Reinheitsgebot
Geschichte
etwa vor 9000 Jahren
erstes bierähnliches Getränk war aus Brot
wurde von Mönchen in Klöstern entwickelt
aus Jahr 1516 von bayrischen Herzog Wilhelm IV.
legt fest, welche Rohstoffe zur Herstellung von Bier verwendet werden dürfen
immer noch akutell, Deutschland steht für Bier
Rohstoffe für die Bierherstellung nach dem Reinheitsgebot
Wasser
löst die Inhaltstoffe von Getreide und Hopfen
Der Härtegrad des Wassers bestimmt auch den Charakter des Bieres
Gerste oder Weizen
die Stärke wird in vergärbaren Zucker umgewandelt, daraus entstehen dann später Alkohol und CO2
Hopfen
die in den Lupulinkörner enthaltenen Wirkstoffen verleihen dem Bier seinen würzigen Geschmack, seine Schaumstabilität (Schaumkrone), sein Aroma und seine Farbe
Hefe
die Hefe spaötet den Zucker auf und zerlegt ihn in Alkohol und CO2
Beschreibung der Rohstoffe für die Bierherstellung
Transport- und Lösungsmittel
Mindestanforderung: Trinkwasserqualität
beeinflusst die Qualität des Bieres, viele Brauereien verwenden daher ihr eigenes Quellwasser zum Brauen
überwiegend zweizeilige Sommergerste/Weizen zur Herstellung des Bieres
Qualitätsmerkmale
hoher Stärkegehalt -> ergibt viel vergärbaren Zucker
wenig Eiweiß -> führt beim Bier zu Trübungen
hohe Keimfähigkeit -> durch die Keimung werden Korninhaltsstoffe löslich gemacht
gleich große und gleich dicke Körner
-> damit alle Körner gleichzeitig keimen
wenig Feuchtigkeit -> damit das Korn während der Lagerung nicht schimmelt
von 4-8m hohen Schlingpflanzen werden unbefruchteten weiblichen Dolden, die die Lupulin Körner enthalten verwendet
die in den Lupulin-Körner des Hopfens enthaltene Stoffe haben bestimmte Wirkungen auf das Bier und den Menschen
neben getrockneten Hopfendolden auch Hopfenextrakt in dickflüssiger Form oder gepressten Hopfen (Pillets)
gesundes Produkt/Pflanze, vielfältig anwendbar
-> Hopfen-Öle -> Aromaträger -> beruhigt die Nerven
-> Bitterstoffe (Harze) machen das Bier würzug und spritzig -> regen den Appetit an
-> Gerbstoffe -> helfen überschüssiges Eiweiß ausfällen -> wirken verdauungsfördernd
Anbaugebiete von Hopfen
Saaz
Hersbruck
Spalt
Hallertau (gr. in Dtl.)
Tettnang (zweitgr. in Dtl, Aromahopfen, weltweit im Einsatz)
Hefezellen sind Einzeller, die in der Lage sind aus Zucker Ethanol und Kohlendioxid zu produzieren
bei der Bierherstellung werden Reinzuchthefen verwendet, die aus speziellen Hefezuchtbetrieben z.B. Weihenstephan bezogen werden
diese Bierhefen kann man in obergärige und untergärige Hefen einteilen
Obergärige Hefen: schwimmen auf der Bierwürze
Untergärige Hefen: setzen sich auf dem Boden des Gärbottichs ab
Einteilung der Bierhefen
Untergärige Hefe
5-10 Grad Gärtemperatur
6-8 Tage Gärdauer
Staubhefe
Export/Pils Bierart
Obergärige Hefe
15-20 Grad Gärtemperatur
4-5 Tage Gärdauer
Sprosshefe
Weizen/Alt Bierart
Prinzip der alkoholischen Gärung
Der Zucker wird durch die Enzymgruppe Zymase in gleiche Teile Ethanol und Kohlendioxid umgewandelt, dabei wird Energie in Form von Wärme frei.
(Hefe + Zucker + Wärme + Flüssigkeit = Alkohol)
Herstellung des Darrmalzes (anderer Begriff für Trocknen)
zuerst herstellung des Darrmalzes bevor Bierherstellung
Gerste/Weizen: Putzen und Sortieren
Weichen: Das Getreide wird 3-4 Tage in Wasser eingeweicht, damit die Körner aufweichen und der Wassergehalt auf ca. 45% steigt
Keimen: Unter der Sauerstoffzufuhr keimen die Getreidekörner, Wassergehalt steigt auf 46%
Darren: In der Darre werden die gekeimten Getreidekörner getrocknet, das Darren dient der Keimunterbrechung, Haltbarmachung, Farbgebung und dem Wasserentzug (3%)
Arten von Darrmalz: Helles, Dunkles und Farbmalz
Die Bierherstellung
Schritte 1-4
Schroten/Mahlen
-> Das Darrmalz wird geschrotet, damit durch die vergrößerte Oberfläche die Korninhaltsstoffe ausgelaugt werden können
Maischen
-> Das geschrotete Darrmalz wird mit warmen Wasser gemischt, anschließend wird ein Teil der Maische 3-5h gekocht und mit dem Rest vermischt
-> Dadurch wird die Temperatur auf 70°C eingestelt. Bei dieser Temperatur werden Enzyme aktiv und bauen die Korninhaltsstoffe ab
Läutern/Filtern
-> Im Läutterbottich werden die wasserunlöslichen Kornbestandteile (Treber) abgetrennt. Als Zwischenprodukt entsteht süßer Malzextrakt
Kochen der Würze
-> Dem süßen Malzextrakt wird der Hopfen zugegeben, Anschließend wird die Würze 2h gekocht. Dabei werden die Hopfenbestandteile gelöst, der Sud reduziert und keimfrei gemacht.
Schritte 5-9
Filtern und kühlen der Würze
-> Die Würze wird mit Hilfe von Zentrifugen gefiltert, dabei werden Schwebeteile abgesondert. Während des Filtervorgangs wird die Würze auf 15°C bzw. 20°C abgekühlt
Hauptgärung
-> Durch die Zugabe der Hefen wird der größte Teil des Zuckers in offenen Gärbehältern in CO2 und Alkohol umgewandelt. Die Dauer und Temperatur des Gärvorgangs ist abhängig von der Hefeart
Nachgärung
-> Das Jungbier wird in geschlossenen Lagertanks nachgegoren. Dabei wird der restliche Zucker in CO2 und Alkohol umgewandelt. Das CO2 und der Alkohol lösen sich in der Würze.
Filtern
-> die meisten Biere werden vor dem Abfüllen gefiltert
Abfüllen
-> in Fässer, Kleinfässer, Flaschen
Biermischgetränke
Radler süß/sauer
Bananenweizen (mit Bananennektar)
Schöfferhofer mit Grapefruit
Cola Weizen
Russ (Weizen mit süßem Sprudel)
mit Hugo (U-Boot)
-> Bierkonsum geht zurück, da andere alkoholische Getränke interessanter werden
Bieretikett
Pflichtangaben
Nennvolumen
Alkoholgehalt
MHD
Zutatenverzeichnis
Losnummer
Hersteller/Verpacker
Kann-Angaben
Werbewirksame Sprüche
Information über die Braukunst
Region
Fehler beim Bierausschank
Das Bier läuft nicht
-> Das Fass ist leer, Kohlensäure leer, Ventile verklebt, Bierleitung verstopft
Bier läuft trübe
-> ist zu kalt, Unsauberkeit im Schanksystem
Bier schmeckt schal
-> Kohlensäuredruck zu niedirg, CO2-Verlust durch undichte Leitungen
Bier schäumt zu wenig
-> Bier ist zu kalt, Kohlensäuredruck zu niedrig, Verwendung von Substanzen die Schaum zerstören
Bier schäumt zu stark
-> Kohlensäuredruck zu stark, Bier zu warm, Glas zu warm
Schaum fällt zusammen
-> Fettspuren im Glas oder Leitung, Kohlensäuredruck zu gering
Biergläser
Pilsener Bier: Tulpe, Kugel
Export: Becher
Kölsch: Stange
Alt: Altbecher
Berliner Weisse: Weisse-Pokal
Weizen: Weissbierglas
Alle Sorten im rustikalen Ausschank: Krug, Masskrug und Stiefel
Die Unterscheidung und Einteilung der Biere
nach dem Stammwürzegehalt (Biergattung)
-> wird kurz vor der alk. Gärung gemessen
a) Bier mit niedrigem StWG
StWG bei unter 7%, unter 2 vol.%
Biersorten: Süßbier
b) Schankbier
StWG bei 7-11%, 4-5,5 vol.%
Biersorten: Berliner Weiße, Braunbier
c) Vollbier
StWG bei 11-16%, 4-5,5 vol.%
Biersorten: Pils, Export, Lager, Märzen
d) Starkbier (1. Bockbier, 2. Doppelbockbier)
StWG bei 16-18 und 18-22%, 5,5-7 vol.%
Biersorten: Bock, Weizenbock, Doppelbock
nach der Gärführung (Bierart)
a) untergäriges Bier
Gerstenmalz, untergärige Hefe, kalte Gärung
b) obergäriges Bier
Gersten- und Weizenmalz, obergärige Hefe, warme Gärung
Biersorten: Alt, Kölsch, Weißbier, Weizenbier, Malzbier
nach der Herkunft (Biertyp)
a) Pilsener Bier
Weiches Wasser, hell, bitter, stark gehopft
b) Münchener Bier
Karbonathaltiges Wasser, dunkel, malzig, schwach gehopft
c) Dortmunder Bier
Sulfat hartes Wasser, hell und dunkel, mittelstark gehopft
Definition Schaumwein
Wein mit Kohlensäure
Oberbegriff für Erzeugnisse, die durch festgelegten Kohlensäuredruck entstehen und mind. 9,5 vol.% Alkohol aufweisen müssen
Schaumwein = Qualitätsschaumwein
-> Sekt, Champagne, Perlwein
-> “Jeder Sekt ist ein Schaumwein, aber nicht jeder Schaumwein ist ein Sekt.”
Schaumwein ist die Oberkategorie, Sekt Bestandteil, Perlwein/Champagne kein Sekt
Verkehrsbezeichnung von Sekt
D = Sekt oder Qualitätsschaumwein
F = Vin mousseaux außerhalb der Champagne oder Champagne
I = vino spumante
E = cava
GB = sparkling wine/champagne
Verkehrsbezeichnung von Perlwein
D = Perlwein “…secco”
F = vin perlant
I = vino frizzante -> teilweise Begriff sehr versteckt und groß “Prosecco”
E = vino adujamente/vino perlante
GB = sparkling wine
Gesetzliche Anforderungen von Sekt
mind. 10 vol% Alkohol
max. 35mg freie schwefelige Säure
Herstellungsdauer ab Gärung inkl. Lagerung im Fass = mind. 6 Monate, Lagerung in Flasche = mind. 9 Monate
mind. 3,5bar Druck bei 20 Grad für 1/1 Flaschen = 0,75l in der Flasche, 0,8l Dose
zweite Gärung auf natürliche Art
Amtliche Prüfnummer
Gesetzliche Anforderungen von Champagne
gebietsgeschützt - Champagne
vorgeschriebene Rebsorten - PM, PN, Chardonnay
Pinot Meunier -> Schwarzriesling, Pinot noir -> Spätburgunder
vorgeschriebene Herstellung - methode champenoise
Naturkork mit Agraffe
Vorgeschriebene Menge
zzgl. Angaben von Sekt
Gesetzliche Anforderungen von Perlwein
max. 2,5bar Druck
Schraubverschluss oder Kronkorken
max. Kordel zur Sicherheit
CO2 künstlich zugefügt
Herstellungsarten
methode champenoise
traditionelle Flaschengärung in der originalen Flasche
transvasierverfahren
Flaschengärung + umfüllen in Tanks zum Filtern der Hefe + umfüllen in Flasche zum Verkauf
charmat-methode
Fass- oder Tankgärung + beim Umfüllen in die Flasche zum Verkauf wird die Hefe gefiltert
ganze Sektgärung im Tank mind. 6 Monate
Geschmacksrichtungen
brut natur/natur extra herb -> 0,3g/Liter RZ
extra brut/extra herb -> 4-6g/Liter RZ
brut/herb -> 7-15g/Liter RZ
extra sec/extra trocken -> 12-20g/Liter RZ
sec/trocken -> 17-35g/Liter RZ
demi sec/halbtrocken -> 33-50g/Liter RZ
doux/mild süß -> 50g +/Liter RZ
mit Wein nicht vergleichbar
Gläser
Schale - Kelch, Spitz, Flöte, Weißweinglas
Menü
Vorspeisen
Fischterrine, gebeizter Lachs mit Nussöl mariniert, Gänseleber mit Burgundergelle und Brioche
Hauptgänge
Pochierter Fisch, Champagner Kraut
Dessert
Mousse au chocolat (je nach Geschmacksrichtung der Schaumweine)
Champagne
eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung
der Name darf ausschließlich aus dem Gebiet der Champagne in Frankreich für Schaumweine benutzt werden
die Herstellung erfolgt ausschließlich über die methode champenoise (traditionelle Flaschengärung)
Rebsorten sind vorgegeben
die beiden roten Trauben werden ohne Schale vergore und ergeben daher einen weißen Schaumwein
Herstellung Schaumwein
Weinlese
Keltern
Weinbereitung (Hefe in Fass)
Vorcuvée
Mischen des Cuvée
Ende 1. alk. Gärung
Umfüllen in Originalflasche + Hefe
1. Verschluss (Kronkorken)
2. Alkoholische Gärung in Flasche mind. 9 Monate
Rütteln im Rüttelpult
Rütteln bis Hefe im Flaschenhals
Eintauchen in Eissole bei -20°C
Degorgieren “Enthefen” (Inhalt geht mit raus)
Versanddosage (Auffüllen & Geschmacksrichtung definieren)
2. Verschluss Naturkorken (Originalverschluss) -> ab hier beginnt Sektsteuer 1€ pro Flasche
Agraffe
Ruhen der Flasche
Etikettieren
Verpacken/Versenden
Zusätzliche Angaben auf dem Etikett von Champagne
Millésimé
Jahrgangsschampagne, der aus besonders guten Jahrgängen erzeugt wird
Blanc de Blancs
Champagne, der nur aus der weißen Traube Chardonnay gekeltert wurde
Blanc de Noirs
weißer Champagner, der aus den roten Rebsorten Pinot Noir und/oder Pinot Meunier gekeltert wurde
Sans dosage
Nach der Gärung und nach dem Degorgieren wird keine Versanddosage aufgefüllt, d.h. es wird keine Süßung zugegeben, der Champagne ist durchegegoren und führt die Geschmacksrichtung brut-natur
Angaben auf dem Etikett von deutschem Sekt
Sekt b.A.
der verarbeitete Wein muss 100% aus dem bezeichneten Anbaugebiet stammen.
eine amtliche Prüfnummer ist erforderlich
Jahrgang
die Trauben müssen zu 85% aus diesem Jahrgang stammen
Lagensekt
der Sekt muss zu 85% aus dieser Lage (Weinberg) und zu 100% aus diesem Weinanbaugebiet stammen
Rebsorte
der Wein muss zu 85% aus der angegebenen Rebsorte hergestellt sein
Hochgewächs
der Wein stammt zu 100% aus der angegebenen Rebsorte
Winzersekt
dieser Sekt muss ausschließlich aus selbst erzeugten Trauben bzw. Grundweinen eines Weinanbaubetriebes hergestellt werden
Flaschengrößen
Champagne Quart (split, 18,75cl)
Demi Bouteille (1/2 Flasche, 0,375l)
Bouteille (1 Flasche, 0,75l)
Magnum (2 Flaschen, 15l)
jeroboam (4 Flaschen, 3l)
Rehoboam (6 Flaschen, 4,5l)
Methusalem (8 Flaschen, 6l)
Salamanazar (12 Flaschen, 9l)
Balthazar (16 Flaschen, 12l)
Nebudchadnezzar (20 Flaschen, 15l)
Anbaugebiete
Val de loire
Charente
Bordeaux
Sud-ouest
Provence
Alsace
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