Einordnung der Rendite-Risiko-Relation von Immobilienanlagen
Nennen Sie die verschiedenen Assetklassen von Immobilien
Wohnen
Büro
Hotel
Logistik
Retail / Shopping
Spezialimmobilien
“Die Assetklassen bei Immobilien unterscheiden sich hauptsächlich durch die Bauweise, Nutzungsart und Qualität der jeweiligen Gebäude.”
Nennen Sie Gründe für Immobilieninvestments
Relativ sicher - Stabiler und weitgehend inflationsgesicherter Ertragsstrom
durch Indexierung und Anlage in Substanzwert bzw. Sachwert
Stabile Zahlungsrückflüsse und Performance
Ertrag duch mittel- / langfritige Mietverträge und Wertveränderung
Gelinge Volatilität (=Schwankungen)
Chancen auf Wertzuwachs
Immobilienanlage lässt sich zur Risikodiversifikation nutzen
durch günstig / geringe Korrelation mit anderen Asset-Klassen
Was versteht man unter dem Diversifikationseffekt?
bei unveränderter Rendite des Anlegers kann durch die Beimischung von Immobilienanlagen das Risiko vermindert werden
Welche Anlage formen werden unterschieden?
Direktes Investment
Bilanz
Tochterunternehmen
Joint Venture (=Gemeinschaftsunternehmen)
Club Deals
Indirektes Investment
Spezial Fonds (AIF)
Geschlossene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds
Mischfondes / Dachfonds
Immobilien-AG
REIT
Sonstige Investments
PPP
Immobilienderivate
Verbriefungen
Welche Dealarten werden unterschieden? + Erklärung
Asset Deal
Grundstückskaufvertrag mit notarieller Eigentumsübertragung
Investor steht im Grundbuch
Erwerbsnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notargebühren, Grundbucheintragung, DD, Courtage)
Shared Deal
Erwerb von Gesellschaftsanteilen einer Immobiliengesellschaft
Erwerb kann bei entsprechender Ausgestaltung grunderwerbssteuerfrei erfolgen
DD-Kosten idR höher als bei Asset Deal, da gesamte Gesellschaft überprüft
Grundsätzlicher Unterschied zwischen direktem und indirektem Investment
direkt
Eine direkte Immobilienanlage bedeutet Immobilien selbst zu kaufen. Diese kann zu 100% mit eigenen Mitteln finanziert werden oder man nimmt eine entsprechende Hypothek auf
indirekt
Bei indirekten Immobilienanlagen beteiligt sich der Investor über einen separaten Rechtsträger (beispielsweise über einen Fonds) an Immobilien.
Direktes Investment - Eigenschaften
gute Marktkenntnisse notwendig
hoher Kapitalbedarf
hoher Verwaötungsaufwand, u.A….
Asset Managment (Betreuung der Immobilie als Vermögenswert)
Property Management (Kaufmannische Verwaltung der Immobilie)
Facility Management (Technische Betreuung der Liegenschaft)
—> Übernahme durch spezialisierte Fremdfirmen möglich
Welche Gründe sprechen für ein Diektinvestment?
Organisations- und Risikoaspekte
Eigentümer hat unmittelbare Verfügungsmacht
Ertrags- bzw. Kostenvorteile
Direkter Einfluss auf Nutzungsform, Nutzer, Mieten,Beweritschaftung
—> direkter Einfluss auf Optimierung und Ertsteigerung
Diversifikations- und Renditegründe
Steuerliche Gründe
Nutzung von Abschreibungsmöglichkeiten
Indirektes Investment - Wie funktionieren Investmentfonds?
Gründe für ein indirektes Investment (in Immobilienfonds)
Anlage auch mit kleinen Summen möglich
Risikostreuung bei Investment in verschiedene Anlageprodukte
Professionelle Verwaltung durch Fondamanagement
Einfache und schnelle Verfügbarkeit
Hohe Transparenz
Hohe rechtliche Sicherheit
Fehlendes Kapital für alleinigen Immobilienerwerb
Fehlendes Know-How für Erwerb und Betrieb
—> Teilnahme an attraktiven Anlagemärkten auch mit geringen Mitteln
Indiketies Investment - Was ist eine Immobilien-AG und welche Formen gibt es?
Unternehmen, dessen Tätigkeitsbereich sich in erster Linie auf die Erstellung bzw. den direkten oder indirekten
Erwerb, den Besitz, die Verwaltung und die Verwertung von Grundvermögen erstreckt
Wird in der Regel an der Börse gehandelt
Beispiele: DIC Asset AG, Vonovia AG, Patrizia AG, Deutsche Wohnen AG
Charakterisierung von Immobilien-AGs
In notariell beurkundeter Satzung sind Sitz, Grundkapital, Gründer etc. festzuhalten
Mindestnennbetrag des Grundkapitals beträgt 50.000 €
Immobilien-AGs unterliegen nicht den Anlagebeschränkungen eines REITS und nicht der Notwendigkeit einer Liquiditätsvorhaltung für Anteilsrückgaben eines Fonds
Sind an der Börse Kursschwankungen ausgesetzt
Gründe für eine Immobilien-AG
Durch die Börsennotierung sind Anteile leicht handelbar und bieten hohe Liquidität
Risikostreuung & Diversifikation
Geringere Transaktionskosten
Professionelles Management der Immobilien
Indirektes Investment - Was verteht man unter REIT
Real Estate Investment Trust (REIT)
Aktiengesellschaft, die bestimmten Regularien unterworfen ist und deren Vermögen weitgehend aus Immobilien
besteht
Erträge der REITs stammen aus Verkauf, Vermietung bzw. Verpachtung von Immobilien und Grundstücken
Diese Anlageklasse bietet seinen Anlegern regelmäßige, verlässliche und hohe Ausschüttungen und das
Wertentwicklungspotenzial der klassischen Immobilien-AG
Bei Erwerb oder Veräußerung von Grundstücken fällt grundsätzlich auch Grunderwerbssteuer an
Voraussetzungen einer AG zur Erlangung des deutschen REIT-Status
Unterschiede von REITs zu Immobilien-AGs
Steuerliche Vorteile
Befreiung von Körperschaft- und Gewerbesteuer auf Gesellschaftsebene
Verbindliche Ausschüttungsquote
Mindestens 90 % des handelsrechtlichen Jahresergebnisses
Gründe für eine Anlage in einen REIT
Steuerbefreiung auf Gesellschaftsebene
Transparenz
Qualitativ hochwertiges Management der Immobilien
Kurzfristige und langfristig hohe Ausschüttung der Erträge möglich
—> Vergleichsweise höhere Rendite möglich
—> Vorteile für steuerbefreite oder -begünstigte Anleger
—> in DE lediglich 5 AGs mit REIT-Status!!
Sonstige Investments - Was versteht man unter Mischfonds + Besonderheiten
Investmentfonds, der nicht nur
ausschließlich in Aktien oder Anleihen investiert, sondern beide Anlageklassen mischt
auch: Multi-Asset-Fonds
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Flexible Anpassung des Schwerpunkts je nach Marktchancen und den geltenden Vertragsbedingungen
Bestimmte Fonds dürfen bei ihrer Portfoliozusammensetzung auch Immobilienwerte einbeziehen
Mischfonds eignen sich für Anleger, die ein gewisses Maß an Sicherheit suchen, gleichzeitig aber auch die Chancen des Aktienmarktes nutzen wollen
Das Chance-Risiko-Profil eines gemischten Fonds liegt zwischen einem Aktien- und einem Rentenfonds
Sonstige Investments - Was versteht man unter Dachfonds + Besonderheiten
investieren nicht in Wertpapiere, sondern ausschließlich in andere Investmentfonds (sog. Zielfonds)
zu den Zielfonds zählen unter anderem Aktienfonds, Rentenfonds, Immobilienfonds aber auch Mischfonds oder Private-Equity-Fonds
Offener, inländischer Publikums-AIF
Doppelte Risikostreuung durch Verteilung des Anlegervermögens auf mehrere Zielfonds, die wie wiederum in eine Vielzahl von Einzeltitel anlegen
Dachfonds ermöglichen eine standardisierte Vermögensverwaltung für geringe Beträge
Dachfonds sind für Sparer mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont geeignet
Was versteht man unter PPP?
PPP = Public Private Partnership
innovatives Konzept zur Finanzierung öffentlicher Investitionsvorhaben, welches vorsieht, infrastrukturelle Bauvorhaben der öffentlichen Verwaltung ganz oder teilweise von privaten Unternehmern finanzieren zu lassen - beispielweise werden öffentliche Immobilien durch Private Partner erstellt und betrieben
Die öffentliche Hand stellt das Grundstück zur Verfügung und gibt mit einer funktionalen Ausschreibung öffentlicheGebäude in Auftrag
Langfristiges Engagement (oft 25 Jahre) kann i. d. R. als Eigenkapitalgeber an Immobilien der öffentlichen Hand
erfolgen
Möglichkeiten der Finanzierung bei sonstigen Anlageformen + Erklärung
Pfandbriefe
Anleihe, deren Darlehensforderungen durch Grundpfandrechte auf Grundstücke besichert sind
werden fast ausnahmslos an der Börse gehandelt & von institutionellen Anlegern gekauft
Debt-Fonds
Fonds die Finanzierungen aus institutionellen Anlagemitteln außerhalb des Bankensektors zur Verfügung stellen
Mezzanine
Finanzierung mit Hybridkapital
Position zwischen Eigenkapital und Fremdkapital
enthält Eigenschaften der Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung mit meist zweitrangiger Besicherung
Was sind Immobilieninvestoren?
Wirtschaftssubjekte, die Kapital (z. T.) in Immobilien investieren
Welche Arten von Anlegern werden unterschieden? + Erklärung
Professionelle Anleger
Kreditinstitute, Versicherungsgesellschaften, Organismen für gemeinsame Anlagen und ihre
Verwaltungsgesellschaften, Pensionsfonds sowie große Unternehmen gemessen an bestimmten
Mindestbilanzsummen, Nettoumsatz und Eigenmitteln
Semi-Professionelle Anleger
Diese Kategorie wurde für institutionelle Anleger geschaffen, die nicht sämtliche Kriterien eines professionellen Anlegers erfüllen. Laut Kapitalanlagengesetzbuch (KAGB) §1 (19) 33 sind semiprofessionelle Investoren Anleger, die Anteile an einem Spezial-AIF erwerben
Semiprofessionelle Investoren müssen mindestens einen Betrag von 200.000 Euro investieren
Private Anleger
Alle Anleger, die weder professionelle noch semiprofessionelle Anleger sind
Was sind institutionelle Investoren? + Beispiele
Unterschiedliche Anlegergruppen, die an nationalen und internationalen Kapitalmärkten investieren, um eine kontinuierliche Vermögens- und Ertragssteigerung zu erreichen
Institutionelle Investoren stellen oft die gebündelten Investitionen privater Investoren dar (z. B. Lebensversicherung, die als institutioneller Investor / Anleger auftritt)
Beispiele
Versicherungen
Versorgungswerke
Pensionskassen
Banken, Unternehmen
Stiftungen
Kirchliche Anleger
Strategische Planungsprozess der institutionellen Investoren
Klar definierte Portfoliostruktur mit klarem Rendite-Risiko-Profil
Umsetzung als Top-down-Prozess mit aufsichtsrechtlichen Restriktionen
Anlageerfolg unterliegt kontinuierlichem Überwachungs- und Steuerungsprozess (u. a. BaFin-Zulassung)
Was sind Privatinvestoren? + Wovon ist das Investment abhängig?
Natürliche Personen, die auf eigene Rechnung am (Kapital-)Markt investieren um eine einmalige oder kontinuierliche Vermögens- und Ertragssteigerung zu erreichen
I.d.R. kein strategischer Planungsprozess des Investments
Unterliegen keinen aufsichtsrechtlichen Regularien
Investment ist abhängig von…
Höhe Eigenkapital
individueller Nachsteuerrenditeerwartung
gewünschtem Anlagehorizont
Individueller Risikobereitschaft
Übrliche Anlageformen von Privatinvestoren
Direktinvestition (Wohnungen, WuG, etc.)
Offene Publikumsfonds (Hausinvest, DWS Grundbesitz Global, Deka-ImmobilienEuropa)
Indirekte Anlagevehikel in Form von geschlossenen Immobilienfonds (früher oftmals Schiffsfonds)
Vergleich der Investorenarten Privat vs. Institutionell
Was ist das Kapitalgesetzbuch? Welche Regelungen enthält es?
Was sind Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG)? Wo sind diese geregelt?
Wie funtioniert der Vertrieb durch alternative Investmentmodelle?
Was sind geschlossene Immobilienfonds?
Begrenzte Anzahl der Anleger
Begrenzte Höhe des Fondsvermögen (abhängig vom Anlagegegenstand)
Begrenzung der ausgegebenen Anteile, da die Höhe der Investition von Anfang an feststeht
Fonds für verschiedene Vermögensgegenstände
z. B. Immobilien, Flugzeuge, Triebwerke, Schiffe, gebrauchte Lebensversicherungspolicen, Unternehmensbeteiligungen, Solaranlagen, etc.
Eine Rücknahme der Anteile des Anbieters ist normalerweise ausgeschlossen
Eine Weiterveräußerung der Anteile ist nur an Dritte möglich, z. B. auf dem Sekundärmarkt / Zweitmarkt – diese existieren jedoch kaum.
Hohe weiche Kosten: Vertriebskosten
Rechtlicher Rahmen von geschlossenen Immobilienfonds?
Rechtliche Rahmenbedingungen von Offenen Immobilienfonds
Anteile an Offenen Immobilienfonds können täglich erworben werden
Für die Rückgabe gelten laut KAGB folgende Fristen:
24 Monate Mindesthaltepflicht
12 Monate Rückgabekündigungsfrist
Für Fondsanteile, die vor dem 22.07.2013 erworben wurden, gelten abweichende Regelungen
Merkmale indirekter Immobilienfonds
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