Wann sollten Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft erfolgen?
Bis 32. SSW p.m.: im Abstand von 4 Wochen stattfinden
Ab 32. SSW p.m.: im Abstand von 2 Wochen stattfinden
bei Risikoschwangerschaften ggf. häufiger
Wann und wie häufig sonografische Screening Untersuchungen?
Mutterschaftsrichtlinien → drei sonografische Untersuchungen vorgesehen
3 US Basisuntersuchungen: 10, 20, 30 SSW +-2 Wochen
1. Screening 9.-12. SSW p.m.
2. Screening 19.-22. SSW p.m.
3. Screening 29.-32. SSW p.m.
1. Ultraschall Untersuchung
Was beinhaltet das 1. sonografische Screening?
Ziel: Bestimmung/Bestätigung des Gestationsalters, Suche nach frühen Anzeichen kindlicher Fehlentwicklungen
Intrauteriner Sitz?
Embryo darstellbar?
Herzaktion?
SS Alter (SSL)
Mehrlinge
2. Ultraschall Untersuchung
Was beinhaltet das 2. sonografische Screening?
Ziel: Suche nach Fehlbildungen/Anomalien in allen Körperregionen
Kopfform
Ventrikelauffälligkeiten
Darstellung des Kleinhirns
Dorsale Hautkontur
Thorax:
Herz/Thorax - Relation
linksseitige Herzposizion
Vier Kammer Blick
Arrhythmie
Rumpf:
Magen im li Oberbauch
Konturunterbrechung der vorderen Bauchwandwand
Harnblase
3. Ultraschall Untersuchung
Was beinhaltet das 3. sonografische Screening?
Ziel: Beurteilung von Wachstum (Fetometrie und Schätzgewicht), Entwicklung und Lage des Kindes sowie des endgültigen Plazentasitzes zwecks Geburtsplanung
Kindslage
Herzaktion
Plazenta
Fruchtwasser
Fehlentwicklungen
Wachstumsrestriktion
ETS Erstrimester Screening
Wann empfohlen (Zeitpunkt)? und was ist das Ziel?
11+0 - 13+6 SSW
Nicht invasive Untersuchungsmethode (Pränataldiagnostik)
Ziel: Vorliegen einer fetalen Chromosomenaberration?
Risikoabschätzung für Trisomie 13, 18, 21
bis zu 50% der Fehlbildungen kann man schon sehen
Was/ Wie wird untersucht?
Laborparametern aus dem mütterlichen Serum:
PAPP A
β hCG
Sonografie:
NT = Nackentransparenzmessung
NB = Nasenbein
DV = Ducuts venosus
TK = Trikuspidalklappe
(Präeklamsie) Risikoscreening (Verdacht → ASS Prophylaxe)
Frühe Fehlbildungsdiagnostik
Frühes Organscreening
Welche Fehlbildungen lassen sich erkennen?
Invasive Pränataldiagnostik
Methoden (wann?)
AC = Amniozentese > 15 + 0 SSW
Transabdominelle Punktion der Amnionhöhle
Entnahme von Fruchtwasser
CVS = Chorionzottenbiopsie > 10+0 SSW
Transzervikale/-abdominelle Entnahme von Plazentagewebe
Chordozentese = Nabelschnurpunktion
Abortrate der og. Methoden → AC 0,11; CVS 0,22; NSP 0,4-1,4
Nicht invasiver Pränataltest NIPT
Methode, Indikation, Ziel, Zeitpunkt, Limiationen
Isolierung zellfreier plazentarer DNA aus dem mütterlichen venösen Blut
cffDNA im müberlichen Blut
Mögliche Indikation: erhöhtes Risiko für Chromosomenstörungen
Zeitpunkt → empfohlen > 10+0 SSW
Ziel Untersuchung von:
Trisomien 13, 18 und 21
Gonosomenstörungen
Mikrodeletionen
Limitationen: SSW, BMI, Mosaike, FPR: 0.1%
Kosten: ca. 230 €
NIPT
10 Goldene Regeln
Regel → NIPT erfordert eine ärztliche Aufklärung und genetische Beratung nach Gendiagnostikgesetz
Regel → NIPT erlaubt derzeit zuverlässige Aussagen zur Wahrscheinlichkeit einer Trisomie 13,18,21, aber keine Aussagen zu strukturellen Fehlbildungen. Diese machen jedoch den Großteil der perinatal relevanten Anomalien aus. Auch lassen sich die meisten anderen Chromosomenstörungen und syndromale Erkrankungen nicht erkennen.
Regel → erfordert eine qualifizierte Ultraschall-Untersuchung, idealerweise vor der Blutabnahme und nach 12 SSW.
Regel → Bei Fehlbildungen oder erhöhter NT ist die diagnostische Punktion (CVS oder Amniozentese) Mittel der Wahl, um Chromosomenstörungen erkennen zu können und um einen unnötigen Zeitverlust bis zur endgültigen Diagnose zu vermeiden.
Regel → Im Rahmen einer NIPT-Untersuchung sollten grundsätzlich der fetale bzw. schwangerschaftsspezifische Anteil an der zellfreien DNA angegeben werden. Die „Fetal fraction“ ist ein Qualitätsparameter mit großem Einfluss auf die Testgüte.
Regel → Ein ergebnisloser NIPT ist ein abklärungsbedürftiger Befund. In diesem Kollektiv finden sich mehr Chromosomenstörungen, insbesondere Trisomien 13 und 18 sowie Triploidien
Regel → NIPT ist ein Screening-Test (kein Beweis). Bei einem auffälligen NIPT ist eine diagnostische Punktion obligat anzubieten
Indikationsstellung zum Schwangerschaftsabbruch darf nicht auf einem isolierten NIPT- Befund beruhen.
Regel → NIPT auf Veränderungen der Geschlechtschromosomen sollte nicht routinemäß durchgeführt werden.
Regel → Der Einsatz von NIPT zur Bestimmung des Risikos für seltene autosomale Aneuploidien, strukturelle Chromosomenstörungen, insbesondere Mikrodeletionen und monogenetische Erkrankungen beim Feten kann derzeit nicht generell empfohlen werden.
Regel → Bei Zwillingsschwangerschaften, nach künstlicher Befruchtung und bei Adipositas hat NIPT eine höhere Versagerquote und es liegen nur eingeschränkt Daten zur Testgüte vor.
Unterscheidung
Mehrlingsschwanerschaft = Risikoschwangerschaft
Unterscheidung anhand von:
Zygotie (monozygot oder dizygot)
Chorionizität (Anzahl an Plazenten)
Amnionizität (Anzahl der Amnionhöhlen)
Monozygot = eine Eizelle die sich teilt
dichorial-diamnial
monochorial-diamnial oder
monochorial-monoamnial
Dizygot = zwei verschiedene Eizellen
immer dichorial diamnial
Vorkommen
dizygote Zwillinge - seit 40 Jahren globale Verdopplung
monozygote Zwillinge Rate konstant bei ca. 0.4%
20% Vanishing Twin vor 10+0 SSW
in vitro Fertisiliation (IVF)
Risiken
intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR)
intrauteriner Fruchbod (IUFT)
Präeklampsie (4x Risiko)
Blutungen
Gestationsdiabetes
Frühgeburtlichkeit
Selektive Wachstumsretardierung (sIUGR)
Feto-fetales-Transfusionssyndrom (FFTS)
Twin anemia polycythemia sequence (TAPS)
Fehlbildungsrisiko bei 2-3x erhöht
Nabelschnurknoten (MC-MA)
ETS
Entbindung
Last changed10 months ago