Was ist Lernen? (Noe et al., 2014)
Prozess, durch den Mitarbeiter/innen ihr Wissen, ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und andere Merkmale (Einstellungen, Verhaltensrepertoire) verbessern oder erweitern (engl.: KSAOs)
Verschiedene Arten des Lernens
Formales Lernen (in Trainings, Weiterbildungen etc.)
Informelles Lernen (z.B. durch Kolleg/innen)
Kontinuierliches Lernen (durch Lösen von Problemen)
Formales Lernen (Cerasoli et al., 2018)
Curriculare Aktivitäten zum Aufbau und Erwerb von Wissen und Fertigkeiten
Durch die Organisation veranlasst
Bedarf durch Organisation festgestellt
Findet in formalisierten Lernsituationen statt
Fester Beginn, festes Ende
Allgemeingültige Lernziele
Lernen richtet sich nach Lehrplan (i.w.S.), weniger nach eigenen Interessen/eigener Neugier
Informelles Lernen (Cerasoli et al., 2018)
Außer-curriculare Aktivitäten zum Aufbau und Erwerb von Wissen und Fähigkeiten
Finden außerhalb formal gestalteter Lernsituationen (eher in alltäglichen Situationen) statt
Selbst-gesteuert, durch Mitarbeiter/innen initiiert
Kein festgelegter Beginn oder festgelegtes Ende
Faktoren des informellen Lernens (Cerasoli et al., 2018)
Lernzielorientierung (VandeWalle, 1997)
Eine von drei Zielorientierungen:
Lernzielorientierung
Leistungszielorientierung
Leistungsvermeidungsorientierung
Lernzielorientierung: Wunsch, sich weiterzuentwickeln durch den Erwerb neuer Fähigkeiten, das Bewältigen neuer Aufgaben oder das Verbessern eigener Fähigkeiten
Socioemotional Selectivity Theory (Carstensen et al., 1999)
Lerngelegenheiten und -möglichkeiten in Organisationen
Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung
Unterweisungen (z.B. Arbeitsschutz)
Verhaltens- und Kommunikationstrainings
Traineeprogramme
Projektarbeit
Qualitätszirkel
Agiles Sprintlernen
Orte des formalen Lernens (Felfe & Franke, 2014)
Verhaltenstraining – Definition nach Demmerle et al. (2005)
Formale Weiterbildungsmaßnahme
von Expert/innen geleitet
in Gruppen durchgeführt
Ziel: Entwicklung überfachlicher Fertigkeiten (Skills)
Repertoireerweiterung statt Ersetzen von Verhalten
Zum Zweck der optimalen Auseinandersetzung mit situativen Anforderungen
Anwendung des Verhaltenstrainings
Training interpersoneller Kompetenzen
Führungskräftetrainings
Dienstleistungs- und Verkaufstrainings
Teamtrainings
Training spezifischer Vorgehensweisen
Computertraining
Technische Trainings
E-Learning
Nutzung elektronischer Medien zum Erwerb von Wissen/Fertigkeiten
Vorteil: Lernen unabhängig von Raum und Zeit
Erfolg hängt von konkreter Gestaltung des Tools ab
Prinzipien ähnlich wie bei anderen Trainings
Zusätzlich beachten: Einstellungen zum Computer und technische Funktionalität (Usability)
Kein Ersatz, eher Ergänzung traditioneller Lernformen
Agiles Sprintlernen (Jungclaus et al., 2019)
Selbstorganisierte Form des Lernens
Deckt kurzfristigen Lernbedarf, z.B. genereller Kompetenzbedarf, der im Rahmen eines Projektes entsteht
Lernteam arbeitet mit Fachexpert/innen zusammen, die Wissensquellen bereitstellen und Lernerfolg „abnnehmen“
Dazwischen: „Lernsprints“, in denen Lernaufgaben selbstständig bearbeitet werden
Communities of Practice (Wenger, 2011)
Informelle Gruppe von Menschen (unterschiedlicher Organisationen), die ein Interesse oder eine Leidenschaft für etwas teilen
Regelmäßige Interaktion, um sich auszutauschen und dabei zu lernen, es besser zu machen, Face-to- Face oder Online, z.B. über soziale Netzwerke
Merkmale:
Domäne – gemeinsames Interesse
Community – interessensbezogene Aktivität
Practice – handlungsleitender Charakter
Fehlerprävention vs. Fehlermanagement (Frese & Keith, 2015)
Fehlermanagement und die Folgen (Frese & Keith, 2015)
Organisationales Klima zum Lernen aus Fehlern (Putz et al., 2012)
Organisationale Lernzielorientierung (Theis & Bipp, 2019)
Standarddefinition Kreativität (Runco & Jaeger, 2012)
Kreativität und Innovation (Anderson et al., 2014)
Prozess, Produkt und Ergebnis von Versuchen, neue Ideen oder verbesserte Handlungsweisen zu entwickeln und einzuführen
Neu: relativ zur jeweiligen Einheit
Kreativität: Fokus auf Ideenentwicklung
Innovation: Fokus auf Implementation
Das Vier-C-Modell (Kaufman & Beghetto, 2009)
Big-C: „Der große Wurf“
little-c: Kreativität im Alltag
mini-c: Kleine kreative Einsichten
Pro-c: Professionelle, solide, neue Beiträge, ggf. mit Potenzial zu Big-C
Kreativität in Organisationen hat viele Gesichter (Unsworth, 2001)
Vorkommen von Kreativität in Organisationen
Responsive Kreativität: z.B. in Forschungs- und Entwicklungsabteilung
Erwartete Kreativität: z.B. in Werbeagenturen, Forschung
Beitragende Kreativität: z.B. zufällige Passung von Ideen zu Projekten
Proaktive Kreativität: z.B. Verbesserungsvorschläge (ungefragt)
Prozessmodell des innovativen Verhaltens (Rank et al., 2004)
To be or not to be... creative? (Ford, 1996)
Annahme: kreative Trägheitnur dann kreativ, wenn nötig und sinnvoll
Mitarbeiter/innen werden dann kreativ, wenn...
eigenes Interesse/Freude an kreativer Problemlösung vorhanden ist
alternative Lösungen möglich sind
Automatismen ihr Ziel verfehlen
keine brauchbaren Lösungen bestehen
Forschungsüberblick (Anderson et al., 2014)
Kreativitätstechniken
Brainstorming
Brainwriting
Mindmapping
Denkhüte
Mentale Provokation
Vorschlagswesen und Ideenmanagement (Hentze et al., 2000)
Ideenmanagement umfasst systematisches Vorgehen in Bezug auf die...
Förderung der Ideengenerierung
Identifizierung von Problemen
Einordnung von Ideen in betrieblichen Zusammenhang
Bewertung von Verbesserungsvorschlägen
Umsetzung und Evaluation von nützlichen Vorschlägen
Ideenmanagement: Soll man Vorschläge prämieren?
Im Ideenmanagement oft ausgefeilte Prämiensysteme für Vorschläge/Ideen
Schat (2014): negative Zusammenhänge zwischen Prämienhöhe und Beteiligungsquote
Korrumpierungseffekt? (Deci et al., 1999)
Generell aber leicht positive Effekte, vor allem, wenn Bedeutung der kreativen Beteiligung unterstrichen wird (Byron & Khazanchi, 2012)
Wirkt nicht bei Innovatoren in komplexen Jobs (Baer et al., 2003)
Risiken und Nebenwirkungen
„Besessenheit“: Enge Fokussierung auf Kreativität
—> Leistungseinbußen, Work-Life Balance (Harrison & Wagner, 2016), unethisches Verhalten
Stress durch Mehrarbeit, erhöhte Erwartungen und die Möglichkeit von Fehlern oder Scheitern (Janssen et al., 2004)
Falle vergangener Erfolge (Khessina et al., 2018)
Widerstände („Not-invented-here“-Syndrom,
Antons et al., 2017)
Konflikte mit Führungskraft und Kolleg/innen
Image als „Unruhestifter/in“
Last changeda year ago