1. Testungsarten (Gruppen- & Einzeltestung, Computer vs. Papier)
Testungsarten
Gruppentestung
+ Ökonomisch (gleichzeitig -> Vorteilhafter bei z.B. Klausuren -> wäre extrem aufwendig alle Studenten einzeln zu beaufsichtigen)
+Vergleichsdaten (viele Personen unter identischen Bedingungen)
Einzeltestung
+ viele Tests erlauben keine Gruppentestung
+ genauere Verhaltensbeobachtung möglich
Nachteile von Gruppentestung (bzw. Vorteil von EInzeltestung)
Benachteiligung von bestimmten Personen, z.B. aufgrund von schwacher Lesefähigkeit
Probleme durch Gruppensituationen: Abschreiben, (Pseudo-) Paralleltests -> gleichen Fragen, andere Reiehnfolge
Individuelle Unterschiede:
Anwesenheit anderer: Kann als störend empfunden werden aufgrund von Lärm oder Motivierend wirken
schwierig bei Kindern
Papier-und-Bleistift oder Computertest
Akzeptanzproblem (Akzeptanz von Computer Tests heute größer, ABER: alte Leute bevorzugen evtl. Papier/Bleistift Variante)
Testkosten vs. Personalkosten (Bsp. Computer: Test wird so selten eingesetzt, das sich Anachaffung der Software usw. evtl. nicht lohnt
Auswertung von Papier/Bleistift tests Fehleranfälliger -> nur geschultes Personal
->Test auf Bleistift/Papier -> immer auch als Computer Test validieren; Warum? Ältere Probanden sind z.B langsamer;
Testing on Demand (Unternehmen die dies anbieten: kann Pakete kaufen und muss nicht alle Testverfahren kaufen sondern nur die, die man braucht)
Achtung Lizenzen: Man kann nicht einfach jeden Test selber digitalisieren
2) Die Testsituation
Testsituation
Aufklärung
Informierte Einwilligung:
-> zu Beginn über wichtige Aspekte der Untersuchung aufklären
Zwecke der Untersuchung
Beteiligte
Verfahrensart
Dauer incl. Pausen
Ergebnis Mitteilung
Schweigepflicht
Freiwilligkeit
Konsequenzen bei Nicht-Teilnahme
Aufklärung hat mehrere Effekte:
Untersuchung wird eher als Fair wahrgenommen
Testangst kann dsdurch reduziert werden
Bei Gruppenuntersuchungen sind Fragen während der Untersuchung störend -> Deshalb fragen zu Beginn stellen
-> Gute Bedingungen für die testung
Psst! Bitte Handy ausschalten
Stopp! Bitte nicht stören
Fähigkeits- und Fertigkeitstests (Bewährungssituationen/Prüfungen)
Ziel: Schaffung der Optimalbedingungen -> zeigen Maximaler Leistung/ Fähigkeit)
Was ist optimal?
Standardisierung des Untersuchungsmaterials, der Testinstruktion und der Testumgebung -> sollen die Objektivität des Verfahrens gewährleisten
Raumgestaltung, gute Vorbereitung
Wiederholung unter besseren Bedingungen möglich?
Gute Bedingung -> Abhängig von Fragestellung
Testangst
Bewertungsangst (ggf. in Kombination mit Sozialangst)
in selbstwertrelevanten Situationen wie Testuntersuchung oftmals besonders stark ausgeprägt
Unsicherheit: Situation, Prüfer (mangelnde Vertrautheit), Verfahren, Zeitdruck -> verstärkt hemmenden EiInfluss der Testangst
Methoden von Seiten des Testanwenders (Prüferin)
Aufwärmphase (mit Testsituation und Verfahren vertraut machen) -> Eisbrecher-/Übungsaufgaben, dere Ergebnis nicht gewertet wird
Zeitdruck variieren (z.B. langsam steigen)
Situationseffekte berücksichtigen, evtl. durch nachträgliches Befragen der Probanden (Checkliste zur Testsituationsbefragung)
Vertrauensbildende Maßnahmen
datenschutz und Anonymitätshinweis
Rückmeldung
Persönlichkeitsrelevante Fragestellungen
Vermittlung von Vertraulichkeiten in Zweierbeziehung
zwischen Psycholog*in & Klient*in z.T. intime Gesprächsinhalte (weitere Anwesende sind störend)
hängt auch von psychologischer „Schule“ ab
Zeitdruck oder Zeit lassen: Vor- und Nachteile
Zielsetzung: Selektionsbedingungen
Selektion von Personen: erfordert Anforderungsanalyse und Testaufgaben, die dem Kriterium entsprechen
Selektion von Bedingungen: erfordert optimale Situation für Individuum
Berufsberatung = beides
Beispiel Fluglotsen
Diagnostsiche Sit. ist repräsentativ für Anforderungen in zukünftiger Bewährungssituation
Personen müssen Stressresistent sein
Sensorisch, motorisch, Coping-Strategien, Aufmerksamkeit, Teamfähigkeit, Intellektuell
Ist das Verfahren für die zu untersuchende Person angemessen?
Testung von Nicht-Muttersprachlerinnen
Menschen mit Behinderungen
Alter
Geschlecht
Testfairness Diskussion: wahrgenommen vs. objektiv (Einschränkungen anpassen)
Was ist das Ziel? Förderung vs. Erfassung der Kompetenz
Individualdiagnostik vs. Institutionelle Diagnostik
Eignungsdiagnostik vs. Förderdiagnostik vs PISA-Studie
Maßnahmen
Intelligenztestung (dynamisches Testen)
Culture Fair Testing (nahe zu Sprach- und kulturfrei)
Zusatzhinweise im Manual
3) Datenerfassung
Unimodal (unimethodal)
i.d.R. bei institutioneller Diagnostik
Entscheidung basiert alleine auf einer Methode (z.B. leistungstest) -> Filter Funktion
Multimodal (multimethodal, mehrerer Methoden)
i.d.R. bei individueller Diagnostik, z.B. Interviews, Tests, Fragebögen, Fremdbeurteilung
Idee: versch. Methoden mit Vor- und Nachteilen / Messfehlernaspekte die sich ausgleichen können bei multimodaler Erhebung
-> Aggregation (Anhäufung) der Daten
-> einstufig oder mehrstufige Erhebung
Nachteile von Multimethodaler Datenerfassung?
Nachteil: aufwendiger, mehr Personal, mehr Kosten
4) Moderatorvariablen und prognostische Validität
Moderatorvariablen
sind Drittvariablen, die den Zusammenhang zwischen Kriteriumsvariable und Prädiktorvariable beeinflussen, da sie mit der Kriteriumsvariable zusammenhängen (ggf. geringfügig auch mit Prädiktorvariable)
Deshalb wichtig auch Moderator variablen zu kennen (und mit zu erfassen)
Bsp.: Test-ängstliche schneiden i.d.R. etwas schlechter ab, wichtig zu wissen, ob testängstlichkeit Einfluss auf Erhebung hat
Prognose:
Prädiktor -> Kriterium (z.B. Schuleignung)
Der Prädiktor kann ein Wert sein oder aber oft sinnvollerweise aus mehreren Werten kombiniert sein
Häufige Beobachtung:
für manche Personengruppen sind Vorhersagen besser als für andere
Es kann eine Drittvaraible vorliegen, welche die Stärke einer Wirkbeziehung zwischen zwei Variablen beeinflusst
Bsp.:
Anname: Interesse an Mathematik und Mathematiknote hängen zusammen
Zwanghafte Schüler setzen sich in allen Fächern ähnlich gut ein , wohingegen nicht-zwanghafte Schüler sich nur gemäß ihrer Interessen gut einsetzen
Moderatorvariable/Drittvariable: Zwanghaftigkeit
Wie findet man Moderatorvariablen?
besser theoriegeleitet als auf gut Glück (nur dann können die richtigen Variablen miterhoben werden)
Fraktionierung
1. (inhaltlich) Fraktionierung von Gruppen immer dann angemessen, wenn “Klassenvariablen” vorliegen: Berufsgruppen, Nationalität usw
bei kontinuierlichen Variablen: Partialkorrelation (bis 3 Variablen)/Regression
Partialkorrelation: Berechnung der Korrelation zweier Variablen unter Ausschaltung des Einflusses einer Drittvariablen auf diesen Zusammenhang.
Bsp.: Intelligenz und Note, Moderatorvariable: Betragen (Verhalten des Kindes)
Kontinuierliche Variablen sind Moderatorvariablen, wenn sich für ihren Interaktionsterm mit dem Prädiktor ein signifikanter Effekt nachweisen lässt
Auch nicht lineare Moderatoreffekte sind möglich
Mediatorvariable:
erklärt Zusammenhänge zwischen UV und AV
Moderatorvariable:
beeinflusst Stärke und Richtung des Zusammenhangs zwischen 2 Variablen
5) Suppressorvariablen (Bindung von Kriteriums irrelevanter Prädiktorvarianz)
Eine Suppressorvariable ist eine Variable, die den Vorhersagebeitrag einer (oder mehrerer) anderer Variablen erhöht, indem sie irrelevante Varianzen unterdrückt.
Validitätsgewinn durch Unterdrückung irrelevanter Prädiktorvarianz
Bsp. Untersuchung von horst zu Pilotenausbildung
Mechanische Fähigkeiten (M)
Numerische Fähigkeiten (N)
Räumliche Fähigkeiten (R)
Verbale Fähigkeiten (V)
die ersten 3 Faktoren korrelierten positiv mit dem Kriterium
Verbale Fähigkeiten zeigt Nullkorrelation mit Kriterium (scheint damit nicht in beziehung zu stehen), verbesserte aber trotzdem die Validität der Testbatterie (Tariningserfolg) .-> positive Korrelationen mit anderen Pärdiktoren
Erklärung für den Einfluss: Verbale Fähigkeit hat zwar nichts mit Ergebnis des Flugtrainings zu tun, aber führt vermutlich zu besseren Verständnis der Testinstruktion/der allgemeinen Prinzipien zum Lösen der Aufgaben
deshalb die durch V verursachte Varianz eliminieren (von der sonstigen Prädiktionsvarianz abziehen)
eher irrelavnt für Vorhersage, wenn Probandne hohe Punktwerte hauptsächlich durch verbale Fähigkeiten erreichen
-> unterdrückung führt zu bedeutsamen Validitätsverbesserung der Gesamtbatterie
-> Korrelationen von Prädiktoren erhöht Validität, wenn jeweils hohe Korrelationen mit Kriterium, aber geringe Korrelationen untereinander vorleigen
-> Kombination von Prädiktoren erhöht Validität auch, wenn Variablen keine Korrelation mit Kriterium haben, aber hohe Korrelation mit Prädiktoren vorliegen: Suppressorvariable!!
-> Suppressor Variable: korreliert niedrig mit Kriterium, hoch mit Prädiktoren
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