Intelligenz und Bildung
· Korrelation mit Kriterien des Schulerfolgs
- Mittlere Grundschulnote: r ≈ .50 -> mit Intelligenztest
- Abiturnote: r ≈ .30
- Bei eingeschränkter Variabilität unterschätzt die Korrelation zwischen Test und Kriterium den wahren Zusammenhang
-> Intelligenztests wurden entwickelt, um ein objektives Urteil über „Schuleignung“ fällen zu können
-> Schulnote: z-standardisiert -> durchschnittlicher Schulerfolg
-> Korrektur: nur die obere Hälfte der Stichprobe; r = .27 -> hier: Unterschätzung der Korrelation
· Korrelation mit Studienabschluss
- Korrelation mit Abschlussnote eines universitären Studiums: r ≈ .35
- „Medizinertest“ mit Physikum: r = .53; Abitur mit Physikum: r = .48
- Beides zusammen bester Prädiktor: r = .58
· Hohe Korrelationen mit höchstem erreichten Bildungsabschluss (mit 40 Jahren): r ≈ .70
- „Intelligenz ist, was Intelligenztests messen, die so konstruiert werden, dass sie das Bildungsniveau möglichst gut vorhersagen“ (Neyer & Asendorpf, 2018, S. 157; dort finden sich auch die Quellen für die Zahlen auf dieser und der vorhergehenden Folie)
Persönlichkeit und Bildung
· Korrelation mit Schulleistung (Andersen et al., Journal of Personality, 2020)
- Kompletterhebung (komplette Population) aller Schüler der Klassenstufen 4, 6 und 8 in Dänemark 2016 und 2017 (je ca. 130.000 Schüler)
Persönlichkeit und akademische Leistung
- Openness: die schönste Korrelation
- Standardfehler: je größer die Studie, desto kleiner
- Verträglichkeit hat keinen Einfluss auf Noten in der Uni
- Meta-Analyse: evtl. keine Ausschlusskriterien (gute & schlechte Studien)
- Längsstrich: Mittelung der Werte -> qualifiziert über Stichprobengröße
- Funnel plots: Pyramide -> typische Erwartung, wenn sich die Werte normal verteilen
- auch kleine Ergebnisse sind signifikant, da di Stichprobengröße groß ist (Meta-Analyse)
Intelligenz und Beruf
· Hohe Zusammenhänge zwischen Intelligenz und Sozialprestige des ausgeübten Berufes (r ≈ .70)
· Geringere Streuung für Berufe mit hohem Sozialprestige
· je höher der Berufsstatus, desto höher der minimal erforderliche IQ
Intelligenz und berufliche Leistung
· Korrelation zwischen IQ und Leistungsmaßen im Beruf
- IQ wichtigster persönlichkeitspsychologischer Prädiktor für Berufserfolg
- Schwierig, Erfolgskriterien festzulegen
oftmals starke Varianzeinschränkung (nicht alle Berufsgruppe wollen an Studien teilnehmen)
- GMA (general mental abilities): Intelligenz
- Conscientiousness: Disziplin bringt zusätzlich etwas für die Performanz
- normalerweise ist Emotionale Stabilität förderlich für Performanz
Persönlichkeit und Leistung
- „m“= Teilstichprobe
Intelligenz und Einkommen
· Do you have to be smart to be rich?
· Zagorsky (2007). Intelligence, 35, 489-501.
· Keuschnigg, van de Rijt & Bol (2023). The plateauing of cognitive ability among top earners. European Sociological Review, 2023, 39, 820–833.
· “We draw on Swedish register data containing measures of cognitive ability and labour market success for 59,000 men who took a compulsory military conscription test.”
- 59.000 Männer: große Stichprobe
- Musterung
- Wage = Einkommen
- Cognitive Ability wurde einige Jahre vorher schon gemessen
- Plateu und leichter Abfall beim 100% Einkommen-Perzentil
- robuster positiver Zusammenhang -> Kausalkette
Intelligenz und Lebensdauer
Lothian Birth Cohort Studies
und ähnliche Ergebnisse für Daten aus Musterungen in skandinavischen Ländern
- schottische Studie
- Männer: Dummheiten, physiologische Benachteiligung & Krieg
- „1“ auf der IQ-Skala: benchmark (Vergleichsmaßstab)
Persönlichkeit und Lebensdauer (Mortalität)
· Aber Effekte über Studien hinweg zum Teil inkonsistent und nicht immer replizierbar, häufig kleine und spezielle Stichproben
Was sind Hazard Ratios?
Vorhersage der Lebensdauer: Warum?
· Ergebnisse zu Intelligenz und Lebensdauer konnten mittels eines Geschwister-Designs mit den Lothian Birth Cohort Studies bestätigt werden (Iveson et al., 2018, International Journal of Epidemiology)
- Schwierig zu untersuchen
- Reaktionszeitgeschwindigkeit als Maß für Systemintegrität kann den Zusammenhang zum Teil erklären (Deary & Der, 2005, Psychological Science)
· Beruflicher Status und Wohngegend im Alter von ca. 50 Jahren vermittelt teilweise den Zusammenhang (Hart et al., 2003)
· Rolle von Gesundheitsvorsorgeverhalten (Gottfredson & Deary, 2004)
- Rauchen: Kein Unterschied, ob eine Person jemals Raucher war. Aber: Personen mit höherem IQ haben bis zum 50. Lebensjahr eher mit dem Rauchen aufgehört (Taylor et al., 2003)
- Prozentual weniger Personen mit starkem Übergewicht (Batty et al., 2008)
- Bessere Mitarbeit bei der Therapie bei bestehender (chronischer) Krankheit
- Diabetespatienten: Besseres Krankheitsverständnis, weniger Klinikaufenthalte (Gottfredson, 2004)
· Risikovermeidung
- Geringere Wahrscheinlichkeit, durch Unfälle und Morde zu Tode zu kommen (Batty et al., 2008)
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