Definition
Persönlichkeitspsychologie ist die empirische Wissenschaft von den überdauernden, nichtpathologischen, verhaltensrelevanten individuellen Besonderheiten von Menschen innerhalb einer bestimmten Population.
Eigenschaften
- Eigenschaften von Personen sind die zentralen Variablen zur Erfassung dieser interindividuellen Unterschiede
- Kennzeichen von Eigenschaften: interindividuelle Unterschiede im Erleben und Verhalten, nichtpathologisch, überdauernd (zeitlich stabil, transsituativ konsistent)
-> Persönlichkeitskonstrukte, Dispositionen, latente Eigenschaften, Traits
zwei Arten von (Personen-)Eigenschaften
1) Persönlichkeitseigenschaften im engeren Sinne (Wie?): Extraversion – Intraversion, Ängstlichkeit, Leistungsmotivation, Selbstwertgefühl
2) Leistungs- /Fähigkeitsmerkmale (Wie gut?): Intelligenz, Kreativität, Soziale Kompetenz
-> neuerdings “online-Arbeiter:innen” (kommerzielle Plattformen: Am. Mechanical Turk; Prolific etc.)
-> repräsentative Stichproben: SOEP (Sozioökonomisches Panel, deutsch), HILDA (Household, Income and Labour Dynamics in Australia Survey, australische Population)
Drei zentrale Aufgaben bzw. Fragestellungen der PP
1) Beschreibung (= Deskription) und Messung; Stabilität und Veränderung von inter-individuellen Unterschieden
2) Erklärung (=Explikation) der Ursachen von inter-individuellen Unterschieden
3) Vorhersage (=Prädiktion) von inter-individuellen Unterschieden
-> dazu korrespondieren drei Kontroversen
1. Einzigartigkeit vs. Generalisierbarkeit
- einzelne „Persönlichkeiten“ verstehen vs. „Gesetzmäßigkeiten“ der Unterschiede zwischen Menschen verstehen
2. Innenperspektive vs. Außenperspektive
- Persönlichkeit „existiert“ und entsteht in der Selbstsicht (Vererbung, Anlage) vs. in der Wirkung auf andere (Umwelt)
3. Person vs. Situation
- Determination des Verhaltens einer Person durch deren Eigenschaften vs. die Situation
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