Welche negativen pathologische Veränderungen kann akuter Stress bei Risikogruppen auslösen? Welche kardiovaskulären Ereignisse können Auftreten? Nenne jeweils 3
Rupture or disruption of the fibrous cap of the atherosclerotic plaque
Active inflammation and hypercoagulability
Cardiac electrical instability
Myocordial ischaemia
Excessive levels of circulation catecholamines
Ereignisse:
Ventricular tachycardia and ventricular fibrillation
Atrial fibrillation
Myocardial infarction
Acute coronary syndrome
Stroke
Welche Aufgaben haben HDL- und LDL-Cholesterin im Fettstoffwechsel? Warum wird HDL als “Gutes Cholesterin” bezeichnet und LDL-Cholesterin als “schlechtes Cholesterin”?
LDL versorgt das Gewebe direkt mit Cholestern, HDL transportiert überschüssiges Cholesterin wieder zurück zur Leber. LDL-Ch wird als schlechtes Cholesterin bezeichnet, da es bei Schäden an den Arterien Cholesterin ablagert, die harte Plaques bilden. Dadurch verhärten sich die Arterien, verlieren an Elastizität und Blutfluss und der Blutdruck wird gesteigert. Die Verklumpung in den Arterien kann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. HDL-CH wird hingegen als gutes Cholesterin bezeichnet, da es das Cholesterin nicht bei Läsionen ablagert und somit das Thromboserisiko nicht erhöht. Ein Hohes HDL/LDL-Verhältnis steht in Verbindung mit reduzierter Plaquebildung und einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen.
Was sind die Querschnittlichen Ergebnisse der Studie „Acute Stress-Induced Blood Lipid Reactivity in Hypertensive and Normotensive Men and Prospective Associations with Future Cardiovascular Risk“ im Hinblick auf Unterschiede zu Hypertonikern und Normotonikern?
Die Blutfettstressreaktion gemessen durch das Verhältnis von gesamten Cholesteron und HDLCholesterin ist im Mittel bei Männern mit Bluthochdruck stärker als die von Normotonikern.
Was sind wichtigsten Längsschnittlichen Ergebnissen der Studie´„Acute Stress-Induced Blood Lipid Reactivity in Hypertensive and Normotensive Men and Prospective Associations with Future Cardiovascular Risk“ im Hinblick auf die Vorhersage von koronarer Herzerkrankung?
Durch das Ausmaß der Blutfettstressreaktion lassen sich verschiedene intermediär biologische Risikofaktoren (IL-6, D-dimer) 2-5 Jahre nach Messung vorhersagen.
Was versteht man unter vitaler Erschöpfung? Nennen Sie die wichtigsten Charakteristika.
Unter vitaler Erschöpfung versteht man ein Konstrukt, welches auf klinischen Beobachtungen basiert und sich durch ungewöhnliche Müdigkeit, Energielosigkeit, erhöhte Irritabilität und Gefühle der Demoralisierung äußert.
Wie kann man die zwei Konstrukte vitale Erschöpfung und Depression voneinander abgrenzen?
Das Konstrukt der vitalen Erschöpfung basiert auf klinischen Beobachtungen, wobei die Depression eine theoretische Basis hat und somit ein klinisches Störungsbild darstellt. Leitsymptome einer vitalen Erschöpfung sind auch bei einer diagnostizierten Depression vorzufinden. Eine Depression geht jedoch mit vermindertem Interesse oder Freude, Suizidgedanken und Gefühlen von Wertlosigkeit einher.
Nennen und beschreiben Sie drei vermittelnde Mechanismen, wie es von einer Vitalen Erschöpfung zu einer Koronaren Herzerkrankung kommen kann.
Das metabolische Syndrom, Schlafstörungen und chronische Entzündungen können vermittelnde Mechanismen zwischen einer vitalen Erschöpfung und der Manifestation einer KHK sein. Entzündungen gelten als ein wichtiger Mechanismus bei der Entwicklung von Atherosklerose, die wiederum eine Hauptursache für KHK ist.
Chronische Stresszustände führen zu einer Immunsuppression und zu vitaler Erschöpfung. Durch die folgende Reaktivierung latenter systematischer Infektionen kommt es zu einer Freisetzung proinflammatorischer Zytokine, was wiederum das Erschöpfungsgefühl verstärkt. Dieser entzündliche Mechanismus erhöht das Risiko eine KHK zu entwickeln (bzw. atherosklerotische Veränderungen hervorzurufen, welche zu einer KHK führen können). Dieser Mechanismus kann auch durch Schlafstörungen (z.B. Insomnie) ausgelöst werden, da Schlafmangel ebenfalls zu chronischem Stress & vitaler Erschöpfung führt und mit einer erhöhten Anfälligkeit für entzündliche Erkrankungen einhergeht.
Durch erhöhte Entzündungswerte wird auch das metabolische Syndrom beeinflusst, welches wiederum einen Risikofaktor einer KHK darstellt. Es liegt keine Kausalität vor und man kann auch nicht festlegen, welcher Mechanismus Ursache und Symptom ist, jedoch verstärken sich die Mechanismen gegenseitig und könnten so zu einer Manifestation der KHK führen.
Was waren die wichtigsten Ergebnisse der Studie nach Appels? (Vitale Eschöpfung)
positiver Zusammenhang zwischen Inflammationsmarkern (Plasmaspiegel) und Symptomen einer vitalen Erschöpfung/Depressivität bei Personen mit KHK
Außerdem könnte die erhöhte Konzentration der Antikörper-Titer gegen den Cytomegalovirus (CMV) darauf hinweisen, dass es zu einer Reaktivierung der im Körper verbleibenden Viren kommt.
Kausale Aussage zwischen erhöhter Inflammation und Symptomen von Erschöpfung/ Depression durch Studie nicht möglich
Was sind die Hauptergebnisse der Meta-Analyse von Gan et al. (2014) “Depression and the risk of coronary heart disease: A meta-analysis of prospective cohort studies” in Bezug auf die Beziehung von Depression und KHK?
Personen mit Depression zeigen insgesamt ein 30% erhöhtes Risiko für CHD (coronary heart disease) und MI (myocardinal infarct)
Nenne drei Charakteristika von Depressionen bei KHK-Patienten.
Bis zu 2/3 haben milde depressive Symptome nach MI
MDD in ca. 15% der KHK-Patienten und bei über 20% der CHF-Patienten
Prävalenz korreliert positiv mit funktioneller Einschränkung
Schnittmenge Patienten mit KHK & Depression: höhere Mortalitäts- und Rehospitalisierungsrate
Verschiedene psychosoziale Faktoren tragen zu dem erhöhten Risiko von KHK bei Depression bei
—> Angst und soziale Isolation erhöhen z.B. in Kombination mit Depression die Mortalität
Inwiefern beeinflussen Depressionen direkt die Fähigkeit des Herzmuskels, Verletzungen/Infarkten zu widerstehen? Nenne 4 Mediatoren und beschreibe einen davon ausführlicher
Sympathische Überaktivität führt zu erhöhtem Blutdruck und mehr oxidativem Stress, adrenerge Rezeptoren beeinflussen die Zelltod Prozesse
Verringerung der vagalen Aktivität -> protektiver Einfluss des Vagus Nervs auf koronare Gefäßzellen nimmt ab
HPA Achse wird chronisch überaktiviert was zu einer Überproduktion von Glukokortikoiden und Katecholaminen führt
höhere Konzentration von entzündungsfördernden Zytokinen erhöht Infektanfälligkeit und myokardiale Schäden bei Infarkt
Was sind die Hauptergebnisse der Studie „Longitudinal association between cognitive depressive symptoms and D-dimer levels in patients following acute myocardial infarction” von Känel et al.?
Signifikante Langzeitbeziehung zwischen kontinuierlichen und kategorialen kognitiven depressiven Symptomen und Plasma D-dimer-Spiegel in Patienten über ein Jahr nach akutem MI hinweg unabhängig von Kovariaten
Fluktuationen von kognitiven depressiven Symptomen und D-dimer-Spiegel von einer Untersuchung zur nächsten auch signifikant zusammenhängend
Signifikante cognitive depressive symptom-by-cortisol Interaktion: signifikanter Zusammenhang zwischen kognitiven depressiven Symptomen und D-dimer wenn Cortisol hoch ist über gesamte Studienperiode hinweg
Was versteht man unter struktureller und funktionaler Unterstützung? Welche Unterteilung gibt es bei funktionaler Unterstützung und was bedeuten sie? Erkläre anhand eines Beispiels.
Strukturelle Unterstützung misst die Dichte der sozialen Unterstützung, Häufigkeit der Interaktionen, Anzahl der engen Kontakte im Vergleich zu peripheren Bekannten, des Familienstandes, der Gruppen- oder Kirchenmitgliedschaft und der geographischen Nähe.
—> Umfang, Art, Dichte und Häufigkeit d. Kontakts mit dem Netzwerk von Personen, die eine Person umgeben.
Funktionale Unterstützung ist die von der Sozialstruktur bereitgestellte Unterstützung.
Funktionale Unterstützungsmaßnahmen werden nach ihrer Art unterschieden, einschließlich
– instrumenteller (z. B. Hilfe bei der Erledigung konkreter Aufgaben),
– finanzieller (z. B. wirtschaftliche Unterstützung),
– informativer (z. B. Bereitstellung benötigter Informationen),
– bewertenden (z. B. Hilfe bei der Bewertung einer Situation) und
– emotionaler Unterstützung (z. B. emotionale Unterstützung, das Gefühl, geliebt zu werden).
Nenne vier moderierende Faktoren, wie sich die SU auf KHK auswirkt und gehe auf einen Mechanismus genauer ein.
1. Soziokulturelle Faktoren
2. Sozioökonomischer Status
3. Depression
4. Persönlichkeit
Persönlichkeit
Die Match-Theorien besagen, dass SU je nach dem Grad der Übereinstimmung mit den Merkmalen des Unterstützungsempfängers vorteilhaft, neutral oder sogar schädlich sein kann. Untersuchungen von Hobfoll et al. deuten darauf hin, dass das Selbstwertgefühl ein wichtiger Moderator für die Wirkung von Unterstützung ist. In einer Studie berichteten Personen mit geringem Selbstwertgefühl, die Familienmitgliedern nahestanden, tendenziell über die geringste Zufriedenheit mit der Unterstützung. Die Autoren vermuteten, dass diese Teilnehmer die Abhängigkeit von anderen als Angriff auf ihr ohnehin geringes Selbstwertgefühl empfanden. Darüber hinaus können Temperament oder Bindungsstil die Toleranz oder den Wunsch nach Intimität oder Hilfe durch andere einschränken und die Wahrnehmung von Verhaltensweisen, die als Unterstützung gedacht sind, beeinflussen.
Nenne drei vermittelnde (physiologische) Mechanismen im Zusammenhang von sozialer Isolation und KHK und beschreibe einen davon ausführlicher.
HPA-Achse
Sympathisches Nervensystem
Vagusnerv System
Immunsystem
HHNA steuert unter anderem den Hormonhaushalt von Cortisol (entzündungshemmende Funktion im Körper). Einsamkeit und soziale Isolation können zu Dysregulation des Hormonhaushaltes führen: sozialer Stress kann eine Glucocorticoid-Rezeptor-Resistenz durch epigenetische Veränderungen auslösen, sodass die regulierende Negativ-Feedback-Schleife der HPA nicht länger funktioniert.
—> Überproduktion von Cortisol (höhere zirkuläre Spiegel) & Ausbleiben der Immunsuppressiva Wirkung. Durch die höheren Spiegel wiederum können Schlafrhythmusstörungen entstehen und durch die Resistenz exzessive Inflammation, welche wiederum Arteriosklerose, Tumorgenese oder Diabetes begünstigt.
Was wollten Brown et al. (2022) überprüfen und ist das wichtigste Ergebnis? (soziale Unterstützung)
Ziel: Zusammenhänge zwischen Einsamkeit und kardiovaskulärer Stressreaktivität (Blutdruck, Herzfrequenz, Herzzeitvolumen [CO], gesamter peripherer Widerstand [TPR] und Auswurfzeit [EJT]) auf zwei standardisierte Laborstressoren in einer Stichprobe von älteren Erwachsenen mit unterschiedlichen Maßstäben für Einsamkeit.
Ergebnis: Kein Zusammenhang zwischen Einsamkeit und kardiovaskulärer Reaktivität bei akutem Stress bei älteren Erwachsenen
Nenne und beschreibe die beiden Komponenten der Typ-D Persönlichkeit. Wie kann man sie messen?
− Negative Affektivität: die stabile Tendenz, negative Emotionen über die Zeit und verschiedenen Situationen hinweg zu erleben
− Soziale Inhibition: die Tendenz, diese negativen Emotionen in sozialen Interaktionen nicht zu teilen aus Angst vor Ablehnung
—> Selbstauskunftsfragebogen DS-14
Der Zusammenhang zwischen Typ-D Persönlichkeit und KHK kann mit behavioralen und biologischen Veränderungen erklärt werden. Nenne jeweils ein Beispiel, welches das behaviorale und das biologische Risiko für eine KHK bei Typ-D Persönlichkeit erhöht.
Veränderte behaviorale Risiko: schlechteres Essverhalten / weniger physische Aktivität und Motivation für sportliche Tätigkeit
Veränderte biologische Risiko: sympathischen Hyperaktivität —> fördern Arhythmien und Atherosklerose —> kardiovaskulären Risiko
Beschreibe schrittweise, wie Makrophagen an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt sind.
1. Subendotheliale Ansammlung von apoB-LPS
2. Aktivierung von Endothelzellen im Endothel durch Lipoproteine
3. Ausschüttung von Chemokinen
4. Migration und Bindung von Monozyten
5. Makrophagen phagozytieren Lipoproteine
6. Entstehung von dysfunktionalen makrophagischen Schaumzellen
7. Absterben der Schaumzellen und defekte Efferozytose
8. Bildung von nekrotischen Plaques
9. Ruptur der fibrösen Kappe
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Higher macrophage superoxide anion production in coronary artery disease (CAD) patients with Type D personality“ von Zuccarella-Hackl et al. (2016)?
Patienten mit KHK und Typ-D Persönlichkeit hatten höhere WST-1 Reduktionswerte von M1- Makrophagen verglichen mit Patienten ohne Typ-D Persönlichkeit und scheinen damit eine höhere Makrophagen-Superoxidanionen-Produktion aufzuweisen als Patienten ohne Typ-D Persönlichkeit.
linearer Zusammenhang zwischen Typ-D Subskalen und Superoxidanionen-Produktion
—> Freisetzung von Superoxid-Anionen ist mit zunehmender negativer Affektivität bzw. sozialer Hemmung höher
Was versteht man unter Ärger? Was versteht man unter Feindseligkeit? Bringe beide Konstrukte in einen Zusammenhang über das Drei-Faktoren-Modell zur Definition von Ärger.
Ärger: emotionaler Zustand, der von leichter Irritation oder Verärgerung bis hin zu intensivem Zorn oder Wutanfall reicht, oftmals mit Aggressivität als verbales oder körperliches Verhaltensmuster
Feindseligkeit: Negative kognitive Einstellung gegenüber anderen
Zusammenhang mit Drei-Faktoren-Modell: Feindseligkeit bezieht sich auf die kognitive Komponente des Drei-Faktoren-Modells, während Ärger sich mehr auf die emotionale und verhaltensbezogene Komponente bezieht.
Was sind die Hauptergebnisse der Meta-Analyse “The association of anger and hostility with future coronary heart disease“ von Chida & Steptoe (2009)?
Ärger und Feindseligkeit sind assoziiert mit erhöhten KHK-Ereignissen in anfänglich gesunden Bevölkerungen und mit einer schlechten Prognose bei Patienten mit bestehender KHK. Die schädlichen Auswirkungen von Ärger und Feindseligkeit sind dabei bei Patienten mit bestehender KHK etwas größer als in den Studien mit anfänglich gesunden Populationen.
Nenne und erläutere die beiden Faktoren, die in der Meta-Analyse “Outbursts of anger as a trigger of acute cardiovascular events: a systematic review and meta-analysis” von Mostofsky et al. (2013) einen Einfluss auf das absolute Risiko für akute kardiovaskuläre Ereignisse haben.
• Häufigkeit der Ärgerausbrüche
• Basisrisiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (Risiko im 10 Jahres Zeitraum zu erkranken)
• Kombination der Faktoren erhöht das absolute Risiko in der Bevölkerung an KHK zu erkranken stark
Was sind die wichtigsten Längs- und Querschnittsergebnisse der Studie “Do hypertensive men spy with an angry little eye? Anger recognition in men with essential hypertension - cross-sectional and prospective findings” von Auer et al. (2022) bezüglich der Emotionserkennung von gemischten Emotionen bei Hypertonikern?
Querschnitt: Hypertoniker überbewerten Ärger in Gesichtern mit gemischten Emotionen im Gegensatz zu Normotonikern.
Längsschnitt: Die Interaktion von erhöhter Ärgererkennung und hoher Ärgerneigung sagen zukünftigen Anstieg im Blutdruck voraus.
Erleidet eine Person ein akutes koronares Syndrom, sprechen wir von welcher Art Trauma?
Akzidentielles Typ I -Trauma (einmaliges Erlebnis).
In der Metastudie „The association between post-traumatic stress disorder and coronary artery disease: a meta-analysis“ von Akosile et al., 2018 (1) wurden welche Zusammenhänge zwischen PTSD und KHKs gefunden?
Personen mit PTSD haben im Vergleich zu Menschen ohne posttraumatische Belastungssymptomatik ein signifikant erhöhtes Risiko an Herz-Kreislaufkrankheiten zu erkranken (HR 1.46, HR 1.61).
Dies wurde für verschiedene Bevölkerungsgruppen gezeigt.
Mehr Forschung nötig zum zeitlichen Verlauf und Zusammenhang und dem Einfluss von Traumatherapie auf das Risiko, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu bekommen.
Welche Hypothesen hatten und untersuchten von Känel et al., in der 2022 veröffentlichten Studie „Prospective association between pro-inflammatory state on admission and posttraumatic stress following acute coronary syndrome“(2)?
Hypothese: Die nach einem Herzinfarkt vorliegende akute inflammatorische Reaktion kann als Prädiktor für die Entwicklung einer PTSD dienen.
Ist hier vielleicht ein modifizierbarer Faktor, bei dem therapeutische Interventionen anbringen könnte?
Beschreibe die wichtigsten Ergebnisse von der unter 3. genannten Studie. „Prospective association between pro-inflammatory state on admission and posttraumatic stress following acute coronary syndrome
Ein auf ein Akutes Koronarsyndrom folgender Pro-inflammatorischer Zustand (innerhalb 48h nach Krankenhausaufnahme) ist assoziiert mit der Schwere der ACS-induzierten PTSD-Symptomatik 12 Monate später.
Von den gemessenen Inflammationsmarkern zeigt Interleukin-1ß als einziger signifikante Korrelationen mit sämtlicher späterer PTSD-Symptomatik.
Hinweis darauf, dass IL-1ß eine besondere Rolle in der Pathophysiologie von (ACS-induzierter) PTSD spielt.
Für welche klinischen und psychologischen Outcomes konnten in den beiden Metaanalysen
• „Efficacy of psychological interventions on psychological outcomes in coronary artery disease: systematic review and meta-analysis“ (Magan et al., 2021) und
• „Efficacy of psychological interventions on clinical outcomes of coronary artery disease: Systematic review and meta-analysis“ (Magan et al., 2022)
Effekte für kognitiv-behaviorale Interventionen gefunden werden?
Körperliche Outcomes:
Risikoreduktion für kardiovaskuläre Ereignisse
Risikoreduktion für Myokardinfarkt
Reduktion der Dauer und Intensität für Angina Pectoris
Psychologische Outcomes:
Reduktion depressive Symtomatik und Angstsymtomatik post Intervention und bei follwow-up
Reduktion Stress bei follow-up
Steigerung Lebenszufriedenheit bei follow-up
Nenne 3 Hauptmerkmale der “Brief Strategic Therapy” von Weakland und Kollegen (1974) zur Stressreduktion und erkläre eines davon genauer.
• Identifikation von psychosozialen, stressbedingten Problemen (Treppensteigen als Risiko für KHK, da Anstrengung)
• Identifikation von maladaptiven Lösungsstrategien (Vermeidung von körperlicher Anstrengung)
• Einführung und Einübung von effektiven Lösungsstrategien (Sport = Gut gegen KHK)
Welche Fragestellungen und Hypothesen untersuchten Blumenthal et al. in der 2016 veröffentlichten Studie „Enhancing Cardiac Rehabilitation With Stress Managment Training – A Randomized Clinical Efficay Trial“?
• Gibt es einen potenzielle Zusatznutzen der SMT in Kombination mit einer umfassenden CR in Bezug auf einen zusammengesetzten Gesamtwert für psychischen Stress und KHK-Biomarker? → Hypothese: CR+SMT verbesserte Werte als CR allein
• Welche Auswirkungen hat CR allein und in Kombination mit SMT im Vergleich zu einer nicht randomisierten, angepassten Vergleichsgruppe von CR-berechtigten Patienten, die sich gegen eine Teilnahme an der CR entschieden (No-CR-Gruppe) haben, auf unerwünschte klinische Ereignisse? → Hypothese: weniger klinisch unerwünschte Ereignisse bei CR & CR-SMT im Vergleich zu keiner CR
Was sind die Hauptergebnisse der Studie „Enhancing Cardiac Rehabilitation With Stress Management Training: A Randomized, Clinical Efficacy Trial” von Blumenthal et al. (2016)?
• Durch Rehabilitation mit & ohne SMT verbesserte Werte für Blutfette, Herzfrequenzvariabilität, Entzündungen, Bewegungstoleranz und der selbst angegebene körperliche Aktivität in der Freizeit.
• SMT basierend auf KVT (zusätzlich zur Reha) führt zu größeren Reduktion des globalen Stresswertes (gemitteltes Ranking) bei koronaren Patienten
• Reduzierte Stresswahrnehmung steht im Zusammenhang mit weniger klinischen Ereignissen nach der Behandlung.
Was versteht man unter Tugenden und Charakterstärken? Nenne zwei Tugenden und jeweils eine dazugehörige Charakterstärke und erkläre diese.
- Tugenden: Erworbene Exzellenz in Charaktereigenschaften, deren Besitz zur Vollständigkeit einer Person beitragen
- Charakterstärken: Zentrale positive Qualitäten, die die Identität und die Werte einer Person reflektieren. Psychologische Merkmale, welche die Tugenden definieren. Sind über die Zeit relativ stabil, können sich aber durch Lebenserfahrungen verändern und entwickeln.
- Weisheit und Wissen (Kognitive Stärken, die den Erwerb und den Gebrauch von Wissen beinhalten.)
Kreativität: Neue und effektive Wege finden Dinge zu tun
Neugier: Interesse an der Umwelt haben
- Gerechtigkeit (Stärken, die das Gemeinwesen fördern.)
Fairness: Alle Menschen nach dem Prinzip der Gleichheit und Gerechtigkeit behandeln
Teamwork: Gut als Mitglied eines Teams arbeiten (Eine Charakterstärke reicht, mehr Auswahl an Tugenden & Charakterstärken im PPP Anhang)
Was versteht man unter dem von Labarthe et al. (2016) beschriebenen Perspektivwechsel, der in dem Artikel „Positive Cardiovascular Health: A Timely Convergence“ vorgestellt wurde?
- Positive Cardiovascular Health
- Zusammenführung aus „Positive Health“ (Psychologie) und „Cardiovascular health“ (Kardiologie). Perspektivwechsel auf Gesundheit (Salutogenese) und nicht wie bisher nur auf Erkrankungen/ Einschränkungen. Das Konzept vereint Aspekte von körperlicher, funktional und subjektiver Gesundheit sowie die kardiovaskuläre Gesundheit. Bewusstsein schaffen für psychische und kardiologische Wechselwirkung und ebenso Wohlbefinden und Gesundheit.
- Gesundheit ist mehr als nur das Fehlen von Krankheit (WHO)
Nenne 3 positiv-psychologische Interventionen, die in der Publikation „Positive Psychology Progress: Empirical Validation of Interventions“ von Seligman et al. (2005) vorgestellt wurden und beschreibe eine davon genauer.
- Dankbarkeitsbesuch. Eine Woche Zeit, um einen Dankesbrief zu schreiben und dann persönlich an jemanden zu überreichen, der besonders nett zu Ihnen war, jedoch nie angemessen gedankt wurde.
- Drei gute Dinge im Leben. Eine Woche lang jeden Abend drei Dinge aufschreiben, die gut liefen, und was man selbst dazu beigetragen hat.
- Identifikation von Signatur-Stärken. Fragebogen zu Charakterstärken (VIS- IS) durchführen, Top 5 Stärken notieren und diese in der nächsten Woche häufiger nutzen.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie: A randomized trial of an optimism training intervention in patients with heart disease (Mohammadi et al, 2018)?
- Intervention ist bei Herzpatienten gut umsetzbar & wird gut akzeptiert
- Optimismus-Intervention: signifikant größerer Verbesserung an Optimismus (LOT-R) nach 8 und 16 Wochen
- Lebenszufriedenheit (SWLS): Signifikant größere Verbesserungen durch Intervention (beide Zeitpunkte)
- Hoffnung (AHS) & „Happiness“ (OHI): Signifikante Verbesserung durch Intervention nach 8 Wochen, aber nicht nach 16 Wochen
- Keine Gruppenunterschiede im Zusammenhang mit positivem oder negativem Affekt (PANAS) zu beiden Zeitpunkten
- Verbesserung in Angst- und Depression-Skalen und Kombination nach 8 Wochen, aber nach 16 Wochen nur noch Kombi und Angst-Einzelskala
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