Diagonal
Bezeichnung für Gewebe mit gut erkennbarem Diagonal-bild. In der Regel Breit-, Steil- oder Mehrgratköper mit farblicher Betonung des Bindungsgrates durch Garnfärbung. Für HAKA und DOB in Kamm- und Streichgarnqualitäten.
Shetland
1: Shetland
Shetlands, schottische Inseln
Wollstreichgarngewebe in Gleichgratkoperbindung.
Aus
groben, festen Garnen, oft meliert und mit Stichelhaaren durchsetzt. Verwendung für Kostüme, Anzüge, Mäntel.
Gleichgratköper
Der Gleichgratköper wird auch Doppelköper genannt. Ketthebungen und Kettsenkungen sind gleichmäßig verteilt. Vorder- und Rückseite des Gewebes unterscheiden sich nur durch die Richtung des Köper-Grates.
Stichelhaareffekt
Der Stichelhaareffekt wird überwiegend bei Mantel-, Kostüm- und Jackenstoffen eingesetzt. Stichelhaare sind tierische Grobfasern, die dem Garn beigemischt werden wie z.B. Grannenhaar (grobes, langes
Deckhaar).
Flanell
Leichte bis mittelschwere Gewebe in Leinwand- oder Köper-bindung, oft aus Melangegarnen, ein- oder beidseitig leicht geraut. Baumwollflanell wird für Hemden, Nacht- und Bett-wäsche, Wollflanell für Oberbekleidung verwendet.
Leicht geraut für abstehende Haare
Feinserge (Croisé)
Feinserge
Eine feinfädige, leichte, meist stückgefärbte Qualität aus Kammgarnen. Der Feinserge ist immer köperbindig.
Verwendung für Anzüge und Kostüme.
Kammgarngewebe
Kammgarngewebe haben den sog. Cool Wool-Effekt: Dabei handelt es sich um einer kühlenden Effekt der Schurwolle.
Cool-Wool-Artikel müssen kahlappretiert sein, d.h. sie dürfen keine abstehenden Faserenden haben.
(Doppelköper, Gleichseitiger Köper)
Beim Gleichgratköper sind Ketthebungen und Kettsenkungen gleichmäßig verteilt. Vorder- und Rückseite eines Gewebes unterscheiden sich nur in der Richtung des Grates. Gleichgratköper haben auf beiden Warenseiten gleichlange Flot-tungen und werden deshalb als gleichseitig bezeichnet.
Handelsbezeichnungen sind z. B.: Croisé, Finette, Shetland.
Mehrgratköper
Ein Mehrgratköper entsteht, wenn innerhalb eines Rapportes mindestens zwei unterschiedlich breite Köpergrate vorhanden sind. Ein Mehr-gratköper kann ein Schussköper, Kettköper oder gleichseitiger Köper sein.
Handelsbezeichnungen sind z. B.: Surah, Diagonal.
Breitgratköper
Breitgratköper entstehen durch Verstärkung des Köpergrates.
Der ungleichseitige
Breitgartköper weist markante
Grate als Kett- oder Schussköper auf.
Es existieren auch gleichseitige Breitgratköper
Handelsbezeichnung: z.B.
Appretur
Appretur: Darunter versteht man das Zurichten des Textilgutes für den gewünschten Verwenungszweck. In der Regel handelt es sich bei der Appretur um Endbehandlungen. Scheren und Kalandern (Pressen) gehören zur sog. mechanischen Appretur,
Scheren
Beim Scheren wird die Ware an rotierenden Metallwalzen vorbeigeführt, die mit scharfkantigen Messern besetzt sind (Bild 3). Man unterscheidet zwischen der Gleichschur und der Kahlschur.
Gleichschur
Bei der Gleichschur wird die Florhöhe eines vorher aufgerauten Gewebes oder einer Maschenware auf eine gleichmäßige Länge gebracht.
Handelsbezeichnungen: Velours, Samt, Nicki
Kahlschur
Die Kahlschur stellt ein alternatives Verfahren zum Sengen (vgl. S. 107) dar. Durch die Kahlschur werden abstehende Faserenden abgeschnitten, um ein klares Bin-dungsbild zu erhalten.
Handelsbezeichnung: Gabardine
Gabardine
Gewebe mit ausgeprägtem Steilköpergrat aus Wolle, Baum-wolle, Polyester und Mischungen mit dichter Ketteinstel-lung. Die rechte Seite ist durch Scheren und Pressen glatt.
Verwendung für Anzüge, Kostüme, Jacken und Mäntel.
(Trench coa t)
Unechter Garbardine
Unechter Garbardine entsteht durch eine Köpergrundbindung und ein Kett-/Schussfadenverhältnis von
2:1 oder 3:1. So wird durch die Verdopplung der Fadenanzahl der 45°-Winkel zum Steilgrat (ca. 63°).
Der Imitatgabardine weist feine
Rippen auf.
Echter Gabardine
Echter Gabardine wird durch einen kettbetonten Mehrgratköper
entwickelt mit einer Steigungszahl 2 (z.B. 20 - 05 01 01 02 - 01 - 02); die Ketteinstellung ist ebenfalls dichter. Der Bindungsgabardine weist kräftige Rippen auf.
Steilgratköper
Köperbindungen haben bei etwa gleicher Kett- und Schussdichte in der Regel einen Gratverlauf von ca. 45°. Einen steileren Verlauf des Grates kann man durch eine im Verhältnis zum Schuss besonders hohe Kettdichte erreichen, durch die Abwandlung eines Breitgratköpers mit der Steigungszahl zwei oder durch spezielle Bindungen.
Fischgrat
Fischgrat (engl. herringbone;
franz. chevron = Dachsparren')
Der Fischgratköper entsteht durch einen Wechsel der Gratrichtung. Es werden beim Gratwechsel die Bindungspunkte um einen oder mehrere Schussfäden verschoben, sodass die Grate nicht spitz zusammenlaufen. Unterschiedliche Farb-werte von Kette und Schuss heben die Bindung hervor.
Handelsbezeichnung: Fischgrat, Chevron
Verwendung für Kostüme, Anzüge, Mäntel, Hemden und Blusen.
Spitzköper
Spitzköper (Zick-Zack-Köper)
Diagonal ansteigende und absteigende Grat-formen ergeben entweder Querspitzgratköper, Längsspitzgratköper oder Spitzkaroköper. Die Grate laufen an der Umkehrstelle des Köper-grates spitz zusammen.
Kreuzköper
Er entsteht, wenn man den Rapport sowohl in Kettrich-tung oder in Schussrichtung halbiert und die erste Hälfte der Fäden in Z-Richtung, die zweite Hälfte in S-Richtung binden lässt.
Bei dieser Bindeweise erhält das Oberflächenbild keine Grate.
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