Buffl

Grundlagen Diagnostik 10

HM
by Hanna M.

2) Die Testsituation


Testsituation


Aufklärung

  • Informierte Einwilligung:

    -> zu Beginn über wichtige Aspekte der Untersuchung aufklären

    • Zwecke der Untersuchung

    • Beteiligte

    • Verfahrensart

    • Dauer incl. Pausen

    • Ergebnis Mitteilung

    • Schweigepflicht

    • Freiwilligkeit

    • Konsequenzen bei Nicht-Teilnahme


Aufklärung hat mehrere Effekte:

  • Untersuchung wird eher als Fair wahrgenommen

  • Testangst kann dsdurch reduziert werden

  • Bei Gruppenuntersuchungen sind Fragen während der Untersuchung störend -> Deshalb fragen zu Beginn stellen


-> Gute Bedingungen für die testung

  • Psst! Bitte Handy ausschalten

  • Stopp! Bitte nicht stören


Fähigkeits- und Fertigkeitstests (Bewährungssituationen/Prüfungen)


Ziel: Schaffung der Optimalbedingungen -> zeigen Maximaler Leistung/ Fähigkeit)


Was ist optimal?

  • Standardisierung des Untersuchungsmaterials, der Testinstruktion und der Testumgebung -> sollen die Objektivität des Verfahrens gewährleisten

  • Raumgestaltung, gute Vorbereitung

  • Wiederholung unter besseren Bedingungen möglich?

Gute Bedingung -> Abhängig von Fragestellung


Testangst

  • Bewertungsangst (ggf. in Kombination mit Sozialangst)

  • in selbstwertrelevanten Situationen wie Testuntersuchung oftmals besonders stark ausgeprägt

  • Unsicherheit: Situation, Prüfer (mangelnde Vertrautheit), Verfahren, Zeitdruck -> verstärkt hemmenden EiInfluss der Testangst


Methoden von Seiten des Testanwenders (Prüferin)


  • Aufwärmphase (mit Testsituation und Verfahren vertraut machen) -> Eisbrecher-/Übungsaufgaben, dere Ergebnis nicht gewertet wird

  • Zeitdruck variieren (z.B. langsam steigen)

  • Situationseffekte berücksichtigen, evtl. durch nachträgliches Befragen der Probanden (Checkliste zur Testsituationsbefragung)

  • Vertrauensbildende Maßnahmen

    • datenschutz und Anonymitätshinweis

    • Rückmeldung



Persönlichkeitsrelevante Fragestellungen

  • Vermittlung von Vertraulichkeiten in Zweierbeziehung

  • zwischen Psycholog*in & Klient*in z.T. intime Gesprächsinhalte (weitere Anwesende sind störend)

  • hängt auch von psychologischer „Schule“ ab

  • Zeitdruck oder Zeit lassen: Vor- und Nachteile


Zielsetzung: Selektionsbedingungen

  • Selektion von Personen: erfordert Anforderungsanalyse und Testaufgaben, die dem Kriterium entsprechen

  • Selektion von Bedingungen: erfordert optimale Situation für Individuum

  • Berufsberatung = beides


Beispiel Fluglotsen

  • Diagnostsiche Sit. ist repräsentativ für Anforderungen in zukünftiger Bewährungssituation

  • Personen müssen Stressresistent sein

  • Sensorisch, motorisch, Coping-Strategien, Aufmerksamkeit, Teamfähigkeit, Intellektuell


Ist das Verfahren für die zu untersuchende Person angemessen?

  • Testung von Nicht-Muttersprachlerinnen

  • Menschen mit Behinderungen

  • Alter

  • Geschlecht

  • Testfairness Diskussion: wahrgenommen vs. objektiv (Einschränkungen anpassen)

 

Was ist das Ziel? Förderung vs. Erfassung der Kompetenz

  • Individualdiagnostik vs. Institutionelle Diagnostik

  • Eignungsdiagnostik vs. Förderdiagnostik vs PISA-Studie


Maßnahmen

  • Intelligenztestung (dynamisches Testen)

  • Culture Fair Testing (nahe zu Sprach- und kulturfrei)

  • Zusatzhinweise im Manual

 

4) Moderatorvariablen und prognostische Validität

Moderatorvariablen

  • sind Drittvariablen, die den Zusammenhang zwischen Kriteriumsvariable und Prädiktorvariable beeinflussen, da sie mit der Kriteriumsvariable zusammenhängen (ggf. geringfügig auch mit Prädiktorvariable)

  • Deshalb wichtig auch Moderator variablen zu kennen (und mit zu erfassen)

  • Bsp.: Test-ängstliche schneiden i.d.R. etwas schlechter ab, wichtig zu wissen, ob testängstlichkeit Einfluss auf Erhebung hat



Prognose:

  • Prädiktor -> Kriterium (z.B. Schuleignung)

  • Der Prädiktor kann ein Wert sein oder aber oft sinnvollerweise aus mehreren Werten kombiniert sein


Häufige Beobachtung:

  • für manche Personengruppen sind Vorhersagen besser als für andere

  • Es kann eine Drittvaraible vorliegen, welche die Stärke einer Wirkbeziehung zwischen zwei Variablen beeinflusst

Bsp.:

Anname: Interesse an Mathematik und Mathematiknote hängen zusammen

  • Zwanghafte Schüler setzen sich in allen Fächern ähnlich gut ein , wohingegen nicht-zwanghafte Schüler sich nur gemäß ihrer Interessen gut einsetzen

  • Moderatorvariable/Drittvariable: Zwanghaftigkeit


Wie findet man Moderatorvariablen?

  • besser theoriegeleitet als auf gut Glück (nur dann können die richtigen Variablen miterhoben werden)


Fraktionierung

  • 1. (inhaltlich) Fraktionierung von Gruppen immer dann angemessen, wenn “Klassenvariablen” vorliegen: Berufsgruppen, Nationalität usw



  1. bei kontinuierlichen Variablen: Partialkorrelation (bis 3 Variablen)/Regression

    • Partialkorrelation: Berechnung der Korrelation zweier Variablen unter Ausschaltung des Einflusses einer Drittvariablen auf diesen Zusammenhang.

    • Bsp.: Intelligenz und Note, Moderatorvariable: Betragen (Verhalten des Kindes)


  • Kontinuierliche Variablen sind Moderatorvariablen, wenn sich für ihren Interaktionsterm mit dem Prädiktor ein signifikanter Effekt nachweisen lässt

  • Auch nicht lineare Moderatoreffekte sind möglich




Mediatorvariable:

  • erklärt Zusammenhänge zwischen UV und AV


    Moderatorvariable:

    • beeinflusst Stärke und Richtung des Zusammenhangs zwischen 2 Variablen


5) Suppressorvariablen (Bindung von Kriteriums irrelevanter Prädiktorvarianz)

  • Eine Suppressorvariable ist eine Variable, die den Vorhersagebeitrag einer (oder mehrerer) anderer Variablen erhöht, indem sie irrelevante Varianzen unterdrückt.

  • Validitätsgewinn durch Unterdrückung irrelevanter Prädiktorvarianz


Bsp. Untersuchung von horst zu Pilotenausbildung

  • Mechanische Fähigkeiten (M)

  • Numerische Fähigkeiten (N)

  • Räumliche Fähigkeiten (R)

  • Verbale Fähigkeiten (V)


  • die ersten 3 Faktoren korrelierten positiv mit dem Kriterium

  • Verbale Fähigkeiten zeigt Nullkorrelation mit Kriterium (scheint damit nicht in beziehung zu stehen), verbesserte aber trotzdem die Validität der Testbatterie (Tariningserfolg) .-> positive Korrelationen mit anderen Pärdiktoren

  • Erklärung für den Einfluss: Verbale Fähigkeit hat zwar nichts mit Ergebnis des Flugtrainings zu tun, aber führt vermutlich zu besseren Verständnis der Testinstruktion/der allgemeinen Prinzipien zum Lösen der Aufgaben

  • deshalb die durch V verursachte Varianz eliminieren (von der sonstigen Prädiktionsvarianz abziehen)

  • eher irrelavnt für Vorhersage, wenn Probandne hohe Punktwerte hauptsächlich durch verbale Fähigkeiten erreichen

    -> unterdrückung führt zu bedeutsamen Validitätsverbesserung der Gesamtbatterie


-> Korrelationen von Prädiktoren erhöht Validität, wenn jeweils hohe Korrelationen mit Kriterium, aber geringe Korrelationen untereinander vorleigen

-> Kombination von Prädiktoren erhöht Validität auch, wenn Variablen keine Korrelation mit Kriterium haben, aber hohe Korrelation mit Prädiktoren vorliegen: Suppressorvariable!!

-> Suppressor Variable: korreliert niedrig mit Kriterium, hoch mit Prädiktoren

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Hanna M.

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