Phasen der Entwicklung über die Lebensspanne
Pränatal
Empfängnis bis Geburt
Säuglingsalter
Geburt bis etwa 12 Monate
Frühe Kindheit
12 Monate - 3 Jahre
Mittlere Kindheit
3-6 Jahre
Späte Kindheit
6-11 Jahre
Adoleszenz
11 - 20 Jahre
Frühes Erwachsenenalter
20 - 40 Jahre
Mittleres Erwachsenenalter
40 - 65 Jahre
Hohes Erwachsenenalter
Ab 65 Jahre
Piagets Modell der kognitiven Entwicklung
Sensumotorische Stufe: Geburt - 2 Jahre
Unterscheidet das eigene Selbst von Objekten, Umwelt; kleine Anzahl sensumotorischer Sequenzen
Erkennt eigenes Selbst als Handlungsagenten und beginnt absichtsvoll zu handeln
Objektpermanenz: Erkennt, dass Objekte auch weiterhin existieren wenn nicht eigenen Sinnen zugänglich
Präoperationale Stufe, 2 - 7 Jahre, circa. bis Einstieg in Grundschule
Lernt, Sprache zu gebrauchen und Objekte durch Bilder und Wörter zu repräsentieren, bilden grundsätzlicher Schemata, lernen sich und Umwelt zu organisieren; Zentrierung
Beginn Empathie, aber Denken ist noch egozentrisch, hat Schwierigkeiten die Perspektiver anderer einzunehmen
Klassifiziert Objekte nach einzigem Merkmal, gruppiert
Können nicht erkennen, dass sich Zahlen / Mengen nicht verändern, wenn sich Form verändert
-> Invarianzprinzip
Konkret-operational, 7 - 12 Jahre
Kann logisch über Objekte & Ereignisse nachdenken
Erlangt Verständnis des Mengenerhalts (7 Jahre), Massenerhalts (7 Jahre), Gewichtserhalts (9 Jahre)
Können auch andere Perspektiven einnehmen
Klassifiziert Objekte nach mehreren Merkmalen & kann sie der Reihe nach Dimensionen anordnen
Formal-operational, 12 Jahre und älter (Eintritt weiterführende Schule)
Kann logisch über abstrakte Konstrukte nachdenken und Hypothesen systematisch prüfen
Beginnt, sich mit hypothetischen Dingen, der Zukunft & sozialen / gesellschaftlichen Problemen zu befassen
Annahmen zu dem Modell: Stufen bauen aufeinander, Fähigkeiten des Einen müssen erlernt sein, um zum nächsten zu kommen. Kombination aus Reifungsprozess & Umweltkonditionen
Wie können Entwicklungsveränderungen gemessen werden?
Mit welchen Fähigkeiten kommt ein Mensch zur Welt?
Reflexe (direkt nach der Geburt, Überlebenshilfe)
Sensorische Fähigkeiten (Schmecken, riechen, best. Reize sehen, hören)
Soziale Fähigkeiten (Nachahmen v. Gesichtsausdrücken)
Wie verändert sich ein Mensch im Laufe seines Lebens kognitiv?
Nicht linear (Entwicklung in Sprüngen)
Assimilation: Umgebungsstimuli passen auf bereits vorhandenes Schema, werden dort eingefügt
-> Banane = Obst = Frucht
Akkomodation: Schemata verändern sich aufgrund neuer Informationen
Kritik an Piaget
Starre Stufenabfolge mit Altersangaben -> Feststellung, dass jüngere Kinder Teilaspekte der höheren Stufen erledigen können
Übergänge zwischen den Stufen sind fließend (Bei einer Aufgabe höher, als bei anderer)
Kulturelle Einflüsse
Eher Objektkonstanz als Objektpermanenz
Theory of mind
Fähigkeit zu verstehen, dass andere Menschen mentale Zustände haben, die das Verhalten beeinflussen
Vorhersagen von Handlungen anderer Personen aufgrund von Informationen über Intetionen und Ziele sowie Überzeugungen und Glauben
Im Laufe der Entwicklung sind Kinder immer besser in der Lage, sich in diese Zustände hineinzuversetzen und Verhalten zu antizipieren
Lew Wygotski: Psychische Prozesse besitzen sozialen Ursprung, jede psychische Funktion war zunächst eine soziale und äußere, bevor diese verinnerlicht wurde
Interiorisation als fundamentales Gesetz psychischer Entwicklung
Kognitive Entwicklung im Erwachsenenalter
Manche Fähigkeiten nehmen im Laufe des Lebens wieder ab, Veränderung der kognitiven Fähigkeiten, besonders bei Intelligenz und Gedächtnis vor allem deutlich
-> Grund möglicherweise Verlangsamung der mentalen Verarbeitungsgeschwindigkeit
-> Fluide Intelligenz nimmt im Alter ab
-> Kristalline Intelligenz nicht ab, eher zu (Weisheit, Fachwissen)
Intuition / Bauchentscheidungen nach Gigerenzer:
Im Alltag angenommen, dass es sich um unüberlegte Entscheidungen handelt; Gigerenzer widerlegt
Gedächtnis: Keine allgemeinen Aussagen möglich
Leistung des AG scheint zu schwinden
Speicherung neuer Informationen wird schlechter
LG keine Probleme
Merkmale der Weisheit
Reichhaltiges Faktenwissen: Allgemeines und spezifisches Wissen über Umstände des Lebens & Variationen
Reichhaltiges prozedurales Wissen: Allgemeines & spezifisches Wissen über Strategien zur Beurteilung und Ratschläge in Dingen des Lebens
Kontextualität über die Lebensspanne: Wissen über die Begleitumstände des Lebens und deren zeitliche Beziehung zueinander
Unsicherheit: Wissen über relative Unbestimmtheit & Unvorhersehbarkeit des Lebens, Wege damit umzugehen
Wie lernen wir sprechen?
Grundlage: Verständnis, dass verschiedene Worte mit bestimmten Ereignissen kombiniert sind
Kinder müssen über Reifung lernen, Erwachsene verfügen über Schemata, anhand derer man bereits vorhandene Informationen zu den Begriffen abrufen kann -> Kinder müssen Schemata aufbauen, ab prä-operationalem Stadium
Ab 18. Monat explosionsartiger Anstieg neugelernter Wörter (Wortschatzexplosion)
Zu Beginn Fehler wie Übergeneralisierung, Überspezifizierung
Kontrastprinzip: Unterschiede in der Form bezeichnen auch Unterschiede in der Bedeutung
Erlernung von Sprachen sowie von Grammatik; am Anfang wiederholen Kinder nur die Wörter
Fast mapping
Kinder können Bedeutung neuer Wörter recht unmittelbar lernen
Psychosoziale Stadien nach Erikson
Verschiedene Stadien, wenn Aufgaben & Herausforderungen einer Stufe nicht erreicht werden können, laufen Leben & Entwicklungsanforderungen weiter, können aber nicht richtig bearbeitet werden
Entwicklungsstufen siehe Buch/Zusammenfassung
Sozialisation
lebenslanger Prozess
Verhaltensmuster, Werte, Standards, Fertigkeiten, Einstellungen und Motive
Institutionen und viele Person an Prozess beteiligt
-> Am meisten Familie
Temperament
Genetisch bedingt
Bindung
Intensive, überdauernde, sozio-emotionale Beziehung
Prägung: rasch vollzogen, während kritischer Phase der Entwicklung
Entscheidend: Bezüge zwischen Bindungsverhalten Kind und Fürsorgeverhalten Bezugsperson
Internales Arbeitsmodell: Gedächtnisstruktur, in der die Interaktionen eines Kindes mit den Menschen, die es versorgen, zusammengefasst ist
Fremde-Situations-Test
Mary Ainsworth
Kind wird in unbekannten Raum gebracht
In Anwesenheit der Mutter wird es ermutigt, den Raum zu erkunden und zu spielen
Nach einigen Minuten betritt fremde Person den Raum, spricht mit Mutter und nährt sich dem Kind
Mutter verlässt den Raum
Nach kurzer Trennung kommt Mutter zurück
Fremde Person verlässt den Raum
Drei allgemeine Kategorien:
Sicher gebundene Kinder:
leichte Unruhe
Wiedersehen: Nähe, Beruhigung und Kontakt
fangen wieder an zu spielen
Unsicher-vermeidend gebundene Kinder:
Distanziert
Vemeiden od. ignorieren Mutter bei Rückkehr
Unsicher-ängstlich/ambivalent gebundene Kinder:
Bestürzt und ängstlich, wenn Mutter Raum verlässt
Während Wiedersehens unmöglich zu beruhigen
Zeigen Wut und Widerstand auf Mutter, gleichzeitig Bedürfnis nach Kontakt
Deprivation
Mangel an engen, liebevollen Beziehungen in Kindheit beeinflusst körperliches Wachstum und Überleben. Studien an Waisenkindern zeigten mehr Krankheiten usw
Identitätsausbildung
Klassifikation von Identitätsstadien:
Stadium Identitätsdiffusion: Mangel an klaren Zielen und Wertvorstellungen. Noch keine klare Vorstellung von sich selbst. Keine Aktivität diesen Zustand zu verändern
Jugendliche im Stadium der übernommenen Identität: Fühlen sich Werten und Zielen verpflichtet, die sie von Eltern etc. übernommen haben
Stadium Moratorium: Eintreten postulierte Krise. Es werden alternative Wert- und Zielvorstellungen gegeneinander abgewogen, versch. Identitäten erprobt
Stadium der erarbeiteten Identität: Am Ende der Krise. Hat sich auf eine von vielen Identitätsalternativen festgelegt
Tiefe, emotionale Bindungen aufbauen, Freiheiten müssen teilweise aufgegeben und Verantwortungen übernommen werden
Besonders wichtig: Soziale Beziehungen und persönliche Erfolge
Wichtige Rolle der Familie, auch durch Kinder, aber Kinder können Beziehungsglück stören
Generativität: Selbstverpflichtung, die über eigene Person hinausgeht, Familie & Freunde, Arbeit, Gesellschaft
Mittleres Erwaachsenenalter
Eingegangene Bindungen im jungen Erwachsenenalter als Grundlage für erfülltes Leben
Wichtige Dinge im Leben werden an kommende Generation weitergegeben
Wie verläuft die moralische Entwicklung?
Moral = System aus Überzeugungen, Werten und zugrundeliegende Urteile über richtiges & falsches Handeln
-> Folge adaptiver Lösungen auf Situationen in menschlicher Evolution aufgetaucht
Heteronome Moral = Gehorsam ggü. Autoritäten und Festhalten an übernommenen Regeln & Normen
Autonome Moral = Regeln können unter Gleichberechtigten ausgehandelt werden & sind veränderbar
Vier Prinzipien des Stufenmodells
Eine Person kann zu einer bestimmten Zeit nur auf einer Stufe stehen
Jeder durchläuft die Stufen in der festgelegten Reihenfolge
Jede Stufe ist umfassender und komplexer als die vorhergehende
Die gleichen Stufen treten in jeder Kultur auf
Präkonventionell: Verhalten der Person ist von Egozentrismus geprägt, EIgeninteresse im Mittelpunkt
Konventionell: Erwartungen von anderen Personen wichtig für das Handeln, Stufe 3 von anderen gemocht werden, Stufe 4 Einhaltung Gesetze
Postkonventionell: Höhere Werte, umfassendere Normen, soziales Wohl, Ausnahmen in denen man sich nicht an Gesetze halten muss
Unterschiede in Geschlecht und Geschlechterrollen
Biologische Geschlechterunterschiede
Männer in der Regel größere Gehirne, aber Frontallappen bei Frauen tendenziell größer
Bereits frühe Berührung mit Genederstereotype
Einfluss der Eltern auf Wissen zu Geschlechtsidentität & -stereotype
Unterschiede in sozialer Interaktion: Mädchen ab 6 Jahren eher zu zweit, Jungs eher in Gruppen
Kritik an Kohlberg
Moralentwicklung scheint kulturübergreifend zu sein, höchste Stufen werden jedoch nicht immer erreicht
Verhalten ist nicht zwingend immer mit dem moralischen Denken verbunden, Annahme zuerst das Verhalten, aus Emotionen abgeleitet, moralisches Denken erst nachgeschaltet
Später Hinzufügung Stufe 7, moralische Urteilewerden transzendental begründet
Frauen moralische Sensitivität
Körperliche Entwicklung: Pränatal und in der Kindheit
Moment der Befruchtung: Zygote
-> Zygotenstadium: Bis zur Einnistung der Eizelle, sehr schnelle Teilung
3. - 8. Woche pränataler Entwicklung: Embryonalstadium, weiterhin rasante Zellteilung, Zellen sind spezialisiert, sodass verschiedene Organe entstehen können -> Herzschlag, erste Reaktion auf Stimuli
Ende 8. Woche bis zur Geburt: Fötalstadium
Bewegung ab ca. 16. SSW
Sinnesorgane entwickeln sich
Anlage Auge ab 7. Woche, 27. Woche ENtwicklung Retina, Augenlider offen ab 28. Woche
Sehschärfe und Fähigkeiten bilden sich nach der Geburt aus
Teratogene
Umweltfaktoren, die zu strukturellen Anomalitäten führen
Alkohol & Drogen
Rauchen
Spezifische Medikamente
Umweltgifte oder Strahlenschäden
Infektionskrankheiten der Mutter
Wachstum und Reifung während der Kindheit
Neuronales Wachstum vor allem in den ersten 4 Jahren
Körperliches Wachstum steigend
Genitales Wachstum gering bis zur Pubertät, ab 13/14 Jahren
Reifung = Wachstumsprozesse
Sensible Phase: Zeitraum, in dem Kinder für Erwerb bestimmter Verhaltensweisen besonders empfänglich
Kritische Phase: Zeitraum, in welchem bestimmte Entwicklungen sich grundlegend vollziehen, außerhalb des Zeitraums nicht mehr änderbar
Physische Entwicklung folgt zwei allgemeinen Prinzipien:
Cephalo-caudale: von oben nach unten
Proximo-distale: von innen nach außen
Körperliche Entwicklung in der Adoleszenz
Wachstumsschub, bei Mädchen ca. 10 Jahre alt, Jungen 12 Jahre, Wachstumshormone im Blut
Pubertät, führt zur sexuellen Reife, Beginn hormonelle Veränderungen (unbemerkt) bereits mit 8/9
Starke Veränderungen zuerst im limbischen System (emotionale Prozesse) und dann im Frontallappen (vorausplanendes Denken, Kontrolle von Emotionen) -> Heranwachsende neigen zu riskantem Verhalten
Veränderungen im Alter
Graues Haar, Falten, Körpergröße geht um 3-5cm zurück
Sinne weniger scharf
Sehen: Linse weniger flexibel, Muskeln weniger effektiv, Schwierigkeiten Schärfe im Nahbereich; auch Nachtsehen durch starre Linse schwieriger, Trübung der Linse -> Verschlechtertes Farbsehen
Hören: Schwierigkeiten mit hochfrequenten Schallen, gesprochene Sprache
Fortpflanzung: Frauen ca. 50 Jahre Menopause, Männer eher sukzessive weniger
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