Im Laufe einer Erkrankung tretten diverse psychische Bealstungen auf. Mit diesen und ihrer Verarbeitung setzt sich dieser Lernabschnitt auseinander.
Welche psychosozialen (krankheitsunabhängigen) Belastungsfaktoren können während eines Krankenhausaufenthaltes auftreten?
Tatsache auf Hilfe angewiesen zu sein
Schwer verständliche Sprache
Entpersonalisierte Behandlung -> Person wird Objektifizeirt
Fehlende Privatheit
Miterleben von Krankheit- und Tod
Mitwirkungspflicht
etc.
Welche Belastungen können bei schweren Erkrankungen zum Targen kommen?
Krankheitsbedingte Beschwerden (-> Durchfall, Blut im Stuhl, Übelkeit, Erbrechen)
Behandlungsbedingte Beschwerden (-> Schwächung des Immunsystems -> Abgeschlagenheit)
Körperliche Reaktionen als Folge psychischer Belastungen (-> Erschöpfung)
Sorgen/Angst vor Krankheitsprozess, Eingriffe, Schmerzen (-> Darmwandbruch, Wie wirkt sich die Colitis auf meine Lebensplanung aus?, Wird es wieder so wie früher?, Gesunkenen Lebenserwartung?)
Depressive Beschwerden: z.B. gerdückte Stimmung (-> Trauer)
Verminderte Leistungsfähigkeit und Aktionsradius (-> Ich konnte nur noch daliegen, nichts für die Uni machen)
Einschränkungen von Kontakten (-> Trotz zahlreicher Besuche, ich konnte mich nicht mit jemandem Treffen)
Verlust wichtiger sozialer Funktionen -> Vom Helfer zum Hilfsbedürftigen -> Mona musste für mich da sein, ich konnte nur eingeschränkt für sie da sein; (Wegfall beruflicher Identifikation)
Neue Beziehung zu Ärzten und Pflegern (-> musste mich auch mit “nicht so netten” Pflegerinen arragieren
Neue Verhaltenregeln (-> EInnahme von Medikamenten, andere Essgewohnheiten)
Neue Fach Sprache (-> Auseinandersetzung mit Fachwörtern)
Infolge der verändrten sozialen Funktionen (-> Kann ich wieder der alte Martin werden?)
Infolge körperlicher Veränderungen (-> Vermehrter Stuhlgang -> Anpassung an den Alltag) -> für andere -> z.B. Haarausfall, Verlust Fruchtbarkeit)
Infolge erlebten Kontrollverlusts (-> Erkenntnis, Ich bin nicht unverwundbar -> Was heiß das für mich?
Im Folgenden soll der Prozess der psychischen Belastung am Beispiel Krebs exemplarisch dargestellt werden:
Verarbeitung des Diagnoseschocks -> Zentral: Akzeptanz
Auseinandersetzung mit Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten -> SA sollte sich offen gegenüber alternativmedizinsche Ansätze zeigen, damit sich der Patient öffnet
Nebenwirkungen von OP, Chemo, etc.
Verminderung Leistungsfähigkeit und Veränderung der Lebensumstände
Zukunftssorgen und Ängste
Belastung der Angehörigen
Ggf. weiterhin verminderte Leistungsfähigkeit
Angst vor Rezidiv -> Begünstigung durch falsches Verhalten
Unzufriedenheit aufgrund veränderter Bedürfnislagen
Verlust von Hoffnung
Angst vor weiteren Behandlungsschritten
Abermalige Einschnitt in Funktionsfähigkeit
Belastung für Angehörige
Für den Patienten:
Angst vor z.B. Schmerzen, Pflegebedürftigkeit, Tod
Hilflosigkeit
Lebensbilanz
Wunsch nach Beendigung des Leidens
Für Angehörige:
Erschöpfung
Hilflosigkeit, Trauer, Wut
Was ist mit Coping gemeint?
Coping meint die Krankheitsverarbeitung bzw. das Bemühen, bestehende oder erwartete Krankheitsbelastungen zu reduzieren.
Einseits innerpsychisch (emotional, kogenitiv) also einer entsprechenden Einstellung
Anderseits durch zielgerichtetes Handeln
Wie lauten die fünf Phasen des Kübler-Ross Modells?
Nicht-wahrhaben-wollen (Verleugnung)
Das kann nicht wahr sein! Die Ärzte müssen sich irren…
Zorn
Warum ich? Das Leben ist ungerecht!
Verhandeln
Wenn ich wenigsten noch das und das erreichen kann, dann will ich mich fügen.
Depression
Es ist auswegslos…
Zustimmung (Akzeptanz)
Ich kann nichts machen, es ist so!
Was wird am Modell von Kübler-Ross kritisiert?
Modell suggeriert strenge zeitliche Abfolge -> dabei in Realität Wechsel zwischen Phasen erkennbar
Gefahr vom Patienten ordungsgemäßes Sterben zu fordern
Phasen nur schwer voneiander abgrenzbar
Deshalb: Kann als Handlungsorientierung dienen aber oftmals nicht praktikabel.
Auf welchen Ebenen erfolgt aktives Coping?
Kognitiv
Kognitive Verarbeitung und Neubewertung (-> Mir wird bewusst was im Leben wirklich wichtig ist)
Aktives Akzeptieren (-> Ich schaff das schon, ich bin reselient und wachse daran)
Emotional
Emotionale Entlastung (-> Ich lasse Gefühle zu, weinen, Freude, Liebe)
Verhalten
Unterstützung suchen (-> Ich spreche mit Angehörigen über die Erkrankung, Mona hat mir einen Kontakt vermittelt)
Informationssuche (-> Ich habe mir Wissen über Erkrankung angelesen, Nachfragen gestellt)
Religiösität (-> Ich habe mit Seelsorgerin gesprochen, musste an Gott denken)
Ablenkung (-> Ich habe Hörbücher gehört)
Auf welchen Ebenen erfolgt passives Coping? (Beispiele von Folie)
Fatalistisches Akzeptieren (-> Hilft nichts, ich muss mich damit abfinden)
Bagatellisierung (-> Das berührt mich nicht)
Grübeln (-> Ich denke viel über meine Situation nach)
Selbstbeschuldigung (-> Ich verdiene es nicht besser)
Sozialer Rückzug (-> Ich versuche andere Menschen zu meiden)
Vermeidung (-> Ich lebe so weiter als wär nichts gewesen)
Die Vortstellungen über erfolgreiche Verabeitung sind höchst subjektiv und unterscheiden sich zwischen Patient, Angehörige, Klinkpersonal, etc.
Möglicher Auftrag für SA: zu neuen Coping Strategien ermuntern, Alle Ressourcen mit einbeziehen
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