Nennen Sie drei kritisierenswerte Tendenzen, die beim Umgang mit Kinderliteratur im
Deutschunterricht – insbesondere in der Praxis der Grundschule – beobachtbar sind.
Instrumentalisierung zum Üben der Informationsentnahme (literarische Texte werden genutzt um informationsentnahme zu üben und der literarästhetische Kern wird übergangen)
Übergehen von Literarizität und Potizität und damit Vernachlässigung des literarischen Lernens und persönlichkeitsbildender Anteil des Literaturunterrichts
Dominanter Schwerpunkt auf kognitive und technische Anteile Dee Lesekompetenz
Benennen Sie die auf Petra Hüttis-Graff (2011) zurückgehenden drei Bausteine für einen literatur- und lernersensiblen Leseunterricht.
Hör-Lese-Seh-Schreib-Gesprächskultur in der Klasse
Vorlesegespröche führen/literarische Gespräche führen
Produktionsorientierte Verfahren ( Texte als Schreibanlässe, Schreiben als Textverstehen)
Handlungsorientierte Verfahren (Texte als Gestaltungsanlässe (Zeichnungen, Lieder…)
-> Ziel: Texterfahrung zu intensivieren und verlängern, indem der Lektüre Textproduktive bzw. Handlungsorientierte Verfahren herangezogen werden, Text innerhalb eines lebendigen, praktischen Zugang weiterzuverarbeiten
INNERE INSZENIERUNG DES TEXTES WIRD NACH AUßEN ANGEWENDET
Interessengeleitete Leseräume (bsp. Arbeit mit lesetagebüchern in freien Lesezeiten)
Begrenzte Leseübungssequenzen (Lesestrategie Training, Übungen zur leseflüssigkeit und Leseverstehen)
Über Literatur muss nicht immer nur geredet werden!
Die Methode des „Vorlesegesprächs“ (nach K.H. Spinner 2004) arbeitet mit kurzen Gesprächseinlagen während des Vorlesens eines literarischen Textes. Beispielsweise werden Impulse gegeben wie
Überleg einmal, was du jetzt an Peters Stelle tun würdest. Ist dir so etwas auch schon einmal passiert? Kann es so etwas eigentlich in der Wirklichkeit geben? Warum klingt dieser Satz, den Peter immer wiederholt, eigentlich so schön für uns?
Geben Sie an, inwiefern die Impulse in Anspruch nehmen können, bestimmte Aspekte literarischen Lernens herauszufordern. Geben Sie konkret die Aspekte an, die durch die einzelnen Impulse herausgefordert werden und begründen Sie Ihre Zuordnung.
Perspektiven literarischer Figur nachvollziehen
“Überleg einmal, was du jetzt an Peters Stelle tun würdest.”
-> Kinder müssen sich in die Gefühle und Gedanken der Figur hineinversetzen und das Handeln verstehen
Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel
bringen
“Ist dir so etwas auch schon einmal passiert?”
-> Frage zur Selbstreflexion, sibjektivität, Individualität
Mit Fiktionalität bewusst umgehen
“Kann es so etwas eigentlich in Wirklichkeit geben?”
-> nachdenken über fiktionalität, was ist fiktiv was ist Wirklichkeit
prachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen
“Warum klingt dieser Satz, den Peter immer wiederholt, eigentlich so schön für
uns?”
-> Betrachtung der sprachlichen Mittel, Reime usw.
Die hier abgedruckte Buchseite stammt aus einer Materialsammlung für den
unterrichtlichen Umgang mit dem Kinderroman „Eine Woche voller Samstage“ von
Paul Maar. Erläutern Sie die Problematik der hier verwendeten Frageformate für
das Ziel einer umfassenden Förderung literarischer Lesekompetenz.
Instrumentalisierung zum Üben der Informationsentnahme
Literarizität und poetizität Wird übergangen
Hierarchieniedrige Dimension werden angesprochen (Wort- Satzidentifikation, lokale kohärenz) andere werden nicht angesprochen
Nicht jedes sprechen über Literatur ist ein literarisches Gespräch.
Welches ist keins?
Und welche sind literarische Gespräche?
Fragend-entwickelndes-Unterrichtsgespräch (kein literarisches Gespräch)
Austausch unter den SuS nicht möglich, weil von der Lherperson festgelegte Gesprächergebnisse angezielt werden -> Fähigkeit zum Umgang mit Unabschkießbatkeit des Sinnbildungsprozesses wird untergraben
Literarisches Unterrichtsgespräch
bietet aufgrund der Inhaltsoffneheit, gute Möglichkeiten zur Förderung der Fähigkeit zum Umgang mit der Unabschkießbarkeit des Sinnbildungsprozesses
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