheit ist es sicherer, mit dem Markt zu schwimmen. Insbesondere, wenn Verluste entstehen, sind diese leichter zu rechtfertigen, wenn viele Marktteilnehmer auch Verluste haben (Benchmarks, Verlustaversion).
-Der Glaube, dass andere (Soros) bessere Informationen haben (Insiderwissen).
-Kollektives Verhalten unterscheidet sich oft vom individuellen Verhalten (Massenphänomen)
Heuristiken, die Herding und Bubbles verstärken
Availibility: Wertpapiere, die im öffentlichen Focus (z.B. Chatgruppen) stehen, erhalten erhöhte Aufmerksamkeit, und Erfolgswahrscheinlichkeiten könnten sich erhöhen.
Status Quo/Default: können sich verändern, d.h. der Besitz solcher Wertpapiere ist normal.
Verlustaversion: entgangene Gewinne werden als Verluste wahrgenommen, d.h. erhalten höheres Gewicht in der Nutzenfunktion.
Beispiele
bank runs: Eine Kombination von Herding und Koordination
Kursstürze durch programmierte Handelsstrategien. (siehe auch der Fall United Airline oder der Börsencrash von 1987)
Momentum Strategie: Auf die WP setzen, die in einem bestimmten Zeitraum am stärksten gestiegen sind.
Regulierung - Sollte auf Finanzmärkten regulierend eingegriffen werden?
-Spekulation kann sowohl bubbles (Fehlbewertungen) bewirken als auch verhindern (dämpfen).
-Verbraucherschutz um die Asymmetrie der Information zu beheben ist notwendig.
-Haftung von Ratingagenturen statt staatlicher Zertifizierung.
-Regulierung der Boni von Händlern und Manager. Da sie nicht mit eigenem Geld “wetten” haben sie einen Anreize hohe Risiken einzugehen.
-Bepreisung des Systemrisiko statt Transaktionssteuer.
-Corporate governance für Investmentbanken und Hedgefonds sollte auch die Fremdkapitalgeber (Banken) berücksichtigen.
Paternalismus - Sollte der Staat das Individuum vor sich selbst schützen, indem er in die Freiheitsrechte eingreift?
-Wenn Entscheider behavioral bias unterliegen und sie damit sowohl sich als auch der Allgemeinheit schaden, darf dann der Staat bestimmte Entscheidungen untersagen?
-Status Quo Bias: Menschen verharren beim Status Quo. Soll der Staat deshalb z.B. bei der Organtransplantation den Status Quo ̈andern von aktiver Entscheidung für die Organspende (Deutschland) zu aktiver Entscheidung gegen die Spende (Österreich)?
-Soll der Staat Verbote im Bereich der Gesundheitspolitik erlassen (z.B. Rauchverbot), weil so die allgemeine Gesundheit zunimmt?
-Soll der Staat ein Modell der privaten Altersversorgung vorgeben, dass automatisch eintritt, wenn man sich nicht aktiv für ein anderes entscheidet (Schweden)?
-Soll der Staat bestimmte Finanzprodukte verbieten, weil er glaubt, dass sie zu komplex für den Normalbürger sind?
-Soll der Bürger vor eigenen Fehlern (Verlusten) geschützt werden?
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