Gibt es spezielles Erwärmen für das Gerätturnen?
Welche einzelnen Phasen gibt es bei der Erwärmung?
Allgemeine körperliche Erwärmung (z.B. Rundenlauf)
Herzkreislauf
Stangentraining aus dem Ballett
Körperkontrolle, Leichtigkeit in der Bewegung, Koordination Fähigkeiten
Tänzerische Elemente > Bewegungsweite, Rythmusschulung, Motivation
Dehnübungen
Gleichgewichtsübungen, Drehungen und Sprünge
Die Rolle ist a) ein Stützelement b) ein statisches Element c) ein Schwungelement
a) Stützelement
Entwerfe eine methodische Reihe zur Rolle vorwärts!
1. Stützkraft entwickeln mit Kasten und kleinen Kasten (verstecktes Bild)
2. Rückenschaukel um zu erlernen den Rücken rund zu machen und den Kopf achsengerecht an die Brust zu führen (ggf mit Kuscheltier oder einem weichen Ball zwischen Oberschenkel und Bauch)
3. Rückenschaukel mit Aufstehen kombinieren durch Rückenschaukel auf Erhöhung (Matten) und auf Füßen landen vor dem Mattenberg. Dabei dürfen die Hände die Matte nicht berühren!!! (Je niedriger, desto bessere Rollbewegung)
4. Aufbau von 1. Und vom Kasten "abrollen" Damit ist Grobform geschaffen.
Weiterführend zur Zielform:
Grätschstand mit Händen auf zwei Kästen und Matten dahinter, Partner zeigt eine Zahl und es muss das Kind so weit es geht zwischen die Beine schauen, um die Zahl zu erkennen. Oder Schubkarre. Partner sorgt dafür, dass Gesäß über die Stützstelle gebracht wird und so die Rolle einleiten.
Beschreibe mit den Begriffen "Translation" und "Rotation" die Bewegung Rolle rückwärts.
Die Rolle rückwärts ist eine nach hinten gerichtete Translation mit einer Rotation rückwärts um den KSP.
Zunächst wird der KSP abgesenkt (Hockposition), dann folgt die Rotation rückwärts um den KSP durch Abrollen in den Handstütz bis die Füße den Boden berühren. Anschließend wird der KSP angehoben (Standposition).
Was bewirkt der "Schnepper" ("Kubert") beim
Flick-Flack?
Dieser bewirkt, dass eine Impulsübertragung auf die Schulter-Arm-Gliederkette erfolgen kann, mit dem Ziel Geschwindigkeit aufzunehmen bzw. zu steigern.
Wann sollte Krafttraining in einer Erwärmung positioniert sein?
Das Krafttraining sollte nach der allgemeinen Erwärmung und dem Tanz erfolgen, sprich vor den Dehnübungen. Dann ist die Muskulatur nämlich optimal durchblutet und warm.
Beschreibe den Handaufsatz beim FlickFlack
Schulterbreiter, kurz, gleichzeitig, paralleler Handaufsatz, wobei nicht entscheidend ist, ob die Finger nach außen, innen oder vorne gedreht sind
Nenne drei Fehlerbilder und ihre Ursachen beim FlickFlack
- zu hohe Flugphase > durch das Vorschieben der Knie über die Fußspitzen
- zu flache Flugphasen (einknicken der Arme bei Stützaufnahme)
- im FlickFlack erfolgt eine Längsachsendrehung
> unsymmetrische Armführung oder falsche
Kopfsteuerung
Was zeichnet die Strukturgruppe der Rollbewegungen aus?
Rollbewegungen sind Drehungen vor- und rückwärts des „konvex gekrümmten Körpers“ um eine momentane Drehachse. Durch die Bewegungsrichtung auf jeweils unterschiedlichen Unterlagen ist gleichzeitig damit eine translatorische Komponente verbunden.
Rumpfzentrierte Bewegung
Räumliche Ausdehnung hängt vom Krümmungsradius ab
Körpermasse während der Rolle ungleich um KSP verteilt
Rolle vorwärts mit anschließendem Flick-Flack hört sich wegen des Richtungswechsels paradox an, ist jedoch eine gute Lernkombination - warum?
• fast alle koordinativen Fähigkeiten werden geschult → Ziel: Hände nach der Rolle einem Helfer in die Hand legen→nach Rolle Einnahme der optimalen „Sitzposition“* (Ausgangsposition) zum Flick-Flack→einfacherer Ablauf
• Es wird sich nicht ganz aufgerichtet und deshalb kann sich einfacher nach hinten in die Bewegung „aktiv (mit Armbewegung nach hinten) fallengelassen“ werden→Abdruck der Füße & Aufmerksamkeit auf guten Armzug
• + wenn Kinder noch kein Rondat können → aber Flick Flack aus Bewegung lernen sollen
• + besser als rw. Rolle, da man den Oberkörper nicht so einen langen Weg bewegen muss
Warum ist eine vorbereitende Bewegung - wie beispielsweise eine Radwende - eine Erleichterung für das Bewegungslernen des Flickflacks?
• biomechanischer Sicht: vorwärts gerichtete Anlaufgeschwindigkeit möglichst verlustfrei für Rückwärtsbewegungen nutzen→Schwung aufbauen (höhere Anfangsgeschwindigkeit (mehr Technik erforderlich, damit keine Fehler entstehen!))
• Einnehmen der richtigen Anfangsposition (bessere Ausgangslage)
• Impuls ist schon nach hinten gerichtet (je nach Entfernung Fußaufsatz zu Händen -> Salto/FlickFlack
• Richtige Absprungposition & Schwung
Was sollte beim Stundenaufbau für FlickFlack beachtet werden?
• langsame Steigerung des Gelernten
vom Leichten zum Schweren
vom Einfachen zum Komplexen
Bekannten zum Unbekannten
Methodische Reihe muss gegeben sein
• Zielgruppe, Stundenziel, Geräteverfügbarkeit
• Aufwärmen mit Dehnung & Kräftigung der benötigten Muskeln am Anfang, da Voraussetzung
• Angst & Negativerlebnisse vermeiden → Teilnehmer dürfen nicht überfordert werden
• Schüler sollen mit gutem Gefühl nach Hause gehen
• Geräte sicher aufbauen→wissen wie & Schüler auf Verletzungsgefahr aufmerksam machen
• Andere in Hilfestellung einweisen (aber Technikschulung durch Lehrer!)
• Durchgängig Kopfposition, Knie- & Hüftwinkel kontrollieren
• Raumaufteilung so, dass Schüler im Blick des Lehrers
• Gerätehilfen (Weichbodenmatten) verwenden
• Lernprozess: Infovermittlung, Bewegungshandlung, Korrektur, Kontrolle
Wie lang und breit ist ein Schwebebalken?
10cm breit 5m lang
Warum soll stets ans Balkenende geschaut werden?
• bessere Haltung (Blick auf Füße: Kopf abgesenkt→Oberkörper rund, keine aufrechte Haltung)
• Blickrichtung bestimmt Bewegungsrichtung
• leichter sich auf der schmalen Turnfläche zu orientieren→gesamter Balken im Blick
• Balken ist ein statisches Element → bietet fixen Bezugspunkt während Bewegung
Beschreibe eine spielerische Gerätgewöhnung am Schwebebalken!
• Aufwärmen: Linienlauf (auch als Fangspiel)→Konzentration auf Linearität; vor- & rückwärts
• feststehende Bänke als Linien integrieren
• Parcours (-> mehr Mut) über den Balken; mit Mattenberg und Bänken
o Krabbeln auf dem Schwebebalken (Fallhöhe niedriger)
o Partnerübungen
o Koordination
o Ballenstand und Arme integrieren
o Kreative, coole, schöne Lösungen gefragt
Beschreibe den Aufbau beim Schwebebalken für die Absicherung
Unter dem Schwebebalken liegen Niedersprungmatten, hinter dem Balken als Abgangsmatte eine Weichbodenmatte. Höhe des Balkens wird von Mattenoberkante ermittelt (→Schwebebalkenhöhe, ohne Balken zu verstellen, allein durch die Mattenlage darunter variierbar; z. B. 1,20m oder 80cm)
Beschreibe genau 3 unterschiedliche Arten, wie der Schwebebalken in seiner Höhe verstellt werden kann und wäge Vor- und Nachteile ab.
1. Balkenhöhe an Gerät verändern→erstes Turnen in gewisser Höhe mit langsamem Rantasten, schafft Überwindung, nah an Zielsituation, weniger Sicherheit
2. Mattenberg darunter verändern→gibt Sicherheit trotz großer Höhe des Balkens, wenig Überwindung, nicht nah ans Zielsituationen
3. kleiner Balken bzw. auf Kästen→gut geeignet für Einstieg und Üben gerader Ausführung einzelner Elemente, jedoch anderer Blickwinkel
Begründe, warum insbesondere Koordination beim Balkenturnen entscheidend ist
• Insg. Gleichgewicht wichtig→gut ausgeprägte koordinative Fähigkeit essenziell, da kleine Inbalances auf dem Balken zum Sturz führen können
• Gleichgewicht = un- & bewusste Auseinandersetzung mit versch. Spannungszuständen und der Lage des Schwerpunkts im Raum
• Differenzierungsf.: Feinmotor. Teilphasen aufeinander abstimmen→ohne Gleichgewicht zu verlieren/ohne auf Füße zu schauen den Balken zu zielen
• Orientierungsf.: an Räumlichkeit anpassen, z.B. Standwaage parallel zum Balken
• Gleichgewichtsf.: Aufrechte Haltung auf dem Balken beibehalten
• Rhythmisierungsf.: Bewegung an Rhythmus anpassen, z.B. Pferdchensprung
• Kopplungsf.: Teilbewegungen aufeinander abstimmen, z.B. beim Abgang mit Radwende→Rotation und Schließen der Beine
• Umstellungsf. & Reaktionsf.
Wie ist die Breite/Abstand der Holme beim Parallelbarren voneinander zu wählen?
Anfänger: Unterarm + Ende kleiner Finger
Trainierte: Unterarm + ausgestreckte Hand
Welche Alternativen gibt es, um den Holmabstand am Parallelbarren für Kinder richtig einstellen zu können?
• Zwei Parallelbarren nebeneinander→jeweils innere Holmen
• Zwei große Kästen mit Reckstangen
Was ist bei der Hilfeleistung am Parallelbarren besonders zu beachten?
• Keine Gelenke zwischen den beiden sichernden Händen→Körpernah über Ellenbogen greifen
• richtiger Aufbau mit Matten
• Nicht Arm über den Barren, wenn Schüler am Rücken gestützt werden soll, dann unter den Holmen greifen
• Nicht im Barren stehen
Unterschied Stütz/Hang:
• Stütz: Kraftbelastung auf einem Untergrund, bei dem KSP über die Stützstelle gebracht wird. Arm-Rumpf Winkel ist geschlossen, Schulterachse über Gerätachse, Arme übertragen Druck auf Gerät
• Hang: Körpergewicht hängt an Armen. Handgelenk ist gestreckt. Der KSP ist unterhalb der Haltestelle. Arm-Rumpf Winkel ist geöffnet, Schulterachse unter Gerätachse, Arme und Beine übertragen Zug auf das Gerät
Warum sollte bei der Seilhilfe (Hüftumschwung vorlings rückwärts) das Seil zwischen Stützarmen und Rumpf hindurchgeführt werden und nicht einfach außen am turnenden Körper vorbei?
• Hände müssen außerhalb des Seils sein und der Daumen darf nicht eingeklemmt werden, da dies den Umschwung behindern würde.
• Der Daumen könnte verletzt (wenn das Seil zusammenrutscht) und die Hände eingeklemmt & aufgescheuert werden, wenn das Seil beim Reinlehnen nach innen rutscht.
• Das Seil muss nah am KSP vorbeigelegt werden, somit näher an Stange
Bitte kreuze die richtige(n) Antwort(en) an:
a) die Kopfhaltung bestimmt die Ausrichtung der Wirbelsäule
b) beim Rückschwung wird der Kopf in den Nacken genommen
c) beim Vorschwung wird der Kopf auf die Brust genommen (nur Augen schielen nach unten)
Beschreibe ein mögliches methodisches Vorgehen zum Erlernen des Aufschwunges!
• Genug Kraft notwendig, um sich an der Stange zu halten, ggf. hochzuziehen
• Parallelbarren an Wand: Hochlaufen
• Reck: großen Kasten und Kastendeckel eine Schräge bauen→hochlaufen (je flacher die Schräge, desto schwieriger)
• Reck: kleinen Kasten unter Stange, Stemmbein auf Kasten stellen, hochschwingen mit Beinkraft
(ggf. Hilfestellung)→meint: nach Schwungbeineinsatz mit Schubbein auf Kasten abdrücken→ Hüfte an Stange
• Ohne alles
• Stangen immer Kinn hoch
Zu welcher Strukturgruppe gehören Auf- und Abschwung?
Felgbewegungen
Warum ist der Begriff des "Unterschwunges" biomechanisch nicht haltbar/treffend (als Benennung des Abschwungs)?
Da man eigentlich einen Umschwung mit einer Felgbewegung macht und eher über etwas imaginäres hinüberschwingt als unter der Stange durch; Bewegungsrichtung = nach vorne oben, nicht nach unten →wie Felgbewegung, dann Kopf in Nacken→ Körper geht automatisch in C-; nicht in Hohlkreuz über Seil
Die Lehrmethode - erst Umschwung, dann Abschwung, dann Aufschwung - ist unüblich. Warum ist sie sinnvoll?
• Rückwärtsbewegung des Umschwungs ist einfacher am Gerät kennenzulernen→Umschwung mit Seil kann jeder schaffen→ baut Selbstbewusstsein auf
• Abschwung ist fast die gleiche Bewegung (Teilbewegung) wie Umschwung
• Aufschwung am Ende, wenn man schon gesehen hat, wie viel man schaffen kann,
also schafft man den auch (auch kraft- & technikintensiver)
Wie unterscheiden sich Felgrolle und Rolle rückwärts in den Handstand?
• Handposition
• Felgrolle
o Knie/BeinegestrecktbeimAbsenken
o Gestreckte Arme während der ganzen Rolle
o Händezueinandergedreht
o Handstand durch Felgbewegung (schnelles öffnen des Bein-Rumpf-Winkels mit
Abstoppen, gleichzeitiger Druck mit Armen)→Ruckartiges Öffnen des BRW
o KeinHochdrückenüberdenStütz
o Handaufsatz nicht neben dem Kopf, sondern in Verlängerung zu dem Körper
→durch C+ Position in den Handstand
• Rolle rückwärts in den Handstand
o Mit gebeugten Beinen nach hinten absenken
o Arme gebeugt, Hände neben den Ohren/Kopf aufsetzen
o Finger entgegen der Bewegungsrichtung
o Handstand durch Durchdrücken der gebeugten Arme→Über den Stütz in den Stand
→Hochdrücken in den Handstand
Beschreibe den Schwerpunktverlauf bei Felgbewegungen!
→Wie ein „umgekehrter Gehstock“: erst hoch im Stand, dann sinkt er beim Zurückfallen und steigt wieder beim Hub über die Arme = Bsp. Felgrolle
• KSP nach außen/hinten verlagern→KSP wird durch Schwerkraft auf Kreisbahn beschleunigt →Translation des Körpers nach schräg unten
• KSP möglichst nah zum Massenschwerpunkt bringen durch kleinen Arm-Rumpf-Winkel,
dann Öffnen→KSP von kreisförmig verlaufender Bahn um Stützstelle (Hände) in geradlinig-
vertikale Bahn umgeleitet
→Rotation um Körperbreitenachse
• Plötzliches Abbremsen der Streckbewegung bedingt Impulsübertragung von Beinen auf
Körperstamm→translatorische Verlagerung des KSP nach oben
Warum werden die Fingerspitzen bei der Felgrolle zueinander gedreht?
• Fläche, über die man rollen muss, ist kleiner→erleichtert eigentliches Abrollen über Handflächen (Daumen nicht im Weg)
• Handgelenk kann nicht so weit nach hinten klappen (sonst keine gestreckten Arme möglich)
Beschreibe das richtige Abspringen vom Reutherbrett
• Beidbeinig Prellend, kurze Kontaktzeit! (vgl. Energie“verlust“ bei nicht gut aufgepumptem Ball) oKörperspannung, nahezukein„Einknicken“imKniegelenk
• Anlaufgeschwindigkeit sehr wichtig, denn durch Anlauf gewonnene kinetische Energie wird im Absprung in pot. Energie (Höhe & Weite) umgesetzt
o →Anlauf möglichst schnell und Absprung entsprechend kräftig
• letzter Schritt flach und lang
• Absprung mit leichtem Hüftwinkel, unterstützt durch kräftiges Vorhochschwingen der Arme von hinten unten nach vorne oben zur Schräghochhalte→Dort wird Armschwung abgebremst, um Impulsübertragung auf Rumpf zu bewirken & Aufwärtsbewegung des Körpers unterstützen
• Position: etwa 50cm von der hohen Kante entfernt (nicht vorne bei Federn!)
• Prellend: Körperspannung, langen Bodenkontakt vermeiden (Energieverlust)→Übung:
Prellsprünge mit nahezu gestreckten Knien, viel Fußarbeit, Arme in Verlängerung des gespannten Körpers „ohrnah“ nach oben gestreckt
Was bewirkt das Aufrichten im Anlauf?
• Bremswirkung → Geschwindigkeitsverlust
• Erst spät aufrichten, um optimal zu beschleunigen (Geschwindigkeitsaufbau)
• Brett wird richtig getroffen (im Drittel näher zum Tisch)→beim Reinspringen ins Brett
Spannung aufbauen
Beschreibe die Rumpfposition bei der Landung
• Füße fußbreit auseinander; Knie max. 100° gebeugt; Becken gekippt*, Rücken lang und eher aufrecht*, Arme fest
• *Restliche translatorische Geschwindigkeit abstoppen, indem der Oberkörper leicht nach vorne geneigt wird
• Kopf & Brust sollten jedoch immer noch nach vorne zeigen (nicht nach unten)
• *Rücken & gesamten Rumpf aufrecht halten, um Überlastung der Wirbelsäule, v.a.
Lendenwirbelsäule, zu vermeiden
Beschreibe die Kopfhaltung beim Handstand
• weder übermäßig in Nacken noch auf Brust, sondern zwischen Armen→aufgesetzten Hände gerade so aus dem Augenwinkel beim nach oben schielen zu sehen
• Ohren berühren die Arme
• Hat sich im Laufe der Zeit verändert
Warum sollte ich erst den Handstand lernen und dann die Rolle vorwärts?
Was ist der Unterschied zwischen einem Handstütz und einem Handstand?
• Handstand: muss kurzfristig 2-3s gehalten werden, ohne das Geringste zu verändern
• Handstütz: nur Hilfselement, das genutzt wird, um andere Elemente anzuschließen:
o nur sehr kurz durch Handstand geturnt (nicht gehalten)
o Beispiel:Handstütz-Überschlag→Haltenwärenichtförderlich
Beschreibe die entscheidende Funktionsphase für den Schweizer Handstand.
• Körperschwerpunkt über Unterstützungsstelle bekommen / leicht vor die Hände→Füße spreizen und langsam vom Boden in großer Kreisbewegung abheben, Wirbel für Wirbel Rücken aufrichten, dann Hüfte aufrichten
• Aufrollen und Kippen der Hüfte
Warum sollten die Beine möglichst weit gegrätscht werden in der entscheidenden Funktionsphase beim Schweizer Handstand?
• Beine zu Beginn näher an Händen/am Körper/Drehachse & KSP besser über der Unterstützungsstelle
• bieten Balance
• benötigt weniger Kraft ersetzt durch mehr Flexibilität → Hebelwirkung
Beschreibe drei vorbereitende Übungen zum Schweizer Handstand.
• 2 Kastendecken an Wand stellen, mit Schulter darauf und Kopf dazwischen, Schweizer an die Wand mit gezogenen Füßen
• Schweizer mit Erhöhung der Beine
• Schweizer negativ im Kopfstand, dann positiv mit viel Spannung
Warum eignen sich Ringe sehr gut für das Turnen mit Kindern?
• Gute, Spaßige Methode, um Kraftausdauer (Haltekraft) & Koordination zu trainieren
• Spielerisches Üben – Schaukeln
• Raumerfahrung sammeln
• gut für Schwung- und Rhythmusgefühl
• leicht greifbar von Kindern
Was sollte bei der Mattenlage unter den Ringen beachtet werden?
• Mattenart entsprechend der Aufgabe wählen (weich/hart)
• Matten entsprechend der Schwingrichtung ausgelegen
• Je weiter & höre jmd. schwingt, umso länger muss auch die Mattenbahnen sein→Anzahl der Matten angepasst an erwartete Schwingungsweite
• Achtung Fliehkraft
Warum sollte mit den "stehenden/stillhängenden" Ringen im Lernprozess begonnen werden?
• Griffgewöhnung
• reines Hängen üben
• Kraftausdauer trainieren (Streck- und Kipphang)→Erst Haltekraft zum Halten des
Eigengewichts (später mit Zugkräften auch mehr als Körpergewicht)
• Belastung der Schultern gewöhnen
• Körperhaltungen können besser erprobt werden
• mehr Sicherheit→einfachere Hilfestellung
Was hilft es, die Ringe in der Aufhängung zu drehen?
Schweiß des zuvor Geturnten verschlechtert Griff (rutschig)→durch Drehen trockene Stelle
Beschreibe die Technik des Saltos vorwärts (gehockt)!
Was wird unter einem "prellenden" Absprung verstanden?
• Kurzer Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus der Bein Muskeln
• →Bodenkontakt so kurz wie möglich, um keine Zeit & Schwung zu verlieren (federnd)
• Knie bleiben so gut wie gestreckt, Fersen setzten kaum auf
• →Bewegung hauptsächlich aus Fuß-/Sprunggelenk ausgeführt!
• Körper sollte fest und gespannt sein
Was ist beim "Japaner-Salto" zu beachten?
Rotationsunterstützender Armzug mit Armkreis vor dem Körper im letzten Schritt vor Absprung eingeleitet. Im Absprung werden Arme nach hinten geführt und über Muskelbremse abgestoppt, sodass sich deren Impuls auf den Körper überträgt und eine vorwärts Rotation entsteht.
Wie steil/mit welcher Neigung sollte im Anfängerbereich das Minitrampolin aufgebaut werden?
Erst waagerecht, dann immer steiler werden (Ein- & Ausfallswinkel; Anlauf etc.)
Warum ist es sinnvoll, bei der Nutzung eines Minitrampolins Sportschuhe anzuziehen?
Zehen bleiben nicht im Netz stecken → Minimierung der Verletzungsgefahr
Wie ist ein Minitrampolin mit Matten abzusichern? Bitte beschreibe die genaue Mattenart.
Rundherum harte Niedersprungmatten. Keine Weichbodenmatten, wegen Fuß bei Landung!
Zu welcher Strukturgruppe gehört das Rad?
Überschlagbewegungen (seitwärts)
Warum sollte das Eindrehen für den Handaufsatz beim Handstützüberschlag seitwärts ohne Flugphase erst kurz vor dem Boden erfolgen?
• Das Rad sollte über den Handstand angesetzt werden→erst kurz vor Boden Hände (-Schultern- Hüfte) seitlich drehen
• Diese Handstandposition ist sehr stabil
• Um wieder in stabile Endposition zu kommen
• damit der Körperschluss erhalten bleibt→mehr Kontrolle
• wegen der Achsenbelastung der Schulter→ist gleichmäßiger
Nenne typische Fehlerbilder beim Handstützüberschlag seitwärts ohne Flugphase.
• Beine zu wenig gespreizt / gestreckt
• Rad / Landung nicht auf einer Linie „gerade“ geturnt
• Beine werden nicht über den Körper gebracht, sondern seitlich vorbei durch Knick in der Hüfte
• Turner setzt bei seiner „falschen“ Seite die Hände seitenverkehrt auf
• Abstand der Hände und Füße ist unpassend
• Arme werden zu früh eingedreht
• Einknicken der Arme
Wie ist der ideale Handaufsatz beim Rondat?
• Ideal: Fingerspitzen entgegen der Bewegungsrichtung, Arme eng & parallel
• Schneller, kraftvoller Handabdruck
Wie können Technik-Methodik-Karten im Lernprozess helfen?
Wie unterscheidet sich die Landeposition beim Rondat bei nachfolgendem Flick-Flack zu der bei nachfolgendem Salto?
• Flick-Flack: „beschleunigend“
o Kurbet so, dass Füße bei Landung dicht an Händen (Stützstelle) → instabile
Ausgangslage (leichte Rückenlage &) große Horizontalgeschwindigkeit o starkesKurbetausgeführt,umOberkörperschnellaufrichtenzukönnen
• Salto: „gestemmt“
o „weitesRondat“
o Kurbet so, dass Füße weiter weg von Händen (Stützstelle) → Horizontalgeschw. in Höhe o Kurbet muss trotzdem ausgeführt werden, damit Oberkörper schnell nach oben kommt
Warum sollte der Handaufsatz beim Handstützsprungüberschlag brettnah erfolgen?
• Bei einer hohen ersten Flugphase geht zu viel Energie verloren, deshalb kurze 1. Flugphase (Energie wird beibehalten), 2. Flugphase kann daher besser/höher/länger ausgeführt werden
• Impulsübertragung aus Anlauf in vertikale Energie: Verkürzung der ersten Flugphase→ Möglichst geringer Verlust der Anlaufgeschwindigkeit→Verlängerung der Zweiten (hohe und weite zweite Flugphase)
• möglichst schnelles aufsetzten der Hände → hohe Rotationsgeschwindigkeit
• schnelles und kräftiges Abdrücken
Wie kann das Beschleunigen der Fersen trainiert werden?
• bäuchlings auf Sprungtisch bzw. Kasten legen, Hüfte an Kante abknicken, Beine hängen, Festhalten mit gestreckten Armen am Tischende → schnellkräftiges Nachobenschleudern der Beine (kein Hohlkreuz, Rücken fest machen, Bauch abheben, Arme gestreckt), sodass der Oberkörper vom Tisch abhebt.
• auf Brett stehen, Hände auf Sprungtisch → Abspringen mit Fersen hochziehen und Druck gegen Sprungtisch
• Aufstellen einer Matte an Wand, 1m davor Linie ziehen. Dort Hände zu Handstand aufsetzen→ in Handstand aufschwingen und Fersen gegen die Matte schlagen
Warum sollte der Handstützüberschlag zunächst ohne Sprunggerät bzw. ohne Stütz vorbereitet werden?
• Zerteilung in methodische Reihe
• Vom Einfachen zum Komplexen, Bekannten zum Unbekannten – Fokus auf einzelne
Komponenten der Bewegung & Körperhaltung: zuerst Schulter-, Armstabilität, schnelles Fersenziehen, fester Mittelkörper Beschleunigender und optimaler Anlauf, prellender Absprung üben = Voraussetzung, um in die Handstützposition zu kommen
→diese Elemente zunächst automatisieren,
• Sobald gestützt wird, wird oft die Beinbeschleunigung vergessen, deshalb sollen diese Elemente zuvor automatisiert werden
• Abbau der Angst vorm Sprungtisch
Was kennzeichnet die Teillernmethodik?
Wie unterscheidet sich die Kippe am Parallelbarren von der am Reck?
Parallelbarren:
• einleitende Bewegungsphase: aus Stütz (Rückfallkippe) oder Oberarmhang (Oberarmhangkippe)
• Speichengriff, seitlinks zur Stange
• aktives Abbremsen der Hüftstreckung & des Beinschwungs (Impulsübertragung) führt in Stütz
(Prinzip einer Kipplore)
• Freie Kippe, wird nicht durch die Stange begrenzt, KSP kann dadurch höher gebracht und mehr
Schwung geholt werden (vereinfacht Kippe)
Reck:
• Ristgriff, Vorlings zur Stange
• durch Stange begrenzt, KSP dadurch etwas niedriger
• Kippposition liegt im Hang am Reck mit angeristeten Füßen
→in beiden Fällen führt der Kipp Stoß in den Stütz
Warum können die Hände in der Kippe "umgesetzt", also von der Stange gelöst werden?
• Zusätzlich zum Armhub erfolgt gleichzeitig ein schnelles Öffnen des BRW mit anschließendem abruptem Abstoppen beim Kippstoß → Impulsübertragung auf Oberkörper → wird nach oben befördert und Hände werden kurzzeitig in Aufwärtsbewegung entlastet→können umgreifen
Beschreibe die Ausführung einer "Sturz-/Fall- oder Pendelkippe!"
Welche vorbereitenden Funktionsphasen kennst Du für die Kippe? Bitte nenne mindestens drei!
= diejenigen, die die Hauptfunktionsphase einleiten bzw. die optimale Ausgangsposition für die Hauptfunktionsphase (Kippstoß mit Impulsübertragung) bieten
• Anlauf (eher methodische Hilfe)
• Zurückstürzen (Sturzkippe) / Zurückfallen (Fallkippe) / Rückpendelphase (Pendelkippe)
• Anschwingen / Anschwebephase (geschlossene / gegrätschte Beine)
• Dann Anristphase, Kippphase, Stützphase
Beschreibe den Kippstoss raum-zeitlich und ergänze dabei den Satz:
Aus der Kipplage erfolgt..
Was bedeutet "Schulterblockade" für die Technik des Handstützüberschlags vw.?
• Offener Arm-Rumpfwinkel, der eine Grundvoraussetzung für einen gestreckten Überschlag darstellt
• Abstoppen der Schulterstreckung in der Stützphase
o Translation wird zu Rotation um die Hände (Achse)
• schnelle Blockieren → Impulsübertragung auf gesamten Körper
• führt zu einem schnellkräftigen Abdruck der Hände, so dass sie sich vom Boden lösen können
• Turner wird aus Handstandposition nach Abdruck nach oben befördert und gewinnt an Höhe
• Arme sollen dabei nicht einbrechen
• wie ein Turnstab, der mit einem Ende schräg auf den Boden geworfen wird, agiert der Körper der Turnenden beim Handstützüberschlag
• ARW geschlossen→Schulter über/vor der Stützstelle (Hände) wodurch kein Schulterabdruck und keine zweite Flugphase möglich ist
Wie ist die Kopfhaltung während des Handstützüberschlages vw.?
• Kopf zwischen den Armen
• Blick bis kurz nach Stütz auf Hände, danach leicht überstreckte Haltung
Langsamer HÜ:
• Vor dem Abdrücken der Hände ist der Kopf im Nacken und schaut die Hände an.
• nach dem Abdruck (erfolgt erst, wenn der Schwungbeinfuß aufgesetzt ist), soll der Kopf
zwischen den Armen sein und nicht mehr im Nacken
Welche Fehlerbilder treten beim Handstützüberschlag vw. auf?
Was kennzeichnet die Strukturgruppe „Stemmbewegungen“?
= Rotationen in vertikaler Ebene um feste Drehachsen und um die Breitenachse des Körpers. Durch einen Beinschwung mit nachfolgendem Abbremsen, verbunden mit dem Druck der Arme auf die Griffstellen, kann die Aufwärtsbewegung des Körpers in den Stütz bzw. den Handstand geturnt werden
Warum kommt es bei falscher Ausführung der Stemme am Parallelbarren zu einem Verschieben der Griffposition?
Durch das Schwingen der Beine und abrupte Abbremsen, kann es bei falscher Ausführung zu einer eher horizontal gerichteten Impulsübertragung auf die Drehachse kommen, sodass die Hände rutschen.
Durch welche Aktion kann der Arm-Rumpf-Winkel (bezogen auf Stemmbewegungen) geschlossen werden?
Am Reck zum Beispiel durch einen Kippstoß oder durch das ausreichend hohe Schwingen
Was ist der Sinn einer praktisch-methodischen Ausbildung im Gerätturnen?
Erlaubt unmittelbare Erfahrungen im Geräteturnen zu erlangen; die methodische Herangehensweise bestimmte Elemente zu erlernen und ist notwendig, um die Elemente zu zerlegen und zu verstehen, wie diese ablaufen, um sie später in der Praxis durchzuführen und zu lehren.
Was kennzeichnet eine Felgbewegung?
• Rückwärts gerichtete Rotation um feste/annähernd feste Drehachse
• Hauptphase: schnellkräftiges Öffnen BRW & ARW, Streckung Hüftgelenke mit Schub/Zug der Arme
• Blockieren mit Hüftstreckung bedingt Impulsübertragung von Beinen auf Körperstammen→
kurzzeitige Minderung/Aufhebung der Reaktionskraft an Stützstelle→Umsetzen/Umgreifen
• Ermöglicht eine Aufwärtsverlagerung des Körpers
Woran ist zu sehen, das Felgschleudern im Wesentlichen koordinative Probleme hervorruft, und welche sind das?
• Beine sind geöffnet beim Schleudern → Differenzierungsfähigkeit
• Arm geknickt (sollen gestreckt sein)→Differenzierungsfähigkeit
• Problem beim Öffnen der Arme und Schließen der Beine→fehlende Kopplungsfähigkeit
• Timing: verfehlen des höchsten Punktes beim Öffnen des BRW→fehlende
Orientierungsfähigkeit / Kopplungsfähigkeit
• Körper ist unruhig und schwankt, wenn die Beine parallel zum Boden sind→fehlende
Gleichgewichtsfähigkeit
• Beine werden nach hinten gestoßen, nicht nach oben → fehlende Orientierungsfähigkeit
Was bewirkt das schnellkräftige Öffnen des Bein-Rumpf-Winkels und das Abstoppen?
→KSP wird nach oben gebracht wird (Impulsübertragung von Beinen auf Oberkörper) und die Arme können in der Zwischenzeit nach vorne gebracht werden (Entlastung).
Wie sollte eine Übung zusammengestellt sein? (Bodenkür)
- Elemente aneinandergereiht, ohne Zwischenschritte
- Bewegungsrichtung sollte Sinn ergeben (z.B. Radwende, dann Strecksprung mit Drehung)
- Schwerer zuerst um Breiten, und dann um Längsachse: Wenig sinnvoll Rolle vorwärts, dann Strecksprung ganze Drehung
- Endphase ist Anfangsphase des neuen Elements
Was ist bei allen gymnastischen Sprüngen entscheidend?
Passende Einbindung in die Turnelemente, saubere Ausführung
• Absprung nach oben
• Deutliche Flugphase mit richtiger Kopfhaltung und Armführung
• Stabile Landung
• Achtung! Gymn. Sprünge meint z.B.: Pferdchensprung, Schrittsprung, ... ohne unbedingt Gerät)
Was ist ein "Spielbein"?
= dasjenige Bein, welches für die Rotation bzw. zur Translation eingesetzt wird, Schwung holen (= Schwungbein), andere ist meist Drehachse/Stütze
Wie unterscheidet sich der Salto aus dem Vorschwung am Reck vom Saltoabgang an den schwingenden Ringen?
Kein Unterschied in der Technik, der einzige Unterschied besteht darin, dass die Reckstange nicht mitschwingt.
Wieso ist es ratsam, den Saltoabgang am Reck zu erarbeiten?
• Weil die Hilfestellung einfacher ist
• weniger Schwung/Dynamik macht es der Hilfestellung einfacher
Was geschieht, wenn beim Anhocken der Beine an den Ringen in Vorbereitung auf den Saltoabgang auch der Arm-Rumpfwinkel geschlossen wird?
• es kommt zu keiner Flugphase → kein Salto
• nur ein Durchdrehen
• Rotation wird zu langsam
Bei der Ausführung von Bewegungen wird zwischen Grobform, Feinform und variabler Verfügbarkeit unterschieden. Welche der drei Lernstadien ist für die Übungszusammenstellung notwendig?
Grobform: nur Grundlagen und wichtigste Merkmale beim Ausführen der Bewegung
Feinform: hohes Niveau, Bewegungen technisch sauber ausgeführt
→Variabel verfügbare Bewegungen: beständiges Erreichen von Handlungsziel/-ergebnis auch unter schwierigen, ungewohnten, wechselnden Bedingungen→dadurch kann fließend von dem einen Element in das Andere übergegangen werden; Endphase des ersten Elements = Anfangsphase des anderen (z.B. Nachstellhüpfer in Pferdchenspruch)
Welche Griffarten werden am Reck unterschieden?
Wie unterscheidet sich der Hangschwung für eine anschließende Schwungstemme am Reck von dem für eine anschließende Kippe?
Schwungstemme:
a. Man geht in die C- Position→langes Überstrecken→KSP über Stange; je höher der KSP, desto leichter kann auf die Stange gedrückt werden→KSP wird durch Zug der Arme an die Stange gebracht (Armbeuge)
C(-)Halte" beim Rückschwung biomechanisch: Erhöhen des KSP→einfacheres Hochdrücken Kippe:
a. Man bleibt in der C+ Position; mit rundem Rücken nach Hinten geschwungen, um dann einen langen Weg nach vorne zu haben, um in den Kippschwung reinzukommen→KSP wird durch Kippstoß der Beine an die Stange gebracht (Arme bleiben gestreckt)
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