WAs sind Peptide?
—> Oligomere die durch Verknüpfung von AS entstehen, Biopolymere
2-Aminosäuren: monomere Einheit
—> 2 AS: Dipeptid, 3 AS: Tripeptid
—> <10: Oligopeptid
—> >10: Polypeptid
—> ca. >100 AS: Protein = Polymer aus AS
Aminosäuren in Peptid sind über Peptidbindungen verknüpft ((Säure)amidbindungen zwischen alpha Aminocarbonsäuren)
Peptidbindung
Resultat einer Kondensationsreaktion zwischen der Carboxylfunktion der ersten AS und der Aminofunktion am alpha-Kohlenstoff der 2. AS
Mesomerie
—> führt zum Doppelbindungscharakter der Peptidbindung
—> planarität (Winkel 0° oder 180°)
—> Carbonyl-O und NH- meist trans konfiguriert, cis zB bei Cyclopeptiden
—> Bindungslänge (=132 pm) zwischen C-N(147 pm) C=N(127 pm)
—> Rotation sehr langsam, frei möglich zu Peptidbindung benachbarten Resten (je nach sterischem Anspruch der SK)
—> hohe Stabilität der Peptidbindung
Aufbau
Geometrie
da omega nur 0°-180° betragen kann entsprechen phi und psi der Verschränkung der Ebenen entlang der Peptidbindung
Ramachandran-Plot: erlaubte Winkelkombinationen aus phi und psi
Strukturebenen der Proteinfaltung
Synthese: allg Strategie
AS-1 wird N-, AS-2 C-terminal geschützt
AS-1 wird am C-Terminus aktiviert
Amidkupplung verbindet AS-1 und AS-2
Dipeptid kann N-/ C- terminal entschützt und verlängert werden
—> SG müssen orthogonal sein, Art der Carbonsäureaktivierung muss passen
Orthogonale SG paare
Festphasensynthese nach Merrifield (1963)
SPPS = Solid Phase Peptide Synthesis
Moleküle sind während des Synthesevorgangs an einer festen Phase gebunden (Harz)
werden nach vollendeter Synthese von dieser abgespalten
zwischen einzelnen Schritten wird LM abgesaugt, Harz gewaschen und direkt weiterverwendet
Vt:
geringer präparativer Aufwand (Aufarbeitung/-reinigung)
große Zeitersparnis (Aufarbeitung/-reinigung)
automatisierbar (Syntheseroboter)
Ausbeute höher
Nachteile:
robuste Reaktionsführung notwendig
Verfügbarkeit von Bausteinen entsprechend der SG-strategie
allg Ablauf der Festphasensynhese
feste Phase
Feste Phase: Merrifield-Harz (Boc-Strategie, terminales -COOH)
Polystyrol- Harz aus Styrol und 1,4-Divinylbenzol (Quervernetzung)
Synthese vom C- zum N-Terminus, ca. 100 AS
Boc-Strategie
Start-AS am Harz anbringen
entfernen der temporären SG
Kupplung der nächsten AS
Entfernung der temporären SG (permanente SG müssen orthogonal gewählt werden!)
n-fache wiederholung der schritte 3 und 4
finale Entschützung der permanenten SG und Harzabspaltung
finale Entschützung der permanenten SG, Abspaltung vom Harz
! TFA ist sauer genug um Boc abzuspalten, aber nicht den Benzylester vom Harz
Alternative Harze
Semisynthetische Peptide
Festphasensynthese durch sterischen Anspruch der Peptidkette am Harz limitiert
Semisynthetische Peptide: Verbindung von Peptidfragmenten (synthetischen oder natürlichen Ursprungs)
native chemische ligation (NCL): Funktion von Ligasen chemisch realisieren
VT: kein Protein nötig + größere Bandbreite an Verbindungspunkten
Semisynthetische Peptide via NCL
Limitation: Cystein verbleibt an Verknüpfungsstelle
—> selektive hydrogenolytische Entschwefelung bei geeigneten SG möglich
Semisynthetische Peptide mit Auxilliaren
Peptidsequenzierung: Edman-Abbau
—> analytische Charakterisierung eines synthetischen Peptids
—> Abspaltung der jeweils N-terminalen Aminosäure einer bestehenden Peptidkette (Sequenzierung)
—> Gegenwart von Phenylthioisocyanat
—> Bildung von Phenylthiohydantoin-Derivate
Identifikation der Phenylthiojydantoin-Derivate durch Vergleich mit chem Standards (zB Chromatographie)
Automatisierung möglich (bis zu 50 Zyklen, je Zyklus > 98% Ausbeute, Nebenprodukte führen bei > 50 Zyklen zu schlechtem Signal-Rausch-Verhältnis)
Bedingungen: Kupplung bei pH>7, Spaltung unter starker wasserfreier Säure
—> Mechanismus auf KK
Edman-Abbau: Modifikation nach Barett
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