Wann?
2Petr wird auf Anfang des 2. Jh. n.Chr. datiert. Viele Exegeten sehen in ihm die späteste Schrift des Neuen Testament insgesamt.
Wo?
Abfassungsort ist möglicherweise in Kleinasien.
Wer?
2Petr gilt als pseudepigraphisches Schreiben. Die Unterschiede zu 1Petr machen wahrscheinlich, dass beide Petrusbriefe von verschiedenen Autoren stammen. 2Petr lässt Verbindungen zum Judasbrief erkennen und ist möglicherweise von diesem literarisch abhängig.
Gliederung
1,1f: Präskript
1,3-11: Proömium
1,12-21: Der Brief als Testament des Petrus
2,1-22: DIe Auseinandersetzung mit den Irrlehrern
3,1-13: Die Verteidigung der Parusieerwartung
3,14-18: Briefschluss
Ist die Berufung zum Glauben nach dem 2Petr unverlierbar oder muss darauf Acht gegeben werden?
Gleich am Anfang des Briefs kommt der Verfasser des 2.Petr (neben den üblichen Eingangsformeln und –grüßen, wobei eine genaue Adressatenangabe hier fehlt) auf die Berufung zum Glauben zu sprechen. Diese ist nach seiner Ansicht keinesfalls unverlierbar, sondern es muss auf sie Acht gegeben werden. Deshalb warnt er seine Adressaten eindringlich davor, ihre Berufung nicht zu vergessen, sondern drängt darauf, an ihr festzuhalten (z.B. 1,9-11). Damit wird gleich zu Beginn eines seiner wichtigsten Anliegen erkennbar: Es geht ihm darum, die Adressaten angesichts von bestimmten Gefährdungen zum Dabeibleiben beim christlichen Glauben zu ermutigen.
Auf welche biographischen Ereignisse im Leben des Petrus nimmt der Brief Bezug?
Dabei ist der 2.Petr als eine Art „Testament des Petrus“ stilisiert (ganz ähnlich wie der 2.Tim als „Testament des Paulus“). Dementsprechend nimmt der Brief auch auf zwei biographische Begebenheiten im Leben des Petrus Bezug: zum einen auf die Jüngerschaft (und damit Augen- und Ohrenzeugenschaft) (1,16) und zum anderen auf seine Anwesenheit bei der Verklärung Jesu (1,17f., mit dem Zitat der Himmelsstimme aus Mt 17,5: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“).
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