Definition Region und Regionalisierungen
Region:
Allgemein: Eine geographische Region ist definiert als ein Teil der Erdoberfläche mit einer oder mehreren ähnlichen Eigenschaften, die sie von anderen Gebieten unterscheiden.
Ziel: Herausstellen von dominanten und gemeinsamen Merkmalen einerseits; Vernachlässigen von singulären und unbedeutenden Eigenschaften andererseits
Regionalisierung:
Untergliederung eines Raumes in kleine Teilgebiete (Regionen), Reduzierung auf bestimmte Klassen = Abstraktion, Regionalisierung als spezifische Art von Klassifikation, Kriterien zur Abgrenzung der Teilräume i.d.R „problemorientiert festgelegt“
Vorgehensweise zur Festlegung der Regionen?
Mit Raumbezug: alle Raumeinheiten einer Gruppe grenzen aneinander 🡪 „Region“ im engeren Sinne (zB Alpenvorland)
Ohne Beachtung räumliche Nachbarschaft 🡪 „Typisierung“, entstehende Gruppen sind als „Raumtypen“ zu verstehen (z.B. Mittelgebirgsregionen)
welche Klassifikations-Prinzipien werden angewendet und welche Arten von Regionen entstehen dabei?
Homogenitätsprinzip: Zusammenfassen von Raumeinheiten aufgrund struktureller Ähnlichkeit; Ziel ist Maximierung der interregionalen Variation im Vergleich zur intraregionalen Variation 🡪 Strukturregion (zB Verbreitungsareal einer Tierart)
Klassifikation auf Basis eines Merkmals 🡪 „Areal“
Ergänzungsprinzip: Intensität der Beziehungen zwischen den Raumeinheiten ist Basis der Regionalisierung, Ziel ist die Maximierung der intraregionalen Beziehungen im Vergleich zu interregionalen Beziehungen 🡪 Funktionalregion, zB Stadt-Umland-Beziehungen
Klassifikation nur auf Basis eines Merkmals 🡪 „Feld“
Planerisch-politische Zielsezung: In Planungsregionen sind Raumeinheiten zusammengefasst, um gemeinsame planerische/politische Ziele zu verfolgen
Definition Ökosystem
komplexe physische Gesamtsysteme aus Organismen (organisch) und deren Umweltfaktoren (anorganisch), die in ständiger Wechselwirkung miteinander stehen
was gibts für Grenzen
Permanente/perennierende Grenzen: zB Geolohische Strukturkörper wie Schichten oder geomorphologische Einheiten wie Gebirge/Täler
Periodische Grenzen: annuelle, saisonale oder diurnale (tägliche) Rhythmik, zB Randsäume
Episodische Grenzen: in unregelmäßigen Abständen wiederkehrend, zB Rand eines Oberflächengewässers im Kartsgebiet
Oszillierende Grenzen: ständig in einem bestimmten Intervall schwankend, zB Schneegrenze im Hochgebirge
Chaotische Grenzen: (zeitlich nicht vorhersehbar), zB Grenzen von Lawinenbahnen
Floren- und Faunenreiche
Holarktis (Palaeaktis, Nearktis)
Neotropis, Palaeotropis
Capensis, Australis, Antarktis
Mit welchen Methoden werden Regionen identifiziert/festgelegt
A-priori Definition von Klassen
Entsteht aufgrund deduktiv hergeleiteter Merkmalskombinationen, Klassifikationsprinzip geht von formalen, theoretischen Überlegungen aus 🡪 modellgetrieben
Bsp: Land Cover Classification System
A-posteriori Definition von Klassen
Ermittelt Klassenzugehörigkeit auf Basis der vorliegenden Datenstruktur, tatsächliche Struktur der Daten wird genutzt, um Klassen zu bilden bei denen zwischen den Klassen möglichst große Unterschiede bestehen 🡪datengetrieben
Bsp: Cluster von Ökosystemleistungen
Definition Ökozonen
Großräume der Erde, mit jeweils eigenständiger Klimagenese, Morphodynamik, Bodenbildungsprozesse, Lebensweisen von Pflanzen und Tieren sowie Ertragsleistungen in der Agrar- und Fortstwirtschaft (gibt 9 Stück)
Verbreitung ist:
breitenabhängig (aber auch vom Relief und der Landmassenverteilung)
fragmentiert (disjunkt) auf Kontinente verteilt
Hauptgründe für unterschiedliche Ökozonen
Vegetation von Sonneneinstrahlung und Vegetationsperiode gesteuert
Globalstrahlung ist regional sehr unterschiedlich
wie funktioniert Primärproduktion mittels Photosynthese?
(Gleichung und was sie bedeutet)
Aus energiearmen, anorganischen Stoffen werden energiereiche organische Verbindungen (Kohlenhydrate; Glucose) mithilfe von Lichtenergie synthetisiert
Da diese energiereichen organischen Stoffe zu Bestandteilen des Lebewesens werden, bezeichnet man deren Synthese als Assimilation
Globale Muster und Raten Primärproduktivität: tropische Regenwälder, Savannen und Meere der gemäßigten Breiten krass
6CO2 + 6H2O —Licht—> C6H12O6 + 6O2
wie hängt Vegetation von Temperatur und Niederschlag ab?
Thermische Waldgrenze: Wärmemangel (zu kalt für Wald)
-> Nichtwald Vegetation, noch kälter: Kältewüste
Hygrische Waldgrenze: Wassermangel (zu trocken für Wald)
-> Nichtwald Vegetation, noch trockener: Trockenwüste
bei hoher Feuchte und Wärme: topischer Regenwald
bei zeitweise Trockenheit und immer warm: Nicht-humider Wald (Trockenwald)
bei immer feucht und zeitweise kalt: Extratropischer Wald
beide Waldformen bei zeitweise trocken und zeitweise kalt
Was ist Zonale Vegetation?
Pflanzenformation: Vegetation, die dem Großklima einer Vegetationszone entspricht (einer Laubwaldzone entsprechende Vegetation)
-> abhängig von regionalen Wasser und Wärmeangebot
was ist konvergente Entwicklung?
parallele Entw. von bestimmten Anpassungsmerkmalen unabhängig vom Verwandschaftsgrad
wie unterscheiden sich die Ökozonen in Verwitterun(sraten)?
Tundra: chemische, physische Verwitterung, nicht tiefgehend
Taiga und sommergrüner Wald: intensive chemische und physische Verwitterung, geringe Zersetzungsraten, bis zu 10 m
Steppe und Wüsten: Anreicherung von löslichen Salzen, Carbonaten durch Verdunstungswasser, keine Zersetzung, keine tote organische Substanz, Saprolith nur bis 3 m
Savanne: intensive chemische Verwitterung, hohe Zersetzungsraten, bis 30 m in Boden
Regenwald: wie Savanne nur intensiver, bis 50m
Zonale Vegetation für Ökozonen?
polare/subpolare Zone: Tundra
Boreale Zone: Taiga
feuchte Mittelbreiten: Sommergrüner Laubwald
trockene Mittelbreiten: Feuchtsteppe, Trockensteppe, Wüste/Halbwüste
Winterfeuchte Subtropen: Hartlaubvegetation
immerfeuchte Subtropen: Regenwald
tropische/subtropische Trockengebiete: Dornsavanne, Wüste
Sommerfeuchte Tropen: Trocken/Feuchtsavanne
immerfeuchte Tropen: Regenwald
was sind Veränderungen der Ökozonen durch den Klimawandel?
extreme Monatsdurchschnittstemperaturen
fast alle Ö. bis 2070 regelmäßig monatliche Klimabedingungen, die von 1961-1990 extrem waren
>80% der Ökoregionen werden monatliche Temperaturen von > 2 Standardabweichungen gegenüber vorheriger Basislinie (1961-90) haben
Tropische und subtropische sind am frühesten von extremen Bedingungen konfrontiert, einige schon bei +1°C Erwärmung
Verbreitung Polare Zone
bipolar
15% des Festlands
fast alle Teilgebiete in der kontinuierlichen Permafrostgrenze
Meereis Verbreitung, Definition Eisbedeckt
eisbedeckt: wenn Meereiskonzentration > 15%
um Antarktis und Arktis (Grönland bis Russland und Kanada)
Rückgang seit 1980: - 3 Mio km²
Eis Albedo Rückkopplungseffekt
mit Eis und Schnee bedeckte Wasserfläche reflektiert bis 95% der einfallende Strahlung, Meereis ohne Schnee circa 60%. Der Ozean, welcher nicht von Eis bedeckt ist, absorbiert hingegen 90% der Strahlung und Erwärmt sich. Diese Erwärmung führt zum Schmelzen des aufschwimmenden Eises und das Meereis zieht sich zurück. So wird das Albedo wieder verringert und es gibt mehr Ozeanfläche, die sich aufwärmen kann.
-> positiver Rückkopplungseffekt, Arktis erwärmt sich daher doppelt so schnell wie globaler Durchschnitt
was ist Subglaziales Wasser?
stammt aus Oberflächenschmelzwasser (was durch Eisschild abfließt) + basalem Schmelzwasser, das in Regionen mit erhöhtem Wärmefluss entsteht
Ursachen f. Wärme/Energiequelle: Reibung/Geothermische Energie 🡪 Fließgeschw. Eis erhöht sich
wie ist das Klima in der Polaren Zone?
¾ ständig mit Eis bedeckt 🡪 polare Eiswüsten (höchstes MM < 2°C)
Eisfreie Gebiete: Frostschutzzone (🡪Frostprengung, höchstes MM <5°C) und Tundrenzone (höchstes MM 6-10°C)
Jährl. Temperaturamplituden bis >50°C, tägl. Tempamplituden sehr klein 🡪 thermisches und solares Jahreszeitenklima (an Stelle des täglichen Tag/Nachtwechsels halbjährlicher Wechsel von Polartag/Nacht)
Jährliche NS relativ gering 🡪 winterliche Schneedecke ca. 20-30cm
Hoher Anteil diffuser Himmelsstrahlung (in Arktis ca 50% der Globalstrahlung) 🡪 Einfluss der Exposition ggü Hangneigung gering
Periglazialgebiete: Wechsel zw. Bodeneis und Bodenwasser charakteristisch (sommerliche Auftauschicht)
Schnee schützt Pflanzen und Boden vor tiefer Abkühlung im Winter
Erst nach Schneeschmelze Auftauen des Bodens durch Sonnenstrahlung 🡪 Beginn Vegetationsperiode
Erneutes Einfrieren des Bodens von der Oberfläche her, Unterboden bleibt für längere Zeit ungefroren
Frostdynamische Prozesse
Volumenveränderung des Eises
Frostpolygone, Solifluktion
Frostmusterböden: Durch vertikale und horizontale Materialsortierung in inhomogenem, ursprünglich gemischtem Material
-> Steinringe, Steinpolygone und Steinnetze bei vorwiegend ebenem Gelände, sowie Steinstreifen und Steingirlanden bei geneigten Flächen
Böden in polarer Zone
Cryosole: Böden in Permafrostgebieten, auf deren sommerliche Auftauschicht zweierlei Gefrierfronten einwirken (von unten und oben)
Faktoren und Prozesse der Pedogenese:
nur im Sommer, wenige Meter tief -> Auftauschicht
keine unterschiedlichen Bodenhorizonte in Tiefe durch jährlichen Frostwechsel
grobkörnige Textur durch Frostsprengung
kein Versickern in gefrorenen Untergrund, aufgetauter Oberboden vernässt
Luft und Wärmemangel behindern chemische und biologische Umsetzung
wird Vegetationsbedeckung entfernt, ist Auftauschicht größer, da sie nicht mehr Isoliert ist
Wos is Thermokarsten
wie Karst, nur Temperaturbedingt:
Boden taut auf und sackt daher ab, wenn er sich erwärmt
Entstehung von Löchern, Rissen
Wasser in Periglazialgebieten
Geringe Jahresniederschläge 🡪 geringe Abflussmengen (aber 50-70% des NS)
80/90% des gesamten Abflusses fallen innerhalb zwei/drei Wochen bei Schneeschmelze an 🡪 Linienhafte fluviale Erosion bzw. bei noch gefrorenem Boden flächenhafte Hangabtragungsprozesse
In Flüssen in dieser Zeit starke Hochwasser, durch mitgeführte Eisschollen teilw. starke Erosion
wie hängt die Temperatur in Polarer Zone von Schnee und Vegetation am Boden ab?
Im weltweiten Vergleich geringste Jahresmenge an Solarenergie
Einstrahlung konzentriert sich auf wenige Sommermonate, dann aber relativ hohe Strahlungsbeträge
Schnee isoliert im Winter und schützt die bedeckten Pflanzen
Bodennahe Luftschicht im Som. deutlich wärmer als höhere Luftsch. 🡪Vegetationsp. lokal oft länger als Klimadaten denken lassen
Permafrost wirkt wasserstauend, engt Wurzelraum ein und hemmt Zersetzung der organischen Bodensubstanz
Extreme Standortbedingungen: kurze kühle Vegperioden, vernässte/austrocknende Standorte, nährstoffarme Böden sowie kryoturbate und solifluidale Umlagerungen
Vegetation in Polarer Zone
Tundra = zirkumpolare baumlose Vegetationszone
Pflanzengesellschaften artenarm, Phytomasse der Gefäßpflanzen zu über 90% von weniger als 10 Arten gestellt
Pflanzen nicht hoch wegen Permafrost
Polsterpflanzen bzw. Zwergsträucher 🡪 Frostschutz unter Schnee, Ausnutzen der temperaturbegünstigten bodennahen Luftschicht
Immergrüne Pflanzen 🡪 geringerer Mineralstoffbedarf, z.T schon unter dem Schnee Photosynthese
Extremstandorte: Flechten & Moose 🡪 geringe Bedürfnisse an Licht und Temperatur, 🡪 poikilohydre Pflanzen: erlangen auch nach langer und intensiver Austrocknung bei Rehydrierung die volle physiologische Funktionsfähigkeit wieder; Flechtentundra und Moostundra
vor allem Chamaephyten und Hemikryophyten (Wurzeln überdauern Winter, Pflanze wächst nur in feuchter Zeit); keine annuelle Arten (Therophyten=leben nur 1 Jahr, überdauern WInter als Same in Boden) weil Sommer zu kurz
warum wird so wenig Zersetzt in der Polaren Zone (Tundra)
Hemmfaktoren für die Zersetzung: Wärmemangel, ungünstiges C/N Verhältnis der meisten Streubestandteile, saures und häufig - aufgrund von Staunässe – sauerstoffarmes Milieu
🡪 Humus- und Streuanreicherung, Moorbildung
Nährstoffe sind in unzersetzter Substanz gespeichert -> für Pflanzen nicht nutzbar
wie passen sich Tiere an die Polare Zone an?
Carnivore: Sehr artenarm, v.a. in Küstengebieten (Robben, Eisbären, Pinguine)
Herbivore: haben sehr großen Anteil an Umsetzung der Phytomasse, mikrobielle Zersetzung sehr langsam
Am wichtigsten: Ungulaten (Huftiere), Rodentia (Nagetiere) und Lagomorpha (Hasen), Schneehühner und Wasservögel ebenso bedeutsam
Nutzung und Gefährdung in Polarer Zone
Fast siedlungsfrei, Inuit traditionell Fischer und Jäger, Bewohnerinnen traditionell nomadisch/halbnomadische Rentierhaltung
Gefährdung: Klimawandel (Auftau Permafrost, Rückgang Packeis), Tourismus (Habitatbeeinträchtigung), Rohstofferschließung/Pipelines
Boreale Zone- Verbreitung
Als einzige Ökozone nur auf der Nordhemisphäre (zu wenig Landfläche auf Südhalbkugel)
Nord/Süd Erstreckung zwischen 700 und 2000km, Gesamtfläche ca. 20 Miokm² (13% des Festlandes)
Fast ausschließlich zur Zone gehörend: Kanada, Alaska, Skandinavien, nördl. Russland, Sibirien
Durch (ursprüngliche) Wälder geprägt
höchster Flächenanteil von Mooren in allen Ökozonen
Wasserstau durch Permafrost
Verlauf der nördl. Baumgrenze stimmt weitgehend mit 10°C Juli-Isotherme überein (wenns kälter ist, keine Bäume mehr)
Klima in Borealer Zone
Vegetationsperiode ca. 4-5 Monate
Jährliche NS: 250-500mm (teilw bis 800mm) 🡪 höher als in Tundra, Niederschlagsmax. Im Sommer, NS auch als Schnee (öfter Regen)
humides Klima, aber tw. trotzdem Trockenstress, da Wasser in Eis und Schnee gebunden
Winterliche Schneebedeckung 30-100cm (mächtiger als Tundra, aber kürzer mit 6-7 Monaten)
Langtags-/Dauertagsbedingungen während Vegetationsperiode
Regionalklimatische Differenzierung (insb. Entlang des westöstl. sich ändernden Grad der Kontinenatlität/Ozeanität)
Wasser in Borealer Zone
Extreme Abflussspitzen im April/Mai (Schneeschmelze in Einzugsgebieten)
Frühjahrsschmelzwässer überströmen anfangs die noch gefrorenen Flüsse 🡪 Breitenverzweigungen
Nach Ende der Schmelze geht Abfluss stark zurück, im Herbst sinkende Lufttemp- und Verdunstung 🡪 NS bekommen Übergewicht
Winter: Kurz vor erneuter Schmelze erreicht Abfluss sein Minimum
Frostdynamische Prozesse in Borealer Zone
Während pleistozänen Kältephasen mehrfach von Inlandeis bedeckt 🡪 heutige OF Ergebnis einer jungen Entwickl. (max. 12.000 a)
Glazialerosion 🡪 Felsflächen, Rundhöcker, Pingos, wassergefüllte Felsbecken usw.
Vegetation in Borealer Zone
Borealer Nadelwald
Limitierende Standortfaktoren für Wälder: kurze Vegetationsperiode, Nährstoffverfügbarkeit (insb. Stickstoff), Wasser
Vier dominierende Koniferengattungen: Fichte, Kiefer, Tanne und Lärche
Flachwurzler, da Boden tw gefroren
Nur wenige Laubbaumarten: Birken, Pappeln und Weiden
Insgesamt artenarm (aber mehr als in polar/subpolar), relativ homogen, zT Massenverbreitung von Schädlingen
Unterscheidung dunkle (Fichten, Kiefern, Tannen) und helle Taiga (Lärchen, Ostsibirien extrem kontinental, kälter)
Florenbestand in allen Teilgebieten sehr ähnlich (Holarktis)
Strauchschicht aus sommergrünen Chamaephyten und Hemikrytophyten, häufig in Symbiose mit Pilzen (Mykorrhiza) 🡪 ermöglicht Zugang zur nährstoffarmen und sauren Streu
Flechten & Moose extrem artenreich, je nach Bedingungen oft eine Art weitflächig dominant, profitieren als poikilohydre Arten von kurzer Vegetationsperiode und eingeschränkter Konkurrenzkraft der höheren Pflanzen
wie ist die Primärproduktion und Zersetzung in der Borealen Zone?
Geringe Phytomasse (klimatische Ungunst, Engpässe in der mineralischen Nährstoffversorgung)
Jährliche Primärproduktion nur ca. 4 bis 8 t/ha
Biologische Zersetzung von organ. Abfällen sehr langsam 🡪 Streu kann lebende Phytomasse übersteigen 🡪 Akkumulation von Streu, Torf 🡪 auch nach 500 Jahren noch Kohlenstoffsenke
Warum ist der Schutz von borealen Wäldern extrem wichtig für Klimaschutz?
Tundren und boreale NW produzieren als einzige dauerhaft Überschüsse an organischer Substanz (in Borealer Zone und Tundren 400-700 Gt CO2 in organ. Bodensubstanz, global insgesamt 1.500Gt)
In Borealer Zone/Tundren: in toter organ. Substanz/Phytomasse gespeichertes CO2: 1/3 der auf dem Festland vorhandenen Vorräte (dabei Flächenanteil nur 1/6)
wie funktioniert das Zusammenspiel von Permafrost und Waldbedeckung? (Boreale Zone)
PF bindet HerbstNS und gibt in trock. Sommern (bei kurzfrist. Auftauen) Feuchtigkeit an Baumwurzeln ab (kapillarer Aufsteig) 🡪 Puffer
Wald schützt durch Insolationswirkung (mächtige Streu) den Dauerfrostboden vor der starken somm. Einstrahlung 🡪 Systemverbund (Wald braucht PF, um im Sommer bei niedrigen NS zu existieren)
Ursache der Waldzerstörung: Rodung/Feuer,
-> Ungeschützter Dauerfrostboden taut bis zu gewisser Tiefe auf
Thermokarstprozesse führen zu schüsselartigen Einsenkung 🡪 See
Verlandung 🡪 trockene Fläche (Alas) mit Steppengräsern
Thermokarst: Abschmelzhohlformen durch Degradation von eisreichen Dauerfrostböden oder Auftauen von Bodeneiskörpern (Bsp: Batagaika Krater)
Böden in Borealer Zone
Schwere Zersetzbarkeit, geringe biol. Aktivität, vorherrschende Kälte und Nässe 🡪 Mächtige Streuschichten 🡪 Entstehung von Torf (bei langanhaltender Stau- oder Grundwassereinwirkung bis zur Bodenoberfläche) oder Rohhummus (nährstoffarm)
Cryosole (Verbreitung bis Permafrostgrenze), Histosole (Böden mit mächtigen organischen Horizonten), Podsole (charakteristisch)
kurz Podsolierung erklären
MUSS SITZEN
Zersetzung von OS in Säuren, die nach unten wandern und Sesquioxide mobilisieren
Fallen in unteren Bodenschichten aus (wegen höherem pH)
Eigenschaften: wasserdurchlässig da grobporig, nährstoffarm, sauer, geringes Bodenleben
Warum sind Feuer in Borealer Zone wichtig fürs Ökosystem?
Ursache: Blitzschlag, Trockenheit
Torfbrände können sich tief in Schichten fressen, Monate andauern und als Schwelbrände den Winter überdauern
Regelm. Großfläch. Feuer für Ökosystem nötig 🡪 Nährstoffe aus Veg. und der organ. Auflage mineralisiert und in Boden freigesetzt, sonst sammelt sich zu viel Streu an
interessant: bei Feuer keine Alas Entstehung, da Bäume Brand überleben
Klimawandel: Zunahme Fläche/Schwere/Häufigkeit von Feui aufgrund Dürre, hohe Temp., geringe Luftfeuchte/Vorfeuchte im Boden
wie unterscheiden sich die Feuer in der Borealen Zone in Nordamerika und Eurasien?
in NA:
Häufig starke Kronenbrände, Feuerrotation 80-400 a, pro Brandfläche ca. 50% mehr Kohlenstoff emittiert
Nordam. Schwarzfichte hat hoch entzündliche immergrüne Nadeln, wirft tote Äste nicht ab 🡪 Feuer gelangt in Krone
Eurasien:
eher Bodenfeuer, bei dem primär Streu brennt, Rotation 15-70 a, 3x so große Flächen brennen
Lärchen und Kiefern können Kronenfeuern besser widerstehen, Kiefern werfen tote Zweige ab 🡪 Feuer nur im Unterholz
wie wirkt sich der Klimawandel auf die Boreale Zone aus?
Stärkster Temperaturanstieg von allen Waldbiomen im 21. Jahrhundert in borealen Wäldern
Bei globaler Erwärmung von 4° bis 2090 🡪 Tempanstieg von 4 bis 11°C, weitaus geringer Anstieg der NS
Verlagerung borealer Wälder in trockenere Klimate 🡪 Überschneidung mit anderen Regionen
weitere Risiken: Zunahme Schädlinge, Dürren, Sturmschäden
Nutzung und Gefährdung der Borealen Zone
Dünnbesiedelt und wenig Veränderung durch menschliche Einwirkungen
Mit 1,4 Milliarden Hektar der größte zusammenhängende Waldkomplex der Erde (von Fläche 150 Millionen Hekt temp. Nicht bewalet)
Weltweit 2/3 des borealen Nadelwaldes bewirtschaftet, Fortwirtschaft deckt 90% des Papier- und Schnittholzbedarfs der Erde
Problem des illigalen Holzeinschlags
Torfabbau, Pelztierjagd, Ressourcenerschließung, Lokale Überweidung, Tourismus
Anpassung de Fauna in der Borealen Zone
Geringe Wildbestandsdichte
Relativ reiche Vogel- und Säugetierfauna: Elch, Wolf, Braunbär, Fuchs, Biber usw.
Auffällige Populationsschwankungen bei vielen Säugetier und Vogelarten
Strategien zur Überwinterung: Winterschlaf/ruhe, Abwanderug (Zugvögel), Leben in Lufträumen unter Schneedecke
Verbreitung Feuchte Mittelbreiten
9,7% der Festlandsfläche der Erde, fragmentiert // zwischen 35° und 60°
Größte Vorkommen in der NH jeweils an den Ost- und Westseiten der nordamerikanischen und eurasischen Landmassen
Kleinere, aber ebenfalls küstennahe Vorkommen auf der SH in Südam./Australien/Tasmanien/Neuseeland und subantarktischen Inseln
Nordhemisphäre: Floren/Faunenreich Holarktis // Südhem.: Florenreich Antarktis & Australis, Faunenreich Archinotis & Australis
Klima in feuchten Mittelbreiten
Temperates Klima, saisonal differenzierter Jahresgang der Temperatur
Sehr ausgeprägte regionale Temperaturunterschiede, durch westöstl. Wandel geprägt (ozeanische und kontinentale Einflüsse)
Hochkontinentale Lagen: Vegetationsperiode nur halbjährig, im Winter bis -30°C, in ozeanisch beeinflussten Klimagebieten deutlich längere Vegetationsperiode, in einigen küstennahen Lagen ganzjährig
Jährl. NSSummen 500-1000mm, mind. 10 Monate humid (p [mm] > 2 t [°C]), keine markanten Abweichungen
Jahresmitteltemp. Zw. 6 und 12°C; sehr unterschiedliche Jahresamplituden: bis zu 40°C in kontinentalen, 10°C in ozeanischen Lagen
Tageslängen: Winterminimum bei ca. 8 und Sommermaximum bei ca. 16 Stunden
Starke Erwärmunterschiede von Süd/Nordexponierten Hängen 🡪 Landnutzung (Wein)
Sind die Geolinos wirklich so cool?
wie ist die Verwitterungsrate in den feuchten Mittelbreiten?
Zone gemäßigter morphologischer Aktivität
Verwitterungs- und Abtragungsvorgänge vergleichsweise langsam
🡪 viele glaziale/glazifluviale Abtragungs/Ablagerungsformen aus pleistozänen Kaltphasen noch heute erhalten
Böden in feuchten Mittelbreiten
Chem. Verwitterung bis tief unter OF wirksam (humide Klimate) 🡪 Böden tiefgründiger als in polarer/borealer Zone
Günstige Bodentwicklungsbedingungen: geringe Versauerung, relativ hohe mineralische Nährstoffgehalte, Humusformen Mull oder Moder (günstigeres CN Verhältnis als Rohhumus, günstige Tonmineralbildung (3 u 4Schichttonminerale können Nährstoffe gut binden)
Wichtige zonale Böden: Luvisole (Parabraunerden), Cambisole (Braunerden)
Wasser in feuchten Mittelbreiten
Hohe Infiltrationskapazitäten des Bodens & geschlossene Vegetationsbedeckung 🡪 ca. 1/3 des NS geht in Abfluss über (viel weniger als in borealer, polarer Zone)
Abfluss von Landflächen zu Flüssen v.a über Zwischenabfluss und Grundwasser (grobe Bodentexturen, geschlossene Vegdecke)
Geringe Spüldenudation, hohe Flussdichte (perennierend), hohe sommerliche Verdunstungsabgaben
Jahreshöchststände folgen saisonalen Niederschlagsmaxima (kontinentales Klima: Herbst)
Anm.: Einfaches Regime (Abflussgang wird durch 1 variablen Faktor gesteuert zB Schneeschmelze), Komplexes Regime 1. Grades (Zwei Abflussmaxima aufgrund zwei verschiedener abflusswirksamer Prozesse; 2. Grades gleich, aber Amplituden der Maxima ändern sich im Verlauf des Flusses)
Vegetation in feuchten Mittelbreiten
Sommergrüne Laubwälder
Natürliche Waldstandorte, aber Holzeinschlag, Brandrodungen, Waldweide 🡪 heute waldarm, Struktur besonders in Mitteleuropa durch Bewirtschaftung geprägt
Streu wird innerhalb weniger Jahre zersetzt (mittlere Dauer 4 Jahre), typischerweise 10-20m hohe, mehrschichtige Wälder
Nördl u südl Vorkommen im Vgl zueinander weitestgehend eigenständige Floren und Faunen, untereinander floristisch/faunistisch
Arten- und blumenreiche Feldschicht aus Kräutern und oder Zwergsträuchern
Epiphyten und Lianen fehlen, mit Ausnahme von Efeu und Waldrebe
Phanerophyten: mehrjährige holzige Pflanzen, tiefes Wurzelsystem, Winter Laubabwurf (keine Austrocknung); Knospenschuppen
wie zeigt sich die Saisonalität der sommergrünen Laubwälder (feuchte Mittelbreiten)?
Frühjahr: Erhärtung Pflanzen, Samen keimen, Bäume und Sträucher bilden neue Triebe, Blätter usw, // Tiere erwachen, schlüpfen aus Überwinterungsstadien, Zugvögel kehren zurück, Paarungszeit und Jungtieraufzucht
Sommer: Dickenwachstum Stamm und Astholz, Frucht und Samenreife, Volle Belaubung, durch dichte Baumkronen gedeihen am Waldboden nur noch Schattenpflanzen mit geringer Primärproduktion
Herbst: Rückführung des gr. Teils der sommerlichen Produktion in/auf Boden sowie Absterben Krautpflanzen, Abhärtung der Pflanzen, Entfärbung der Blätter durch Resorption von N,Fe,P,K ; vor Entlaubung Abbau orga. Substanzen, Wegzug Zugvögel
Winter: Photosynthese eingestellt, Bio-chemische Bodenprozesse verlangsamen sich, Winterruhe/schlaf, Amphibien Wibellose und Insekten verfallen in Kältestarre
was ist Phänologie? und wie wirkt sich Klimawandel aus?
befasst sich mit im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur (va biolo. Prozesse)
Eintrittszeiten werden im phänologischen Kalender festgehalten -> Jahreszeiten
Änderung der Phänologie: Nahrung, Bestäubernetzwerke, Allergene, Rückkopplung mit Witterung usw., spiegelt Erwärmung wider
Klimawandel:
Verschiebung der Ereignisse hin zu früheren Zeitpunkten
Probleme bei zeitlicher entkopplung -> Geburt von Jungtieren und Ressourcenverfügbarkeit
Anpassung Fauna in feuchten Mittelbreiten
Überwinterungsgebiet arktischer/subarktischer Vögel, Insektenfresser als heimische Brutvögel ziehen im Winter weg
Winterruhe, Winterschlaf und Kälteschlaf bzw. Überdauern als Puppe, Larve etc.
Nutzung und Gefährdung der feuchten Mittelbreiten
Mehr Menschen als dem Flächenanteil entsprechend, wirtschaftlich sehr entwickelte Erdräume
Umgestaltung der Natur tiefgreifender und umfassender als in den meisten anderen Ökozonen, Naturwälder durch Holzeinschlag/Brandrodungen etc. nahezu vollständig zerstört/durch Wirtschaftswälder ersetzt
Lange landwirtschaftliche Nutzung, begünstigt durch vorteilhafte Wärmebedingungen und Regenverlässlichkeit während ausreichend langen Vegetationsperioden und vergleichsweise fruchtbare Böden
Was ist land sharing und land sparing
Land Sharing: Land wird zusammen genutzt -> Farmland und Natur
Land Sparing: Land geteilt genutzt, für Farmland und Natur extra getrennte Flächen
-> durchschnittliche Populationsgröße aller Vogelarten nimmt zu wenn eher sparing, jedoch nehmen manche Arten auch ab, daher müssen Zielarten definiert werden
Komromiss: beides Zusammen -> intensive Nutzung auf einem Teil, dafür andere Flächen wildlife friendly bewirtschaftet und andere natürliche Habitate
Verbreitung Trockene Mittelbreiten
kontinentales Eurasien und Mittlerer Westen von Nordamerika, polwärts bis 55°
11% des Festlandes
Klima in trockenen Mittelbreiten
Lage (wie feuchte Mittelbreiten) in der außertropischen Westwindzone oder zyklonalen Westwinddrift
Leelage oder kontinentale Lage 🡪 längere Sonnenscheindauer, höhere Globalstrahlung, geringere NS, größere Tempamplituden
Sehr unregelmäßige Regenfälle, lange Trockenperioden 🡪 Dürrestress
Kältestress: für 1 Monat sinken mittlere Lufttemp unter Gefrierpunkt und Bildung Schneedecke von wenigen Tagen/Monaten 🡪 winterkalte Trockengebiete
Heiße Sommer, mittlere Monatstemperatur von über 20 bis 30°C (sehr viel höhere Tagesmaxima)
wie lassen sich trockene Mittelbreiten von benachbarten Ökozonen klmatisch abgrenzen?
zu feuchten Mittelbreiten/boreale Zone:
Abgrenzung über NS: dort 200mm Regen während Vegetatiosperiode + > 4 Monate humid
zu tropisch/subtropischen Trockengebieten:
Abgrenzung über Temperatur: im Sommer > 5 Monate über 18°C, im Winter nicht unter 5°C
wie lassen sich die trockenen Mittelbreiten nach innen differenzieren?
nach Ariditätsgraden:
Steppe: umfassen 75% der Fläche der trockenen Mittelbreiten
>100 mm NS während Vegetationsperiode, 2-4 Monate humid
Halbwüste: <100mm NS in Vegetationsperiode
Wüste: <50mm NS
Abfolge in Eurasien latitudinal, in Nordamerika longitudinal
nach Ariditätsgrad -> unterschiedliche Vegetation
Waldsteppe, Langgrassteppe, Mischgrassteppe, Kurzgrassteppe, Wüstensteppe
Anpassung der Vegetation an Winterkälte und Sommerdürre in trockenen Mittelbreiten
Reduzierte Wasseraufnahme bedeutet auch reduzierte Nährstoffaufnahme
In Kurzgras- bzw. Wüstensteppe vermehrter Salzstress
Dürrestress 🡪 Ausbildung xeromorpher Merkmale (kleine dicke Blätter, Einrollen der Blätter, vermehrte Stomata pro Blattfläche usw.)
Neben Gräsern v.a Hemikryptophyten, auch Frühlingsgeophyten und -therophyten 🡪 nur im Boden befindliche Pflanzenteile und Samen überdauern 🡪 Schutz vor Kältestress
Primärproduktion und Zersetzung in trockenen Mittelbreiten
Trotz geringer Phytomasse hohe Primärproduktion, v.a Wurzelmasse
Ausgeglichene Lichtverteilung innerhalb der Grasschicht günstig
Steppen produzieren ökonomischer, da oberirdisch keine verholzten Achsen bilden, sondern nur photosynthetisch aktive Organe
Absterben der oberirdischen Phytomasse im Herbst 🡪 Streuanlieferung
Abbau der (leicht zersetzbaren) Streu meist innerhalb eines Jahres 🡪 kaum Streuauflagen, kurze Stoffkreisläufe und Energieflüsse!! (in allen anderen Ökozonen -> Akkumulation, die in Zerfallsphase (Feuer, extreme Trockenjahre) rückgeführt wird
Geomorphologische Prozesse in trockenen Mittelbreiten
Wind und Wasser führen zu erheblichen Umlagerungen von Boden- und Gesteinsmaterial, da Vegbedeckung fehlt/lückenhaft ist
Viele Gemeinsamkeiten trop/subtrop, siehe dort; Frostsprengung, Gelifluktion, Kammeisbildung
Episodischer Abfluss im Frühjahr bei Schneeschmelze
Böden in trockenen Mittelbreiten
Hohe potenziellen Fruchtbarkeit durch krümeliges Bodenfüge, hohe Austausch- und Wasserkapazität; aktives Bodenleben
Einschränkungen für Pflanzenwachstum durch Trockenheit
Hohe Mengen an organischer Bodensubstanz, steigen in lehmigen Böden mit zunehm. JahrNS und abnehmenden Jahresmitteltemp,
Phaeozeme (feuchte Standorte), Chernozeme und Kastanozeme (in Kurzgrassteppen) typisch
Chernozeme: sehr hohe Humusgehalte, reiches Bodenleben, günstige pH Werte, hohe Nährstoffgehalte, Bioturbation; geringe NS
Chernozem beschreiben
hohe Humusgehalte -> schwarz
sehr reiches Bodenleben, günstige pH Werte , hohe Nährstoffgehalte
vor allem in Eurasischer Steppe und nördl. Great Plains
Bioturbation
geringe Niederschläge -> Kalkausfällung, wo Sickerwasser stoppt
Fauna in trockenen Mittelbreiten
Urgulaten (Huftiere) in großen Herden: Wildpferde, Saiga-Antilopen, Guanakos, Pampashirsche, Bisons // viele Nagetiere // Carnivore (Coyote, Greifvögel, Wiesel)
Urgulaten und Nager tragen als Herbivore erheblich zu Umsätzen in Steppenökosystem bei
Invertebraten (Wirbellose): Heuschrecken, können bis zu 25% der oberirdischen Pflanzenproduktion fressen
Landnutzung und Gefährdung in trockenen Mittelbreiten
Insgesamt dünn besiedelt, da lws unergiebig, Ausnahme Steppen 🡪 hoher Kapitaleinsatz, mechanisiert, großbetrieblich
Getreideanbau (Weizen) oder Ranching (halbnomadisch, hohe Investitionen, meist Rinder, Risiko durch dürrebedingten Futtermangel)
Agronomische Trockengrenze (zw. 250 und 350mm JahresNS)
Regenfeldbau, Schwarzbrachen 🡪 ohne Bewuchs, dadurch reduzierte Verdunstung oder bedeckte Brachen
Gefährdung:
Mit steigendem Beweidungsdruck (Anzahl Vieh pro Einheit Futtermenge) 🡪 Änderung der Steppenflora
Besonders in regenarmen Jahren: Überweidung 🡪 Degradation der Naturweide
Desertifikation durch Überweidung
Bodenverdichtung durch fette Rinder
Wasserentnahme aus Flüssen zur Bewässerung 🡪 Trockenfallen der Flüsse (Aralsee!)
Verbreitung winterfeuchte Subtropen
1,7% der Festlandsfläche 🡪 kleinste Ökozone, Regionen mit „Mittelmeerklima“ wichtig für Industrie, Tourismus, Besiedlung etc
Allg. ozeanische Lage an an Westseiten der Kontinente, im Mittelmeerraum weiteste Verbreitung ins Landesinnere hinein
Stark fragmentierte Ökozone mit sehr unterschiedlichen Einzelvorkommen (Flora, Fauna, Artenvielfalt, Kultur etc.)
Klima der winterfeuchten Subtropen
Mittlere JahresNS bis zu 900mm, zwei ausgeprägte Jahreszeiten:
Sommer: Einflussbereich der subtrop/randtrop Hochdruckgebiete 🡪 Strahlungswetter und sommerliche Trockenheit, wenige NS
Winter: Verschiebung der planetarischen Strahlungs- und Luftdruckgürtel 🡪 zyklonales Wettergeschehen der Mittelbreiten: keine Temp. Mehr als 5-10° unter Gefrierpunkt, Kälteeinbrüche teilweise mit Frost, kaum längere Frostperioden, Wechsel Regenwetter und Hochdruckwetter
Mittlere Monatstemp. Übersteigen während mind 4 Monaten 18°C aber kaum mehr als 20°C
Sommer ist Stresszeit durch eingeschränkte Wasserverfügbarkeit
Grenze zu feuchten Mittelbreiten: dort ist sommerliche Einschränkung des Pflanzenwachstums nicht mehr deutlich bemerkbar
Grenze äquatorwärts: Trockenzeit>6 Monate + NSsummen<300-350mm pro a
Böden in winterfeuchten Subtropen
Vielzahl von Bodentypen durch anthropogene Einflüsse, paläoklimatische Änderungen und Unterschiede im Ausgangsgestein
Auffälliger Mangel an Stickstoff und Phosphor
Zonale Bodentypen: Chromic Luvisol (Terra rossa), leuchtend rot/braunrot; lessiviert; basenreich und humusarm; auf carbonatgestein entwickelt; gute Nährstoffverfügbarkeit; Rubefizierung
Zonale Bodentypen: Chromic Cambisol (terra fusca); Tonverlagerung fehlt, hohe Flächenanteile in Kalifornien/Mittelchile
stark von Erosion betroffen -> durch sommerliche Trockenheit und viel NS dann im Herbst
Primärproduktion in winterfeuchten Subtropen
Vergleichsweise produktionsschwache Ökosysteme 🡪 Ursache: Feuchte und Tempoptimum treten zu verschiedenen Jahreszeiten auf: zur warmen Zeit Wassermangel, in Regenzeit Wärmemangel 🡪 Hemmung der pflanzlichen Produktion
Höchste Wachstumsraten im Frühling; Vorteil hartlaubig/immergrünen Holzpflanzen: Wachstum auch während Trockenzeit
Flora in winterfeuchten Subtropen
Urspüngl. Immergrüne Hartlaubwälder dominant, in nordhemisphärischen Teilgebieten auch Kiefernwälder
Laubwälder: im westl Mittelmeergebiet Steineichen und teilweise Korkeichenwälder, im östlichen Palästinaeichen; Eukalypt in Austral. 🡪 Entwaldung begann schon während des römischen Reiches
Heute Hartlaub-Strauch-Formationen
Degradationsstufen der Vegetation (des Hartlaubwaldes, durch Übernutzung): Hartlaubwälder 🡪 Macchie 🡪 Garigue (beide anthrop.)
Bestimmte Teilregionen deutlich ähnlicher als andere
Südhemisphärische Teilbereiche gehören jeweils versch. Florenreichen an (Neotropis, Paläotropis, Australis)
Artenzahlen in allen Teilgebieten sehr hoch, viele endemische Taxa
Anpassung der Vegetation in winterfeuchten Subtropen
Xerophyten
Anpassung durch: Verbesserte Wasseraufnahme, Wasserspeicherung, Leistungsfähige Wasserleitung, Transpirationseinschränkung
Eigenschaften: Tiefe Wurzelsysteme, Wachstumspause im Hochsommer, Geringer Wasserbedarf, Dicke mit wachsschicht überzogene Blätter, haarige Blätter
Sklerophyllie (hartlaub)
Mehrjährige Blätter mit sklerenchymatischen Aussteifungen (höherer Anteil von Stützgewebe); relativ dick/steif/ledrig; welken selbst bei großen Wasserverlusten nicht; Dicke Kutikula, verdickte Epidermisaußenwände, Behaarungen
Saisonaler Dimorphismus 🡪 regenzeitlich eher mesomorphen Blätter werden trockenzeitlich durch meist geringere Anzahl von xeromorphen Blättern ersetzt
Feuer in winterfeuchten Subtropen
Typisches Merkmal der winterfeuchten subtropen (heute oft anthropogen bedingte Brände)
Mediterrane Vegetation besonders feuergefährdet, da: Hitze und Trockenzeit jahreszeitlich vorherrschend, dicht stehende Bäume und Sträucher, ätherische Öle und Harze machen Holz leicht entflammbar
Vorteil: gebundene mineralische Nährstoffe aus organischer Substanz werden früher freigsetzt 🡪 Zuwachs an Phytomasse
Nachteile: Verringerung der Flächenproduktivität, Bodenerosion und Auswaschen von Nährstoffen, Verstärkter Abfluss und/oder Tiefen?versickerung auf abgebrannten Hangflächen
Anpassung
Pyrophyten: Dicke Borke; oberirdische Teil brennt ab, Pflanzen können wieder schnell ausschlagen; krautige Pflanzen deren Saat im Boden lagert und die mit ersten Regenfällen nach Brand austreiben
Pyrophilie: Samenkeimung/Blüte erst nach Feuer; Lignotuber = verholzte verdickung an der Basis von Stämmen, enzhält schlafende Knospen
Nutzung und Gefährdung Mittelmeerraum (winterfeuchte Subtropen)
Lage am Meer/lange Sonnenscheindauer vorteilhaft für wirtschaftl Nutzung (Seeverkehr, Tourismus, Fischerei), gute Exportmöglichkeiten durch frühe Ernten, Sonderkulturen wie Feigen/Mandel/Obstbäume, Ölbaumhaine
Weidenutzung in Bergregionen (insb. Transhumanz) rückläufig, nicht mehr wirtschaftl.
Landdegradierung durch Überweidung, Aridisierung vieler Teilgebiete, längere/intensivere Dürreperioden, Desertifikation
Zunahme von Trockenperiodenn🡪 Hauptursache ist Temperaturanstieg und nicht Mangel an NS
Landwirtschaft (zb Oliven) verstärkt Probleme mit Trockenheit: Zunahme der Bewässerungsfläche und Abnahme des Quellwassers, zB Central Valley, CA (1% der wirtschaftl Nutzfläche USA aber Anbau 40% des Tafelobstes Gemüse und Nüsse) 🡪 Produktivität nur möglich durch Ergänzung des NS durch Grundwasserpumpen, in Dürrejahren 80% des Wassers aus Untergrund
Verbreitung der immerfeuchten Subtropen
Stark fragmentiert, Vorkommen auf 5 Kontinenten; wischen 25 und 35° und strikt auf den Ostseiten der Kontinente; 4% des Festlandes
Mind. 4 Monate Mitteltemperaturen ≥ 18 °C, kältester Monat ≥ 5 °C
Klima der immerfeuchten Subtropen
Jahreszeitliche Unterschiede in der Globalstrahlung; ganzjährige NS mit Sommermaxima 🡪 subtropische Regenwälder
Im Winter regelmäßig leichte Fröste 🡪 verhindern Anbau frostempfindlicher Arten und können empfindliche Baumarten gefährden
Einfluss kontinental-arktischer Kaltluft 🡪 kurzfristiges Absinken der Temperaturen
Winterliche Einschränkung des Pflanzenwachstums, jedoch keine vollständige Vegetationsruhe
In küstenfernen Gebieten (im Winter) teilw. subhumide bis semiaride Bedingungen 🡪 Einschränkung Pflanzenwachstum
Nach Westen oft tropische/subtropische Trockengebiete; West-Ost-Asymmetrie durch monsunale Effekte
Monsun: richtungsstabile jahreszeitl. Winde in Verbindung mit 2maliger Umkehr der häufigsten Windrichtung innerhalb eines Jahres
Flora der immerfeuchten Subtropen
Regenwälder (In gleicher Breitenlage sonst nur Savannen, Wüsten oder an Westseiten Hartlaubformationen)
Üppige, immergrüne Laubwälder (subtropische Regenwälder)
Feste, mäßig große Blätter, viele Farne und Lianen, mind. 2 blattreiche Stockwerke
Gondwana Rainforests of Australia (Biodiversitätshotspot)
Hochgrasfluren z.B Pampa oder Sumpfebenen (Everglades)
Entstehung Tropischer Wirbelstürme und Auswirkungen des Klimawandels
Niedrige Reibung und hohe Luftfeuchte notwendig (nur über großen Wasserflächen vorhanden)
🡪 latente Wärme im verdunsteten Wasser enthalten, wird bei Kondensation schnell abgegeben
🡪 Luft erwärmt sich, steigt nach oben, erneute Kondensation
Meeresoberflächentemperatur > 26°C bis 50 m Tiefe
keine starken Luftdruckunterschiede, Corioloskraft sorgt für Drehung
Verursachen Stürme und Starkregen 🡪 Bodenabtrag, Überschwemmungen und Sturmschäden
Wärmere Meeresoberflächentemp. 🡪 verstärkte Windgeschw., feuchtere Wirbelstürme (stärkere Überschwemmungen)
Anstieg des Meeresspiegels 🡪 mehr Schaden an den Küsten
Erwärmung der mittleren Breiten 🡪 mehr Stürme in höheren Breitengraden
Wasser und Erosion in immerfeuchten Tropen
Hygro-thermische Verhältnisse zwischen immerfeuchten Tropen und feuchten Mittelbreiten, perennierende Flüsse
Tiefgründige chemische Verwitterung (aber nicht so dolle wie in den immerfeuchten Tropen)
Subtropischer Regenwald bietet weniger Abtragungsschutz als tropischer Regenwald 🡪 extrem verstärkt bei der Degradation oder Entfernung der Vegetationsdecke
Boden in immerfeuchten Subtropen
Tiefgründige Verwitterung; starke Versauerung aufgrund von Basenauswaschung; niedrige KAK
Durch Tonverlagerung geprägte Böden; geringe Humusgehalte im Oberboden 🡪 Erosionsgefährdung
Acrisol
Nutzung und Gefährdung der immerfeuchten Subtropen
Dicht besiedelte + wirtschaftlich hoch entwickelte Teilräume
Sehr günstige Bedingungen für agrarische Nutzung (Wärme im Sommer mit genügend NS + milde Winter)
Mehrjährige wärmeliebende Nutzpflanzen (Citrus, Tee) und annuelle w.l. NP (Sesam, Soja, Baumwolle, Erdnüsse, Tabak etc.)
Natürliche Nährstoffarmut der Böden 🡪 Düngung, Kalkung
Erosionsanfälligkeit
Gefährdung: Trockenlegung für LWS
Voraussetzungen für Korallenriffe
Warmes Wasser (23-29°C), die meisten leben in der Nähe ihres oberen thermischen Maximums (Erderwärmung!)
salziges Wasser; klares Wasser (Sonneneinstrahlung ist für die symbiotischen Algen unerlässlich)
gesundes Ökosystem (Plankton als Nahrung, pflanzenfressende Arten halten die Algenpopulation unter Kontrolle 🡪 Störungen sind mies)
Was sind Korallen?
Sessile, koloniebildende Nesseltiere in Symbiose mit Zooxanthellen (Mikroalgen)
Obligatorische Symbiose: Partner sind alleine nicht mehr lebensfähig
Erbeuten mit ihren Polypen Plankton und versorgen sich und Mikroalgen mit Nährstoffen
Kalkskelette der Korallen bieten den Algen ein geschütztes Refugium
Im lichtdurchlässigen Gewebe der Polypen chillen Mikroalken 🡪 produzieren mittels Photosynthese Kohlenhydrate für die Korallen (und geben ihnen die Farbe)
Gefährdung von Korallenriffen
Anstieg der Meerestemperaturen: Erhöhung der Wassertemp. (ab 1°) 🡪 aus Stress produzieren Algen giftige Substanzen, Polypen nehmen nehmen Mikroalgen als Fremdkörper wahr und stoßen sie ab 🡪 Weißfärbung, Korallenbleiche als Reaktion auf Hitzstress 🡪 kurzzeitig reversibel danach absterben der Polypen
2009-18: Zerstörung 14% der weltweiten Korallenriffe durch Klimawandel
Versauerung der Meere: im Meerwasser wirkt Kohlenstoffdioxid chemisch 🡪 aus CO2 und Wasser wird Kohlensäure 🡪 setzt Proton frei, das sich mit Carbonat-Ion verbindet 🡪 Karbonatkonzentration sinkt, es ist nicht mehr für marine Kalkbildner (Korallen) verfügbar
Verbreitung tropische/subtropische Trockengebiete
Fast alle heißen Trockengebiete liegen innerhalb des subtropisch-randtropischen Hochzellengürtels (Wendekresie)
Gesamtfläche beträgt ca. 20,8%; geprägt von Trockenheit, extremen Temperaturamplituden, Salzstress usw.
Klima der tropischen/subtropischen Trockengebiete
Extreme tägliche Temperaturamplituden 🡪 Insolationsverwitterung (Temperaturverwitterung)
Tagsüber hohe Temp., da fast vollständige Umwandlung der absorbierten Strahlungsenergie in fühlbare Wärme und geringe Wärmeleitfähigkeit und -kapazität der Böden
Nachts sehr niedrige Temperaturen, da atmosphärische Wärmerückstrahlung sehr klein infolge geringer Feuchtegehalte der Luft 🡪 effektive Ausstrahlung daher sehr hoch
Hohe Strahlungsintensität 🡪 Exposition spielt große Rolle
Sehr wenig NS, hohe Variabilität; Arid – semiarid
Äußere Grenzen und innere Unterteilungen abhängig von JahresNS; NS zeitlich stark variabel 🡪 Unsicherheiten, Stress für Pflanzen und Tiere, LWS
was sind Besonderheiten der Nebelwüsten? (tropische/subtropische Trockengebiete)
(extrem regenarm, NS lässt spärliche Vegetation zu z.B Atacama)
Trockenste Wüste außerhalb der Polargebiete (teilw. jahrzehntelang kein Regen), im Regenschatten der Anden 🡪 kein Steigungsregen
Nahe der Küste verhindert kalter Humboldtstrom Entstehung von Regenwolken: Hochdruckgebiet treibt OFwasser von Küste weg 🡪 kaltes Tiefenwasser kommt an der Küste zur OF (upwelling)
Thermokline (Grenzlinie zwischen kaltem Tiefenwasser und wärmeren OFwasser) vor Südamerika nur 50m tief
In Küstennähe oft Nebel (kaltes Meereswasser 🡪 Luft kühlt soweit ab, dass Wasserdampf kondensiert)
Verwitterung in tropischen/subtropischen Trockengebieten
Wind und Wasser führen zu Umlagerungen von Boden- und Gesteinsmaterial (fehlende Vegetationsbedeckung)
Mechanische Verwitterung: Salzsprengung; Kapillarer Aufstieg (Wüstenlack); Temperaturverwitterung 🡪 Felswüsten (Hamadas)
chemische Verwitterung eher unbedeutend
Äolische Abtragungs- und Akkumulationsprozesse in tropischen/subtropischen Trockengebieten
Windtransport von Sand durch Saltation, Reptation (3:1 Verhältnis); Windstransport von Schluff und Ton durch Suspension
Deflation (Ausblasung/-wehung von Lockermaterial) 🡪 Entstehung von Wüstenpflastern und Kieswüsten
Windschliff 🡪 Entstehung von Yardangs, Windkantern und Pilzfelsen
Windablagerungen 🡪 Entstehung von Dünen
Vegetation der topischen/subtropischen Trockengebiete und Anpassung
Semi-aride Übergangsgebiete werden nach Sommer- bzw. Winterregen unterschieden
Gras- und Strauchsteppe der mediterranen Subtropen (Winterregen)
Dornsteppen der Subtropen (ostwärts, Sommerregen) und Dornsavannen der Tropen (äquatorwärts, Sommerregen)
Wüsten und Halbwüsten: Deckungsgrad des Graswuchses bei max. 50%; Bäume auf Trockentäler und Fußzonen von Bergländern
Steppentypen bzw. Dornsavannen: Deckungsrad des Graswuchses über 50%, Bäume in linien/flächenhaften Verteilungen
Wasserversorgung: Abstand zu Nachbarpflanzen wichtig (bestimmt Bodenvolumen, das als Wurzelraum und für Wasseraufnahme verfügbar ist)
Lückiger Bestand an OF, aber dichte Durchwurzelung des Bodens 🡪 Wurzelkonkurrenz anstelle Sprossenkonkurrenz
Wenn Wurzelraumvergrößerung nicht ausreichend: flecken/Linienhaft kontrahierte Vegetation inmitten vegloser Flächen
Anpassung der Vegetation:
Dürre meidende Pflanzen (Pluviotherophyten/geophyten) 🡪 Wachstum und Reproduktion innerhalb der kurzen Gunstzeit;
Xerophyten (Austrocknungsverzögerung und Wasserspeicherung);
Poikilohydre Pflanzen: arido-tolerant 🡪 Überstehen Austrocknung ohne Schaden
Charakteristische Bäume: Akazie, Affenbrotbaum, Stammsukkulenten
Primärproduktion in tropisch/subtropischen Trockengebieten
flexible Reaktion auf Feuchtigkeit: wenn feuchtes Jahr, dann viel Produktion
allgemein ungünstige Wachstumsbedingungen
Böden in tropischen/subtropischen Trockengebieten
Langsame, bzw. verzögerte Bodenentwicklung durch Trockenheit; Wind stört Pedogenese
Arenosole: schwach entwickeltem grob texturierte, extrem tonarme Böden, aus Sanden (äolisch oder Verwitterung)
Calcisole, Gypsisole, Durisole: Unterböden mit Ausfällungen von Calcium-Carbonaten, Calciumsulfaten 🡪 va. In Übergangsräumen
Biologische Bodenkrusten (tropische/subtropische Trockengebiete)
= Mikroökosystem, bei dem anorganische Bodenpartikel durch Bodenorganismen wie Cyanobakterien, einzellige Algen, Myzel und Hyphen von Mikropilzen und Moose und ihre Aktivitäten und Produkte (bspw. abgeschiedene Polysaccharide) verbunden+ stabilisiert werden
lebende Krusten überziehen Bodenoberfläche und oberste Millimeter des Bodens als zusammenhängende Schicht
auf allen Böden möglich, auf reinen Tonböden nur schlecht ausgeprägt (Quellen bei Befeuchtung, zerstören Krusten)
auf feuchten Rohböden (d.h in anderen Ökozonen) meist nur Sukzessionsstadium (werden verdrängt)
Stabilisieren Böden ggü Bodenerosion und fangen Staub ab
Cyanobakterien können das 10fache ihres Trockenvolumens und das 8-12fache ihres Gewichts an Wasser speichern
Biokrustierte Böden können mehr Wasser an der OF zurückhalten und es in tiefere Schichten umverteilen
Sind sehr empfindlich ggü mechanischen Zerstörungen
Anpassung der Fauna in tropischen/subtropischen Trockengebieten
geringer Tierbestand (nur 2% der Phytomasse Tierfraß)
Ausweichen in Boden während extremer Tageshitze oder kalter Nächte, Wanderung zu Wasserstellen
Große Säuger: geringere Wärmeaufnahme als bei kleineren und bessere Kühlung durch Transpiration 🡪 Anthropoden und kleine Vertebraten sind nachtaktiv, da Kühlung tagsüber nicht effizient wäre
Vgl. Ökographische Regeln
Nutzung und Gefährdung der tropischen/subtropischen Trockengebiete
Lage mehrheitlich jenseits der agronomischen Trockengrenze 🡪 geringe Tragfähigkeit
Teilw. Regenfeldbau mit wasseranspruchslosen/schnellwüchsigen Pflanzen 🡪 unsichere Ernte/Bodenschäden
Extensive Weidewirtschaft; Problem der Desertifikation und Degradation; Oasen-Bewässerungswirtschaft
Was sind Oasen und wie kann man sie nutzen für LWS?
(Vegetationsfleck in ansonsten überwiegend vegetationsfreier Umgebung, üblicherweise an Quelle o.Ä)
Flussoase (Nil) – unechte Oase: Fluss transportiert Wasser/Schwemmstoffe aus niederschlagsreichen Gebieten
Grundwasseroase: mittels Pumpen/Brunnen; Sonderfall: Artesischer Brunnen
Quellwasseroase: Regenfälle im Gebirge versickern, undurchlässige Schicht, Wasser fließt unterirdisch Weiter 🡪 Austritt an OF
Strahlungshaushalt:
sehr hohe latente Wärmeabgaben (mehr als empfangene Strahlungsenergie)
Ursache: heiße, trocken Luftströmungen führen aus Umland Wärme zu -> zusätzliche energie für Verdunstung -> Oaseneffekt: Wasserverluste größer als allein aus Strahlungseinnahmen errechnet
Bewässerungswirtschaft:
ganzjährige Nutzung möglich
verschiedene Techniken (kanäle, runde Kreise auf Feldern)
Verbreitung der Sommerfeuchten Tropen
Grenzziehung über hygrische Kriterien:
Trockenzeit
16% der Festlandsfläche, bis 20° Nord und Süd vom Äquator aus
Klima Sommerfeuchte Tropen
ausgeglichener Temperaturgang, tageszeitliche Variablilität größer
starke NS Variabilität durch Verlagerung der ITC
Temperaturmonatsmittel > 18°C
kein Frost zur Regenzeit
winterliche Trockenzeit: >2,5 - <7,5 Monate
in Regenmonaten 500-1500mm NS im Jahresmittel
wie lassen sich die sommerfeuchten Tropen subzonal differenzieren?
nach Dauer und ERgiebigkeit der Regenperioden
Trockensavanne (Kurzgras): 5-7 humide Monate, 500-1000mm JNS
Feuchtsavanne: 7-9 humide Monate, 1000-1500mm JNS
Monsun erklären (sommerfeuchte Tropen)
Ursachen:
Wanderung des Zenitstandes der Sonne zw. Wendekreisen
unterschiedliche Erwärmungs- und Abkühlungseigenschaften verschiedener Erdoberflächen
Monsunkriterien:
Winderscheinung, bei der zw. Januar und Juli eine Richtungsänderung der vorherrschenden Windrichtungen (Monsunwinkel) von mindestens 120° auftritt
Monsunbeständigkeitskriterium:
Hauptwindrichtungen im januar und Juli müssen bestimmte gemittelte Häufigkeit haben:
über 60% = Monsun. 40-60% = Monsun geringerer Beständigkeit, <40% = Monsuntendenz
Indischer Monsun:
Im Sommer stärkerer Erwärmung des Festlandes, Luft steigt im Hochland von Tibet und Dekkanhochland auf und Ostwind weht zum Meer, wo Luft absinkt
-> Hochdruckgebiet über Meer, Tiefdruck über Land
-> Wind weht von H zu T, bringt viel Feuchtigkeit von Meer mit und regnet an Ghats und Himalaya ab -> Südwestmonsun
im Winter erwärmt sich Meer, Luft steigt auf und sinkt über Festland ab, dort entsteht Hoch -> Wind weht von Festland zum Meer -> Nordostmonsun -> kein Regen über Festland
Verwitterung in sommerfeuchten Tropen
hohe Verwitterungsintensitäten, Verwitterung lange vor Abtragung
Doppelte Einebnung:
zuerst chemische und mechanische Verwitterung im Untergrund, dort wo Risse in Gestein sind -> erste einebnung
dadurch bilden sich Rundhöcker heraus, welche flächenhaft abgetragen werden -> zweite Einebnung
Inselbergentstehung: auf vielen Rumpflächen aus Grundhöckern rausgebildet -> ist Gestein einmal entblößt verwittert es langsamer als wenn es noch vom Regolith überdeckt wäre (Wasser fließt schnell ab und kann nicht gut angreifen)
Erosion und Wasser in sommerfeuchten Tropen
Wasser nur in Regenzeit, in Trockenzeit viele Flussbetten trocken
Anfang der Regenzeit: episodischer Abfluss, Ende der Regenzeit periodischer Abfluss
Böden in sommerfeuchten Tropen
Plinthit:
irreversibel verhärtete Bodenhorizonte aus eisenreichem Substrat an oder knapp unterhalb der Bodenoberfläche
bei Austrocknung des Bodens verhärtet sich der Horizont -> Ausfällung mineralischer Substanzen aus Porenwasser
Bildung im Boden, durch Erosion der darüberliegenden Bodenschicht an Oberfläche gebracht
können Stufenbildner sein
Nutzung als Baustoff
Vegetation und Zersetzung in sommerfeuchten Tropen
Gräser
in allen Savannen geschlossene Grasdecke, in Feuchtsavannen bis 2m hoch
großer Teil der Biomasse in Erde -> Wurzelsystem, Mykorrhiza
trockenzeitliche Absenkung der pflanzl. Photosyntheseleistung auf Null/niedriges Niveau
Bäume:
ohne menschlichen Einfluss nimmt Bestand an Dichte, Höhe und Artenzahl zu
Trockenzeit -> limitierender Faktor (Blattabwurf, Absterben der Oberirdischen Teile)
Primärproduktion sehr saisonal (Regenzeiten)
Zersetzung:
weniger als 1 a
Termiten als wichtigste Zersetzer (bis 50% der Streu)
Termitenhügel als Hotspots des Pflanzenwachstums, da Nährstoffe wieder in Boden gelangen
durch Feuer
Savannen als größte zusammenhängende Brandfläche der Erde
triggert Blühen, Samenfreigabe, schnelles Wiederansiedeln nach Brand
Fauna in sommerfeuchten Tropen
sehr unterschiedliche Entwicklung auf einzelnen Kontinenten
generell reichhaltige Insekten und Spinnenfauna
Vertebraten (Reptilien, Vögel und Säuger artenreich)
Laufvögel, Trappen, Hühner und Greifvögel
Schlangen, Echsen, Schildkröten, Krokodile
Nutzung und Gefährdung der sommerfeuchten Tropen
am dichtesten und agrarisch genutze Räume der Tropen
Regenfeldbau durch ergiebige Regenzeit
nur anuelle Arten, durch lange Trockenzeit
Ackerbau mit Landwechselwirtschaft (Shifting cultivation)
Agroforstliche nutzung gut für Erosionsschutz und Verbeserung der organischen Bodensubstanz
Viehaltung: geringe Flächenproduktivität -> extensives Ranching, Degradatioin der Grasbedeckung
Verbreitung der immerfeuchten Tropen
Äquatorial, bis 20° N und S
8,4% Festlandanteil
Abgrenzung zu Nachbarzonen:
thermisch - immerfeuchte Subtropen
hygrisch - sommerfeuchte Tropen
Klima und Verwitterung in immerfeuchten Tropen
höchste Jahresniederschläge - 2000-4000mm/a
tägliche Verdunstung: 1000-2000mm insbesondere aus Kronendach
Tageszeitenklima: Niederschläge als Zenitalregen (Folgen Sonnenstand -> Niederschlag am Nachmittag, vormittag Wolkenbildung); Tag immer ungefähr 12 Stunden lang
Zone ohne Jahreszeiten
Verwitterung: hohe Bodendurchfeuchtung, und Temperaturen -> chemische Verwitterung (physikalische unbedeutend, da Klima gleich)
tiefgründige Böden/Regolithe, darunter mächtige Saprolithe (100m)
Rutschungen und Erdfließen durch hohe Durchfeuchtung der Regolithdecken
bei sehr hohem Lösungsabtrag Karstentwicklung: Kegelkarst
Vegetation und Primärproduktion in immerfeuchten Tropen
zonale PFlanzenformation: immergrüner tropischer Tieflandsregenwald -> größte Struktur und Artenvielvalt aller Ökozonen
floristische und faunistische Unterschiede auf Kontinenten
Palmen, Loorbeergewächse, Emergenten
höchste Bäume und dichtester Bestand
keine Borkenbildung, da kein Schutz vor Autrocknung nötig ist
vielschichtiges Blätterdach, hoher Blattflächenindex
höchste Primärproduktion, Phytomasse oberirdisch und größter Teil Holz
Bestandsstruktur:
kleinräumiges Mosaik aus verschiedenen alten Beständen, zyklische Entwicklung
Verjüngung durch umstürzende Bäume -> Lichtungsentstehung
Flächenmäßig dominiert Reifephase
Sonderformen: Sumpf-/Moorwälder -> Flächen stehen unter Wasser
Was ist der Unterschied zwischen Schwarzwasserfluss (Igapo) und Weißwasserfluss (Varzea)
schwarz: viel Huminsäure, wenig Schwebteilchen, saurer
weiß: Ursprung in Anden -> viel Erosion bringt viel Material in Fluss -> viele Schwebteilchen
unterschiedliche Temperaturen und Dichten sorgen dafür, dass sie sich schlecht miteinander mischen
Anpassung der Vegetation in immerfeuchten Tropen
Epiphyten: krautige Pflanzen, die auf Stamm/Ästen von Bäumen wachsen (kein Parasitismus)
Verlagerung der Krautschicht in lichtbegünstigte Kronen
Hauptstressfaktor: Wasserversorgung und damit Nährstoffversorgung -> Wasserspeicherung oder Aufnahme von Regenwasser durch Sprosse
Nährstoffe aus Tierexkremente, Kronenauswaschung, Bestandsabfällen
Epiphylle: kleine wechselfeuchte Organismen (Moose, Flechten, Farne) besiedeln ältere Blätter -> Parasiten
Blätter haben daher Träufelspitzen über die Wasser schnell abläuft (Verhindert Ansiedeln)
keine Knospenschuppen, da kein Schutz vor Kälte/Trockenheit nötig
Kauliflorie (Stammblütigkeit)
Brettwurzeln -> Vergrößerung der Stamm/Wurzeloberfläche zur Atmungsunterstützung und für besseren Halt
Warum ist in den immerfeuchten Tropen der Nährstoffkreislauf (fast vollständig) geschlossen?
effiziente Mechanismen zum Erhalt der Mineralstoffe im Kreislauf:
dichte Duchrwurzelung des Oberbodens, Mykorrhiza -> Nährelemente aus NS und Kronenauswaschung werden davon aufgefangen
Mineralstoffrückführung aus Phytomasse über pflanzliche Abfälle und Kronenauswaschung -> Zersetzung innerhalb 0,5a
Anpassung der Fauna in immerfeuchten Tropen
großes Artenreichtum (viel verfügbaren Lebensraum und floristische Vielfalt an Lebensbedingungen) insbesondere Reptilien, Amphibien, Invertbraten (Wirbellose)
viele Tierarten mit nur wenigen Individuen
extrem spezialisierte Arten (Kolibri)
Nutzung und Gefährdung in immerfeuchten Tropen
Rodungen zur Hozgewinnung / Agrarflächen (Palmöl, Soja)
dünne Besiedlung, viel unfruchtbarer Boden -> extrem flächenextensiver Brandrodungs-Wanderfeldbau (Felder müssen nach kurzer Nutzung verlegt werden, da Boden unfruchtbar wird durch Nährstoffentzug und Bodenauswaschung - erst nach bis 30 a wieder nutzbar)
durch Dünger, Kalkung und geeignete Fruchtfolgen -> hohe Erträge
Monokulturen
Kautschuk, Gewürzpflanzen, Kaffee, Ananas, Bananen, Soja
in Südamerika: extensive Weidewirtschaft
Agroforstwirtschaft: Fostwirtschaft, Ackerbau und Tierhaltung kombiniert, natürliches Waldsystem z.T. erhalten
Erhaltung der Nährstoffkreisläufe, erhöhter Arbeitsaufwand, geringere Erträge
Gefährdung durch Entwaldung
Flying River und Auswirkungen der Abholzung erklären (immerfeuchte Tropen)
es wird so viel Wasser in der Luft transportiert, wie auch im Amazonas Fluss fließt
großer Teil des NS wird bis zu 6 mal recycelt -> Fällt über Gebiet, verdunstet schnell und fällt wieder über dem selben Gebiet
Abholzung führt zu 20-30% weniger NS, Verlängerung der Trockenzeit und Anstieg der Sommertemperaturen
weniger Wasser verdunstet -> weniger Wasser wird in Nachbarregion transportiert
Tipping Point? - Übergang Savanne -> Auswirkungen auf weltweites Klima
Warum ist Amazonas ein bistabiles System? (immerfeuchte Tropen)
für selbe Ausgangsbedingungen können zwei Systemzustände existieren -> sprunghafter schneller Übergang
bei weniger werdenden NS -> Savannensystem mit viel weniger Bäumen
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