Was kennzeichnet die Entscheidung bei mehreren Zielen unter Sicherheit grundsätzlich?
Häufig verfolgen Unternehmen nicht nur das eine Ziel der Gewinnmaximierung, sondern parallel mehrere Ziele, die zudem auch in Zielkonflikt miteinander geraten können, z.B. Umsatz, Marktanteil, Unabhängigkeit, Macht, Ansehen, soziale Verantwortung, etc.
Zerlegung des Oberziels in konkret messbare Zielgrößen
Wie ist das Grundmodell bzw. Zielertragsmatrix aufgebaut?
Zielkonflikte sind ggf. erkennbar; vielleicht wird sich ein höherer Umweltschutz bei den Maschinen a3 und a4 nur durch eine höhere Anschaffungszahlung für modernere Technik (also mit geringerem Kapitalwert) „erkaufen“ lassen.
Keine Umweltzustände, da Entscheidung unter Sicherheit
Was kennzeichnet eine ineffiziente Alternative?
Hier: a4 wird von a3 dominiert und ist mithin ineffizient
Es verbleibt die Wahl zwischen drei effizienten, also nicht ineffizienten Alternativen.
Es ist aber zunächst unklar, welche dieser effizienten Alternative die beste ist, denn bei den unterschiedlichen Zielen sind verschiedene Alternativen überlegen.
Wie unterscheiden sich dominate, ineffiziente & effiziente Alternativen?
Dominant ist eine Alternative, wenn sie bei keinem Umweltzustand uj ein schlechteres Ergebnis bringt als eine andere Alternative und bei mindestens einem uj ein besseres Ergebnis bringt als jede andere Alternative. Wenn Dominanz vorliegt, sollte diese Alternative gewählt werden.
Ineffizient ist eine Alternative dann, wenn sie gegenüber mindestens einer anderen Alternative bei jedem uj nicht besser ist und bei mindestens einem uj schlechter ist. Bei Ineffizienz sollte eine Alternative nicht weiter berücksichtigt werden.
Effizient ist eine Alternative, wenn es keine andere Alternative gibt, die bezüglich mindestens eines Ziels besser und bezüglich keines Ziels schlechter ist. Die weitere Suche nach der besten Alternative konzentriert sich nur auf effiziente Alternativen.
Was bedeutet Zieldominanz?
Umwandlung in ein Modell mit Sicherheit und einfacher Zielsetzung
Spezialfall einer Zielgewichtung; dominantes Ziel erhält das Zielgewicht 1
Entscheidung, welches Ziel das dominante Ziel ist, ist zu treffen
Einfache Entscheidung; aber die gesamten Präferenzen des Entscheiders
kommen nicht gut zum Ausdruck
Keine eindeutige Lösung, wenn hinsichtlich des dominanten Ziels mehrere
Lösungen gleich bewertet werden
Was kennzeichnet die lexikografische Ordnung?
Ist hinsichtlich des wichtigsten Ziels keine Entscheidung möglich, wird das zweitwichtigste Ziel hinzugezogen.
Hier im Beispiel: Angenommen, das Ziel „Kapitalwert“ sei für den Entscheider das wichtigste Ziel: Bei diesem Ziel ist Gleichstand zwischen a1 und a2 (1000 = 1000).
Als zweitwichtigstes Ziel wird Umweltschutz vom Entscheider definiert. Also entscheidet man sich für a2, weil -5 > -10.
Dies entspricht der mehrfachen Anwendung des Prinzips der Zieldominanz nacheinander.
Warum kann das Prinzip der lexiografischen Ordnung kritisch gesehen werden?
Wenn das dominante Ziel wie oben auch nur sehr knapp bevorzugt wird, spielt das zweithöchste Ziel gar keine Rolle mehr.
Deshalb ggf. Einbeziehung aller relevanter Zielkriterien über so genannte Präferenzwerte.
Was ist die Bedeutung von Präferenzwerten?
Damit man die verschiedenen Ergebnisse für die verschiedenen Ziele überhaupt addieren kann, muss man sie in eine addierbare Form bringen Z.B. kann man als Autokäufer nicht 200 km/h Geschwindigkeit, 8 l Verbrauch und hohen Komfort addieren.
Notwendigkeit der Umwandlung der Zielerträge (Ergebnisse) in Zielwerte oder Nutzenwerte
Umwandlung in Nutzenwerte/ Ermittlung der Präferenzwerte muss präferenzbasiert sein, d.h. Präferenzen müssen korrekt abgebildet sein.
Erster Schritt zur Ermittlung der Präferenzwerte - Halbierungsmethode
Erster Schritt der Ermittlung der Präferenzwerte z.B. mit Hilfe der Halbierungsmethode
Ermittlung der besten und schlechtesten Zielausprägung e+ und e-
Bestes Ergebnis wird mit 1, schlechtestes mit 0 bewertet
Bei welcher Zielausprägung besteht ein mittlerer Nutzen von 0,5?
Dies ist in der Mitte zwischen e+ und e- der Fall
Halbierung der Intervalle zwischen Nutzen von 0 und 0,5 und zwischen Nutzen von 0,5 und 1 (bei welcher Zielausprägung ist der Nutzen genau 0,25 und 0,75?)
Oft reichen bereits diese fünf Punkte für die Wertfunktion
So ist eine Umwandlung von Zielertragsmatrix in eine
Nutzenmatrix möglich
Aber: Anwendbarkeit nur bei Ergebnissen in kontinuierlicher (stetiger) Form; nicht anwendbar bei diskreten Ergebnissen (z.B. Farben)
Zweiter Schritt zur Ermittlung der Präferenzwerte - Swing-Verfahren
Zweiter Schritt der Ermittlung der Präferenzwerte z.B. mit dem Swing-Verfahren •
Bildung der schlechtesten Alternativen aus den Zielerträgen
Hier: Kapitalwert 600, Wartungskosten -120, Umweltschutz -10
Bei welchem Kriterium ist eine Verbesserung auf optimalen Wert
am ehesten gewünscht, wenn die anderen Kriterien auf schlechtem
Wert bleiben? Bildung künstlicher Alternativen bi
Z.B. b1: Bester Wert Z1, schlechtester Wert Z2, schlechtester Wert Z3
b1 = 1000, -120, -10, b2 = 600, -100, -10, b3 = 600, -120, -4
Rangfolgenbildung durch Entscheider: z.B. b1 > b3 > b2
Kapitalwert Rang 1, Umweltschutz Rang 2, Wartungskosten Rang 3
Rang 1 Kapitalwert = Wert 100
Die anderen Ränge erhalten vom Entscheider entsprechend ganz
subjektiv geringere Werte,
z.B. Umweltschutz 70, Wartungskosten 50
Hierbei wird die Relevanz im Vergleich zum höchsten Rang
ausgedrückt.
Normierung der Gewichte auf 1
100 / (100 + 70 + 50) = 0,45 für Kapitalwert = g1
70 / (100 + 70 + 50) = 0,32 für Umweltschutz = g2
50 / (100 + 70 + 50) = 0,23 für Wartungskosten = g3
= Zielgewichte für die Entscheidungsmatrix
Diese Zielgewichtung identifiziert a2 als optimale Alternative, weil 1 * 0,45 + 0,5 * 0,23 + 0,8 * 0,32 = 0,821 > 0,68 > 0,32
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