Definieren Sie „eine Art“ nach dem biologischen Artbegriff nach Ernst Mayr.
Arten sind Gruppen sich miteinander kreuzender natürlicher Populationen, die hinsichtlich ihrer Fortpflanzung von anderen derartigen Gruppen getrennt sind.
Beschreiben Sie Isolationsmechanismen, die zur Aufrechterhaltung einer „biologischen Art“ beitra- gen. Welche Isolationsmechanismen gibt es? Geben Sie jeweils ein Beispiel.
Verschieden Isolationsmechanismen:
a. Prägame Isolation: z.B. Habitatselektion, Zeitliche Isolation, Verhaltensisolation, Me-
chanische Isolation
b. Postgame und präzygotische Isolation: z.B. Inkompatibilität zwischen Spermium und Ei, Spermienselektion im weibl. Genitaltrakt, Unterlegenheit in der Spermienkonkurrenz
c. Postzygotische Isolation: z.B. Hybri- densterblichkeit, Hybridensterilität
Beschreiben Sie den Unterschied zwischen intersexueller und intrasexueller Selektion.
Beschreiben Sie jeweils 2 Beispiele für Merkmale, die durch inter- bzw. intrasexueller Selektion evolviert sind.
Durch intrasexuelle Selektion lässt sich etwa der Geschlechtsdimorphismus bei See-Elefanten oder die Evolution von größeren „Waffen“ bei Hirschen erklären.
Durch intersexuelle Selektion lässt sich die antagonistische Koevolution der Bettwanzen oder die Evolution von nahrhaften Spermatophoren als Brautgeschenk bei Grillen erklären.
Nennen und erklären Sie kurz 2 Mechanismen wie Merkmale durch intersexuelle Selektion evolvieren können.
Mechanismen:
a. Gute-Gene-Indikator-Hypothese: z.B. Pfau
b. Sensory-Bias Hypothese: z.B. Zebrafink
c. Evolutionary Trade-Off Hypothese: z.B. Long tailed widowbird
Seneszenz könnte bedingt sein durch Mutationen, die sich spät im Leben eines Organismus schädlich auswirken. Erklären Sie weshalb sich solche schädlichen Mutationen trotzdem in einer Population ausbreiten können.
Weil Mutationen, die sich erst spät im Leben auswirken, nur schwacher Selektion unterliegen. Dagegen unterliegen Mutationen, die zum Tod vor reproduktivem Alter führen einer starken Selektion.
Geben Sie je eine Hypothese an, weshalb der Verlust von Augen bei Höhlenbewohnenden Arthropoden:
a. Adaptiv
b. Nicht adaptiv sein könnte.
c. Wie können Sie testen welche Hypothese zutrifft? (Nennen Sie die Experimente und die jeweiligen Ergebnisse!)
Theoretisch müsste ein Vergleich mit Individuen der gleichen Art gemacht werden, die noch Augen besitzen. Da dies jedoch nicht möglich sein sollte, muss der Vergleich mit nahverwandten Arten durchgeführt werden. Schneiden Höhlenbewohnende Arthropoden ohne Augen besser ab als nahverwandte Arten mit Augen, kann vermutet werden, dass der Verlust von Augen einen Vorteil verschafft und somit adaptiv ist.
Definieren Sie Bates’sche Mimikry und Müllersche Mimikry. Beschreiben Sie welche Voraussetzungen jeweils für deren Evolution gegeben sein müssen.
Müllersches Mimikry:
➢ Ähnliche Warntrachten ungenießbarer oder wehrhafter Tierarten
➢ Vorteil: Schnelleres Lernen der Räuber
➢ Bspw.: Dendrobates imitator (Sympatrische
Arten)
Bates’sches Mimikry:
➢ Harmlose Tierarten ahmen ungenießbare oder wehrhafte Tiere nach
➢ Frequenz-abhängige Selektion: Bates’sches Mimikry funktioniert nur, wenn es genügend giftige Modelle hat und es funktioniert nur in Gegenden, wo das „Modell“ existiert
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