Nennen Sie Funktionen/Funktionsprofile gemäß HGP.
- SOZ (nutzungsbezogene Funktion) —> Erholung
- ÖKO (naturhaushaltsbezogene Funktion) —> Biodiversität
- ÄST (gartenkunstbezogene Funktion) —> Gartenkunst
3 Hauptfunktionen: Erholung, Naturschutz und kulturelle Bedeutung wirken mit- und füreinander. Gärtnerisches Handeln berücksichtigt naturschutzfachliche Aspekte genauso, wie die Anforderungen von Erholungsnutzung und Gartenkultur/Ästhetik.
Was ist ein Pflegehandbuch?
Nennen Sie einige Inhalte eines Pflegehandbuchs.
Wodurch wird der Umfang bestimmt?
Gehört die Erstellung zur Bauleistung?
definiert die Gestaltungsstruktur und die verwendeten Produkte
Inhalte: Beschreibung von Außenanlagen:
Anlage mit Ort, Lage und funktionalen Vorgaben
gestalterischen Ziele (+Absichten)
baulichen Elemente und Infrastrukturen
Konstruktion, Material und Oberfläche
Lageplan, Detailpläne, Pflegegrenzen
Aufwand für Vegetation
verwendete Materialien mit Bezugsquellen
technische Unterlagen mit Bedienungs- und Instandhaltungsanleitungen
Beschreibung der vorgesehenen Entwicklung der Vegetation
einzelne Pflegebereiche:
Minimalpflege, Sauberkeit, Instandhaltung und Rekonstruktion
Bestimmung durch:
Komplexheit der Außenanlage
Nutzungsart
Gestaltungsabsichten
Budget
Erstellung ist besondere Leistung
Pflegehandbuch sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden
Inwiefern reagiert das HGP auf Wetter und Klima und versucht, das Stadtgrün zu sichern?
Welche Ziele werden für die Wetter- und Klimaanpassung gesteckt?
- Planerische, technische und bauliche/gestalterische Maßnahmen
- Veränderte Pflegetätigkeiten, zB. Früherer Winterschnitt von Hecken bis Ende Februar (klimawandelbedingt zunehmend frühere Brutvorbereitung)
Ziele:
- Gezielter, sparsam-effektiver ressourcenschonender Wassereinsatz
- Flächen vollständig bewachsen lassen und/oder mulchen, Laub möglichst liegen lassen
- Beschattung erhalten, zB. Nicht alles/nicht zu kurz mähen
- Kein Torfeinsatz, Organische Dünger verwenden
Inwiefern berücksichtigt das HGP ökologische Pflege?
Welche Ziele werden für die Biodiversität gesteckt?
- Darstellung ökologischer Aspekte, Ziele und Herausforderungen (11 Goldene Regeln)
- Ökologische Pflegehinweise je Flächentyp
- Zeiträume für Maßnahmen je Flächentyp
- Ganzjährig Strukturen und Nahrung anbieten: Nist- und Nahrungshabitate
- Überwinterungsquartiere für wirbellose Tierarten erhalten und fördern
- Alte Bäume erhalten und Biotop-Totholz fördern
- Gebietseigenes Saatgut nutzen
- Frühjahrsblüher fördern
Erläutern Sie die differenzierte (ökologische) Pflege anhand der Mahd.
- Zeitpunkt und Art der Mahd haben direkten Einfluss auf Leben-/sraum von Tieren und Pflanzen!
- Rasen-/ Wiesenmahd (halb-/trocken) Aug-Sep
- Zeitlich versetzte Mahd —> längeren Blütenflor und Ausweichflächen
- Liegenlassen des Mahdgutes —>Samenausfall, Heugewinnung
- Überlassen von Überwinterungsstrukturen für wirbellose Tierarten
- Staffelmahd: Bei Flächen ab 0,25ha nicht alles mähen, sondern in zeitlichen Etappen
o Tieren ein Abwandern ermöglichen
o dauerhaftes Nektar- und Pollenangebot sichern
- Streifenmahd: variables Stehenlassen von blütenreichen Teilflächen und Säumen
- Bei kleinen Flächen ca. 1-2m breite Säume stehen lassen
Erläutern Sie die undifferenzierte Pflege anhand der Mahd.
Komplette Mahd:
o temporärer Totalverlust des Lebensraums für wirbellose Tierarten (Heuschrecken, Wildbienen und Schmetterlinge)
o weitgehender Verlust der Tiere selbst
Ursachen:
o gewohnte Pflegeziele
o Inhalte der Ausschreibung/des LVs
o Kommunikationsmängel (intern/ausführende Firma)
o ggf. Missverständnisse
Erläutern Sie die neue Wildnis
- urban-industrielle Standorte, die brach gefallen sind zB. Bahn-, Bergbau- oder Industriearten
- Kleinteilige Lebensraummosaike (vor Bewaldung)
- Spektrum an Arten eingegrenzt durch
o Fragmentierung
o urbane Fernwirkungen
o geringe Entwicklungszeit
- Anpassungsprozesse urbaner Natur an Umweltbedingungen verstehen und praktische Konsequenzen ableiten durch
o Artenwahl
o Vegetationsmanagement
o Resilienz urbaner Systeme in Zeiten des Klimawandels
- Unmittelbare Nähe zur Stadtbevölkerung
Was beschreibt das Service Level Agreement?
beschreibt Inhalt und Umfang einer Leistung (Service Levels)
Inhalte
Qualitätsmerkmale
Preis
Schlüsselindikatoren/auslösende Ereignisse
Kontrollmechanismen
Pflegestufen beschreiben Intensität und Häufigkeit von Maßnahmen
messbar, objektivierbar, planbar
Level 1 (hoch) bis Level 3 (niedrig)
Was ist ein Pflegeplan?
Nennen sIe Inhalte eines Pflegeplans.
beschreiben Tätigkeiten in Zusammenhang mit Pflegezielen
Inhalte:
Pflegeziele (zB. offenes Grasland, max 1 Baum H=2 pro 10m²)
Pflegestufen (zB. Service Level 3)
Pflegemaßnahmen (zB. Rückschnitt)
Auslöser (zB. Wuchshöhe 1m)
Zeitpunkt (2x im Jahr Mrz/Okt)
Folgen der Unterlassung (zB. andere Arten, Verlust Charakter)
Arbeitsverfahren (zB. Freischneider)
Alternativen (zB. mulchen statt jäten)
Beschreiben Sie die primäre, bzw. sekundäre Anwendung von Pflegehandbuch/-pläne?
primäre Anwendung:
Hilfestellung bei der Pflege (durch Beschreibung Maßnahmen + Inhalte)
sekundäre Anwendung:
Öffentlichkeitsarbeit (Stellungnahmen)
Hilfestellung bei Ausschreibung
Hinweise während Planungsphase
Was besagt die OK Frei?
FLL-Objektkatalog Freianlagen
hierarchisches System, welches ein Objekt in EInzelflächen aufteilt
beispielhafte Darstellung von Pflegearbeiten in 3 Service Level
je Objekt eigene Bedingungen und einzigartige Standorteigenschaften
Gliederung der Tätigkeiten in Wartung/Pflege, Inspektion, Instandsetzung
Beschreibungen der Tätigkeiten im Pflegehandbuch (inputorientiertes Kommunikationsmittel)
aufgeführte Pflegetätigkeiten sind nie vollständig
In welche Leistungsarten ist die OK Frei gegliedert?
Welche Punkte sind bei der Instandsetzung zu beachten?
Leistungsarten
Wartung/Pflege (WPF) —> Zuordnung zu Objektarten/-typ, Flächenart/-typ/-inhalt
Inspektion (IPS) —> funktionsfähiger Zustand?
Instandsetzung (ISS) —> wenn nicht, welche Tätigkeiten der Instandsetzung sind notwendig?
Zu beachten:
Zuordnung
Pflegeziel
Pflege (Tätigkeit, Zeitpunkt, Frequenz) Soll Zustand
Pflegezustand zu pflegender Einheiten/Flächen Ist Zustand
Pflegbarkeit
Dauerhaftigkeit durch Struktur/Bauweisen
Was besagt die BK Frei?
Bildqualitätskatalog Freiflächen
outputorientiert (Ausschreibungen/Kalkulationen sind aufwändiger)
arbeitet mit Beispielbildern (Kommunikationtool via Bilder)
Instandhaltungsziele werden definiert
keine Kontrolle nach einzelnen Pflegegängen
Art und Weise der Erreichung bleibt dem AN überlassen
Vergütung, wenn Fläche dem Bild entspricht
eignet sich gut bei schwer zu beschreibenden Flächen wie Rasen, Schnitt von Formgehölzen, Jungbaumpflege
Was sind Bonus-Malus-Systeme?
gute Leistungen werden belohnt, schlechte bestraft
bei hohen Ansprüchen an die Pflege
im Gebäudemanagement üblich
Erweiterungen von Schlüsselindikatoren und Kontrollmechanismen bei SLA (Service-Level-Agreement)
Zahl der Beschwerden von Nutzern oder Nutzerbefragungen am Ende einer Leistung
Leistungsbewertung sollte gemeinsam durchgeführt werden
Mali zB. Vergütungskürzungen
Boni zB. Vertragsverlängerungen
Was sind Pflegepläne, Pflegehandbücher, OK Frei, BK Frei, Service Level (Pflegestufen), Zustandbewertungen?
Pflegepläne beschreiben Tätigkeiten in Zusammenhang mit Pflegezielen
Pflegehandbuch beschreibt die Außenanlage, verwendete Materialien, vorhergesehene Entwicklungen der Vegetation, nennt Gestaltungsziele, hat tech. Unterlagen mit Bedienungs- und Instandhaltungsanleitung
OK Frei ist hierarchisches system, welches Objekte in EInzelflächen aufteilt (Flächenarten,-typen,-inhalt)
BK Frei ist outputorientiert und arbeitet mit Beispielbildern
Service Level beschreibt Intensität und Häufigkeit von Maßnahmen
Zustandsbewertungen (regelmäßig!) sind wichtig für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit einer Freianlage
Was gehört zu einer Bestandsanalyse?
Zuordnung zu Objektarten, -typ, Flächentyp, -inhalt
Menge/Größe jeder Einheit
Pflegeziele (Soll-Zustand)
bisherige Pflege (Tätigkeit, Zeitpunkt, Frequenz) und deren Pflegeaufwand (Zeit-/Kostenaufwand für Leistungen)
Pflegezustand zu pflegender Einheiten / Flächen (IST-Zustand)
aktuellen Funktionen, aktuelle Probleme / Potentiale
Dauerhaftigkeit durch Struktur / Bauweise
Funktionalität und Gestaltung hinsichtlich Ziele
Beschreiben SIe die Zustandsbeurteilung.
wichtig für dauerhafte Funktionsfähigkeit einer Freianlage (regelmäßig!)
nach unvorhergesehener Entwicklungen, Übernutzung, Vandalismus, Änderungen, Übernahme von Anlagen
Was umfasst der Lebenszyklus Grünflächenmanagement?
Nennen Sie die Phasen des Lebenszyklus.
Nennen Sie Steuerungsmechanismen für Lebenszykluskosten.
Kostenmanagementtool betrachtet Ausgaben aller Phasen eines Bauwerks/Anlage von Planung bis Abbruch
Budgetplanung: Investitionskosten nur kleiner Teil (15%) der Gesamtkosten (Instandhaltungs- und Rückbaukosten)
Lebenszyklus in Phasen unterteilt:
Herstellungsphase (Projektentwicklung, Gestaltungs- und AP, Bauausführung)
Nutzungs-/Adultphase (Entwicklungs-, Jugend,-Altersphasen)
Rückbauphase
Wahl von Bepflanzungstypen, Materialien, Ausstattungen, Einsatzmöglichkeiten von Maschinen, Qualifizierungsgrad der Pflegekräfte, Flächengrößen, Pflegestrategien, Instandhaltungsintervalle (Service Level)
Welche Daten werden zum Lebenszyklus benötigt?
Nennen Sie Vorteile ganzheitlicher Vergleiche.
Welche Grenzen haben Lebenszykluskosten?
Daten:
Bau-, Betriebs- und Unterhaltungskosten je EInheit
vorgesehene Nutzungsdauer in Jahren/Nutzung in Stunden
Vorteile:
Vergleich und Abwägen von Materialien
Kompensation von pflegeintensiven/extensiven Flächen
Konsequenz der Einsparung in Bauphase
Argumentation baukosten intensiverer Planung
Grenzen:
Über- oder nicht genutzte Anlagen
extreme Ereignisse (Wetter, Schädlinge, Krankheiten)
Vandalismus
fehlende Daten
Wie ist die Kostenbeeinflussung in Konzeption/Planung?
Aufteilung der Kosten werden auf die Lebenszeit und in Phasen
dabei werden die Kosten der Instandhaltung und für Rückbau miteinbezogen
Während Konzeption —> größte Kostenbeeinflussung
während Planung —> Beeinflussung Pflegekosten, -aufwand
Wie werden Inensität und Häufigkeit von Maßnahmen beschrieben?
Beschreibungen machen Maßnahmen objektivierbar, messbar und planbar
Darstellung von Pflegestufen/Service-Level 1-3
Festlegen des Niveaus = Intensität der Pflege
abnehmende Pflegestufe = verkürzter Zeitraum zu Instandsetzung (Lebenserwartung der Fläche ist geringer)
konkret planen und kalkulieren durch Angaben bei Ausschreibung, Kalkulation/Angebot, Betriebsplanung, Pflegeplanung
Beschreiben Sie 7 Punkte zur praktischen Anwendung der OK Frei.
Def. Objektart
Def. Objekttyp (Außenanlage)
Bestimmung Flächenart (befestigte Fläche)
Bestimmung Flächentyp (Wege)
Bestimmung Flächeninhalt (WWD)
Analyse funktionsfähiger Zustand (gegeben?)
Welche Arten der Instandsetzung sind erforderlich, um den Soll-Zustand zu erreichen?
Nennen Sie Flächentypen des HGP.
Straßen-/Anlagenbaum
Baumbestandsfläche/Baumgruppe
Formschnittgehölze
Blüh- und Decksträucher
Strauchflächen
Hecken
Schmuckbeee
Rabatte
Zier-/Gebrauchsrasen
Landschaftsrasen, Wiesen, beweidete Flächen
Säume, Ränder, Hochstauden
unbefestigte Flächen
gestaltete Parkgewässer, Biotope, Gewässerstrukturen
Definiere “Gute Pflege”. Was bedeutet das?
Gute Pflege bedeutet qualifizierte, fach- und sachgerechte Grünflächenpflege je nach Anlage und Flächentyp
Gute Pflege prüft standardmäßig differenzierte, ökologische Pflege und führt diese durch
Ziel: mehr Biodiversität
Darstellung ökologischer Aspekte durch Formulierung von 11 goldenen Regeln zur Umsetzung ökologischer Ziele
bes. ökol. Pflegehinweise zu jedem Flächentyp (zB. Verwendung von heimischem Saatgut)
Pflegekalender: Darstellung wann Maßnahmen je Flächentyp aus ökologischer Sicht erfolgen sollen
Gute Pflege reagiert standardmäßig auf Wetter und Klima und versucht das Stadtgrün zu sichern
Ziel: bestmögliche Wetter- und Klimaanpassung der Pflegeleistungen (Winterschnitt Hecke spät. Ende Feb)
weitere Maßnahmen zur Klimaanpassung sollen folgen
Gute Pflege ist ökologische Pflege
Pflegemaßnahmen werden in Art, Zeitpunkt so durchgeführt, dass sie den größtmöglichen ökologischen Wert haben (Staffelmahd im Aug/Sep, Mahdgut liegen und Säume stehen lassen)
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