Humboldt Bildungstheorie - zweckfreie Kräfteentwicklung durch Bildung
Zielen und Ideen Humboldts:
Menschenwerdung des Menschen, Bestrebung der Trennung von Kirche und Staat
Wissenschaft soll das neue Weltbild prägen; Ämter sollen nach Eignung vergeben werden
Einheit von Forschung und Lehre an den Unis
Bildungstheoretische Grundgedanken Humboldts
Bildung als höchster und wahrer Zweck des Menschensein
“Höchste Bildung” ein nie endender Prozess
“Zu einem Ganzen” Ganzheitlichkeit: Entwicklung aller inneren Anlagen: Fantansie, Wahrnehmung, Ästhetik
“Proportionierlichste Bildung” - möglichst ausgewogen, zu gleichen Anteilen
“Seine Kräfte” - Selbstreflexivität und Individualität: man bildet sich und die eigene individuellen Kräften
> Ziel: Herausbildung eines würdigen, individuellen Repräsentanten der Menschheit
Materiale Aspekte der Bildungsbegriffe
Wie kann Bildung stattfinden?
Notwendigkeit des Weltbezugs
Wechselwirkung zwischen Ich und Welt
durch die Verknüpfung unseres Ichs mit der Welt zu der allgemeinsten, freiesten Wechselwirkung
Entfremdung als Selbsterweiterung -> durch Interaktion mit der Welt erweitert Indiviuum seine Perspektiven
Medium von Bildung: Sprachen
hervorbringendes Organ der Gedanken (untrennbare Verknüfung zur Vorstellungs- und Empfindungsduett der Sprecher)
Kommunikatonsmittel zwischen Ich und Welt
Bereicherung der Weltansicht durch Erlernen neues Sprachen
Kritische Würdigung zu Humboldt
Gegen Verzwecklichung von Bildung für Bildungszertifikate (z.B Staatsexamen für Lehrkräfte)
Idealitisch: durch interkulturelle, sinnliche und kreative Verfeinerung in moralischer Verantwortung eines jeden verbessere sich die Welt
Bildung als Phänomen der Eliten: Ausblenden von Bildungshindernissen in Formvon ökonomischen Zwängen in der Lebensrealität
Bildungstheorie Wolfgang Klafki
Theorie der kategorialen Bildung:
Materiale Bildungstheorie (Inhalte; Wissen das man hat)
+
Formale Bildungstheorie (Persönlichkeitsentwicklung; Handlungsfähigkeit)
=
Kategoriale Bildung (exemplarisch & fundamental; Befreiung aus fremdbestimmtes Zwängen)
=> kategoriale Bildung als “Schnittstelle von objektiven Wissensbeständen und subjektiver Verarbeitung dieser Wissensbestände”
Bildungsziele des kritisch-konstruktiven Allgemeinbildungskonzepts
(Allgemeinsbildungstheorie 1/3)
Selbstbestimmungsfähigkeit
Mitbestimmungsfähigkeit
Solidaritätsfähigkeit
Allgemeinbildungstheorie 2/3
Alle: Integration/Förderung statt Selektion als demokratisches Bürgerrecht und Bedingung der Selbstbestimmung jedes einzelnen Menschen
Alles: Förderung kognitiver/emotionaler, ästhetischer und praktischer Aspekte udn vernetztes Denken
Im Medium des Allgemeinen: Aneignung der die Menschen gemeinsam angehenden Frage- udn Problemstellung der Gegenwert und Zukunft
Bildungstheorie nach Platon
Zeit und Kontext
Wie steht der Mensch zu sich selbst, zu anderen und zur Welt?
Wahre Erkenntnis durch die Anstrengung wahres Wissen zu erlangen
Philosophie als bildende Kraft und Vehikel: mittels Verstand und genauerer Beobachtung zu gedanklicher Welt der Ideen zu gelangen, den unveränderlichen Urbildern alles Seienden (z.B “das Gute in sich”)
Höhlengleichnis beschreibt: Bildungsweg als Abwendung von den begrenzten Sinneseindrücken und eine Hinwendung zu den höheren, ewigen Ideen -> Weg zur wahren Erkenntnis und Weisheit
Höhlengleichnis Platons als Bildungsweg
Menschen sind ihr leben lang in einer Höhle gefesselt
Sie schauen auf eine Wand, auf der Schatten von Gegenständen durch ein Feuer geworfen werden -> Schatten als einzige Realität (Sinneswelt)
Meisten Menschen sind in einer Welt der Sinneseindrücke und Illusionen gefangen -> ohne eigentliche Realität zu erkennen
Bildungsweg: Fesseln zu befreien, aus Höhle zu treten und Tageslicht zu sehen -> Symbolisiert Übergang von Sinneswelt zur Welt des wahren Wissens
Aufstieg und die Umwendung als schmerzhaft beschrieben
Bildungstheoretische Deutung des Höhlengleichnis
Bildung als Befreiung
Bildung als Umwendung die Führung bedarf
Bildung als mühsamer Aufstieg, lebenslang
Bildung als Welteinsicht
Bildung als Rückkehr und Entfremdung
Kritische Würdigung von Platon
Mensch - Welt Verhältnis
Menschen selber verantwortlich für ihr Schicksal -> Eigenverantwortung
Bildungsinhalte durch Ideenlehre rein geistig (ohne kreative, handwerkliche, körperliche Komponenten)
Ambivalenz des politisch sozialen Horizonts
Positiv: Bildungsverständnis enthält emanzipative und sozialverantwortliche Elemente -> Menschen von Unwissenheit befreien
Kritik: Bildung als Legitimation von Herrschaft und Ungleichheit
Unbildung bedingt Unterwerfung
Realistische Begrenzung des Bildungsverständnisses
Bildung als Strapaze
Versuchscharakter von Bildung
Epochialtypische Schlüsselprobleme
Friedensfrage
Umweltfrag
Gesellschaftlich produzierte Ungleichheit
Umgang mit Medien und Techniken
Subjektivität des Einzelnen und das Phänomen der Ich-Du-Beziehung
Sinn und Problematik des Nationalitätsprinzips, Kulturspezifik und Interkuluturalität
Rapides Wachstum der Weltbevölkerung
-> soll dazu beitragen, dass das Bildung relevante und zeitgemäße Themen aufgreift
Kritische Würdigung (Klafki)
Normativität (=Wertorientierung) als Vorwurf und Verdienst
-> Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität als Antwort auf Schwund von gesellschaftlichen Zusammenhalt
Bildung zur Stärkung der demokratischen Grundordnung
Fazit
Antike: Platon - Bildungsweg als mühsam und nur für die “Auserwählten”
Neuhumanismus: Humboldt - gegen die Verwecklichung von Bildung
Moderne: Klafki - Solidaritätsfähigkeit, Mitbestimmungsfähigkeit, Selbstbestimmungsfähikeit als Bildungstheorie
Umsetzung in der Schule (Klafki)
Bildungssystem
Inklusion
Lehrpläne offener und flexibler gestalten
Einzelschulen
mehr Wahlmöglichkeiten
Mitbestimmungsrecht der Schüler fördern
Unterricht
Diskussionen (eigener Meinung, Perspektive bilden und vertreten)
Mehr Selbstarbeit
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