Definiere Altruistisches Verhalten
Evolutionsbiologen und Verhaltensökonomen
Sozialpsychologie
Altruistisches Verhalten Definition
Evolutionsbiologen und Verhaltensökonomen:
Ein Verhalten ist dann altruistisch, wenn eine Person eigene Ressourcen aufgibt, ohne zu erwarten, hierfür materiell belohnt bzw. entschädigt zu werden
Wenn Person A 100€ vom Versuchsleiter erhält und davon 50€ an Person B gibt
Motive spielen keine Rolle
Sozialpsychologie:
Sozialpsychologen bezeichnen ein Verhalten traditionell dann als altruistisch, wenn das Motiv eines Akteurs einzig darin besteht, einer anderen Person zu helfen.
—> Nur schwer messbaren
Was ist das „Altruismus-Paradox“?
„Altruismus-Paradox
Der Reproduktionserfolg eines Organismus umso höher ist, über je mehr Ressourcen er verfügt.
Da aber altruistisches Verhalten defnitionsgemäß die Menge eigener Ressourcen mindert, ist es maladaptiv, senkt den Reproduktionserfolg und sollte sich deshalb evolutionär nicht durchgesetzt haben.
Hat es aber trz
Lösungen für das Altuistische-Paradox
Kin Selection – Blut ist dicker als Wasser
Theorie des reziproken Altruismus
Darwins Theorien der natürlichen und sexuellen Selektion beziehen, nicht die Ebene der einzelnen Individuen, sondern die Ebene der einzelnen Gene (Kinder, Geschwister, Verwandtschaft)
= Menschen nicht nur an ihrem eigenen Wohlergehen, sondern auch am Wohlergehen der Menschen, mit denen sie genetisch verwandt sind interessiert
(Grund warum Menschen nahezu unbegrenzte Fürsorge für ihre Kinder (=direkte Gene) entwickeln)
dass Menschen einander in der berechtigten Erwartung helfen, dass ihnen dafür zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls geholfen wird —> Reziprozitätsregel kulturuniversal (goldene Regel)
Gefühl der Verpflichtung, auf einen Gefallen mit einem Gegengefallen zu reagieren
(Kategorischer Imperativ nach Kant: Handle so, wie du möchtest, dass sich alle Menschen in einer ähnlichen Situation verhalten)
Indirekten Reziprozität: Peter hilft Klaus bei einem Projekt, weil Klaus zu früherer Zeit seinerseits vielen anderen Kollegen bei deren Projekten geholfen hat
Definiere altruistischen Bestrafen / punishment
altruistischen Bestrafen / punishment
Neigung, das antisoziale Verhalten von anderen zu bestrafen
Experiment mit iterierten (wiederholendem Kollektivgutspie (Geldbetrag, jede zahlt oder nicht in einen Topf -> Bestrafung der anderen bei geringen Einzahlungen, bei mehrfacher Wiederholung zahlen fast all viel)
hilfreich, um die Kooperation in der Gruppe zu sichern, Schutz vor allzu dominanten einzelnen Gruppenmitglieder
Was ist der Unterschied zwischen antisozialem (antisocial) und altruistischem (altruistic) Bestrafen?
Der Unterschied zwischen antisozialem (antisocial) und altruistischem (altruistic) Bestrafen liegt in der Motivation und Ausrichtung des Verhaltens
Antisoziales Bestrafen:
- Motivation: Egoistisch oder eigennützig.
- Beschreibung: Personen bestrafen andere nicht, um das Gemeinwohl zu fördern, sondern um ihre eigenen Interessen zu schützen oder egoistisches Verhalten zu sanktionieren.
Altruistisches Bestrafen:
- Motivation: Altruistisch oder gemeinschaftsorientiert.
- Beschreibung: Personen bestrafen andere, selbst wenn dies ihren eigenen Interessen zuwiderläuft, mit dem Ziel, die Einhaltung von sozialen Normen zu fördern und das gemeinsame Wohl zu schützen.
Altruistisches Bestrafen entsteht aus dem Wunsch, das Gemeinwohl zu unterstützen, auch wenn es eigene Opfer erfordert.
Was versteht man unter Stammesdenken/ Tribalistisches Denken?
Stammesdenken/ Tribalistisches Denken
kulturuniversales Phänomen
Hervorrufen von Solidarität gegenüber der eigenen und antisoziales Verhalten gegenüber der jeweils anderen Gruppe durch gemeinsame Merkmale/ Interessen
Beispiel: von Henri Tajfel (1970)
Einteilung von Versuchspersonen anhand der Frage, ob diese die Anzahl von Punkten, die auf eine Wand projiziert wurden, unter- oder überschätzen hatten, in Gruppen —> Eine solche Zuteilung reicht bereits, um Solidarität gegenüber der eigenen und antisoziales Verhalten gegenüber der jeweils anderen Gruppe hervorzurufen
Nenne drei mögliche Arten, auf die die Interessen von Akteuren mit denen anderer Akteure verknüpft sein können (Ruderer auf dem See)
Motive prosozialen Verhaltens - drei mögliche Arten, auf die die Interessen von Akteuren mit denen anderer Akteure verknüpft sein können,
1) Zwei Interaktionspartner haben die exakt gleichen Ziele, die sie nur gemeinsam realisieren können
Beispiel: zwei Menschen in einem Ruderboot, die sich vor einem heraufziehenden Sturm nur dann ans Ufer retten können, wenn sie beide so schnell rudern wie irgend möglich.
2) Zwei Interaktionspartner verfolgen vollkommen antagonistische (entgegengesetzte) Ziele, zwischen denen kein Kompromiss möglich ist
Beispiel: Die beiden Ruderer kentern, können nicht schwimmen, haben aber nur eine Schwimmweste, so dass nur einer von beiden überleben kann
3) Mixed-Motive-Situationen = Die Interessen von zwei Interaktionspartnern überlappen sich, stehen aber teilweise im Widerspruch zueinander
Beispiel: Die beiden Ruderer sind bei gutem Wetter auf dem Weg ans nächste Ufer und hoffen darauf, dass der jeweils andere etwas mehr Kraft einsetzt als sie selbst.
Was hat der Der "Fixed Pie Bias" mit einem Kuchen zu tun?
Der "Fixed Pie Bias"
bezieht sich auf eine Neigung, Ressourcen oder Gewinne als feststehende, unveränderliche "Kuchen" zu betrachten, bei denen der Gewinn eines Individuums als Verlust für andere wahrgenommen wird.
(Entweder habe ich den ganzen Kuchen oder ihn an den anderen verloren) Dieses Denkmuster ignoriert die Möglichkeit, dass durch Zusammenarbeit und Verhandlung eine Win-Win-Situation entstehen könnte, bei der alle Beteiligten profitieren können. Menschen mit einem "Fixed Pie Bias" neigen dazu, Nullsummenspiele (dann kriegt lieber keiner den Kuchen) anzunehmen, anstatt nach Lösungen zu suchen, die für alle Parteien vorteilhaft sind.
Unterschied zwischen Kognitiver und affektiver Empathie
Kognitiver und affektiver Empathie
Kognitive Empathie
Die Fähigkeit, die Perspektive oder Gedanken einer anderen Person zu verstehen.
Dadurch meist Hilfsbereitschaft, kann aber auch dazu benutzt werden, eine andere Person auszunutzen = „machiavellistische Intelligenz“ z.B. erfolgreiche Hochstapler haben eine hohe Fähigkeit zur Perspektivenübernahme
Affektive Empathie
Die Fähigkeit, die Emotionen einer anderen Person zu fühlen oder emotional auf sie zu reagieren.
Beispiel: Mitfühlen oder Mitfreuen, wenn jemand glücklich ist, oder Mitgefühl empfinden, wenn jemand traurig ist.
In der Tat zeigen viele Studien, dass Menschen sich vor allem dann prosozial verhalten, wenn zuvor ihre (affektive) Empathie mit einer anderen Person stimuliert wurde (z. B. dadurch, dass sie angeben sollten, wie sich eine hilfsbedürftige Person fühlt).
Mangel an affektiver Empathie ist wichtiger Determinant antisozialen Verhaltens
affektive Empathie eine sehr effiziente Emotion zur Steigerung altruistischen Bestrafens und prosozialen Handelns gegenüber konkreten anderen.
Identifiable Victim Effect
„Identifiable Victim Effect“
Beschreibt, dass Menschen sich einzelnen Individuen gegenüber stark empathisch zeigen können, aber große Schwierigkeiten damit haben, die Interessen großer, abstrakter Kollektive zu berücksichtigen. Bsp. Spenden an Hilfsorganisationen für Hungernde Kinder vs. Spenden für Partenschaft für 1 Kind mit Namen
Empathie wird nicht nur durch objektive Bedürftigkeit stimuliert, sondern auch dadurch, wie ähnlich wir einer hilfsbedürftigen Person sind bzw. durch das Maß, in dem ein bestimmter Mensch Fürsorgere"exe in uns auslöst.
Wodurch wird Empathie in uns ausgelöst?
Empathie wird nicht nur durch objektive Bedürftigkeit (klare Anzeichen für Herausforderungen oder Schwierigkeiten, die Mitgefühl oder Hilfe erfordern) stimuliert
auch dadurch, wie ähnlich wir einer hilfsbedürftigen Person sind bzw. durch das Maß, in dem ein bestimmter Mensch Fürsorgereflexe in uns auslöst.
Dies ist bei kleinen Kindern mehr der Fall als bei alten Menschen („Kindchenschema) sowie bei Frauen mehr als bei Männern. Evolutionspsychologisch ist dies plausibel, denn Kinder und Frauen sind für das Überleben einer Gruppe wichtiger als Alte und Männer
Was ist das Konzept des „effektiven Altruismus“?
Das Konzept des „effektiven Altruismus“
Ziel, jeden Euro und jede Stunde möglichst so einzusetzen, dass sie den objektiv größten Nutzen erzielen
Beispiel: Ehrenamtliches Engagement ist nur bei geringen Einkommen sinnvoll, bei hohen Einkommen sollte Zeit lieber in zusätzlichen Verdienst investiert werden, der dann gespendet werden kann
Erkläre den englischen Begriff Compassion im Gegensatz zum deutschen Wort Empathie
Gegengewicht zu Empathie
„Compassion“ -> ein Begriff, der sich bei einer Übersetzung ins Deutsche nur schwer von Empathie abgrenzen lässt. Anders als dieser verweist er aber auf eine Bereitschaft zur tätigen Hilfe, die sich eben nicht daraus speist, dass man sich mit dem Hilfebedürftigen identifiziert, sondern dass man diesem authentisch zu helfen versucht, gerade weil man nicht in seiner Lage ist
Definition: fundamentale Attributionsfehler
Der fundamentale Attributionsfehler
beschreibt die Tendenz, in Alltagssituationen das Verhalten von Personen eher auf deren Persönlichkeitseigenschaften zurückzuführen und den Einfluss der Situation zu unterschätzen.
Es zeigt sich in der Neigung, Ursachen für Verhalten eher in internen Faktoren (Persönlichkeit) als in externen Faktoren (Situation) zu suchen.
Bsp.: Angenommen, jemand kommt zu einem Treffen zu spät. Bei Anwendung des fundamentalen Attributionsfehlers könnte eine Person eher dazu neigen, dies auf die angeblich nachlässige oder unorganisierte Persönlichkeit der betreffenden Person zurückzuführen, anstatt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Person aufgrund von Verkehrsproblemen oder unvorhergesehenen Umständen Verspätung hatte. Der Fokus liegt dabei eher auf internen Eigenschaften (Persönlichkeit) als auf externen Faktoren (Situation).
Was meint das 6te Persöhnlichkeitsmerkmal Honesty-Humility“/ Ehrlichkeit und Bescheidenheit?
Honesty-Humility“
Ehrlichkeit und Bescheidenheit:
ehrlich, menschlich, wahrheitsliebend, bescheiden, fair, großzügig, verständnisvoll, hilfsbereit und gerecht.
—> solche Personen sind beliebten Kooperationspartner
Wodurch zeichnen sich Menschen mit einem hohen Maß an Ungerechtigkeitssensitivität aus?
Menschen mit einem hohen Maß an Ungerechtigkeitssensitivität zeichnen sich dadurch aus, dass sie
a) Ungerechtigkeiten häufger wahrnehmen
b) emotionaler (z. B. durch Wut und Empörung) auf Ungerechtigkeiten reagieren
c) länger über beobachtete bzw. erlebte Ungerechtigkeiten nachdenken
d) stärker versuchen, Ungerechtigkeiten zu beseitigen als Menschen mit einem niedrigen Maß an Ungerechtigkeitssensitivität.
Was ist mit der „Dunklen Triade“ gemeint?
„Dunkle Triade“
Besteht aus den drei Persönlichkeitseigenschaften:
Psychopathie (manipulieren, zudem häufig impulsiv und erlebnishungrig und neigen zu kriminellem Verhalten)
Narzissmus (Gefühl der Überlegenheit und der Drang, von anderen bewundert zu werden)
Machiavellismus (manipulatives Verhalten: misstraut anderen Menschen und beeinflusst oder kontrolliert sie um eigene Ziele zu erreichen)
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