Definition Sozialpsychologie
Wissenschaft, die die Natur/Grund von individuellem Verhalten/Gedankengänge in sozialen Situationen untersucht und Ursachen hinterfragt
-> psychologische Ursachen, die Menschen gemeinsam haben und ihr Verhalten erklären, Fokus auf Gedanken und Verhalten von Individuum in sozialem Kontext
Hilft uns soziale Probleme zu untersuchen und Lösungen dafür zu finden
Soziologie
Generelle Gesetze/Teorien über Gesellschaften, kein Individuum
Persönlichkeits Psychologie
Untersucht Charakteristiken, die Individuum einzigartig machen, unterschiedlich voneinander machen
Empirische Forschung
Objektive Erkenntnis über soziales Verhalten als Ziel, Erforschtes abhängig vom Interesse des Forschers
Grundlagenforschung
Verbessertes Grundverständnis von sozialem Verhalten, Antworten auf fundamentale Fragen, keine Funktion des Wissens
Angewandte Forschung
Praktisches Wissen über soziale Probleme erhalten und Lösungen dafür entwickeln
Beobachtungsdesign
Schnappschuss einer aktuellen Situation (Vollständig), ökonomische validität
Kann keine Aussagen über Verbindung zwischen Variablen machen -> schwierig einzuschätzen
Korrelationsdesign
Beziehung zwischen 2/mehr Variablen einschätzen, Testen von erwarteten Beziehung (Vorhersagen), ökologisch valide
Keine Schlussfolgerung über kausale Zusammenhänge möglich
Experimentelles Design
Veränderung der UV während alle anderen Variablen konstant gehalten werden -> Rückschlüsse über kausale Zusammenhänge möglich
Nicht alle wichtigen Variablen können experimentell verändert werden, ökologisch nicht valide (künstliche Umgebung)
Nonverbale Kommunikation
Absichtliches/unabsichtliches Kommunizieren ohne Worte (Geschichtsausdrücke/Körpersprache/Augenkontakt)
Basisemotionen
Wut/Zorn, Angst, Freude, Überraschung, Ekel, Trauer, (Verachtung)
Erkennen von Täuschung
Mikroexpressionen, Interkanal Diskrepanzen, Augenkontakt, Tonfall, übertriebene Gesichtsausdrücke
Fackel-Feeedback-Theorie
Gesichtsausdruck verändert soziales Erleben -> Gesichtsregion, die mit Emotion verbunden ist wird physiologisch aktiviert, Inhibition von Gesichtsausdrücken, subjektive Emotion wird unterdrückt
Kognitive Prozesse
Wie wir soziale Information wahrnehmen, auswählen, analysieren, interpretieren, nutzen
Schemata
Mentale Strukturen, die unser Wissen über soziale Welt ordnen, haben Einfluss darauf welche Info wir wahrnehmen, über welche wir nachdenken und welche wir erinnern, mentale Zusammenfassungen (automatisch, mühelos, unabsichtlich)
Perseveranzeffekt
Ursprüngliche Eindrücke über Ereignis/Person prägen Beobachter nachhaltig, später hinzukommende Informationen können nur mit Mühe die entwickelte Meinung ändern.
Schema bleibt bestehen, auch wenn man weiß, dass dysfunktional
Selbsterfüllende Prophezeiung
Prognose über mögliche Zukunft hat Einfluss darauf, dass Zukunft auch Eintritt
Repräsentativitätsheuristik
Mentale Abkürzung, über die wir etwas danach einordnen wie ähnlich es einem Prototypen ist
Basisratenfehler
Fehlurteile durch Vernachlässigung der Basisrate, Aufmerksamkeit darauf wie representativ Infos über Person für übergeordnete Kategorie ist
->Ähnlichkeitsurteil statt Wahrscheinlichkeitsurteil
Repräsentativitätsfehler durch Zufälligkeit
Zufällige Sequenzen werden repräsentativer eingeschätzt
Verfügbarkeitsheuristik
Beurteilung der Häufigkeit eines Ereignisses abhängig von Verfügbarkeit von Infos
Ankerheuristik
Urteil orientiert sich an Anker, der für Entscheidung eigentlich nicht relevant ist, hat trotzdem Einfluss
Framing Bias
Unterschiedliche Formulierung einer Botschaft mit gleichem Inhalt beeinflusst Verhalten/Entscheidungen des Empfängers unterschiedlich
Kontrafaktisches Denken
Mentale Simulation von Alternativen zu vergangenen/gegenwärtigen Realitäten
Dual Possibility Events
Außergewöhnliche Ereignisse implizieren immer normale Ereignisse,
Handlungen implizieren die Alternative nicht zu handeln
Attribution
Bei verletzen Erwartungen, Verfehlen beim Erreichen eines Ziels, KOntrollverlust, Erwartungen an zukünftige Handlungen, negatives Verhalten
Fundamentaler Attributionsfehler
Überschätzung der dispositionalen Faktoren und Unterschätzung der situationalen Faktoren
Korrespondierende Inferenz
Welche Neigunng eines Akteurs aus den Effekten seiner Handlung erschlossen wird
Voraussetzungen:
Freiheit der Wahl des Verhaltens
Ungewöhnliche Aktionen mit ungewöhnlichen Effekten
Handlungen niedrig in sozialer Erwünschtheit
Vorhersehbarkeit der Effekte
Kellers Theorie der kausalen Attribution
Vorläufige Analyse von sozialen Situationen gemäß Kategorien von verursachenden Faktoren basierend auf covariationaler Information
Implizite Persönlichkeitstheorie
Schema, von dem Personen unbewusst im Umgang mit anderer Person bei deren Beurteilung ausgehen -> Vorstellungen welche Persönlichkeitsmerkmale zusammengehören (Lücken füllen beim 1. Eindruck, teils kultursprezifisch)
Selbstkonzept
Persönlichkeitsmerkmale, Werte, Vorstellungen, Wissen über eigene Person
Schema bestehend aus organisierter Sammlung von Selbstüberzeugungen und Eigenwahrnehmung
Selbstwahrnehmung
Einstellungen und Gefühle können durch Selbstbeobachtung erschlossen werden
Soziale Vergleichstheorie
Wir lernen über unsere Fähigkeiten/Meinungen durch Vergleich mit anderen
Aufwärts (mit Besseren), Abwärts (mit Schelchteren)
Zwei-Faktoren-Theorie
Emotionale Erregung benötigt physiologische Erregung und kognitiven Kontext zur Erklärung der Erregung
Risiko: Fehlzuschreibung
Selbstkomplexität
Bandbreite von realistischen möglichen Selbstformen, die man einnehmen kann
Funktionen Selbstkonzept
Organisiert/Interpretiert persönliche Erfahrungen
Selbstwertgefühl
Beurteilung des eigenen Selbstwerts (Vergleich mit anderen)
Selfawareness Theory
Eigenes Selbst als Gegenstand der Aufmerksamkeit, Bewertung unseres Verhaltens nach unseren Normen/werten
Bei Diskrepanz: unangenehmes Gefühl
Einstellungen
Bewertungen gegenüber Aspekten aus unserer sozialen Umgebung wie das Selbst, Objekte, andere Personen, politische/ethische Fragen
Mentale Repräsentation von verschiedenen Eigenschaften der sozialen/physischen Welt -> hat sozialen Einfluss auf unser Verhalten
Sleeper Effekt
Persuasive (überzeugende) Botschaft führt zunächst nur geringe Einstellungsänderung herbei, die später stärker wird (weil Einstellung gegenüber Sender vergessen wurde)
Elaboration Likelihood Modell
Zwei Arten der Verarbeitung einer Mitteilung:
Zentrale Verarbeitung (motiviert Botschaft zu folgen/verarbeiten)
Periphere Verarbeitung (oberflächliche Hinweise/Heuristiken beeinflussen)
Kognitive Dissonanz
Gefühl von Unwohlsein
Auslöser: Handlung widerspricht Selbstkonzept (Inkonsistenz zwischen Einstellungen und Verhaltensweisen)
Verringerung durch Änderung der Verhaltens/dissonanten Kognition/Hinzufügen neuer Kognition
Dissonanzreduktion
Gewähltes wird aufgewertet und zurückgewiesenes abgewertet -> Schereneffekt
Effekt der milden Bestrafung
Bei harter Strafe ausreichen externe Rechtfertigung
Bei milder Strafe keine überzeugende externe Rechtfertigung -> Verhaltensänderung größer, je geringer Bestrafung/Belohnung
Vorurteile
Einstellung gegenüber Mitgliedern einer klar unterscheidbaren Gruppe, allein aufgrund Zugehörigkeit zu Gruppe
Zwischenstufenmodell kognitiver Berarbeitung von Stereotypen
Automatische Verarbeitung: wenn stereotypisches Verhalten bestätigt wird (unabsichtliches/automatisches Denken in Stereotypen)
Kontrollierte Verarbeitung: bewusster Prozess (Stereotypische Info ignorieren)
Diskriminierung
Verhalten konsistent mit Vorurteil
Formen:
Tokenism (Mitglied aus Minderheit als “Alibimitglied”
Umgedrehte Diskriminierung (zu positives Verhalten gegenüber Opfergruppe)
Sündenbocktheorie
Frustration verursacht Aggression gegen verletzliche Ziele (wenn wahre Ursache unbekannt/nicht änderbar) -> Aggression gegen Gruppen, die machtlos/unbeliebt ist
Soziale Kategorisierung und Identität
Zuordnung von Menschen in eine und andere Gruppe aufgrund ihrer Merkmale -> Komplexitätsreduktion
Soziale Identitätstheorie
Gruppenmitgliedschaft verbunden mit Selbstkonzept -> Erhöhung Selbstwert durch Identifikation, positive Distinktheit der Gruppe entscheidend
Rechtfertigungs-Unterdrückungsmodell
Vorurteile fördern bei Eigengruppe Gefühl der Überlegenheit ihrer Identität -> Legitimität der Ungleichheit
Kontakthypothese
Vorurteilsabbau durch Kontakt zwischen Gruppen, nicht immer; durch:
Aufzeigen von Ähnlichkeiten mit MItgliedern der Outgroup
Gegenargumente zu vorhandenen Stereotypen
Reduzieren der Illusion von Fremdgruppenhomogenität
Jigsaw Methode
Prozess der Kooperation fördert Empathie -> weniger Voreingenommenheit, vorschnelle Attributionen, weniger Vorurteile
Rebound Effekt
Bei Aufforderung bestimmte Gedanken zu unterdrücken -> zuerst niedrig, nach Absetzung der Unterdrückungsversuche: Zunahme der Gedanken
Mere Exposure Effekt
Je öfter wir Stimulus ausgesetzt sind, desto eher mögen wir ihn -> Vertrautheit führt zu Empathie
Soziale Austauschtheorie
Bewertung der Beziehung aufgrund von Kosten - Nutzen Vergleich
Investment Modell
Kein Verlassen des Partners auch wenn unzufrieden und Alternativen besser -> Berücksichtigen der Investitionen; je mehr, desto unwahrscheinlicher Trennung
Equity Theorie
Menschen am glücklichsten, wenn Belohungen, Kosten, Beitragsleistungen beider relativ gleich -> faire Gegenleistug, soziale Austauschsituation
Konformität
Änderung des Verhaltens und der Einstellung zum Einhalten sozialer Normen
Ash´s Paradigma
zeigt wie Gruppenzwang Person so beeinflusst, dass sie eine offensichtlich falsche Aussage als richtig bewertet
Foot in the Doors
Bitte erst sehr klein -> wird nur selten abgeschlagen
Bitte größer, kritischer -> Verpflichtung aktiviert positives Selbstbild einer hilfreichen Persönlichkeit (schwierig sich davon zu trennen)
Door in the Face
Bitte relativ hoch (bewusst) -> Ablehnung
Kritische, kleine Anfrage -> gesteigerte Chance auf Gewährung
That´s Not all
Anfängliche Preisnennung, noch bevor Kunde antwortet zusätzliches Produkt hinzugeben/Preis senken -> Versüßung
Kunde fühlt sich zu Gegenleistung verpflichtet
Lowballing
Sehr niedrigen Preis, wenn Person schon angetan: versteckte Kosten enthüllen
Prosoziales Verhalten
Handlungen mit Ziel anderen Menschen Vorteil zu verschaffen
Menschen wollen in sozialen Beziehungen Verhältnis sozialer Belohnungen zu sozialen Nachteilen maximieren
Empathie - Altruismus Theorie
Wenn Empathie für Empfänger: Hilfe ohne Rücksicht auf Eigeninteresse
Soziale Gruppen
Zwei/mehr Personen, die miteinander interagieren und Interdependent sind (beeinflussen sich in ihren Bedürfnissen und Zielen gegenseitig)
Deindividuation
Lockerung der normalen Verhaltenszüge, wenn Menschen nicht identifiziert werden können -> mehr impulsive und abweichende Handlungen
Gruppenpolarisierung
Tendenz, Entscheidungen nach Gruppendiskussion zu treffen, die extremer ausfallen, als ursprünglicher Neigung ihrer Mitglieder entspricht -> extremeres Urteil
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