Wann?
Jud ist möglicherweise etwa zwischen 80 und 100 n.Chr. entstanden.
Wo?
Die Nähe zu 2Petr macht Kleinasien als Entstehungsort wahrscheinlich.
Wer?
Jud ist wohl ein pseudepigraphes Schreiben eines unbekannten
judenchristlichen Autors. Die traditionelle Zuschreibung bezieht sich auf den Herrenbruder Judas zugeschrieben.
Gliederung
1-4: Präskript und Briefanlass
5-16: Polemik gegen Irrlehrer
17-23: Erinnerung und Ermahnung der Adressaten
24f: Briefschluss
Fassen Sie den Inhalt des Briefes zusammen.
Der Judasbrief ist an eine unbekannte Gemeinde gerichtet. Den Anlass zur Abfassung des Briefs bieten bestimmte Irrlehrer, welche sich anscheinend in die Gemeinde „eingeschlichen“ haben (4) und welche der Verfasser bekämpfen möchte. Über die genaue inhaltliche Position der Irrlehrer erfährt man dabei wenig. Offenbar scheint es Differenzen zu geben im Hinblick auf die Existenz von Engeln, bzw. auf bestimmte frühjüdische Traditionen bezüglich der Engellehre, wobei der Autor die Engellehren verteidigt (8). Ansonsten werden ihnen v.a. moralische Ausschweifungen zur Last gelegt, u.a. werden sie beschuldigt, die Abendmahlsfeiern zu entweihen (12). Entsprechend wird den Gegnern in bunten Farben und mit sprechenden Bildern das göttliche Gericht angedroht. Bemerkenswert ist, dass der Verfasser bei seinem Urteilsspruch auf die frühjüdische apokalyptische Henochtradition zurückgreift und ein Logion aus dem 1.Henochbuch zitiert (14f.). Die Aufgabe der Gemeinde besteht darin, darauf zu achten, dass sie sich einerseits gegenseitig in ihrem Glauben und der Erwartung der Wiederkehr Christi unterstützen und andererseits auch diejenigen, die zweifeln oder bereits abgeirrt sind, wieder zurückzuholen suchen (20-23). Diese Mahnungen erinnern stark an den Abschluss des Jak (v.a. Jak 5,19f.).
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