Was ist eine Emulsion
= Ein Gemisch
-> disperse Phase —> Flüssigkeit, die in Form von Tröpfchen verteilt ist
-> Dispersionsmedium/ kontinuierliche Phase —> Die Flüssigkeit, in der die Tröpfchen verteilt sind (äußere Phase) —> bestimmt die Eigenschaften
eigentlich nicht mischbar, aber in Emulsion wird Vermischung erreicht
Unterscheidbare Phasen: polar und unpolar
Phasenvolumenverhältnis entscheidend (Grenze bei 30%zu70%)
Farbe abhängig von Streuung der Fetttröpfchen
Öl in Wasser oder Wasser in Öl
Öl-in-Wasser (O/W)
Wasser = äußere, kontinuierliche Phase
Öl = innere, disperse Phase
Milch, Sahne, Mayo —> eher wässrig
Wasser-in-Öl (W/O)
Öl = äußere, kontinuierliche Phase
Margarine, Butter —> eher fest
Vinaigrette —> bessere Benetzung (Salat)
Herstellung von Emulsionen
Herstellung durch Scherung
Feine Verteilung der Tropfen, hohe Oberfläche
Möglichst kleine Partikelgrößen (Tropfen)
Überwindung der Grenzflächenspannung
Mechanische Arbeit nötig
Ohne Stabilisatoren?
Langsame Auftrennung, da immer thermodynamisch instabil
Brechen der Emulsion
Homogenisierung der Milch
Stabilität von Emulsionen
Phasen des Zerfalls
1. Phase: Für kurze Zeit stabile Emulsion
—> Öl in Wasser dispergiert
2. Phase: Reversible Aufrahmung oder Sedimentation
—> Trennung durch Gravitation (Schwere Partikel setzen sich am Boden ab)
—> reversibel: kann durch rühren wieder vermischt werden
3. Phase: Ostwald-Reifung
—> kleine Partikel Lösen sich auf —> werden zu größeren Partikeln
4. Phase: reversible Aggretation
—> vorübergehenden Zusammenlagerung von Partikeln
5. Phase: Koaleszenz
—> Vereinigung von Öl-Tröpfchen —> sollen sich eigentlich abstoßen!
Einfluss des pH-Wertes
Für Stabilität entscheidend: Elektrostatische Ladung der Partikel —> Abstoßung der Partikel anstatt Vereinigung
bei niedirgen pH-Werten wird Emulgator protoniert (mehr H+)—> Erzeugt positive Ladung um den Tropfen
Zeta-Potential gibt elektrisches Potential an Abscherschicht (slipping lane) zwischen Tröpfchen der Emulsion an
Je höher, desto stärkere elektrostatische ladung, desto stärker Abstoßung der Tröpfchen, desto stärker die Emulsion
pH beeinflusst direkt auch Oberflächenladung der Tröpfchen —> Wechselwirkungen
Emulgatoren, die Carbonsäuren oder Aminogruppen enthalten reagieren besonders empfindlich auf pH Änderungen
Emulgatoren
Amphiphilie
Amphihile/ grenzflächenaktive Molekühle
= Hydrophil (wasseranziehend) und lipophil (fettanziehend) in einem
—> Vergleichbar: Tensid
Wechselwirkung zwischen
Hydrophilem Teil und Wasser
Lipophilem Teil und Fett
Vermittlung zwischen wässrigen und fettigen Phasen möglich
Klassifizierung der Polarität —> hydrophile und lipophile Gruppen
Verhältnis beschreibt die HLB: Die Hydrophile-Lipophile-Balance (HLB): Fähigkeit eines Emulgators beschreibt, zwischen Wasser und Fett zu vermitteln
Skala zwischen 0 und 20
0-9: Ölloslich, 11-20, wasserlöslich, 10 ist vollkommen amphiphil
Phospholipide HLB = 5
Lysophosphatide HLB = 12-16
Sojalecithin HLB = 5
Grober Richtwert, QUalität der polaren Kopfgruppen vernachlässigt
Arten von Emulgatoren in der Küche
- Eigelb/Soja —> Lecithine (Phospholipide) E322 (HLB 5)
- Mono- und Diglyceride von Fettsäuren E471
- Senf —> Senfölglykoside (aber nicht so doll)
- Polysorbat 80 —> Mögliche Darmentzündungen
Verteilungskoeffizient
Verteilung eines Stoffes x zwischen zwei nicht mischbaren Phasen wird durch Verteilungskoeffizient K angegeben
Nicht mischbare Phasen: Öl (unpolar) und Wasser (polar)
Stoff x: Verteilung zwischen den Phasen je nach Polarität
1 = Gleichgewicht
je höher, desto besser ist Löslichkeit in Öl (>1)
je geringer, desto höher Löslichkeit in Wasser (<1)
Beispiel Capsaicin (scharfer Bestandteil von Chilis):
gute Löslichkeit in Öl —> 0,42 mol/L
schlechte Löslichkeit in Wasser —> 0,000042 mol/L)
K = 10.000
Weitere Beispiele:
- Naringin (Blutorange) -> 0,37
- Geosmin (Rote Beete) -> 3700
- Capsaicin (Chili) -> 10.000
Aromaverteilung
Wasser vs. Öl
Aromen in Wasser —> schlecht gelöst und leichte Verflüchtigung (unpolar)
bei Öl anders herum
Grundgeschmack in Wasser —> gut gelöst und schlechte Verflüchtigung (polar)
keine Wechselwirkung mit Öl
Extraktion
Trennverfahren
Extraktion = Herauslösen von Substanzen aus Stoffgemisch
Verteilung eines Stoffes zwischen zwei nicht-mischbaren Phasen entscheidend
Extraktionsmittel soll leicht zu entfernen sein oder verbleiben können
Fest-Flüssig-Extraktion —> Tee, Kaffee, Ölsaaten
Ölextraktion aus Ölsaaten mit Hexan oder Gegenstrom
Perkolationsverfahren (Lösungsmittel strömt vorbei —> Kaffee)
Immersionsverfahren (Matrixextraktion —> Mechanische Arbeit/Rühren)
Abschließende Filtration
Flüssg-Flüssig-Extraktion —> seltener im Alltag
Extraktionsmittel sollte schlechte Löslichkeit aufweisen und unterschiedliche Dichte
Möglichst hohe Extraktionskraft
z.B. im Scheidetrichter
Doppelte Extraktion —> Doppelter Geschmack
oft Wasser und Öl gleichzeitig da
Getrennte simultane Extraktion
Aromen —> Öl
Grundgeschmacksrichtungen —> Wasser
z.B. Estragonblätter in Flasche mit Hälfte Wasser, Hälfte Öl —> Geschmacksstoffe in Wasser, Aromastoffe in Öl
dadurch ganzheitliche Extraktion —> Maximum an Geschmack
EInfluss auf Extraktion
Temperatur
Niedrige Temperatur —> mehr Zeit
höhere Temperaturen —> schnellere Ergebnisse —> kinetische Energie
anbraten von Gewürzen und Kräutern —> Maillard Reaktion
kann aber auch zu unerwünschten Veränderungen führen
kalte oder warm gepresste Öle —> zusätzliche Stoffe werden extrahiert
durch Hitze oder Druck platzen Zellen und LM werden extrahiert
Oberfläche
je größer Oberfläche, desto vollständiger Extraktion —> Kaffee
Komplexes Gleichgewicht aus Zeit, Temperatur, Druck, Oberfläche
Extraktion mit CO2
= Überkritische CO2 Extraktion
Physikalische Extraktion als Gas und Flüssigkeit gleichzeitig (überkritisches CO2) —> CO2 wird dazu bestimmtem Druck und Temperatur ausgesetzt
besonderes Lösungsvermlgen (unpolar) —> effektisches Lösungsmittel
relativ “grün” im Vergleich zu Hexan etc. -> keine Rückstände
Überkritisches CO2 triff auf bei 31 Grad und 73,8 bar
niedrige und schonende Bedingungen
sehr hohe Fließfähigkeit —> geringe Oberflächenspannung und starke Benetzung
Feintuning von Aromen oder Entfernung von Pestiziden
Vorteile: keine Schwermetalle, wenig Proteine oder KH
Sehr selektiv und lebensmittelsicher
Beispiele:
- Extraktion von Kaffee aus Koffein
- Farbstoffe, Aromen aus Gewürzen
- Öle aus Ölsaaten
- Xanthohumol aus Hopfen
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